DE2111011C3 - Poröse Masse - Google Patents
Poröse MasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine poröse Masse zur Aufnahme von in einem Lösungsmittel gelöstem explosiblem
Gas mit Grundstoffen wie Kalziumsilikat und Asbest.
Die bekannten derartigen porösen Massen werden so hergestellt, daß ein aus den Grundstoffen bestehender
wäßriger Brei unter Wärmeeinwirkung außerhalb oder in einem Druckgasbehälter getrocknet und erhärtet
wird, wobei sich in der porösen Masse viele Kapillaren bilden, die ein Lösungsmittel wie z. B. Aceton, Dimethylformamid,
Alkohol u. a. aufnehmen. In den mit der porösen Masse und dem darin gespeicherten Lösungsmittel
gefüllten Druckgasbehälter wird das explosible Gas, beispielsweise Acetylen, Propadien, Methylacetylen
o. ä. unter Druck eingefüllt. Dabei löst sich das explosible Gas in dem Lösungsmittel, wodurch Ansammlungen
an freiem explosiblem Gas und damit eine Explosionsgefahr weitgehend ausgeschlossen sind.
Um die Druckgasbehälter in wirtschaftlich vertretbaren Zeiten mit dem explosiblen Gas füllen zu können,
muß die poröse Masse eine möglichst große Oberfläche besitzen. Dies wird bei festen, blockförmigen porösen
Massen meist dadurch erreicht, daß nach Einfüllen der porösen Masse in den Druckgasbehälter ein freier
Raum in Form eines schmalen Spaltes zwischen der Wand des Druckgasbehälters und der porösen Masse
belassen wird. Das hat jedoch den Nachteil, daß sich das explosible Gas in dem schmalen Spalt so stark anreichert,
daß es dort z. B. bei einer in den Druckbehälter eindringenden oder dort auftretenden Explosion
zerfällt. Da seine Konzentration dabei vom Innern der porösen Masse in Richtung auf den Spalt hin abnimmt,
diffundiert immer neues explosibles Gas in den Spalt hinein, wo auch dieses zerfällt. Das Nachströmen des
explosiblen Gases in den freien Raum hat Druck- und Temperaturerhöhungen zur Folge und führt schließich
zu einer Explosion. Durch diese Explosion wird dann auch der Druckgasbehälter zerstört.
Die beim Zerfall des explosiblen Gases entstehenden Temperaturen liegen weit über den bei der Herstellung der porösen Masse erforderlichen Temperaturen. Durch eine Explosion wird also auch die poröse Masse unbrauchbar.
Die beim Zerfall des explosiblen Gases entstehenden Temperaturen liegen weit über den bei der Herstellung der porösen Masse erforderlichen Temperaturen. Durch eine Explosion wird also auch die poröse Masse unbrauchbar.
ίο Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine poröse
Masse zu entwickeln, durch die der Zerfall des explosiblen Gases behindert und eine Explosion vermieden
wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die poröse Masse als gegenüber den Grundstoffen, dem
Lösungsmittel und dem gelösten Gas unter Normalbedingungen chemisch inerte Zusatzstoffe pulverförmige
Metalle und/oder Metallegierungen oder organische Polymere enthält, deren Schmelzpunkte unter der Zer-
fallstemperatur des explosiblen Gases liegen.
Bei beginnendem Zerfall des explosiblen Gases schmelzen die Zusatzstoffe und verschließen die Poren
und Kapillaren der porösen Masse, wodurch die Diffusion des explosiblen Gases in den freien Raum und somit
eine Explosion nicht mehr stattfinden kann. Um diese Wirkung noch zu steigern, werden vorteilhafterweise
Zusatzstoffe verwendet, die nicht nur unter Normalbedingungen, sondern auch bei den hohen Zerfallstemperaturen des explosiblen Gases gegenüber den
Grundstoffen, dt»m Lösungsmittel und dem gelösten explosiblen
Gas chemisch inert sind.
Hat die poröse Masse die Form eines den Druckgasbehälter bis auf den schmalen Spalt ausfüllenden Blokkes,
so werden die Zusatzstoffe vorteilhaft schon bei der Herstellung der porösen Masse im Bereich der
Oberfläche des Blockes angeordnet. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der Block aus
einem porösen Kern und einer auf den bereits erhärteten Kern aufgebrachten, die Zusatzstoffe enthaltenden
porösen Oberflächenschicht besteht, wobei gegebenenfalls die Trocknungstemperatur der Grundstoffe des
Kernes über denen der Grundstoffe der Oberflächenschicht liegen, beide Trocknungstemperaturen jedoch
unter den Schmelztemperaturen der Zusatzstoffe in der Oberflächenschicht liegen müssen.
Ein mit der erfindungsgemäßen porösen Masse gefüllter Druckgasbehälter kann bezüglich der Explosionsgefahr
mit einer größeren Gasmenge gefüllt werden als ein mit den bekannten porösen Massen gefüllter
Druckgasbehälter, da eine Erhöhung der Konzentration des Gases keine Erhöhung der Explosionsgefahr
mit sich bringt. Die vorteilhafte Anwendung der erfindungsgemäßen porösen Masse ist nicht nur auf
einen Druckgasbehälter mit einem freien Raum in Form eines schmalen Spaltes zwischen der Wand des
Druckgasbehälters und der porösen Masse beschränkt. Es können z. B. auch kleinere, beispielsweise würfelförmige
Stücke der erfindungsgemäßen porösen Masse in einen Druckgasbehälter geschüttet werden, bis dieser
gefüllt ist. Somit ergibt sich ebenfalls die zum schnellen Füllen des Druckbehälters mit dem explosiblen Gas erforderliche
große Oberfläche der porösen Masse. Die kleinen Stücke können auch, wie oben beschrieben, aus
einem Kern und einer mit den Zusatzstoffen angereicherten Oberflächenschicht bestehen.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Zusatzstoffe eine niedrige spezifische Wärme besitzen. Da derartige
Zusatzstoffe besonders leicht schmelzbar sind, wird ein
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beginnender Zerfallsvorgang des explosiblen Gases besonders früh gebremst und unterbrochen. Bei Verwendung
derartiger Zusatzstoffe wird somit eine Explosion besonders sicher vermieden.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn die Schmelzpunkte
der Zusatzstoffe über der bei der Herstellung der porösen Masse erforderlichen Trocknungstemperatur
liegen. Ein Schmelzen der Zusatzsoffe bei der Herstellung der porösen Masse ist dadurch ausgeschlossen.
Als besonders zweckmäßig hat sich ein Zusatz von bis zu 12 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent,
pulverförmiger Metalle und/oder Metallegierungen zur porösen Masse erwiesen. Auch Metalloxide,
beispielsweise Bleioxid oder Natriumoxid, können vorteilhaft verwendet werden.
Besondere Vorteile ergeben sich durch die Verwendung der Metalle Antimon und/oder Blei oder einer
Legierung aus 8% Zink, 0,5% Zinn und 91,5% Blei. Diese Legierung kann z. B. durch Kaltmahlen pulverisiert
und den Grundstoffen beigemischt werden.
Claims (6)
1. Poröse Masse zur Aufnahme von in einem Lösungsmittel gelöstem explosiblem Gas mit Grundstoffen
wie Kalziumsilikat und Asbest, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Masse als
gegenüber den Grundstoffen, dem Lösungsmittel und dem gelösten Gas unter Normalbedingungen
chemisch inerte Zusatzstoffe pulverförmige Metalle und/oder Metallegierungen oder organische Polymere
enthält, deren Schmelzpunkte unter der Zerfallstemperatur des explosiblen Gases liegen.
2. Poröse Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzstoffe eine niedrige
spezifische Wärme besitzen.
3. Poröse Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzpunkte der Zusatzstoffe
über der bei der Herstellung der porösen Masse erforderlichen Trocknungstemperatur liegen.
4. Poröse Masse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie bis zu 12 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent, pulverförmiger Metalle und/oder Metallegierungen enthält.
5. Poröse Masse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzstoffe die Metalle
Antimon und/oder Blei sind.
6. Poröse Masse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff eine Legierung
aus 8% Zink, 0,5% Zinn und 91.5% Blei ist.
Priority Applications (5)
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Publications (3)
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DE2111011B2 DE2111011B2 (de) | 1975-10-30 |
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