DE2110436B2 - Verfahren zur Herstellung eines antileukopenischen und antikörperbildenden Thymusextrakts aus Kalbsthymus - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines antileukopenischen und antikörperbildenden Thymusextrakts aus Kalbsthymus

Info

Publication number
DE2110436B2
DE2110436B2 DE2110436A DE2110436A DE2110436B2 DE 2110436 B2 DE2110436 B2 DE 2110436B2 DE 2110436 A DE2110436 A DE 2110436A DE 2110436 A DE2110436 A DE 2110436A DE 2110436 B2 DE2110436 B2 DE 2110436B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thymus
extract
filtered
treated
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE2110436A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2110436A1 (de
DE2110436C3 (de
Inventor
Brunetto Dr. Brunetti
Emilio Dr. Pini
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
LABORATORI FARMACO-BIOLOGICI ELLEM SpA MAILAND (ITALIEN)
Original Assignee
LABORATORI FARMACO-BIOLOGICI ELLEM SpA MAILAND (ITALIEN)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by LABORATORI FARMACO-BIOLOGICI ELLEM SpA MAILAND (ITALIEN) filed Critical LABORATORI FARMACO-BIOLOGICI ELLEM SpA MAILAND (ITALIEN)
Priority to DE2110436A priority Critical patent/DE2110436C3/de
Publication of DE2110436A1 publication Critical patent/DE2110436A1/de
Publication of DE2110436B2 publication Critical patent/DE2110436B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2110436C3 publication Critical patent/DE2110436C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/26Lymph; Lymph nodes; Thymus; Spleen; Splenocytes; Thymocytes

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Cell Biology (AREA)
  • Developmental Biology & Embryology (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft den durch den Anspruch näher gekennzeichneten Gegenstand.
Bekanntlich gibt es verschiedene Arten der auch als Leukopenie bezeichneten krankhaften Verminderung der Leukozyten. Man unterscheidet hierbei im allgemeinen zwischen primärer, sekundärer und immunallergischer Leukopenie. Hiervon hat die sekundäre Leukopenie, die durch zytosiatische Mittel und Strahlentherapie hervorgerufen wird, eine besondere Bedeutung erlangt Zur Behandlung der verschiedenen Arten von Leukopenie wurden bisher Leberextrakte, Vitamin B6, Folsäure und Testosteron in hohen Dosen eingesetzt. Die Nachteile dieser bekannten Mittel sind entweder eine zu geringe Wirksamkeit, insbesondere bei der Bekämpfung der sekundären Leukopenie, oder das Auftreten von lokalen oder allgemeinen Nebenwirkungen.
B. Helwig, Moderne Arzneimittel, Stuttgart 1967, Seite 836, beschreibt ein Adjuvans für die Krebstherapie, das aus einem Gemisch von Hydrolyseprodukten der Milz, des Thymus und des Knochenmarks junger Wiederkäuer besteht. Es werden jedoch weder Angaben über die Wirkungen dieses Hydrolysatgemisches, noch über die Herstellung bzw. die Art der eingesetzten Extraktionsmittel noch über die Thymusmenge im Ausgangsgemisch gemacht. Es ist auch nicht ersichtlich, ob es sich bei diesem Gemisch um ein Mittel handelt, das antikörperbildend und antileukopeniseh wirkt. Es ist anzunehmen, daß der Milzextrakt, da er an erster Stelle in der Entgegenhaltung genannt wird, auch den Hauptbestandteil dieses Extrakigemisches ausmacht. Die GB-PS 1195 980 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Thymosin und Antithymosin aus Thymusgewebe unter milden Bedingungen, bei welchem Kalbsthymus mit !^molarer Natriumchloridlösung homogenisiert, die Behandlungsflüssigkeit vom Gemisch abzentrifugiert und die abzentrifugierte Flüssigkeit auf 1000C erwärmt und erneut zentrifugiert wird. Die abzentrifugierte Flüssigkeit wird dann mit Aceton versetzt und das ausgefällte Thymosin durch Säulenchromatographie gereinigt, die Acetonlösung eingeengt und das erhaltene rohe Antithymosin ebenfalls durch Säulenchromatographie gereinigt Das so erhaltene Thymosin erhöht die Zahl der I.ymphozyten im Blut Es ίο handelt sich um ein reines Extraktionsverfahren, bei dem darauf geachtet wird, daß die extrahierten Substanzen möglichst nicht verändert bzw. gespalten werden. Die der US-PS 34 38 859 entsprechende GB-PS
