-
Tablettenbehälter Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter zur,Verpackung
von Tabletten od. dgl., bestehend aus einem mittels eines Deckels oder Stopfens
verschließbaren, dosen- oder röhrchenförmigen Behälterunterteil aus Kunststoff,
Glas, Metallblech oder ähnlichem Material, dessen Tablettenaufnahmeraum mit einem
mit hygroskopischem Absorptionsmittel gefüllten Abteil im Verbindung steht.
-
Bei den in einer Vielzahl von Ausführungen bekannten Behältern ist
das das Absorptionsmittel aufnehmende Abteil eine dem Deckel oder Stopfen zugeordnete,
an dessen Unterseite ausgeformte Kammer, die zum Tablettenaufnahmeraum des Behälterunterteils
hin durch eine Membranplatte abgeschlossen ist. Diese
Ausgestaltung
mit einem speziell geformten Stopfen ist verhältnismäßig teuer, da für die Herstellung
des Stopfens komplizierte Werkzeuge erforderlich sind und der Füllvorgang der Absorptionsmittelkammer
im Stopfen sowie das Verschließen der Kammer nach ihrer Befüllung mittels der Membranplatte
einen erheblichen Arbeits- und Maschinenaufwand erfordert. Hierbei wirken sich an
der Deckel- oder Stopfenunterseite angeformte, federnd abgespreizte Distanzansätze
störend aus, welche in vielen Fällen erwünscht sind, um von oben auf die Tabletten
einen Klappergeräusche ausschließenden Druck auszuüben.
-
Der Behälter nach der Erfindung ist demgegenüber in erster Linie dadurch
gekennzeichnet, daß das Absorptionsmittel in einem gesonderten, bodenseitig im Behälterunterteil
festlegbaren und mit seiner Oberseite den Tablettenaufnahmeraum begrenzenden Einsatz
untergebracht ist. Zur Festlegung des Einsatzes im Behälterunterteil kann eine formschlüssige
Arretierung zwischen dem Einsatz und dem Behälterunterteil in dessen Bodenbereich
vorgesehen sein.
-
Hierzu kann die Seitenwand des Behälterunterteils mit dem Einsatz
über eine von einer Rastrille und einem Rastvorsprung gebildete Schnapparretierung
in Eingriff stehen. Zusätzlich oder stattdessen kann der Einsatz auch mittels einer
Klebverbindung im Bodenbereich des Behälterunterteils festgelegt sein. Hierzu kann'die
mit dem Boden des Behälterunterteils nach Einführen des Einsatzes in Eingriff gelangende
Unterseite des Einsatzes bzw.
-
von Bodenvorsprüngen an diesem zumindest teilweise mit einer
Kontaktkleberschicht
versehen sein.
-
Die Umfangskontur des Einsatzes entspricht vorzugsweise dem Innenquerschnitt
des Behälterunterteils, wobei der Einsatz bei kreisförmigem Querschnitt des Behälterunterteils
die Grundform eines Zylinderabschnitts aufweist. Die Membranplatte kann den Zentralbereich
der Oberseite des Einsatzes einnehmen und der Einsatz mit über seine Oberseite überstehenden
Vorsprüngen versehen sein, die zur Bildung von Zirkulationshohlräumen dienen. Zusätzlich
oder stattdessen kann eine Membranplatte auch den Zentralbereich der Unterseite
des Einsatzes verschließen und der Einsatz mit über seine Unterseite überstehenden
Vorsprüngen versehen sein, die als Distanzansätze zwischen der Unterseite des' Einsatzes
und der Bodenfläche des Behälters einen der Zirkulation dienenden Zwischenraum festlegen.
Um diesen Zwischenraum eben-fal s mit dem Tablettenaufnahmeraum in Verbindung zu
bringen, kann der Einsatz am Umfang mit zumindest einem axialen Zirkulationskanal
versehen sein, der den Zwischenraum zwischen dem Boden des Behälterunterteils und
der Unterseite des Einsatzes mit dem Tablettenaufnahmeraum verbindet.
-
Der Tablettenbehälter nach der Erfindung ist infolge der baulichen
Einfachheit seines vorzugsweise als Kunststoffspritzteil ausgebildeten Einsatzes,
der Einfachheit seiner Befüllung und seiner Anbringung im Behälterunterteil billiger
als die bisher bekannten Behälter und erfordert bis zum Abschluß seiner Befüllung
und Verdeckelung einen geringeren Maschinen- und Arbeitsaufwand.
