DE21132C - Neuerungen in der Vorwärtsbewegung von unter Wasser schwimmenden Torpedos und den dazu verwendeten Apparaten - Google Patents
Neuerungen in der Vorwärtsbewegung von unter Wasser schwimmenden Torpedos und den dazu verwendeten ApparatenInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B19/00—Marine torpedoes, e.g. launched by surface vessels or submarines; Sea mines having self-propulsion means
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- F42B19/20—Propulsion specially adapted for torpedoes by compressed-gas motors characterised by the composition of propulsive gas; Manufacture or heating thereof in torpedoes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
dazu verwendeten Apparaten.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. Februar 188a ab.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung geht dahin, der Flüssigkeit, welche als Triebkraft für
unter Wasser schwimmende Torpedos benutzt wird und welche gewöhnlich in einem durch
Druck in den flüssigen Zustand versetzten Gas besteht, die für ihre höchste Leistungsfähigkeit
geeignetste Wärme mitzutheilen. Die Schwierigkeit, dies bei solchen Apparaten, welche sich
während des Gebrauches völlig oder fast vollständig unter Wasser befinden, zu erreichen,
liegt in der Beschaffung der Wärme, durch welche das Gas befähigt wird, genügend zu
expandiren und den gehörigen Druck aufrecht zn erhalten. Diese Schwierigkeit läfst sich überwinden
durch Benutzung eines condensirbaren, der Verbrennung günstigen Gases, welches, in
einem passenden Behälter comprimirt, unter Druck in Gasform in die Verbrennungskammer
strömt und darin mit dem entzündeten Brennmaterial in Berührung kommt. Auf solche
Weise kann alles Gas, . welches zur Vorwärtsbewegung und zur Unterhaltung der Verbrennung
erforderlich ist, in einen kleinen Raum zusammengedrängt werden, so dafs das Torpedo
während der ganzen Bewegungsperiode und selbst wenn es gezwungen würde, nach einem Ausgangspunkt zurückzukehren, die volle
Triebkraft behält. Das hierzu bestgeeignete Gas ist das Stickoxydulgas, welches unter einem
Druck von ca. 30 Atmosphären bei o° C. flüssig wird und bei etwa 240 C. einen Druck
von ca. 60 Atmosphären ausübt. Dasselbe ist aufserorderitlich wirkungsfähig in der Unterhaltung
der Verbrennung und besitzt in flüssigem Zustande nur geringes Volumen. Auch ist es
als bewegendes Agens zu benutzen und entspricht daher dem doppelten Zweck des Antreibens
der Maschine und der Unterhaltung der Verbrennung in dem Heizapparat.
Das Wesen der gegenwärtigen Neuerungen läfst sich am besten darlegen unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung, welche in schematisch dargestellter, theilweise durchschnitten
gedachter Seitenansicht einen nach den Principien der Erfindung construirten Apparat
veranschaulicht.
Die rings um die einzelnen Theile herumführenden punktirten Linien bedeuten das Gehäuse
oder die äufsere Hülse des Torpedos. Die Construction dieses Gehäuses sowie der übrigen Bestandtheile des Torpedos an und für
sich dürfen als bekannt vorausgesetzt werden und benöthigen daher hier keinerlei Beschreibung.
Der in dem Gehäuse angeordnete Apparat enthält alle diejenigen Details, welche erforderlich
sind, wenn Stickoxydulgas sowohl als Motor wie zur Unterhaltung der Verbrennung
benutzt wird. A bezeichnet das gewöhnlich aus Stahl oder Schmiedeisen gefertigte geschlossene
Reservoir, in welchem das flüssig gemachte Stickoxydulgas mit seinem Niveau bis an die punktirte Linie i reicht. B ist die
Verbrennungskammer, welche das Brennmaterial, vorteilhaft Holzkohle, enthält. Infolge der entwickelten
grofsen Hitze empfiehlt es sich, die Kammer B zu schützen, was man beispielsweise
durch Ausfüttern derselben mit feuerbeständigem Material, durch Anbringung eines
Wassermantels oder durch die Combination dieser beiden Hülfsmittel erreichen kann. Vom
oberen Theil des Reservoirs A führt eine kleine Röhre c nach der Kammer B. Um aber den
schädlichen Einflüssen der an dem Punkte, wo das Gas expandirt, entstehenden Kälte zu begegnen,
ist direct auf der Kammer B ein Schieberkasten d placirt worden, in welchem
ein eventuell entlasteter Schieber die Einströmung controlirt und anderentheils wegen seiner
Erhitzung von den Kammerwandungen aus der Temperaturabnahme vorbeugt. Wennwünschenswerth,
mag der Schieberkasten überdies mit einem Quecksilberbad umgeben werden, welches
noch mehr Wärme zuleitet, e ist die Oeffnung, durch welche das Brennmaterial entzündet wird.
Dieselbe ist, wenn die Entzündung mit der Hand geschieht, durch eine aufgeschraubte
Kapsel zu verschliefsen. Wird aber die Kohle durch eine Zündpille in Brand gesetzt, so benutzt
man für die Oeffnung e eine Stopfbüchse, durch welche die Hülfsstange hindurchgeht, und
es erfolgt dann die Zündwirkung gleichzeitig mit der Oeffnung des Schiebers im Kasten d.
Von dem unteren Theil der Kammer B geht eine Röhre f aus, welche durch den unteren
Theil des Reservoirs A führt und in genügender Menge heifse Gase durchleitet, um die Verflüchtigung
der Flüssigkeit herbeizuführen. Durch Verwendung solcher Röhren f in passender Anzahl
läfst sich jeder beliebige Druck in dem Reservoir aufrechterhalten. Nach Passiren von
A kann die Röhre f durch das Torpedogehäuse ins Wasser ausmünden, wie in der Figur durch
vollausgezogene Linien angegeben, oder aber, wie mittelst punktirter Linien angedeutet, nach
dem Rohr h führen, welches dem Dampfrohr einer gewöhnlichen Dampfmaschine entspricht
und die Dämpfe von der Kammer B nach dem Motor leitet. Im letzteren Fall sollte jedoch
besagte Röhre auch aufserhalb des Bootes entlang gelegt sein, damit die Gase abgekühlt
werden und nicht die Packung der Maschine verbrennen. Bei g ist eine kleine Pumpe angedeutet,
welche von der Propellerwelle oder der Hauptwelle der Maschine angetrieben wird und dazu dient, Wasser und OeI in geeigneter
Menge in das Rohr h zu treiben. Hierdurch werden die Gase weiter abgekühlt, während das
OeI die Maschine schmiert und der aus dem eingespritzten Wasser sich entwickelnde Dampf
die Triebkraft erhöht; j in der Kammer B bezeichnet ein Sieb, welches verhütet, dafs die
Holzkohle von dem Gas in die Röhre h geblasen wird.
Wenn nun das Reservoir A und die Kammer B zweckentsprechend beschickt sind, so
wird zunächst ein während der Nichtbenutzung des Bootes Verluste verhütender Hahn oder
Ventil c1 in der Röhre c geöffnet. Alsdann
giebt man dem Boot die gewünschte Richtung und öffnet, sobald das Commandowort fällt,
den Schieber in d, während gleichzeitig bei e, vortheilhaft mittelst desselben Mechanismus, weicher
den Schieber beeinflufst, eine Zündpille entzündet wird. Am besten ist es, die Zündpille
zuvörderst, eine langsam brennende Lunte aus Baumwolle oder Baumwollentuch, welche
mit essigsaurem Bleioxyd getränkt und darauf getrocknet ist, in Brand setzen zu lassen. Das
Feuer verbreitet sich dann von e über denjenigen Theil des Brennmaterials, wo das Gas
eintritt und frifst sich allmälig nach dem Rohr h hindurch. Dabei gehen die Verbrennungsproducte
(in diesem Fall Kohlensäure und Stickstoff), welche infolge des chemischen Processes
um ein Drittel an Volumen gewinnen und wieder durch die hohe Temperatur sehr viel mehr
expandiren, theilweise durch / nach dem Reservoir Ä und theilweise durch h direct nach
der Maschine. Die Gase in h werden durch die Dämpfe der unterdessen in Thätigkeit getretenen
Pumpe g in ihrem Volumen verstärkt, während die Gase in / die Flüssigkeit in A
erhitzen und dadurch bewirken, dafs das Gas in bestimmter Menge sowie unter geeignetem
Druck in die Kammer B übertritt und darin einerseits die Verbrennung begünstigt und andererseits
sich mit den Verbrennungsproducten vereinigt, um das die Maschine treibende Element
zu bilden.
Hierdurch wird der erforderliche Druck und die geeignete Kraft während des ganzen Laufes
des Torpedos aufrechterhalten, so dafs eine grofse Geschwindigkeit erzielt und gesichert
werden kann.
Die Verbrennungskammer wird vortheihaft als ein Theil der Leitung benutzt, durch welche
das Gas von dem Reservoir A nach der Maschine gelangt; indessen können Umstände eintreten,
welche diese Anordnung nicht gestatten. Die Röhre c würde dann der Kammer B nur
die zur Unterhaltung der Verbrennung nöthige Quantität zuzuführen haben, während von dem
Dome des Reservoirs A eine besondere Röhre (sei dieselbe nun durch die Kammer B gelegt
oder nicht) der Maschine das sie treibende Gas direct zuführt.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:Bei unter Wasser schwimmenden Torpedos:ι. Die Benutzung eines condensirbaren Gases, welches auch der Verbrennung günstig ist, wie Stickoxydulgas, sowohl als treibendes Agens als auch zur Erzeugung der erforder-lichen Hitze, und zwar in der Weise, dafs' solches Gas aus seinem Reservoir in die Verbrennungskammer und mit dem darin durch Zündpille oder sonstwie entzündeten Brennmaterial in Berührung gelangt, um die Verbrennung zu fördern und schliefslich mit den entwickelten Dämpfen in die Maschine geführt zu werden und hier als treibendes Agens mitzuwirken.Die Vermehrung des Volumens des treibenden Agens durch Injection von Wasser oder von Wasser und OeI in das Gas, nachdem dasselbe erhitzt worden und bevor es in die Maschine gelangt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE21132C true DE21132C (de) |
Family
ID=297835
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT21132D Active DE21132C (de) | Neuerungen in der Vorwärtsbewegung von unter Wasser schwimmenden Torpedos und den dazu verwendeten Apparaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE21132C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3084654A (en) * | 1962-01-23 | 1963-04-09 | Edgar N Rosemberg | Non-magnetic seacycle for scuba diving |
US3112724A (en) * | 1961-02-08 | 1963-12-03 | Anelex Corp | Deep diving submarine |
US3171376A (en) * | 1962-11-27 | 1965-03-02 | Ile D Etudes Et De Rech S Sous | Diving machine with gas ballast tank |
-
0
- DE DENDAT21132D patent/DE21132C/de active Active
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3112724A (en) * | 1961-02-08 | 1963-12-03 | Anelex Corp | Deep diving submarine |
US3084654A (en) * | 1962-01-23 | 1963-04-09 | Edgar N Rosemberg | Non-magnetic seacycle for scuba diving |
US3171376A (en) * | 1962-11-27 | 1965-03-02 | Ile D Etudes Et De Rech S Sous | Diving machine with gas ballast tank |
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