10 23 849 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Thymusextraktes durch Behandlung von Kalbsthymus bei 37° C für 48 Stunden in einer Lösung, die enzymatisches Lactalbuminhydrolysat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlorid, Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid, zweibasisches Natriumphosphat, einba- sisches Kaliumphosphat, Phenolrot, Glucose, Natriumhydrogencarbonat Natriumpenicillin G, Streptomycinsulfat und Wasser enthält Der so erhaltene Thymusextrakt wirkt generell immunostimulierend und erhöht z. B. die Zahl der Lymphozyten im Bkit von Mäusen, die damit behandelt worden sind. Die GB-PS 10 23 849 enthält jedoch keinen Hinweis darüber, daß der bekannte Thymusextrakt auch zur Behandlung bzw. zur Verhütung von sekundärer Leukopenie, die z. B. durch Strahlenbehandlung des Patienten oder durch Behand-
jo lung des Patienten mit Zytostatika verursacht wird, geeignet ist
Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, ein Verfahren zur Herstellung eines hochwirksamen, antileukopenischen und antikörperbildenden Thymus-
J5 extraktes zu schaffen, der keine unerwünschten Nebenerscheinungen zeigt und überdies noch zur Behandlung von Hi pes zoster geeignet ist
Diese Aufgabe wurde durch das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Anspruch gelöst
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Thymusextrakt weist gegenüber dem nach Helwig (siehe oben) erhaltenen schon aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsprodukte Eigenschaften auf, die mit denen des erfindungsgemäß hergestellten Thymusextraktes nicht vergleichbar sind. Auch wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das Thymusgewebe im Gegensatz zum Verfahren der GB-PS
11 95 980 mit stark saurer Lösung, d. h. mit Chlorwasserstoffsäure behandelt, wodurch ein Extrakt erhalten wird, der sich sowohl in der Zusammensetzung als auch in der Wirkungsweise vom bekannten Extrakt unterscheidet, da beim erfindungsgemäßen Verfahren eine zumindest teilweise Lyse der im Thymus enthaltenen Substanzen eintritt Während der gemäß Erfindung erhaltene Thymusextrakt sowohl eine Erhöhung der Lymphozyten im Blut als auch eine allgemeine Erhöhung der Leukozyten bewirkt, erhöht der bekannte Extrakt nur die Lymphozylen. Demgegenüber zeigen die gemäß Erfindung hergestellten Extrakte nicht vorhersehbare,
bo überraschende Wirkungen.
Das nachfolgende Beispiel dient der näheren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel
h> 20 kg Thymus von frischgeschlachteten jungen Kälbern wird in Stückchen von 2 mm Durchmesser zerkleinert und bei Raumtemperatur mit 1600 bis 2400 g Chlorwasserstoffsiiure (Dichte 1,092) behandelt. Man
mischt die so behandelte Masse sorgfältig und läßt bei Raumtemperatur 18 bis 24 Stunden stehen. Nach dieser Zeit wird die Masse in eine thermostatische Kammer gebracht und dort 48 bis 72 Stunden bei 45° C gehalten. Anschließend wird zentrifugiert und die abgetrennte Flüssigkeit bei 00C 72 Stunden lang stehengelassen. Hierauf wird auf 20° C erwärmt und abfiltriert.