Der
Behälter ist mit jeder Art von Deckeln oder Stopfen verschließbar und dementsprechend
ohne weiteres auf allen herkömmlichen Tablettenabfüllmaschinen verwendbar. Bei Verwendung
eines Haftklebers zur Festlegung des Einsatzes im Behälterunterteil bedarf letzterer
keinerlei besonderen Ausgestaltung, so daß übliche Tablettenbehälterunterteile ohne
weiteres zum Einsatz kommen können. Bei Ausgestaltung des Einsatzes mit einer sowchlen
dessen Leerseite wie auch an dessen Unterseite vorgesehenen Membranplat-Le tritt
eine besonders erhöhte Trocknungswirkung auf, da bei jedem Schließvorgang des Behälters
durch Aufsetzen eines Deckels oder Stopfens der dabei vorübergehend entstehende
Überdruck pumpenartig eine besondere Zirkulationswirkung auf die im Behälterinnenraum
eingeschlossene Luft durch den Absorptionsmittelraum im Einsatz hindurchhnrbeiführt.
-
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Ansprüchen und
der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
des Gegenstands der Erfindung näher veranschaulicht ist, es zeigen: Fig. 1 eine
schematische Querschnittsdarstellung eines Behälters nach der Erfindung im Aufriß,
Fig. 2 eine vergrößerte Ausschnittdarstellung zu Fig. 1, und Fig. 3 eine vereinfachte
Draufsicht auf einen einzelnen Einsatz.
-
Der dargestellte Behälter umfaßt einen Behälterunterteil in Form eines
einstückigen zylindrischen Dosenkörpers 1, dessen obere Zugangsöffnung zum Tablettenaufnahmeraum
2 mittels eines gestrichelt dargestellten Deckels 3 oder Stopfens irgendeiner bekannten
oder geeigneten Ausbildung verschlossen ist. Im Bodenbereich des Behälterunterteils
1 ist ein mit seiner Oberseite den Tablettenaufnahmeraum 2 bodenseitig begrenzender
Einsatz 4 untergebracht, der vor einer Befüllung des Behälters mit Tabletten od.
dgl. und Anbringen des Deckels 3 in das Behälterunterteil 1 von oben her eingedrückt
wird und im Behälterunterteil 1 festgelegt ist. Bei Verwendung des Behälters für
die Aufnahme von Arzneimitteln ist eine solche Festlegung des Einsatzes 4 im Behälterunterteil
1 stets erforderlich. Bei Verwendung des Behälter zur Aufnahme anderer, gegen Feuchtigkeit
zu schützender Substanze oder Kleinteile kann die Festlegung des Einsatzes im Behälterunterteil
im Einzelfalle entbehrlich sein.
-
Wie sich aus Fig. 2 und 3 näher ersehen läßt besteht der Einsatz 4
aus einem Kunststoffspritzteil, welches mit seiner Umfangskontur dem Innenquerschnitt
des Behälterunterteils entspricht.
-
Bei kreisförmigem Querschnitt des Behälterunterteils bildet der Einsatz
4 einen Zylinderabschnitt mit einem Innenhohlraum 5, der zur Aufnahme eines hygroskopischen
oder sonst den Bedürfnissen entsprechenden Absorptionsmittel dient. Dieser Absorptionsmittelraum
5 wird von einer Bodenwand 6, einer Umfangswand 7 und einer ringförmigen Deckwand
8 umgrenzt, welche eine zentrale Zugangsöffnung umgibt. Diese ist nach Einfüllen
des Absorptionsmittels
durch eine Membranplatte 9 verschlossen,
die z.B. von einem Pappplättchen, einer Filzscheibe oder einem sonst geeigneten
scheibenförmigen, gasdurchlässigen Körper gebildet ist.
-
Die Bodenwand 6 kann eine geschlossene, die gesamte Unterseite des
Einsatzes 4 einnehmende Wand bilden. Bei dem dargestellten Beispiel ist auch die
Bodenwand 6 eine Ringwand, die in der Unterseite des Einsatzes 4 eine zentrale öffnung
umgrenzt, welche ihrerseits wiederum von einer zweiten Membrantte 10 verschlossen
ist. Bei einer solchen Ausgestaltung ist der Einsatz 4 an seiner Unterseite vorzugsweise
mit Vorsprüngen II, die an der Ringbodenwand 6 ausgeformt sind, versehen, die als
Abstandshalter einen Zwischenraum zwischen der Unterseite des Einsatzes 4 und der
Bodenfläche des Behälterunterteils sichern. Dieser Zwischenraum gewährleistet einen
Luftdurchtritt durch die untere Membranplatte 10. Er kann über einen nicht näher
veranschaulichten, am Umfang des Einsatzes 4 vorgesehenen axialen Zirkulationskanal
mit dem Tablettenaufnahmeraum 2 in Verbindung stehen. Auch an seiner Oberseite kann
der Einsatz 4 mit über diese überstehenden Vorsprüngen 12 versehen sein, die der
Verbesserung einer Luftzirkulation bei mit Tabletten gefülltem Behälter dienen.
In Abwandlung von dem dargestellten Beispiel kann auch die obere Membranplatte 9
entfallen und eine von einer geschlossenen Wandfläche 8 gebildete Einsatzoberseite
vorgesehen sein. Bei einer solchen Ausgestaltung ist das Vorsehen zumindest eines
axialen Zirkulationskanals am Umfang des Einsatzes notwendig, um eine Luftzirkulation
zwischen dem Zwischenraum unterhalb der Einsatzunterseite
und dem
Tablettenaufnahmeraum oberhalb der Einsatzober seite zu gewährleisten.
-
Das dargestellte Ausführungsbeispiel sieht zur Festlegung des Einsatzes
4 im Behälterunterteil 1 vor, daß die Seitenwand des Behälterunterteils mit einer
umlaufenden Rastrille 13 und der Einsatz 4 mit einem wulstartigen Rastvorsprung
14 versehen ist, die gemeinsam eine Schnapparretierung für den Einsatz bilden.
-
Der Rastvorsprung 14 ist an der Oberseite des Einsatzes angeordnet,
damit er konzentrisch nach innen ausweichen kann, wenn der Einsatz von oben her
in den Behälterunterteil 1 hineingedrückt wird. Sobald der Einsatz 4 die insbesondere
aus Fig. 2 ersichtliche Stellung erreicht hat, federt der Rastvorsprung 14 nach
außen und gelangt in Verriegelungseingriff in der Rastrille 13. Um diese konzentrische
Verformung zu erleichtern, kann der umlaufende Rastvorsprung 14 durch radiale Einschnitte
in Segmente aufgeteilt sein. Stattdessen besteht auch die Möglichkeit, mehrere im
Abstand über den Umfang verteilt angeordnete Rastvorsprünge dem Einsatz zuzuordnen,
wie dies durch die gestrichelten Stirnkanten 14' in Fig. 3 veranschaulicht ist.
-
In Abwandlung von dem dargestellten Beispiel kann es im Einzelfall
genügen, den Innendurchmesser des Behälterunterteils so auf den Außendurchmesser
des Einsatzes 4 abzustimmen, daß der Einsatz 4 lediglich in einem eleastischen Preßeingriff
im Behälterunterteil festgelegt ist.
-
Anstelle der dargestellten Schnapparretierung kann auch irgendeine
andere geeignete formschlüssige Arretierung des Einsatzes im Bodenbereich des Behälterunterteils
vorgesehen werden. So kann z.B. die Innenwand des Behälterunterteils mit einer umlaufenden
oder auch von Einzelvorsprüngen gebildeten Schnappschulter versehen sein, die nach
Passieren des Einsatzes in Eingriff mit dem Rand seiner Oberseite diesen am Behälterboden
zurückhält.
-
Das An- oder Ausformen von Vorsprüngen bzw. Rillen zur Bildung einer
formschlüssigen Arretierung bietet bei der Herstellung der Teile keine Schwierigkeit.
In Fällen jedoch, in denen solche formschlffssigen Arretierungsmittel unerwünscht
sind oder nur schwierig angebracht werden können, beispielsweise bei aus Metallblech
oder Glas bestehendem Behälterunterteil 1, kann eine besonders einfache und elegante
Festlegung des Einsatzes 4 mit Hilfe einer Klebverbindung vorgenommen werden, für
die in erster Linie eine Kontaktklebmittelschicht an der Unterseite des Einsatzes
bzw. der unteren Vorsprünge 11 in Betracht kommt. Eine solche Klebmittelbeschichtung
ist-in der Zeichnung bei 15 veranschaulicht und kann anstelle einer formschlüssigen
Arretierung, in Sonderfällen auch zusätzlich zu dieser,vorgesehen werden.