DE2115202A1 - Flüssige gießbare Urethan-Komposition, sowie Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Flüssige gießbare Urethan-Komposition, sowie Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
D''PI. lr>ö. F. lf/eic:<nann, ■
Bavidacm Hubber Dipl.Ing.H.Weickmann,Dip! Ph»s Dr K Fincke 2 ' ' 5202
Company Incorporated η:., ,„„ ,..,.,,. ' »".'",ö.ur.K.nncKe
Industrial Park Dlpl>
lnffl EL ^ickmann, Dipl. Ch3m. B. Huber
Dover, New Hampshire , 8 München 27, Mehfstr. 22
USA DR-133
Flüssige gießbare Urethan-Komposition, sowie Verfahren zur Herstellung derselben.
Die Erfindung betrifft neue, verbesserte, flüssige, gießbare Polyurethan-Elastomere, die im flüssigen Zustand und bei
Raumtemperatur verarbeitet werden können. Seit der Einführung von flüssigen, gießbaren. Polyurethan-Elastomeren in den Handel
au Beginn der fünfziger Jahre hat man beträchtliche Anstrengungen
bei der Herstellung von Elastomeren aus Polyestern und Polyätherii
aufgewandt. Wenn man verbesserte Eigenschaften, wie Verschleiß- und Reiß-Festigkeit, Widerstandsfähigkeit gegenüber Ozon, Öl
und verschiedenen Lösungsmitteln benötigt, so v/erden die bislang verwendeten Elastomeren schnell durch die Polyurethan-Elastomeren
ersetzt. Die Polyurethan-Elastomeren besitzen zwar die oben genannten
verbesserten Eigenschaften; jedoch war es bislang erforderlich, daß man sie unter strengen Entgasungs- und Temperatur-Bedingungen
verarbeitet.
Die meisten der im Handel erhältlichen Urethan-Elastoraeren
werden dadurch hergestellt, daß man ein Polyester- oder Polyäther-Präpolymeres mit einem Diamin, z.B. MOCA oder 3»3'-Dichloi'~benzidin,
oder mit einem Diol, wie 1,4-Butandiol, härtet. Bei der Herstellung
der bekannten Elastomeren erhalt man die Elastomeren-Komposition,
indem man das Präpolymere und das Härtungsmittel vermischt und bei erhöhten Temperaturen, im allgemeinen etwa
100 bis HO0O, reagieren läßt. Zur Erreichung optimaler Eigenschaften
wird das Präpolymere auf etwa 100 bis 105°C erhitzt, im Vakuum entgast, so daß alle gelöste Luft entfernt wird, und
dann mit dem Härtungsmittel bei erhöhter Temperatur und vermindertem
Druck vermischt« Das gemischte Elastomere wird dann unter Verwendung einer speziellen Vorrichtung verarbeitet, so
daß die gewünschte Temperatur aufrecht erhalten bleibt und weder Luft noch andere Gase in die Elastomeren-Komposition eingeschlossen"-
' 109846/1816
werden können. Nach dam Formen des gewünseilten Produktes int
eine lange Nachhärtung boi erhöhter Temperatur erforderlich, im allgemeinen etwa 2 bis 12 Stunden bei ca. 93 bis 1210C. In einigen
Fällen ist die Nachhärtungszeit beträchtlich länger.
Die neue Elastorne.ren-Komposition der vorliegenden Erfindung
ist durch ein einzigartiger. Härtungssystem gekennzeichnet, wobei
die Elastomeren-K'cra7)üsition bei Raumtemperatur verarbeitet und
schnell gehärtet v/erden kann. Die Komponenten der Elastomeren-Komposition,
d.h. das Präpolymere und das Ilärtungscystein, v/erden
vermischt und bei Raumtemperatur in eine Gießform gegossen. Das
aus der neuen Elaptomeren-Komposition erhaltene Urethsn-Elantomeren-Produkt
benötigt keine Ofen-Härtung, und die Produkte können
üblicherweise nach 5 bis 20 Minuten Form-Zyklus aus dexv Gießform
entfernt werden. Ein langer Nachhärtungs-Zyklus nach dom Entfernen
aus der Form ist nicht erforderlich. Die neuen Elastoneren-Korapositionen
sind daher völlig anders als bekannte Elastoraeren-Systene.
Da das neue Elastomeren-System keine scharfen Verarbeitungsbedingungen
benötigt, sind die speziellen Vorrichtungen für die Härtung bei hohen Temperaturen, die Vakuum-Entgasung
und die lange Nachhärtung nicht erforderlich. Außerdem sind die Kosten für die Materialien, die man zur Herstellung der neuen
Elastomeren-Kompositionen benötigt, beträchtlich geringer als die Kosten bei den im Handel erhältlichen Eiastomeren-Systemen.
Diese niederen Material-Kosten zusammen mit den Ersparnissen,
die aus den niedrigeren Herstellkosten infolge der weniger scharfen Verarbeitungsbedingungen resultieren, sind der Grund
dafür, daß die Elastomeren-Kompositionen der vorliegenden Erfindung wirtschaftlich sehr interessant sind.
. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung
eines Elastomeren, welches bei Raumtemperatur vermischt und i'i der Gießform gehärtet werden kann.
' Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine Elastoneren-Komposition,
die keinen langen Härtmigs-Zyklus in dor Gießform
und keinen langen Nachhärtungs-Zyklus bei erhöhten Tempei^atui-.m
außerhalb der Gießform benötigt.
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_ 3 —
Die erfindungsgemäße Komposition ist das Reaktionsprodukt
aus (I) einem Präpolymeren, das durch Reaktion eines Diisocyanate mit einem Polyoxypropylen- bzw. Polytetramethylen-äther-diol bzw.
-triol odnr einem Caprol&cton-polyol oder einer Kombination derselben
erhalten wurde, mit (II) einem neuen Härtungssystem, bestehend
aus (a) einom Polyoxypropylen-glykol oder Polytetramethylenäther-diül
mit einen Molekulargewicht von etwa 500 bis 3000 oder
einem Triol des PoIyoxypropylen- bzw. -tetramethylen-Typs vom
gleichen Äquivalentgewichtsbereich, (b) einem aromatischen Diol,
(c) einem aromatischen Amin und (d) einem metallorganischen Katalysator.
Die ei\Tindungs gemäß verwendbaren Diisocyanate sind z.B.
Toluol-diiöocyanat (80/20 bzw. 60/40), Diphenylmethan-diisocyanat,
4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat,. Dichlor-diphenylmethandiisocyanat,
Dimethyl-diphenylmethan-diisocyanat, Dibenz3rldjjsocyanat
und Diphenyläther-diisocyanat. Die Diphenyl-diisocyanate
entsp.rechen der allgemeinen Porrael
OCN
»<—-·—'--NCO
wobei X eine Valenzbindung oder ein Alkylen-Radikal mit vorzugsweise
1-5 Kohlenstoffatomen und Y ein Halogenatom, wie Chlor oder Brom, oder eine Alkylgruppe mit 1-2 Kohlenstoffatomen bedeuten.
Die Isocyanat-Gruppen sind vorzugsweise in der p-Ste3.1ung. Bevorzugte Diisocyanate sind Toluol-diisocyanat und Dipbenylmethandiisocyanat.
Die bei dem erfindungsgeraäßen Präpolymeren und Härtungssystem verwendeten Polyole, d.h. die Diole bzw. Triole des PoIyoxypropylenbsw.
-tetramethylen-äther-Typs, sind wohl bekannt;
sie v/erden hergestellt durch Polymerisation von Propylenoxid und/
oder Äthylenoxid in Gegenwart verschiedener Initiatoren wie /ithylen
glykol, Propylenglykol, 1,4-Butandiol, Trimethylpropan etc., v/obei
man Polyole ;uit primären und sekundären Hydroxylgruppen erhri.lt.
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Auch die Polytetraraethylen-äther-diole bzw, -triole werden nach
bekannten Methoden hergestellt, z.B. durch katalytisch^ Polymerisation
von Tetrahydrofuran. Caprolacton-polyole können ebenfalls bei dem erfindungsgemäßen Präpolymeren verwendet werden.
Als Beispiel seien Caprolacton-Polyole mit einem Molekulargewicht von. etwa 500 bis 2000 erwähnt, die in der US-Patentschrift
Nr. 3, 169,94-5 beschrieben and. Das Verhältnis Diisocyanat/Polyol
ist nicht kritisch; es muß nur das Präpolymere einen freien NCO-Gehalt von etwa 3-12 % haben. Liegt der freie NCQ-Gshalt
eines Präpolymeren bei mehr als 12 $, so ist er so hoch, daß
bei Zusatz des Katalysator-Systems die Formulierung derartig rasch fest vird, daß sie nicht mehr in der normalen Verarbeitungsvorrichtung
zu handhaben ist. Beträgt der freie NCO-Gehalt weniger als etwa J #» so erhält man ein hochmolekulares, hoch-viskoses
Präpolymeres, welches bei Zusatz des Härtungssystems schnell
fest wird; Präpolymere mit einem freien NCO-Gehalt von weniger als etwa 3 % sind daher schwierig zu verarbeiten.
Das erfindungsgemäße Härtungssystem unterscheidet sich
deutlich von den bei üblichen flüssigen, gießbaren Elastomeren benutzten Härtungsmitteln. Bei den üblichen Elastomeren-Systemen
wird im sLlgemeinen als einziges Härtungsmittel MOCA /~= 4-,4'-Methylen-bis-(2-chlor-anilin)_7
oder ein Diol, wie 1,4-Butandiol verwendet* Das Bjärtungsmittel-System der vorliegenden Erfindung
besteht aus (a) einem Polyoxypropylen-polyol vom Molekulargewicht
1000 - 2000 oder einem Diol bzw. Triol des Tetramethylen-äther-Typs
von ähnlichem Äquivalentgewicht, (b) einem aromatischen Diol, (c) einem aromatischen Amin und (d) einem metallorganischen Katalysator.
Die Polyole sind wohl bekannt und entsprechen den weiter oben beschriebenen.
Die aromatische Diol-Komponente des Katalysator-Systems ist
ein Reaktionsprodukt aus einem Alkylenoxid oder einer Mischung desselben und einem zweiwertigen Phenol. Das zweiwertige Phenol
ist dadurch charakterisiert, daß es die Hydroxylgruppen in verschiedenen
aromatischen Kernen trägt und daß diese Kerne durch Ketten aus ein oder mehr Kohlenstoffatomen verbunden sind, wie
z.B. im ^,^-'-Methylen-bisphenol. Die aromatischen Kerne können
zusätzliche Substituenten tragen, z.B. Alkyl, Alkoxy, Halogen,
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Nitro, Dialkylamino etc. Diese zusätzlichen Substituenten sind
vorzugsweise frei von aktiven Wasserstoff-haltigen Gruppen, da
diese Gruppen mit dem Isocyanat reagieren können und dabei die Struktur und die Eigenschaften der erhaltenen polymeren Produkte
verändert v/erden. Die zweiwertigen Phenole sind im allgemeinen bekannte Verbindungen, die in üblicher Weise herstellbar sind.
Folgende Verbindungen sind typisch für die erfindungsgemaß brauchbaren zweiwertigen Phenole: 4,4'-Methylen-bisphenol;
4,4'-Isopropyliden-diphenol; 4,4'-Isopropyliden-bis-(3,5-dichlor-phenol);
4,V-Isopropyliden-bis-(3,3'~äibrom-pheriol);
4,4'-Isopropyliden-Kli-o-kresol und 4,4'-Äthylen-bisphenol.
Auch Mischungen dieser und anderer äquivalenter zweiwertiger Phenole sind erfindungsgemaß brauchbar. Bevorzugt wird als zweiwertiges
Phenol das wohl bekannte und leicht erhältliche 4,4'-Isopropyliden-diphenol
benutzt, welches unter der Bezeichnung "Bisphenol A" allgemein bekannt ist. Die zweiwertigen Phenole
werden mit einem Alkylenoxid, wie Äthylenoxid oder Propylenoxld,
in bekannter Weise umgesetzt, wobei die phenolischen Hydroxylgruppen in aliphatische Hydroxylgruppen umgewandelt werden. Die
aromatischen Diole haben die folgende allgemeine Formel
I1 f1 .
H-(CHCII-CH2) -0-R-O-(CH2-CH-O) -H
wobei R der Rest des oben definierten aromatischen Diols ist, R-, V/asserstoff oder Methyl und X und Y die Zahlen 1, 2, 3 oder
bedeuten. Gute Resultate erhält man bei Verwendung eines aromatischen Diols, welches durch Umsetzung von 4,4'-Isopropylidendiphenol
und Propylenoxid entsteht und ein Molekulargewicht von etwa 400-600 hat.
Das erfindungsgemaß verwendete aromatische Amin entspricht
der folgenden allgemeinen Formel
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wobei η einen Wert zwischen 0,1 bis 0,3 vorstellt. Das aromatische
Amin wird in einer, solchen Menge eingesetzt, daß das Verhältnis
NHp/OH für die gesamte Elast oineren-Kqmposition etwa 0,2 bis 0,9
beträgt. Wenn das Verhältnis BEU/OH wesentlich größer als 0,9
ist, so erhält man ein sehr schnell reagierendes System, das in den vorhandenen Verarbextungsvori'ichtungen sehr schwierig
zu handhaben ist. Verwendet nan das aromatische Amin in einer solchen Menge, daß das Verhältnis NH^/OE weniger als etwa 0,2
beträgt, so v/erden die physikalischen Eigenschaften des Elastomeren
verschlechtert und die Topfzeit des Elastomeren-Systems bedeutend
verlängert. Optimale physikalische Eigenschaften erhält man, wenn die Menge des aromatischen Amins so groß ist, daß das Verhältnis
NH2/0H bei etwa 0,7 liegt.
Bei der Hörstellung des Eärtungssystems ist die Reihenfolge
des Zusammenbringens der verschiedenen Bestandteile im allgemeinen
nicht kritisch. Jedoch sollte der metallorganische Katalysator, wie Zinn-octoat, Blei-oetoat, Dibutyl-Zinn-dilaurat, Calciumoctoat
und Zink-oetoat, vor der Zugabe des aromatischen Amins in einem Polyol gelöst werden, damit man eine homogene Mischung
erhalt. Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform wird das Härtungscystem
hergestellt, indem man die metallorganische Verbindung
in einem Teil der Polyol-Komponente des Katalysator-Systems löst-.
Dann wird das aromatische Mol unter Rühren in die Polyol-Lösun?;
der metallorganischen Verbindung gegeben. Zu diesem Zeitpunkt 1:
nen übliche Urethan-Adjuvantien, wie Pigmente, Füllstoffe, 11ieIimittel,
andere Harze, Ültraviolett-Absorbierungsmittel etc. dem
Härtungssysten zugesetzt v/erden.
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Zur Herstellung der erfindimgsgemäßen elastomeren Verbindungen
vermischt man das Präpolyiaex-e und das Härtungs syst ein zweckmäßig
bei Temperaturen von etwa 20 bis 30 0G, wobei man die übliche
Vorrichtung zum Vermischen und Verarbeiten von Polyurethan-Schaun
bemitzt. In den Fällen, in denen das Verhältnis KH2/0H der Formulierung
weniger als etwa 0,7 beträgt, können das Präpolymere und
das Härtungssystein bei Temperaturen von etwa 30 bis 400C vermischt
werden, öl me daß· eine vorzeitige Gel-Bildung oder ein unerwünschter
Vislcositäts''-nstißg hervorgerufen wird. Während der kurzen Zeit
zwischen dom Vermischen des Präpolymeren und des Härtungssystems
und dein Einbringen der vermischten Formulierung in die Gießform hält man die Elastoxaeren-Xoaiposition üblicherweise auf Temperaturen
von etwa 20 bis 30°C, so daß man eine vernünftige Verarbeitungszeit
erhält. Ist die Temperatur der Elastomeren-Komposition über 40 C,
so verläuft die Reaktion derart rasch, daß es schwierig ist, das Elastomere zu verarbeiten.
Produkte mit guten physikalischen Eigenschaften erhält man,
indem man einfach das Präpolymere vr* das Katalysator-System in
einer Standard-Vorrichtung zum Vermischen und Messen von Urethan-Schäumen
zusamiaengibt und die vermischte Elastomeren-Formulierung
in einer Gießform verteilt. Die flüssige Elastomeren-Formulierung
kann auch in einer Standard-Vorrichtung zum- Vermischen und Messen
von gießbaren » Elastomeren vermischt .und verteilt werden; jedoch
sollte hierbei nicht die bei anderen schmelsbax*en Elastomeren
übliche Hochtemperatur-Vermischung angewandt werden, da die erfindungsgemäßen
FoKüuliertmgen bei hohen Temperaturen sehr schnell
fest werden. Das flüssige Elastomeren-System sollte innerhalb von 30 Sekunden bis 5 Hinuten, nachdem das Präpolymere und das Katalysator-System
vermischt sind, geformt sein.
Die Gießformen zur Herstellung geformter Artikel aus den
gießbaren, - flüssigen Elastomeren der vorliegenden Erfindung können aus geeigneten Materialien, wie Aluminium, Epoxy-Harz,
Nickel, Kupfer-Nickel etc. hergestellt sein. Beim Formen der erfindungsgemäßen Formulierungen wird - im Gegensatz zu bekannten
flüssigen gießbaren Elastomeren - die Schaum-Formulierung in eine Gießform von Haumtenperatur abgemessen; andere flüssige
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gießbare Elastomere benötigen eine erhitzte Gießform* Man kann awar bei der erfindungsgemaßen Verarbeitung die flüssige Elastomeren-Formulierung
in eine Gießform geben, die auf 18 bis 65°C erwärmt ist; jedoch ist es nicht nötig, die Gießformen'über Zimmertemperatur
zu erhitzen. Nach der Zugabe der Formulierung in die Gießform, schließt man die letztere und läßt die Formulierung
härten, bis der gewünschte geformte Artikel bzw. das Foremstück
entstanden ist. Normzeiten von 5 bis 10 Minuten sind üblich bei
Verwendung von Raumtemperatur-Gießformen. V/erden die Gießformen erwärmt, so kann man kürzere Förmsyklen, z.B. 2 Minuten, anwenden.
Gewünschtenfalls können auch längere Fornizyklen zur Anwendung gelangen,
die keine schädlichen Wirkungen auf das geformte Produkt haben. Eine. Nachhärtungszeit nach der Entnahme des geformten
Teils aus der Gießform ist nicht erforderlich; jedoch kann man zweckmäßig eine Nachhärtung von 1/2 bis 1 Stunde bei Temperaturen
bis zu etwa 120°C durchführen. .
Die neuen flüssigen gießbaren Elastomeren-Formulierungen der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von Motor-Armaturen,
Vibrationsdänrpf-ernyÜldichtungen und anderen Dichtungen,
Benzinschläuchen, Maschinendampfera etc. verwendet werden.
In den folgenden Beispielen ist die Erfindung näher erläutert; sie soll öe<l°ch nicht hierauf beschränkt werden.
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Beispiel 1
EiirPräpolymeren-Systein wird durch Vermischung der folgenden
Bestandteile in der angegebenen Reihenfolge hergestellt:
Polyoxypropylen-glykol (ein Diol mit blockierten sekundären OII-Gruppen) mit einem mittleren
Molekulargewicht'von ca. 1000 4-8,00 Teile
Toluol-diisocyanat
(80/20-Mischung) 20,20 "
Benzoylchlorid 0,10 "
Freie NCO-Gruppen 8,0 %
Der Katalysator wird durch Vermischung der folgenden Komponenten in der angegebenen Reihenfolge erhalten. Die Reihenfolge
des Vermischens ist nicht wichtig; jedoch muß der mefcallorganische
Katalysator in einem Polyol gelöst werden,bevor man das aromatische Amin hinzu gibt.
Polyoxypropylen-glykol (ein Diol mit blockierten sekundären OH-Gruppen) mit einem mittleren
Molekulargewicht von ca. 2000
Zinn-octoat- (20 %), dispergiert
in Dioctyl-phthalat
Aromatisches Amin+'
Aromatisehea Diol (Addukt aus
Bisphenol A und Propylenoxid, Molekulargewicht 537» Hydroxyl-
zahl 209) . 3,1
Ruß (20 %) dispergiert in demselben
Polyoxypropylen-glykol, das beim
Präpolymeren benutzt wurde 1,2
TDI-Index . 105,0
NIIo/OH 0,7
20 | ,00 | Teile |
3 | ,5 | ti |
9 | ,3 | I! |
' ' Das aromatische Amin hat eine Konstitution entsprechend
der Formel auf Seite 6, wobei η = 0,3; das Amin hat ein
jtquivalentgewicht von 103 und eine .Funktionsfähigkeit von
109846/ 1 3 t6
Dei* Katalysator uiid das Präpolymere werden bei Raumtemperatur
in einer Standard—Urethanschaum-Maschine miteinander vermischt und
die erhaltene Formulierung in eine Epoxy-Gießform gegossen. Dann
wird die Gießform geschlossen und etwa 5 Hinuten bei Raumtemperatur
gehalten. Nach der Schäumperiode entfernt man das geschäumte Material, läßt 1 Stunde bei 82°0 nachhärten und prüft dann auf
Dichte, Reißfestigkeit, Reißdehnung, Formänderung bei Druck, Druckbiegung und .Elastizitätsmodul. Die beobachteten physikalisehen
Eigenschaften sind in der Tabelle I zusammengestellt.
51 | ,3 | Teile |
20 | ,2 | 11 |
0 | ,1 | It |
7 | ,9 |
P Entsprechend der im Beispiel 1 beschriebenen Methode wird das folgende flüssige Elastomeren-System,hergestellt:
Präpolymer:
Polyoxypropylen-glykol (ein Diol mit blockierten sekundären
OH-Gruppen) mit einem mittleren Molekul£irgewicht von ca. 1000 "
Toluol-diisocyanat (80/20-Mischung)
Bensoylchlorid Freie NCO-Gruppen
Polyoxypropylen-glykol (ein Diol mit blockierten sekundären
OH-Gruppen) mit einem mittleren Molekulargewicht von ca. 2000
Aromatisches Diol (dasselbe wie in Beispiel 1)
Aromatisches Amin (dasselbe v/ie in Beispiel 1)
Zinnroctoat (20 %), dispergiert
in Dioctyl-phthalat
Ruß (20 c/>) dispergiert in demselben,
Polyoxypropylen-glykol, das beim Präpolymeren benutzt wurde
TDI-Inaex
' 1098A6/1818
20,0 | Teile |
3,1 | |
9,3 | π |
3,5 | Il |
1,2 | 11 |
105,0 | |
0,7 |
Die Materialien werden bei Raumtemperatur vermischt. Die Gießform hat beim Einfüllen ebenfalls Raumtemperatur. Nach der
Zugabe der Urethan-Komposition wird die Gießform verschlossen
und 5 Minuten bei der gleichen Temperatur gehalten. Nach der
Formperiode entfernt man das Produkt, läßt 1 Stunde bei 82 C
härten und bestirnt- die physikalischen Eigenschaften des gehärteten
Materials (vgl- Tabelle I).
Die folgenden Formulierungen werden manuell vermischt, geformt
und wie im Beispiel 1 beschrieben getestet. Die Testresuiate
sind in dor Tabelle I wiedergegeben.
Formulierung ABODE
Katalysator: . Gew.-ff
rolyoxypropylen-glykol
mit einen Mittleren Molekulargewicht von ca. 1000 -
PoIytetramethylen-ätherglykol
mit einem mittleren Molekulargewicht von ca. 2000
Polyoxypropylen-glykol mit einem mittleren
Molekulargewicht von ca. 2000
Aromatisches Diol : (dasselbe wie in Beispiel
1)
N,N-Di-(2-hydroxypropyl)-anilin
Aromatisches Amin (dasselbe wie in Beispiel 1)
C-7 Zinn-oetoat (20 #),
dispergiert in Dioetylphthalat
Trichlor-fluor-methan
Triol mit einem mittleren
Molekulargewicht von
31,55 | ι | 1 | ■■Β | 36,0 | 9Λ | 40,9 |
— | 9 | 7,02 | - | - | ||
1,26 | 5 | ,26 | — | 4,0 | 1,26 | |
9,29 | 10 | ,29 | 6,0 | 4,0 | 10 .,6 | |
3,5 | ,5 | 4,0 | — | 5,0 | ||
10,0 | ,0 | - | 3,0 | |||
ca. 300O+J - 31,2 - · -
Kuß (20 #), dispergiert
in denselben P0I70I wie
beim Katalysator 1 0 9 8"4 6 / 1 8Ί 6 1,2 1,2
in denselben P0I70I wie
beim Katalysator 1 0 9 8"4 6 / 1 8Ί 6 1,2 1,2
Formulierung ABODE
TDI-Index 105,0 105,0 106,0 106,0 105,0
NWOH - 0,7 0,7 0,36 0,22 0,80
+^ Ein Polyäther-triol des Propylenoxid(mit blockierten sekundären
OH-Gruppen, v/elches ein mittlex'es Molekulargewicht von ca.
3000 und eine Hydroxylzahl von 54,3 bis 62,3 hat.
Präp olymeres ABGDE
PoIytetrasethylen-ätherglykol
iait einem mittleren Molekulargewicht von ca. 2000 85,5 85,5 _ _
Po Iy oxypropjleii-glyko 1
mit eineE mittleren Molekulargewicht von
ca. 2000 - - ' ■ - - 75,5
PoIyoxypropylen-glykol mit einem nittleren Molekulargev/icht von ca. 1000 |
20 | A. | 20, | 1 | 51,3 | 51,3 | 21 | ,2 |
TDI 80/20 | 0 | ,1 | . o, | 1 | 20,2 | 20,2 | 0 | ,15 |
Benz oylChlorid | 5 | ,8 | 5, | 8 | 0,1 | 0,1 | 7 | ,3 |
Freie NGO-Gruppen (#) | 7,9 | 7,9 | ||||||
Ein Schaumsystem von niedriger Dichte wird nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode hergestellt, wobei die folgenden
Formulierungen verwendet werden:
Präp οlymeren-Syst em
Polycaprolacton-polyol*1"^ 37*3 Gew.-Teile
Toluol-diisocyanat (80/20) 20,2 " "
Benzoylchlorid 0,1 ""
Freie NGO-Gruppen - 10,0 fo
Das Diol hat ein mittleres Molekulargewicht von 830, eine
Hydroxylsahl von 135, eine Säure zahl von 0,3 und einen Schmelz··
bereich von 35 bis 45°o
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Polyoxypropylen-glykol nit einem
mittleren Molekulargewicht von
ca. 2000. 30,0 Gew.-Teile
Aromatisches Mol (dasselbe wie
in Beispiel 1) 3,1 ""
Aromatisches Amin (dasselbe wie
in Beispiel 1) 9,3 1! "
Zinn-octoat (20 c/>), dispergiert
in Dioctyl-phthalat 3,5 " "
Ruß, dispergiert in demselben Polyoxypropylen-glykol, das als
Polyol im Katalysator-System
benutzt wird 1,2 ""
TDI-Index - 105,0
NH2/0H 0,7
Das Präpolymere und das Katalysator-System v/erden bei Raumtemperatur vermischt und in eine Aluminium-Gießform gegossen;
man hält 5 Minuten bei Raumtemperatur. Nach einer Erv/äriniingsperiode
entfernt man das Produkt aus der Gießform, läßt 24- Stunden
bei Raumtemperatur härten und testet die Eigenschaften (vgl. Tabelr
le I) .
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Poriaulierung gemäß Beispiel Nr. |
Dichte | Physikalische Eigenschaften | • | Reißfestigkeit Dehnung (pli) (#) |
340 | C/S bei 50 % (fo) |
C/S bei 50 % (fo) |
Elastizi tätsmodul (psi) |
|
i | 64.0 | Zugspannung '(psi) |
332 | 365 | 4-5- | 2320 | 2990 | ||
2 | 63.3 | - 2CS0 | 281 | 200 | 62.5 | 154-0 | 1550 | ||
3 3A |
' ,50.8 | 1500 | ,365 | 234 | .64- | 4-88 | I 4-30 η τ™1 |
||
10984 | 3B | 50.0 | 875 _ . | 225 | 180 | 70, | 896 | 14-50 ' | |
σ> «ν |
3C | 56.5 | , ' 1025 | ' 30Ό | 120 | 22', | 630 | 500 | |
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4 . | 59.8' I |
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• | 1575 | 2115: | |||||||
α | |||||||||
Claims (1)
- PatentansprücheFlüssige giefjbare Urethan-Eoiaposition, gekennzeichnet durch das Reaktionspr-cdukt aus (I) einem Präpolymeren, das durch Reaktion eines Diisocyanats mit einem Polyoxypropylenbzv/. Polytetx-anotljylen-äther-diol bsw. -triol oder einem .Gaprolacton-pol^d oder einer Kombination derselben erhalten wurde, mit (II) einem neuen Härtungssystem, bestehend aus (a) einem Polyoxypropylen-glykol oder Polytetramethylenätherdiol mit einem Molekulargewicht von etwa 500 bis 3000 oder einem Triol des Polyoxypropylen- bzw. -tetranethylen-Typs vom gleichen Äquivalentgewichtsbereich, (b) einem aromatischen Diol, (c) einem aromatischen Amin der allgemeinen Formel-CHin welcher η einen Wert zwischen 0,1 "und 0,3 bedeutet, und (d) einem metallorganischen Katalysator.2. Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Urethan-Elastomeren, dadurch gekennseichnet, daß man (a) ein Präpolymeres herstellt, indem man ein Diphenyl-diisocyanat und ein Polytetramethylenäther-glykol oder ein Polyoxypropylen-glykol umsetzt, (b) ein Härtungssysteia herstellt, indem Eian ein Polyoxypropylen-glykol oder Polytetranethylen-äther-glykol mit einem Molekulargewicht von 1000 bis 2000, ein aromatisches Diol, ein aromatisches Amin und einen metallorganischen Katalysator miteinander umsetzt und (c) dann bei Raumtemperatur (a) und (b) miteinander zur Reaktion bringt.109846/1816Flüssige gießbare Urethan-Komposition gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Diisocyanat der allgemeinen FormelOGN-entspricht, wobei X eine Valenzbindung oder ein Alkylen-Rest von 1-5 Kohlenstoffatomen und X ein Halogenatom oder eine Alkyl· gruppe von 1-2 Kohlenstoffatomen ist.4-. Flüssige gießbare Urethan-Komposition gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatisches Diol im
Katalysator ein Reaktionsprodukt aus einem Alkylenoxid und
einem zweiwertigen Phenol verwendet.5. Flüssige gießbare Urethan-Komposition gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Diisocyanat 'JDoluol-diisocyanat verwendet.6» Flüssige gießbare Urethan-Komposition gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man als aromatisches Diol das
Ee akb i onspr odukt von 4-,4-'-Isopropyliden-diphenyl und Propylenoxid verwendet.109846/1816
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