Das FUtrat wird unter Rühren mit einer n-Natriumhydroxidlösung auf einen pH-Wert von 4,4 bis 4,8 eingestellt und anschließend im Wasserbad 60 Minuten lang auf 80° C erhitzt Anschließend läßt man bis auf 20 bis 25° C abkühlen und nitriert
Das so erhaltene Filtrat wird erneut unter Rühren mit einer n-Natriumhydroxidlösung auf einen pH-Wert von 9 bis 9,5 gebracht und 1 Stunde im Wasserbad auf 80° C
Tabelle I
erwärmt. Anschließend läßt man auf 20 bis 25° C abkühlen und filtriert Der pH-Wert des FUtrats wird sodann mit Hilfe einer n-Chlorwasserstoffsäurelösung auf einen pH-Wert von 6,5 bis 6,7 eingestellt
Der erhaltene Extrakt wird auf 2 bis O0C abgekühlt und bei dieser Temperatur 72 Stunden lang stehengelassen. Nach dieser Zeit wird auf 20 bis 25° C erwärmt und filtriert Das Fütrat wird rasch auf - 15"C abgekühlt und zur Abtrennung des gebildeten Eises zentrifugiert
Der Extrakt wird anschließend auf -200C abgekühlt, bis die gewünschte Konzentration gegenüber der Ausgangsdrüse von 1 :80 bis 1 :100 erreicht ist Der konzentrierte Extrakt wird sodann (nach Abtrennung vor vorhandenem Eis) mit Glycerin in einem Verhältnis vor 1 :50 verdünnt
Anteil 1
Anteil 2 Anteil 3
Anteil 4
Anteil 5
Anteil 6
Trockenrückstand GesamtstickstofT Phosphor, anorganisch Phosphor, organisch Gesamtphosphor
Aminosäure
(als Leucin angegeben)
Adenosin Guanosin
Dieser Thymusextrakt wird gegebenenfalls im Verhältnis von 1 :4 mit physiologischer Kochsalzlösung verdünnt und die Lösung nach Filtrieren mit einem Mikroporenfilter in Ampullen zu je 2 ml aufgeteilt, die in einem Autoklav bei 1200C 30 Minuten lang sterilisiert werden. Die chemische Analyse verschiedener Anteile des Thymusextraktes (1 :50) ergab die in der vorstehenden Tabelle I angegebenen Werte (in mg/ml).
Die antileukopenische Wirkung des erfindungsgemäß
26,10 24,90 25,90 26,37 23,79 21,24
2,29 1,67 2,16 2,11 2,01 1,71
0,25 0,19 0,22 0,22 0,15 0,19
0,30 0,21 0,30 0,33 0,20 0,20
0,55 0,40 0,52 0,55 0,35 0,39
1,68 1,64 1,68 1,96 1,84 1,74
2,20 2,70 2,00 3,:o 2,50 2,30
1,60 1,30 1,10 1,80 1,20 1,20
hergestellten Thymusextraktes zeigte sich aufgrund folgender pharmakologischer Versuche:
(1) Bei röntgengesamtbestrahltem und mit typisch ciliärem Antigen oder eritryzytarischem menschlichen Antigen immun gemachten Kaninchen löst die Verabreichung des Thymusextraktes ein deu.'iiches antikör-
4n pererzeugendes und leukopenisches Ansprechen aus. Dies zeigen die in der nachfolgenden Tabelle Ii niedergelegten Versuchsergebnisse.
Tabelle II Vor Bestrahlung mit Thymus Vor Immunisierung mitThymus Nach Immunisierung mitThymus- 1,03 1,04 0,91 0,86 1,05 0,84 0,97 1,26 Änderungen in % Thschniüswcrte) + 17 mit Thymus
Kon extrakt Kon extrakt - Kon extrakt 6980 6960 3660 3880 4920 3560 5340 8380 Kon 1,10 + 28 extrakt
trollen behandelt trollen behandelt trollen behandelt 49 51 57 56 53 58 50 41 trollen 8140 - 14 behandelt
und anschließende Immunisierung mit ciliär-typhischem Antigen 47 46 37 39 42 36 45 56 37 + 29
1,04 - - - - 1:4608 - 1:26 1:22524 57 - + 46
Röntgenbestrahlung 6940 + 15 I : 409 + 116
Gammaglobulin 48 und Immunisierung rhit menschlichen Frylrozylen (Du + 34 -27
Leukozyten, mm 47 1,50 0,83 -5 + 44
Neutrophilen - 7120 4240 + 14 -
Lymphozyten 49 58 -
Antikörpergrad 46
(Titer) - - + 31
Röntgenbestrahlung + 128
Gammaglobulin -31
Lcukczyten/mmc -58
Neutrophilen -
Lymphozyten
Antikörpergrad
(2) Bei röntgengesamtbestrahlten Ratten beschleunigt der erfindungsgemäß hergestellte Thymusextrakt die Erholung von den durch die Gesamtbestrahlung hervorgerufenen leukozytarischen Schädigungen. Beispielsweise wurden Versuche an einer Gruppe von 15 Vergleichsratten und einer Gruppe von 15 mit dem erfindungsgemäß erhaltenen Thymusextrakt (0,5-cm3-Ampullen pro Tier und Tag) behandelten Versuchstieren durchgeführt, wobei sämtliche Ratten vorher in einer einzigen Sitzung gemeinsam mit 250 r gesamtbestrahlt wurden (kV 180, mA 15 dip 60 cm; Riter 0,25 Cu+ 1Al):
Die leukozytarischen Ausgangswerte (9600 weiße Blutkörperchen) sanken am 5. Tag bei den Vergleichstieren auf 5400 und bei den behandelten Tieren auf 6400. Die behandelten Tiere hatten am 11. Tag den Ausgangswert erreicht, während die Vergleichstiere nur auf 7500 angestiegen waren. Am 18. Tag erreichten die behandelten Tiere einen Wert von 10 900, während die Vergleichstiere einen Wert von 8750 aufwiesen, also noch unter dem Ausgangswert lagen.
(3) Der nach dem erfindungsgerr.äß':n Verfahren hergestellte Thymusextrakt wirkt unter Anregung der phagozytären Tätigkeit des endot'.ielialen Gittersystems. Bei einer durchgeführten Un; ersuchung wurden 30 weiße Mäuse mit 25 g in 2 Gruppen von je 15 Tieren unterteilt Die erste Gruppe der Vergleichstiere wurde mit einer physiologischen Kochsalzlösung und die zweite Gruppe mit dem erfindungsgemäß erhaltenen Thymusextrakt behandelt. Nach 20tägiger Behandlung wurden die Tiere mit Tusche geimpft (16 mg/100 g Gewicht). Sodann wurden zwei Entnahmen von je 0,020 cm3 vorgenommen, und zwar die erste 4 und die zweite 25 Minuten nach der Impfung mit Tusche. Diese entnommenen Proben wurden in Reagensgläschen, welche 3 ml l°/biger Natriumcarbonatlösung enthielten, mit Hilfe eines Photospektrometers bei 625 ιημ abgelesen. Es wurde der phagozytarische Index K, dargestellt durch die Formel
Jede dieser Gruppen wurde ihrerseits wiederum in 3 Gruppen zu je 15 Mäusen unterteilt
Die erste Gruppe bestand aus Vergleichstieren, welche intraperitoneal zu den verschiedenen anderen Gruppen mit kleineren Dosen als 3 mg/kg Aminopterin behandelt wurden.
Die zweite Gruppe wurde je Untergruppe mit den gleichen Dosen Aminopterin wie die erste Gruppe behandelt und mit gemäß Erfindung hergestelltem
ίο Thymusextrakt (Ampullen mit Dosen von 1 ml/Tier) zwei Tage vor der Verabreichung des Aminopterins und bis zum Abschluß des Versuchs am 6. Tag. Nach Verabreichung des Aminopterins wurden die verendeten Tiere jeder Gruppe am 4„ 5. und 6. Tag gezählt Die Wirkung A des Thymusextraktes gemäß Erfindung kann mittels folgender Formel berechnet werden:
K =
logC.-logQ
T2-T1
ermittelt, worin C die Konzentration der Tusche und T die Zeit in Minuten bedeutet.
Die hierbei erhaltenen Werte sind in der nachfolgenden Tabelle III wiedergegeben.
Tabelle III Anzahl
der
Mäuse
Behand
lungs-
tage
ATXlO"3
Gruppe 15
15
20
20
8,59
14,03
Versuchstiere
Behandelte Mäuse
Diese Werte zeigen deutlich die Zunahme des phagozyturischen Index bei der Gruppe der mit dem erfindungsgemäß erhaltenen Thymusextrakt behandelten Tiere,
(4) Die Leukozytosewirkung des Thymusextraktes wurde hinsichtlich des Schutzes gegen die myelotoxische Wirkung des Aminopterins bei Mäusen untersucht, wobei die Verringerung des Sterblichkeits-Index berechnet wurde, is wurden hierfür beispielsweise 90 Mäuse mit einem Durchschnittsgewicht von je 30 g ausgewählt und in 2 Oruppen zu je 45 Tieren aufgeteilt.
A-
T2 + T3
+ C2
xm'
worin Ti, T2 und T3 die Zahl der toten Tiere nach 4, nach 4 und 5 und nach 4.5 und 6 Tage« nach Behandlung mit Aminopterin und Thymusextrakt unu Q, C2 und C3 die Zahl der toten Tiere am 4, 4. und 5. und am 4., 5. und 6. Tage nach der Behandlung allein mit Aminopterin bedeuten.
Der Wirksamkeitsindex A betrug 55,5, womit eine hohe Wirksamkeit des Extraktes bewiesen war.
Die klinische Wirkung des erfindungsgemäß hergestellten Thymusextraktes bei der Behandlung der primären und sekundären Leukopenie wurde durch Verwendung der auf die oben beschriebene Weise hergestellten Ampullen untersucht. Es wurden beispielsweise klinische Versuche mit 40 Patienten durchgeführt bei welchen die Leukozytenwerte nach einer Strahlungsbehandlung (Röntgentherapie, tiefe Röntgenbestrahlung mit 20OkV, Tele-Kobalttherapie, Photonen und Elektronen aus einem Betatron-Siemens 42 MeV) gesunken waren. Die Verabfolgung des Thymusextraktes erwies sich als sehr wirksam, unabhängig von der Art der schädigenden Strahlung.
Bei 90% der behandelten Patienten wurden insgesamt positive Ergebnisse erzielt Trotz der anfänglich festgestellten Neigung zur Leukopenie konnte durch Verabreichung von zwei Ampullen pro Tag die Strahlentherapie ununterbrochen tu Ende geführt werden. Hierbei erwies sich weiterhin die erfindungsgemäße Zubereitung als absolut nichttoxisch.
Weiterhin wurde die Wirkung des erfindungsgemäß hergestellten Thymusextraktes an einer Gruppe von 40
so Patienten untersucht, die an
(a) primärer Leukopenie,
(b) sekundärer Leukopenie als Folge myelotoxischer Wirkstoffe (zytostatische Mittel und Strahlungstherapie),
(c) immunoallergischer Leukopenie (durch Pyramidon)
litten.
Die Resultate zeigten, daß der in Dosen von zwei Ampullen/Tag verabreichte, gemäß Erfindung hergestellte Thymusextrakt eine starke antileukopenische Wirkung aufwies, ohne daß sich lokale oder dllgemeine Nebenerscheinungen zeigten.
Eine dritte Gruppe klinischer Versuche wurde an 22 Patienten vorgenommen, die eine sekundäre Leukopenie aufgrund myelotoxischer Behandlung (Bestrahlung und zytostatische Mittel) hatten. Diese Patienten wurden mit Dosen von je zwei Ampullen täglich
behandeil. In fast allen Fällen verhinderte der erfindungsgemäß hergestellte Thymusextrakt bei den der Einwirkung von myelotoxischen Mitteln ausgesetzten Patienten die Bildung von Leukopcnie. die dagegen bei einer Gruppe von 10 Patienten auftrat, welche mit den gleichen zytostatischen Mitteln, jedoch ohne Verabreichung des erf;ndungsgemäß erhaltenen Thymusextraktes behandelt worden waren.
Ein abschließender klinischer Versuch zeigte die Wirkung des erfindungsgemäßen Thvmusextrakles gegenüber einer Gruppe von 27 Patienten, die mit den bekannten antileukopenischen Mitteln (wie Leberextrakten, Vitamin Bs Folsäure, Testosteron in hohen Dosen) behandelt worden waren. Während in der Gruppe der mit den bekannten Mitteln behandelten
Patienten ein durchschnittlicher Rückgang der weißen Blutkörperchen von Beginn bis Ende der myelotoxischen Behandlung um 50% /u verzeichnen war, konnte bei den mit dem erfindungsgemäßen Thymusextrakt
"· unter gleichen Bedingungen behandelten Patienten ein Rückgang von nur 16% festgestellt werden.
Der erfindungsgemäß hergestellte Thymusextrakt ist überraschenderweise auch zur Behandlung von Herpes zoster (Gürtelrose) einsetzbar. Bei einer mit 65 an
ι» Zoster erkrankten Patientin durchgeführten Untersuchung mit jiner Dosis von 500 bis 1000 mg des erfindungsgemäß hergestellten Thymusextraktes während eines Zeitraumes von 3 bis 20 Tagen wurden bei 33 Patienten sehr gute, bei 20 Patienten gute und bei 7
ι > Patienten mittelgute Heilergebnisse erzielt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines antileukopenischen und antikörperbildenden Thymusextraktes aus Kalbsthymus, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kalbsthymus zerkleinert, die zerkleinerten Teilchen mit Chlorwasserstoffsäure behandelt, das Gemisch aus Chlorwasserstoffsäure und zerkleinerten Thymusteüchen gut vermischt, die Mischung bei Raumtemperatur und dann bei 45° C 48 bis 72 Stunden stehenläßt, die Flüssigkeit aus der Mischung mechanisch abtrennt, die abgetrennte Flüssigkeit bei 0°C 72 Stunden stehenläßt, die Flüssigkeit auf 200C erwärmt und filtriert, das erhaltene Filtrat auf einen pH-Wert von 4,4 bis 4,8 einstellt, auf 80° C 1 Stunde lang erwärmt, abkühlen läßt und filtriert, das erhaltene Filtrat auf einen pH-Wert von 9 bis 9,5 einstellt, 1 Stunde auf 800C erwärmt, abkühlen läßt und filtriert, das erhaltene Filtrat auf einen pH-Wert von 6,5 bis 6.7 einstellt, auf 2 bis O0C abkühlt und 72 Stunden stehenläßt, dann auf 20 bis 25° C erwärmt und filtriert, das erhaltene Filtrat auf -15° C abkühlt, das gebildete Eis abtrennt, das Filtrat auf -200C abkühlt, bis die gewünschte Konzentration gegenüber der Ausgangsdrüse von 1 :80 bis 1 :100 erreicht ist, das Eis abtrennt, das konzentrierte Filtrat mit Glycerin bis zu einem Verhältnis von 1 :50 verdünnt und das verdünnte Produkt abfiltriert.
DE2110436A 1971-03-04 1971-03-04 Verfahren zur Herstellung eines antileukopenischen und antikörperbildenden Thymusextrakts aus Kalbsthymus Expired DE2110436C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2110436A DE2110436C3 (de) 1971-03-04 1971-03-04 Verfahren zur Herstellung eines antileukopenischen und antikörperbildenden Thymusextrakts aus Kalbsthymus

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2110436A DE2110436C3 (de) 1971-03-04 1971-03-04 Verfahren zur Herstellung eines antileukopenischen und antikörperbildenden Thymusextrakts aus Kalbsthymus

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2110436A1 DE2110436A1 (de) 1972-09-14
DE2110436B2 true DE2110436B2 (de) 1980-10-02
DE2110436C3 DE2110436C3 (de) 1981-08-13

Family

ID=5800559

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2110436A Expired DE2110436C3 (de) 1971-03-04 1971-03-04 Verfahren zur Herstellung eines antileukopenischen und antikörperbildenden Thymusextrakts aus Kalbsthymus

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2110436C3 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
IL47645A (en) * 1975-07-04 1980-10-26 Yeda Res & Dev Substantially pure and uniform thymic hormone thf,its preparation and pharmaceutical compositions containing it
DE2950909A1 (de) * 1979-12-18 1981-06-25 Günther Prof. Dr.med. 6072 Dreieich Wilhelm Peptide, die aminocitronensaeure in peptidbindung enthalten
ATE22801T1 (de) * 1981-11-26 1986-11-15 Heinrich Dr Med Ollendiek Verfahren zur extraktion der thymusdruese.

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1023849A (en) * 1963-10-11 1966-03-30 Rit Rech Ind Therapeut Preparation of a pharmaceutically active solution from thymus gland
US3438859A (en) * 1964-10-27 1969-04-15 Rit Rech Ind Therapeut Thymus extract
GB1195980A (en) * 1966-08-24 1970-06-24 Univ Yeshiva Hormone-Like Preparations Derived from Thymus Gland and Methods of Producing the Same.

Also Published As

Publication number Publication date
DE2110436A1 (de) 1972-09-14
DE2110436C3 (de) 1981-08-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69317494T2 (de) Zusammensetzungen, die mono oder polyhydroxylierte Aminosäuren zur Behandlung des Insulinunabhängigen Diabetes Mellitus enthalten
DE69217206T2 (de) Benzopyranphenolderivate zur verwendung als immunstimulierende mittel
DE3438821A1 (de) Verwendung von 24,25-dihydroxycholecalciferol
DE2655199C2 (de) Verwendung von Diäthylaminoäthyl-Dextran zur Senkung des Körpergewichts
DE3537656C2 (de)
CH665355A5 (de) Pharmazeutische zusammensetzung.
DD144719A5 (de) Verfahren zur gewinnung einer natuerlichen polarfraktion mit antipsoriatischer wirksamkeit
DE2110436C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines antileukopenischen und antikörperbildenden Thymusextrakts aus Kalbsthymus
DE3779842T2 (de) Antiallergisches mittel.
DE3125512A1 (de) L-arginin-d,l-pyroglutamat als auf neuroedokrinem gebiet wirksames mittel
DE2328234C2 (de) Zur systemischen Verabreichung geeignetes Mittel zur Inhibierung der Mobilisierung von Calciumphosphat
EP0256385B1 (de) Verwendung von 15-Deoxyspergualin als Arzneimittel
DE2625053C3 (de) Arzneimittel zur Kontrolle von Leberkrankheiten
AT408719B (de) Mittel zur behandlung von hepatitis c
DE2528460A1 (de) Verwendung von l-carboxamido-2- cyan-aziridin als immunstimulans
DE3217214A1 (de) Polysaccharide aus pflanzen der compositen-familie, verfahren zu ihrer gewinnung und sie enthaltende pharmazeutische zubereitungen
DE2518509C3 (de) Pharmazeutisches Mittel für Antitumoraktivität, enthaltend Abrin
DE2445679C3 (de) Stimulierung der Immunität
DE960579C (de) Verfahren zur Herstellung eines in der Hitze sterilisierbaren Adrenocorticotropin-Praeparates
EP0094644B1 (de) Verwendung eines Cholecalciferolderivates
DE1792807C2 (de) Arzneimittel auf der Basis von Bis-Chromonylverbindungen
DE2722769C3 (de) