DE2111408A1 - Bremsregeleinrichtung fuer Raederfahrzeuge,insbesondere fuer Kraftwagen - Google Patents
Bremsregeleinrichtung fuer Raederfahrzeuge,insbesondere fuer KraftwagenInfo
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Description
Pate η ta η wäl te
Dipl.-Ing. Sauerland
Dipl.-Ing. Sauerland
Dr.-lng. König
Dipl.-Ing. Bergen 9. März 1971
4 DÜSSELDORF Il/C/26 521
Ceciilenallee 76
aktibbolag, 21J 14 0
Linköping, Schweden
Bremsregeleinrichtung für Räderfahrzeuge, insbesondere für Kraftwagen
Die Erfindung betrifft eine Bremsregeleinrichtung für Räderfahrzeuge
mit Bremsgliedern zum Ausüben einer Bremskraft auf die '% Räder des Fahrzeuges, wobei der Bremsvorgang jedes einzelnen
Rades für sich derart geregelt wird, dass die Bremswirkung optimal wird.
Auf diesem Gebiet besteht die allbekannte Schwierigkeit, dass bei einem Rad, das mit einem allzu grossen Bremsmoment beaufschlagt
wird, die an der Berührungsfläche des Rades auf der Fahrbahn auftretende Reibkraft überschritten wird, so dass das Rad rutscht.
Infolgedessen nimmt die Bremskraft des Rades ab und gleichzeitig geht die Lenkfähigkeit ganz oder teilweise verloren. Das Problem
ist deshalb besonders schwierig zu meistern, weil die Bremsfähigkeit der verschiedenen Räder des Fahrzeugs verschieden ist und d
zudem vom Zustand ihrer Berührungsflächen und der Fahrbahn abhängig ist.
Es gibt bereits verschiedenen Vorschläge für die Verbesserung der Bremsfähigkeit der Fahrzeugräder bei wechselnden Bedingungen.
Einige dieser Vorschläge stützen sich darauf, dass die starken Beschleunigungen, die bei beginnendem Gleiten auf der Fahrunterlage
am Fahrzeug oder an den Rädern auftreten, zur Grundlage der Bremsregelung gemacht werden, wobei verschiedene Tastorgane zu
diesem Zweck schon benutzt wurden. In manchen Fällen wurde das Bremsmoment absichtlich pulsierend gemacht und den Impulsen eine
solche Amplitude erteilt, dass beim Erreichen des Höchstwerts des
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Bremsmomentes ein Rutschen eintritt. Hierdurch wurde es möglich, die Bremskraft in Bezug auf die Radreibung an der Fahrbahn so zu
ändern, dass die Bremsfähigkeit und damit auch die Lenkfähigkeit besser wurde. Die hierfür vorgeschlagenen Einrichtungen sind aber
verhältnismässig verwickelt und nur bestimmten mittleren Bedingungen der Fahrbahnreibung angepasst, während bei Abweichungen von
diesen Durchschnittsbedingungen oft ein ungünstigerer oder völlig unzufriedenstellender Bremsvorgang erhalten wurde.
Die Erfindung bezweckt eine starke Linderung oder Beseitigung dieser Nachteile und ermöglicht eine einfache Bremsregelung, die
ein Rutschen der Räder verhindert und sich nach den für das Bremsen jeweils herrschenden Verhältnissen richtet, wobei die
Bremsfähigkeit der einzelnen Räder eines Fahrzeuges sich in Abhängigkeit
von ihrer Haftfähigkeit ändert.
Die im Berührungsbereich zwischen Rad und Unterlage (Fahrbahn) beim Bremsen auftretende Bremskraft ist von vielen Gegebenheiten
abhängig, z.B. Beschaffenheit der Fahrbahn und des Rades, Fahrgeschwindigkeit, Radbelastung, herrschende Temperatur usw· Für jede
Kombination solcher Verhältnisse können die Reibungsverhältnisse durch eine Kennlinie in einem Koordinatensystem dargestellt
werden, worin die Bremskraft des Rades in Abhängigkeit vom Radschlupf wiedergegeben ist, wobei unter dem Ausdruck "Radschlupf"
der Unterschied zwischen Fahrgeschwindigkeit und Radumfangsgeschwindigkeit im Verhältnis zur Fahrgeschwindigkeit zu verstehen
ist. Kennzeichnend für eine derartige Bremskraftkennlinie ist, dass eine Bremskraft nur auftritt, wenn der Schlupf nicht gleich
Null ist. Mit zunehmendem Schlupf nimmt die Bremskraft bis zu einem Höchstwert zu um dann wieder abzunehmen.
Im gleichen Koordinatensystem kann man auch Kurven eintragen, welche zeigen, wie die Fähigkeit eines Rades, Seitenkräfte aufzunehmen,
sich mit dem Radschlupf ändert. Diese Fähigkeit ist am grössten, wenn kein Schlupf auftritt und nimmt mit zunehmendem
Schlupf ab, und zwar zuerst allmählich und dann in zunehmendem Masse. Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass die ge-
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nannte Fähigkeit "bei einem dem Scheitelpunkt der Bremskraftkennlinie
entsprechenden Wert immer noch einen annehmbaren Wert hat. Zum Erzielen der optimalen Bremsfähigkeit ist es daher wesentlich,
den Bremsvorgang so zu regeln, dass er bei oder in der Nähe derjenigen
Schlupfgrenze verläuft, die dem Scheitelpunkt der Bremskraftkurve
entspricht.
Der Erfindung liegt der Gedankengang zugrunde» Änderungen der Radbremskraft
in Abhängigkeit von absichtlich herbeigeführten geringen Radschlupfänderungen festzustellen. Der Zusammenhang
zwischen diesen Grossen wird jeweils durch die Bremskraftkennlinie
bestimmt, was anhand anliegender Abb. 1 näher erläutert wird, wobei diese Abbildung ein Beispiel einer Bremskraftkennlinie
in Verbindung mit einer Seitenkraftkurve zeigt. Es sind hierbei ^j
drei Werte für den Schlupf S eingetragen, nämlich ein Wert A für einen unteroptimalen Schlupf, ein Wert B für optimalen Schlupf
und ein Wert C für überoptimalen Schlupf. Ferner sei angenommen, dass der Schlupf S eines einzelnen Rades um diese Werte herum
etwas geändert wird,, wodurch entsprechende periodische Änderungen
der Bremskraft F auftreten. Es ergibt sich dann folgendess
Am Punkt As Die Bremskraft F nimmt mit zunehmendem Schlupf S zu.
Die Bremskraft F nimmt mit abnehmendem Schlupf S ab. Bei periodisch schwankendem Schlupf S treten entsprechende gleichphasige periodische
Schwankungen der Bremskraft F auf.
Am Punkt Bi Die Bremskraft F ändert sich fast oder gar nicht mit '
den Änderungen des Schlupfes S. Bei periodischer Änderung des Schlupfes S tritt praktisch keine entsprechende Änderung der
Bremskraft F mit gleicher Frequenz auf. Der Punkt B ist der Scheitel
der Bremskraftkennlinie.
Am Punkt Cs Die Bremskraft F verringert sich bei zunehmendem
Schlupf S. Die Bremskraft F steigt bei abnehmendem Schlupf S. Bei periodischer Änderung des Schlupfes S treten entsprechende periodische
Änderungen der Bremskraft F auf, die aber in Bezug auf die Schlupfänderungen gegenphasig sind.
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Eine erfindungsgemässe Bremsregeleinrichtung dient zur Feststellung,
ob der Momentanwert des Schlupfes S eines Rades grosser oder kleiner als der Optimalwert ist, und zur Erhöhung oder Verringerung
der Bremswirkung anhand dieser Peststellung derart dass der Schlupf S sich dem Optimalwert nähert, wobei die Erfindung im
wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, dass für jedes Rad mindestens ein Messwertgeber vorgesehen ist, der die vom Rad aufgenommene
Bremskraft laufend abtastet und Signale erzeugt, welche ein Mass der Bremskraftänderungen sind und einem Detektor zugeführt
werden, der in Abhängigkeit einesteils hiervon und andernteils von Signalen, die vom Messgeber oder von einem äusseren
Impulsgeber an den Detektor gegeben werden und Bezugssignale sind oder Radbeschleunigung, Radumfangsgeschwindigkeit, Bremsmoment
oder Bremsdruck darstellen, das Bremskraftmaximum ermittelt und in Bezug auf dem diesen Maximum oder einen demselben etwas voreilenden
Radschlupf wert Steuersignale an mindestens ein den Bremsdruck
regelndes Ventil in der Bremsleitung des Rades abgeben.
Die Bremskraft kann unmittelbar mit einem Kraftwertgeber gemessen werden, der sich an der Stelle befindet, wo das Rad am Fahrzeug
angebracht ist. Die Bremskraft kann auch mit einem beschleunigungsempfindlichen Messgeber gemessen werden, der die lineare
Beschleunigung des Rades oder eines von der Bremskraft unmittelbar beeinflussten Teiles der Radbefestigungskonstruktion misst*
Eine weitere Möglichkeit der Bremskraftmessung besteht darin, die
Winkelbeschleunigung des Rades nach Aufhören der Bremskraft zu messen. Die hierbei entstehende Winkelbeschleunigung des Rades
entspricht eindeutig der auf das Rad einwirkenden Bremskraft.
Der zur erfindungsgemässen Bremsregelleinrichtung gehörende
Detektor kann in verschiedener Weise aufgebaut sein. Eine besonders einfache Einrichtung erhält man, wenn der Detektor ein
Phasendetektor für den Phasenunterschied zwischen dem Bremskraftsignal und dem pulsierenden Schlupf- oder Bremsdrucksignal als
Bezugssignal ausführt. Der auf das Rad einwirkende Bremsdruck wird hierbei zu periodischem Pulsieren veranlasst, entweder durch
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ein von aussen zugeführtes periodisches Drucksignal oder indem mindestens ein den Bremsdruck regelndes Ventil in der Bremsleitung
des Rades zum Pendeln oder Schwingen gebracht wird. Die hierdurch hervorgerufenen Änderungen des Bremskraftsignals werden hinsichtlich
SignalCharakter (A, B oder C) nach obiger Beschreibung detektiert.
Der Detektor gibt an das Ventil ein bremsdruckerhöhendes
Signal ab, wenn das Bremskraftsignal den Charakter A aufweist, und
ein bremsdrucksenkendes Signal, wenn das Bremskraftsignal der Art
C ist. Hierdurch wird bewirkt, dass das Rad eine mittlere Umfangsgeschwindigkeit
annimmt, die dem Scheitel der Bremskraftkurve entspricht
.
Der Detektor kann aber auch derart se,in, dass er ein Signal rela~
tiv einem durch Beschleunigungsmessungen ermittelten Bremskraftmaximum abgibt, da die Radbeschleunigung ihren Höchstwert erreicht,
•wenn die Bremskraft am höchsten ist. Ein solcher Detektor kann in
vielerlei Weise ausgeführt sein. Er kann beispielsweise ganz einfach aus einem Scheitel- oder Hüllkurvendetektor und/oder Verstärker
und einem nachgeschalteten Vergleicher bestehen, wobei der Scheitelwertverstärker dem Bremskraftsignal folgt, wenn es ansteigt,
und seinen Höchstwert festhält, wenn es abzunehmen beginnt. Der Vergleicher spricht an, wenn das momentane Bremskraftsignal
beginnt, vom Ausgangssignal des Scheitelverstärkers abzuweichen und gibt dadurch an, dass der Bremskraftscheitel durchlaufen wird.
Das im Scheitelverstärker stehende Signal wird periodisch gelöscht.
Die erfindungsgemässe Einrichtung kann ganz verschieden ausgebildet
werden, und zwar sowohl in Bezug auf d^j Wahl des Optimieruagspunktes
wie auch in Bezug auf die Funktion ihrer Bestandteile. Betreffs der Wahl des Optimierungspunktes gilt, dass es bei
verschiedenen praktischen Ausführungsformen vorteilhaft sein kann, die Regelung so zu gestalten, dass die Radgeschwindigkeit einen
Wert in der Nähe der optimalen Geschwindigkeit annimmt, aber nicht gleich dieser optimalen Geschwindigkeit ist. Diese Ausführung
entspricht z.B. dem Fall, dass der Detektor ein bremsdrucksenkendes Signal an das Ventil gibt, wenn mit den Änderungen des
Schlupfes gleichphasige Bremskraftsignal einen vorgegebenen Viert
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nahe Null für die Bremskraftänderung annimmt.
Hinsicht der regelnden Tätigkeit der Einrichtung gilt, dass sie in
verschiedener Weise vorkommen kann, und dass der Detektor im Hinblick hierauf für viele erfundungsgemässe Ausführungsformen in
jeweils geeigneter Weise ausgebildet sein kann. Die einfachste Regelung besteht darin, dass die vom Detektor abgegebenen Signale
das Ventil direkt steuern. Eine etwas aufwendigere Regelung, die besonders beim Bremsen auf unebener oder gar holperiger Fahrbahn
beträchtliche Vorzüge bietet, besteht darin, dass der Detektor ein Signal erzeugt, welches der optimalen Radgeschwindigkeit entspricht,
und dass ein Vergleicher laufend die momentane Durchschnittsgeschwindigkeit
mit der durch das genannte Detektorsignal dargestellten Geschwindigkeit vergleicht. Der Vergleicher steuert
hierbei das Ventil derart dass der Unterschied zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten verringert wird. Bei dieser Regelungsart
wird jedoch auch ein Signal benötigt, welches die Winkelgeschwindigkeit (d.h. Umfangsgeschwindigkeit) des.Rades wiedergibt. Hierzu
kann man einen besonderen Messgeber am Rad benutzen oder den Wert durch Integrieren des Beschleunigungssignals errechnen. Die optimale
Radgeschwindigkeit kann man in einfacher Weise durch einen Speicherkreis erhalten, der denjenigen Geschwindigkeitswert
speichert, der dem durch den Detektor bestimmten Zeitpunkt des Bremskraftmaximums entspricht.
Zur weiteren Klarstellung der oben angedeuteten Möglichkeiten werden anhand anliegender Zeichnung erfindungsgemässe Ausführungsbeispiele beschrieben. Wie schon eingangs erwähnt, zeigt Abb. 1
ein Beispiel der Abhängigkeit der Bremskraft vom Radschlupf. Abb.
2 ist ein Prinzipschema einer erfindungsgemässen elektrischhydraulischen
Bremsregeleinrichtüng» Abb» 3 ist ein Blookschema
einer einfachen Bremsregel einrichtung für Ventilsteuerung, bei
■seleäer die Bremskraft signale mit den Brackimpulsen gleichphasig
sind· Abb. k zeigt in gleicher Weise3 wie ein scheitelwert;abtastender
Detektor in Abhängigkeit von Bremskraft Signalen den
Bremskreis eines Rades regelt. Äfob* 5 orlgfe ein Ausi1£j2?UEgs7ö©i«
spiel einer Bremsregeleinrichtung islt EPemskraftabtastiiSig in Bezug
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auf zutreffende Geschwindigkeitssignale. Abb. 6 zeigt einen für
Scheitelwertabtastung vorteilhaften Aufbau der Regeleinrichtung.
Die Abb. 7 und 8 sind ein Schaubild bzw. eine Seitenansicht eines kombinierten Geschwindigkeits- und Beschieunigungsabtasters für
ein Fahrzeugrad. Abb. 9 zeigt ein Beispiel einer entsprechend Abb. 3 ausgeführten Regeleinrichtung. Abb. 10 .zeigt eine Vorrichtung,
mit der das Bremsmoment zum Pulsieren gebracht werden kann. Abb. 11 zeigt einen mechanisch-hydraulischen Phasendetektor.
Eine erfindungsgemässe Regeleinrichtung ist in erster Linie zur
Verwendung in Fahrzeugen mit druckmittelbetätigten Bremsen bestimm
t, wobei das Druckmittel flüssig oder gasförmig ist und die
Einrichtung an einen oder mehrere Radbremskreise zwecks Regelung der Bremswirkung eines oder mehrerer Räder angeschlossen werden
kann. Da die für die Bremsregelung der verschiedenen Räder bestimmten Bestandteile der Regeleinrichtung untereinander gleich
sind, beschränkt sich die nachfolgende Beschreibung im wesentlichen auf die zu nur einem Rade gehörende Ausrüstung.
Abb. 2 ist eine Übersicht um zu zeigen, wie die Bremsregeleinrichtung
einer gewöhnlichen hydraulischen Bremsvorrichtung ang~
glichen ist, deren bekannte Wirkungsweise darin besteht, .,. einem Fahrzeugrad 1 durch einen Fussbremshebel 10 ein Bremsmoment
auferlegt wird. Die Fusshebelkraft wird im allgemeinen durch eine mechanische Übersetzung verstärkt und über einen hydraulischen
Hauptzylinder 11 .in Form eines darin erzeugten Flüssigkeitdruckes
an die Bremszylinder 9 des Rades 1 weitergegeben, wo mit weiterer KraftüberSetzung die eigentlichen Bremsglieder des Rades
1 betätigt werden. Jedes solches Bremsglied besteht nach Abb. 10 im wesentlichen aus einer am Fahrzeugrad 1 befestigten Bremsscheibe
12 und einen, den oder die Bremszylinder 9 und mehrere Bremsbacken oder -lamellen 13 tragenden Halter l*f, der am Fahrzeug
fest angebracht ist.
Die erfindungsgemässe Bremsregeleinrichtung steuert die Bremswirkung
eines Rades 1 unabhängig von den anderen Rädern, und zwar derart dass beim Bremsen eine für das Rad 1 günstigste BremskrafL
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erzielt wird. Zu diesem Zwecke gehört zur Regeleinrichtung ein am Rad 1 angebrachter Bremskraftgeber 3? welcher elektrische Signale
erzeugt, welche der auf das Rad 1 einwirkenden Bremskraft verhältnisgleich sind. Diese Signale werden einem Detektor 5 zugeführt,
der das Bremskraftmaximum (siehe B in Abb. 1) des Rades 1 für die jeweilige Fahrbahn feststellt und in Bezug auf diesen Optimalwert
digitale Signale an einen die Bremse des Rades 1 steuerndes Ventilsatz 7 abgibt, der sich im Radbremskreis befindet und ein
vom Detektor 5 gesteuertes Magnetventil 29 und ein hiervon hydraulisch funktionsgesteuertes Ventil 8 enthält. Das Ventil 8
ist in einer hydraulischen Verbindung zwischen dem Hauptzylinder
11 und dem Radbremszylinder 9 eingeschaltet.
Bei der in Abb. 2 gezeigten Bauart des Ventils 8 enthält ein Ventilgehäuse 30 drei getrennte Kammern 31,32,33 mit Anschlüssen
nach aussen. Zu der in Abb. 2 obersten Kammer 3I führt eine
Leitung 36 vom Hauptzylinder 11 her. Von der unteren Kammer 33
führt eine abgehende Leitung 37 zum Radbremszylinder 9· Die
mittlere Kammer 32 bildet einen hydraulischen Zylinder mit einem darin achsialbeweglichen Kolben 31+, der auf der Mitte, einer
Kolbenstange 35 befestigt ist, die sich dicht durch die beiden
Endwände der mittleren Kammer hindurch bis in die beiden äusseren Kammern 31 und 33 hinein erstreckt. Von der oberen Stirnfläche
der Stange 35 aus führt eine achsiale Sacklochbohrung 38 zu einer
radial verlaufenden Bohrung 39 im unteren Endteil der Stange. Eine Druckfeder ko in der Kammer 32 ist bestrebt, den Kolben $k
mitsamt seiner Kolbenstange 35 in eine untere Endstellung zu
drücken, in der das untere Ende der Stange gegen den Boden der Kammer 33 anliegt. Der durch die Bohrungen 38 und 39 gebildete
Kanal in der Stange 35 ermöglicht eine hydraulische Verbindung zwischen den obersten und der untersten Kammer 31 bzw. 33· Die
genannte Endstellung ist die Ausgangsstellung des Ventils δ bei
einem BremsregolVorgang und entspricht dem Fall, dass das Magnet
29 ein Nullsignal Vom Detektor 5 empfängt.
Das Magnetventil 29 ist hydraulisch in zwei parallele hydraulische
Leitungen hl und *+3 zwischen der hydraulischen Druckquelle k2 und
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der mittleren K.ammer 32 des Ventilgehäuses 30 eingeschaltet. Die
Leitungen hl und h$ münden beiderseits des Kolbens 3*f in der
Kammer 32. Das Magnetventil 29 bestimmt, an welcher der beiden Seiten des Kolbens 2h der von der Hydrauldruckquelle *f2 erzeugte
Flüssigkeitsdruck zugeführt werden soll. Die Druckquelle ^-2 besteht
hier aus einer Pumpe M+ und einem hieran angeschlossenen
Druckölbehälter h5. ■
Wenn der Detektor 5 ein Eins-Signal (binäre 1 oder "ja") abgibt,
bedeutet dies, dass eine der höchstmöglichen Bremskraft entsprechende Grenzgeschwindigkeit des Rades 1 grosser als die
Momentangeschwindigkeit dieses Rades ist. In diesem Falle öffnet das Magnetventil 29 die hydraulische Verbindung zwischen der
Pumpe if1+ und der Leitung *+3, wodurch der Öldruck der Unterseite
des Kolbens 3h zugeführt wird und diesen nach oben drückt, bis
das obere Ende der Kolbenstange 35 gegen die obere Decke der
Kammer 31 anliegt. Gleichzeitig hiermit strömt das Drucköl über
dem Kolben 3*f aus der Kammer 32 durch die Leitung 1H zum Ölbehälter
1*5.
Eine dieserart bewirkte Längsbewegung des Kolbens 31* und seiner
Stange 35 bewirkt, dass die Verbindung zwischai dem Hauptzylinder
und dem Radbremszylinder 9 unterbrochen wird, und dass die zwischen dem Ventil 8 und dem Radbremszylinder 9 eingeschlossene
Ölmsnge sich ausdehnen kann, so dass der Bremsdruck im Radbremszylinder
9 sinkt uiid eine Zunahme der Drehzahl des Rades 1 ermöglicht.
Wenn hierdurch eine dem Höchstwert der Bremskraft entsprechende
Grenzgeschwindigkeit des Rades erreicht wird, wechselt das Vorzeichen
des vom Detektor 5 abgebenen Signals, wobei die hydraulische
Verbindung zwischen der Pumpe i+1+ und der Leitung ^3 mittels
einer im Magnetventil 29 vorgesehenen Rückholfeder M-6 abgesperrt
wird. Daher nimmt der Bremsdruck zu und die Radgeschwindigkeit
nisnnt ab· Wenn dann aus diesem Grunde die Grenzgeschwindigkeit
wieder erreicht wird, gibt der Detektor 5 ein Signal ab, und dor
Vorgang wiederholt sich in oben bo^ehrloben^ VM 39« IH-' bedou --
10884U/11 Ϊ1
ORIGINAL MSPECTED
tet, dass die Bremsung des Rades pulsierend wird und um einen für das Rad 1 geltenden Geschwindigkeitswert schwankt, welcher dem
bei den vorliegenden Verhältnissen erreichbaren Scheitelwert der Bremskraft entspricht.
Die Regeleinrichtung kann man in verschiedener Weisο abwandeln,
je nach dem angewandten Verfahren zum Messen und Wiedergeben der
auf das Rad einwirkanden Bremskraft. Nachstehend wird beschrieben,,
wie die Einrichtung beispielsweise für zwei verschiedene Arten der Bremskraftermittlung ausgeführt werden kann.
Abb. 3 zeigt eine solche Regeleinrichtung mit einem Phasendetektor
^9, wobei der Messgeber 3 die Bremskraftpul sat ionen abtastet.
Einem durch Bremsglieder 9-1^ in üblicher Weise dem Rad 1 auferlegtes
Bremsmoment wird eine Pulsierung mit angenähert gleichbleibender Amplitude überlagert. Derartige Bremsmomentpulsationen
haben zur Folge, dass die Winkelgeschwindigkeit des Rades und daher sein Schlupf in entsprechender Weise pulsieren. Wenn die
Drehverhältnisse des Rades während des Bremsens einer Bremskraftkurve nach Abb. 1 folgen, wird durch eine Schlupfänderung auch
die auf das Rad 1 einwirkende Bremskraft geändert. Je nach der Lage des Arbeitspunktes auf dieser Kurve wird der Zustand unterschiedlich.
Wie schon in der Beschreibungseinleitung dargelegt wurde, kann man zwischen drei verschiedenen Fällen unterscheiden,
nämlich:
A) Der Arbeitspunkt liegt links des Scheitels der Bremskraftkurve etwa wie in Abb. 1 dargestellt. Hierbei tritt ein Pulsieren
der Bremskraft ein, welches dem Pulsieren des Schlupfs gleichphasig ist.
B) Bei= Arbeitspiaoict liegt im Seheitel der Bremskraftkurve. Trotz
pulsierendem Schlupf tritt }i&\& mmimiB^evtoa Pulsieren der Bremskraft
auf.
C) Der ArbGitspunkt liegt rsclits: ύ:κ. :"- ■-..-■:;. wpunl·:*.- Ms Bremskraft
und der Schlupf" pylsisr^ ■"■"£"".-.:;. -:;;
Der Detektor 5 kann daher ein Phasendetektor *+9 sein, der die
Phasenlage der Bremskraftpulsation mit derjenigen des Schlupfes
( (als Bezugswert) vergleicht und ein entsprechendes Signal erzeugt.
lr Man kann natürlich ausserdem eine feste Phasenverschiebung vorsehen,
um in der Einrichtung auftretende Phasenänderungen, besonders Verzögerungen, auszugleichen.
Wahlweise kann der Bremskraftgeber 3 die zwischen der Radachse 15
und der Radaufhängung wirksame Kraft messen oder kann ein Weggeber
(Lagegeber) 50 wie nach Abb. 9 sein, der die Federung der Radachse 15 in Bezug auf die Radaufhängung misst, oder kann ein Beschleuningungsmesser
sein, der die linearen Geschwindigkeitsänderungen des Rades misst.
Da es sich hier nur um phasenempfindliches Detektieren der Pulsation
der Bremskraft handelt, kann die Regeleinrichtung sehr einfach gestaltet werden. Man braucht beispielsweise nicht den Betrag
des Schlupfes zu messen sondern nur die Phasenlage seiner Pulsation. Da Schlupf, Radgeschwindigkeit, Bremsmomeat Γ...Λ Iremsdruck
synchron pulsieren, können die Bezagsphas^signale entweder
einem Geschwindigkeitsgeber, Bremsmomentgeber oder 7""■" ::■' ^"""■'*■*-
geber entnommen werden. Man kann also die praktisch j^wtuj.^ vv
teilhafteste Ausführungsform wählen. Besonders einfach v?ird as,
wenn man die Schlupfimpulse mit einem besonderen Impulsgene' ator
k? erzeugt, der die Br ems druckpul sat ion steuert. Hierbei k^i au ...
das Bezugssignal diesem Generator direkt entnehmen, weshalb ein besonderer Messwertgeber oder Abtaster für Geschwindigkeit, Uremsmoment
oder Bremsdruck überflüssig wird. Diese Lösung ist in d^n
Abb. 3, 9 und 10 dargestellt.
Abb. 9 zeigt, wie der Impulsgenerator ^7 in das Radbremssystem
eingeschaltet ist um die Bremsscheibe 12 der in Abb. 10 öarse-•
stellten Radbremsvorrichtung so zu beeinflussen, dass des B:, ems~
moment eine pulsierende Komponente überlagert wird, wozu e_. ο
zum Bremsbackenhalter l*f gehörende hydraulische Zylinder einrichtung *f8 dient.
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Die Bezugssignale werden dem Phasendetektor M? zugeführt, der
ausserdem mit Signalen des als Stellungsgeber (Lagegeber) ausgeführten
Bremskraftgebers 50 gespeist wird. Abb. 9 zeigt die federnde
Aufhängung des Rades 1 am Fahrzeug nur schematisch als Hebel 51 mit zwei Federn 52 und 53· Der Stellungsgeber 50 ist am
Fahrzeug befestigt und gibt die Stellungsänderungen der Radachse 15 beim Bremsen wieder. Solche Stellungs- oder Lagegeber 50 und
ihre Wirkungsweise sind bekannt.
Der Phasendetektor *+9 vergleicht die Phasenlage der empfangenen
Signale und erzeugt Signale, die angeben, ob die Radgeschwindigkeit grosser oder kleiner ist als die der höchsten Bremskraft entsprechende
Grenzgeschwindigkeit. Der Phasendetektor ist von an sich bekannter Bauart und Wirkungsweise.
Der Phasendetektor ^9 kann wahlweise ein Proportionalsignal erzeugen,
dessen Wert sich stetig ändert und der Amplitude derjenigen Komponente der Bremskraftpulsation entspricht, die mit der
Bremsmomentpulsation gleichphasig ist. Wenn der Arbeitspunkt des Drehzustandes des Rades 1 die Schlupfkurve von niedrigen zu hohen
Werten hin durchläuft, ändert sich daher das vom Phasendetektor *+9 abgegebene Signal stetig von positiven Werten durch Null zu
negativen Werten. Letztere bedeuten, dass der Arbeitspunkt auf dem rechts des Bremskraftscheitels liegenden Kennlinienzweig
liegt und dass daher das Bremsmoment zu hoch ist.
Der phasendetektor kann auch so sein, dass er diskrete Wertsignale
abgibt. Es könnte zweckmässig sein, dass sein Ausgangssignal einen
gleichbleibenden positiven Wert annimmt, wenn Gleichphasigkeit (links vom Scheitelpunkt der Bremskraft) herrscht, und dass der
Wert bei Gegenphasigkeit negativ wird. Der Vorgang in der Nähe des Scheitelpunktes kann entweder so gestaltet werden, dass das
vom Detektor abgegebene Signal sich sprunghaft direkt von positiv auf negativ ändert, oder so dass es in einem Bereich um den Scheitelpunkt
herum Null ist.
Die oben kurz angedeuteten verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten
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für den Phasendetektor **9 erlauben es, verschiedenartige bremsdruckregelnde
Ventilsätze 7 zu benutzen, wobei stufenlose oder stufenweise Regelung infragekommen kann.
Abb. 5 zeigt eine etwas aufwendigere Regeleinrichtung mit Phasendetektorwirkung,
wobei Bezugssignale hierfür von einem Radgeschwindigkeitsgeber 2 geliefert werden. Die, vom Geber 2 erzeugten Signale
werden einem Speicher h und einem Vergleicher 6 zugeführt. Der Speicher k erhält ferner Signale von einem Detektor 55, der
ein dem Höchstwert einer vom Bremskraftgeber 3 festgestellten Bremskraft entsprechendes Signal an den Speicher *f abgibt. Dieses
Signal löst ein entsprechendes Geschwindigkeitssignal aus, welches der Grenzgeschwindigkeit des Rades 1 beim gemessenen Bremskrafthöchstwert
enspricht und an den Vergleicher 6 weitergeleitet wird. Die Regelung erfolgt, indem der Vergleicher 6 laufend die momentane
Radgeschwindigkeit mit der vom Speicher k abgegebenen Grenzgeschwindigkeit
vergleicht und den Bremsdruck im Radbremskreis so regelt, dass die vom Vergleicher 6 an den Ventilsatz 7 abgegebenen
digitalen Signale den Unterschied zwischen den beiden soeben genannten Geschwindigkeitssignalen herabsetzen.
Die Regeleinrichtung nach Abb. k und 6 enthält einen Höchstwertdetektor
(Scheitelwertdetektor) 57, wobei die Bremskraft durch
Messen der Winkelbeschleunigung des Rades 1 bei jedem Kurzzeitigen
Unterbrechen des auf das Rad einwirkenden Bremsmomentes ermittelt wird. Abb. h zeigt eine einfache Ausführung und zeigt wie
ein am Rad angebrachter Messwertgeber 56 Besohleunigungssignale
erzeugt und dem Detektor 57 zuführt. Dieser Detektor besteht aus
einem Spitzenwertverstärker 58 und einem Vergleicher 59, die
beide da's Beschleunigungssignal des Gebers 56 direkt empfangen. Der Ausgang des Spitzenwertverstärkers 58 ist mit dem Eingang des
Vsrgleichers direkt leitend verbunden und folgt dem Bremskraftsignal,
wenn es steigt, und hält den hierbei auftretenden detektierten Höchstwert dieses Signals fest, wenn das Bremskraftsignal
abnimmt. Der Vergleicher 59 detektiert seinerseits, wenn das momentane
Bremskraftsignal beginnt, vom Ausgangssignal des Spitzenwertverstärkers
58 abzuweichen und gibt mit seinem dem Ventilsatz 7
ι y s 8 4 ö /
zugeführten Ausgangssignal zu erkennen, dass der Bremskraftscheitelwert
überschritten ist. Der im Verstärker 58 festgehaltene Höchstwert wird in bekannter Weise periodisch gelöscht.
M.Abb. 6 zeigt eine etwas weiter entwickelte Ausführung der Regeleinrichtung,
wobei Radbeschleunigung und Radgeschwindigkeit getrennt abgetastet werden. Abb. 7 und 8 zeigen einen hierfür verwendbaren
kombinierten Geschwindigkeits- und Beschleunigungsmessgeber.
Dieser hat zwei gleichartige Zahnräder 16 und 17, die nebeneinander auf der Radachse 15 angebracht sind. Das eine Zahnrad
l6 ist auf der Radachse 15 befestigt, während das andere
drehbar ist, z.B. um einen mit der Radachse 15 gleichachsig fest verbundenen Achsstummel 18. Das Zahnrad 17 ist mit dem Zahnrad
16 durch eine Feder 19 verbunden. Diese Feder 19 ist in Abb. 8 als
Verdrehfeder dargestellt, damit sich das Zahnrad 17 bei Drehzahländerung
des Zahnrads 16 in Bezug auf dieses drehen kann. Diese Schraubenfeder 19 kann man jedoch mit Vorteil durch eine oder
mehrere so vorgesehene Blattfedern ersetzen, dass sie das Zahnrad
17 in eine Ausgangsstellung drehen, in der die Zähne der beiden Zahnräder miteinander fluchten.
Die beiden Zahnräder 16 und 17 bilden den beweglichen Teil je
eines induktiven (magnetischen) Gebers 20 bzw. 21 und erzeugen daher je eine Impulsfolge, deren Frequenz der Winkelgeschwindigkeit
des betreffenden Zahnrads verhältnisgleich ist, wobei die zeitliche Länge der Lücken zwischen den Impulsen ein Mass für
den Kehrwert der Geschwindigkeit ist. Wenn das Rad 1 gebremst oder beschleunigt wird, dreht sich das Zahnrad 17 infolge der
Trägheitskräfte etwas in Bezug auf das Rad 16. Der winkel dieser gegenseitigen Verdrehung und sein Vorzeichen sind dem Wert der
Winkelbeschleunigung und ihrer Richtung direkt proportional. Indem
man die zeitliche Lage der Geschwindigkeitsimpulse mit derjenigen der Beschieunigungs- oder Verzögerungsimpulse vergleicht,
erhält man einen analog unwandelbaren Wort für die dem Rad 1 erteilte,
positive oder negative Winkelbeschleunigung.
Die Wiedergabe dieser Werta erfolgt erfindungsgemäss durch den
Detektor 5} dor bei der hier geschilderten Ausführung mehrere miteinander
zusammenwirkende Stromkreise enthält, die zwei Haupt blocke 22 und 23 mit je einem Eingang bilden. Die durch das Zahnrad
17 erzeugten Signale werden dem Block 22 zugeführt, der den speichernden Spitzenwertνerstärker 58 und eine hiermit parallelgeschaltete
direkte Leitung 25 zum Bremskraftvergleicher 59 enthält.
Nach dem weiter oben Gesagten folgt der Verstärker 58 einem steigenden Momentanwert des zugeführten Signals sehr schnell,
aber nicht oder nur langsam einem fallenden Momentanwert dieses Signals. Infolgedessen wird dem Bremskraftvergleicher 59 ständig
der Wert der positiven oder negativen Radbeschleunigung zugeführt.
Eine erfindungsgemässe Bremsregeleinrichtung soll nur dann wirksam
werden, wenn das dem betreffenden Rad 1 aufgedrückte Bremsmoment höher wird, als das, welches das Rad von der Fahrbahn her
aufnehmen kann. Bei normalen leichten Bremsen erübrigt sich daher eine besondere Bremsregelung. Um zu vermeiden, dass der Ventilsatz
7 bei einem solchen leichten Bremsen tätig wird, enthält der Vergleicher 59 nicht dargestellte elektrische Bauteile, die eine
Bremsregelung unter einem vorgegebenen, z.B. für Verzögerung geltenden
Schwellwert verhindern.
Bei Beschleunigungsvorgangen Spricht der Vergleicher 59 auf zeitliche
Verschiebungen zwischen Geschwindigkeits- und Beschleunigungsimpulsen
an und gibt bei einem Höchstwert dieser Verschiebungen ein den Block 23 steuerndes Haltesignal ab. Da die Beschleunigung
ihren Höchstwert erreicht, wenn die Bremskraft am grössten ist, erzeugt der Vergleicher also ein Haltesignal, wenn
die am Rad 1 auftretende Bremskraft ihre höchste Wirkung ausübt.
Das Haltesignal wird einem zum Block 23 gehörenden Speicher h zugeführt,
der ständig den vom Zahnrad 16 -erzeugten Geschwindigkeitsimpulsen
folgt, bis das Haltesignal zugeführt wird. Das Haltesignal macht den Speicher h tätig insofern als der Geschwindigkeitswert,
der dem mit dem Speicher h direkt verbundenen Vergleicher 6 zugeführt wird und im Speicher h stehen bleibt, die
dem Scheitelwort der Bremskraft entsprechende Geschwindigkeit
109840/1191
repräsentiert. Der Vergleicher 6 vergleicht diese Geschwindigkeit mit der momentanen Radgeschwindigkeit, die dem Vergleicher über
eine Parallelleitung 28 zugeführt wird. In Abhängigkeit hiervon gibt er digitale Steuersignale an den Ventilsatz 7? und. gleichzeitig
wird das Haltesignal entfernt.
Die obigen Ausführungsbeispiele schliessen die Möglichkeit weiterer
Änderungen und Abwandlungen nicht aus, sofern die für eine erfindungsgemässe Bremsregeleinrichtung kennzeichnende Regelfunktion
erzielt wird. Der kombinierte Geschwindigkeits- und Beschleunigungswertgeber
16, 17 wurde nur als Beispiel dafür geschildert, wie man Signale erzeugen kann, die sowohl Geschwindigkeit wie
auch Beschleunigung eines Fahrzeugrades 1 wiedergeben. Als weiteres Beispiel sei nur erwähnt, dass man anstatt dessen einen einfachen
Drehgeschwindigkeitsgeber zusammen mit einem Differenzierkreis oder einen einfachen Beschleunigungsgeber zusammen mit einem
Integrierkreis benutzen kann.
Die Erfindung ist nicht an die Ari und Weise der absichtlich erzeugten
Änderung des Radschlupfes gebunden. Beispielsweise können zu diesem Zwecke die Bremsbeläge der Radbremse mit sektionsweise
unterschiedlichen Reibungswerten ausgeführt sein, um entsprechende Radschlupfänderungen hervorzurufen.
In vielen Fällen kann es ferner zweckmässig sein, die Bremsregeleinrichtung
mit einer geeigneten Eigenfrequenz selbstschwingend zu gestalten. Das Ventil öffnet und schliesst sich hierbei, wodurch
der Druck im Bremszylinder und daher auch der Radschlupf zum Pulsieren gebracht wird.
Die Phasendetektorwirkung kann auch mit nur mechanisch-hydraulischen
Teilen erreicht werden, beispielsweise nach Abb. 11, wo der
Phasendetektor im wesentlichen aus einem Ventil 62 besteht, in
dein sich ein Kolbenschieber 60 mit zwei daran befestigten Kolben
51+, 61 befindet und sich je nach der auf das Rad 1 einwirkenden
Bremskraft in Achsialrichtung bewegt. Dem Zwischenraum zwischen den beiden Kolben 5*+5 6l werden von einem Druckimpulserzeuger h-γ
10 9 £ H 0/11«* 1
17 211H08
Bezugssignale zugeführt, die einen pulsierenden Druck erzeugen, der seinerseits zum Erzeugen eines pulsierenden Bremsmoments dient,
Die "beiden äusseren Kammern (beiderseits des Kolbenpaares) des Detektorventils 62 sind über eine Rücklauf leitung 2*f an einen Ölbehälter
26 angeschlossen. Zwei Yentilöffnungen des Detektorventils 62 sind mit den bereits -weiter obenerwähnten Einlauf kanal en
des Arbeitsventils 8 verbunden.
Die Wirkungsweise ist folgende. Wenn sich Bremskraft und Bremsdruck
gleichphasig ändern, kann Drucköl durch die eine der beiden genannten Öffnungen des Detektorventils 62 das Arbeitsventil 8
erreichen und es so steuern, dass es eine weitere Erhöhung des Bremsdrucks im Radbremskreis erlaubt. Bei gegenphasiger Änderung
von Bremskraft und Bremsdruck kann das Drucköl jedoch nur durch die andere genannte Öffnung das Ventil 8 erreichen und steuert
es dann so, dass der Bremsdruck gesenkt wird.
109840/1191
ORIGINAL INSPECTED
Claims (1)
18 211H08
SAAB-SCANIA AKEIEBOLAG,
Linköping, Schweden
P atent ansprüche
Bremsregöleinrichtung zur adaptiven Regelung der Bremswirkung eines einzelnen Rades eines Fahrzeuges, welches mit herkömmlicher
Bremsanlage zur Bremsung mithilfe von Bremsdruckmitteln
ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Messwertgeber (3) laufend die von einem Fahrzeugrad (1)
aufgenommene Bremskraft abtastet und Signale, welche den Bremskraftänderungen entsprechen, erzeugt und einem Detektor (5) zuführt,
der in Abhängigkeit hiervon und von dem Detektor (5) durch den Messwertgeber (3) oder durch äussore Impulsgeber (.7,h?) zugeführten
Bezugssignalen das Bremskraftmaximum detektiert, wobei
die Bezugssignale wahlweise Radbeschleunigung, Radgesehwindigkcit,
Bremsmoment oder Bremsdruck repräsentieren können, und dass der Detektor relativ einem dement sprechenden oder einem ungefähr entsprechenden
Radschlupf wert Steuersignale an mindestens eine den
Bremsdruck regelnde Ventileinheit (7) in der Bremsleitung des Rades (1) abgibt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzei chn
e t, dass der Detektor (5) ein Phasendetektor (*+9) ist, der auf
Bremskraftpulsationen relativ absichtlich herbeigeführten geringen Radschlupf änderungen anspricht und abhängig hiervon Signale abgibt,
die eine Bremsdrucksteigerung erlauben, wenn die Pulsationen der Bremskraft mit denjenigen des Radschlupfes gleichphasig sind,
und eine Bremsdrucksenkung bewirken, wenn Gegenphasigkeit herrscht.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bezugssignale für die absichtlich herbeigeführten geringen Radschlupfänderungen durch äussere Impulsgeber erzeugt
und dem Detektor (^9) zugeführt werden, beispielsweise indem durch
einen Druckimpulsgeber (^7) oder durch ein pendelndes oder schwingendes
Ventil in der Ventileinheit (7) der Bremsdruck in der Bremsleitung des Rades (1) zu periodischem Pulsieren gebracht wird,
109840/1191
k. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-3? dadurch g e kennseichnetj
dass der die Bremskraftpulsationen abtastende
Messwertgeber (3) entweder aus einem Kraftgeber besteht, der die zwischen Radachse (15) und Radaufhängung wirkende Kraft
misst, oder durch einen Lagegeber (50), der die Stellung der gefederten
Radachse (15) in Besug auf die Radaufhängung misst, oder durch einen Besehleunigungsgeber, der die lineare Beschleunigung
entweder des Rades (1) oder eines von der Bremskraft direkt beeinflussten
Teils der Radanbringungskonstruktion misst.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der Messwertgeber ein Geschwindigkeit
s- und/oder Besehleunigungsgeber (56,16,17) ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektor (5) ein Spitzenwertdetektor
(57) ist, der einen Spitzenwertverstärker (58) und einen
Vergleicher (59) enthalt, und dass der Vergleicher vom Messgeber (3) gelieferte Winkelbesehle-migungssignale mit einem Signal vergleicht,
welches dem Verstärker (58) zugeführt und darin gelagert wird und den Höchstwert der Winkelbeschleunigung des Rades (1)
während kurzzeitigem Aufheben des dem Rad normal auferlegten Bremsmoments darstellt, wobei der Vergleicher hiervon abhängige
Signale abgibt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Vergleicher (59) die Ventileinheit (7) mit den letztgenannten Signalen steuert.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Detektor (5^55^57) das Bremskraftmaximum detektiert
und einen Speicherkreis (1O steuert, welchem laufend ausserdem
Geschwindigkeitssignale vom Messwertgeber (3) zugeführten werden, und dass der Speieherkreis bei Empfang eines Detektorsignals
ein dem Bremskraftmaximum entsprechendes Geschwindigkeitssignal
an einen Vergleicher (6) leitet und das Grenzgeschwindigkeitssignal mit direkt vom Messgeber (3) gelieferten Radgeschwin-
1098.40/1191
digkeitssignalen vergleicht sowie in Abhängigkeit hiervon digitale
Steuersignale an die Ventileinheit (7) sendet.
9· Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die vom Vergleicher (59) erzeugten Signale dem Speicherkreis (h) zugeführt v/erden.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5-7 ■>
dadurch g e kennzei chnet, dass ein kombinierter Geschwindigkeits-
und Beschleunigungsgeber zwei magnetisch (induktiv) abgetastete
gezähnte Räder (16,17) enthält, die nebeneinander auf der Radachse (15) angebracht sind, dass das eine 'gezähnte Rad (1β) mit
der Radachse (15) fest verbunden ist, und zur Winkelgeschwindigkeitsmessung dient, und dass das andere gezähnte Rad (17) der
Winkelbeschleunigungsmessung dient und in Bezug auf das erstgenannte Rad (l6) um eine mit der Fahrzeugradachse (15) gleichachsige
Achse (18) verdrehbar ist und so gefedert ist, dass es bestrebt ist in Abwesenheit einer Winkelbeschleunigungskraft in
eine bestimmte Ausgangsstellung (Nullstellung) zurückzukehren.
1Ü9S4Q/1 191
Leerseite
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE334970 | 1970-03-13 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=20261930
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19712111408 Pending DE2111408A1 (de) | 1970-03-13 | 1971-03-10 | Bremsregeleinrichtung fuer Raederfahrzeuge,insbesondere fuer Kraftwagen |
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DE (1) | DE2111408A1 (de) |
FR (1) | FR2081929B3 (de) |
GB (1) | GB1348713A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3002416A1 (de) * | 1979-01-30 | 1980-08-07 | Secretary Transport Brit | Einrichtung zur reibschlussteuerung |
DE3545901A1 (de) * | 1985-12-23 | 1987-06-25 | Bbc Brown Boveri & Cie | Verfahren zur antriebs- und bremssteuerung fuer radfahrzeuge |
DE3600647A1 (de) * | 1986-01-11 | 1987-07-16 | Teves Gmbh Alfred | Anordnung zur steuerung einer schlupfgeregelten bremsanlage |
-
1971
- 1971-03-10 DE DE19712111408 patent/DE2111408A1/de active Pending
- 1971-03-12 FR FR7108781A patent/FR2081929B3/fr not_active Expired
- 1971-04-19 GB GB2375171A patent/GB1348713A/en not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3600647A1 (de) * | 1986-01-11 | 1987-07-16 | Teves Gmbh Alfred | Anordnung zur steuerung einer schlupfgeregelten bremsanlage |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2081929B3 (de) | 1973-12-28 |
FR2081929A3 (de) | 1971-12-10 |
GB1348713A (en) | 1974-03-20 |
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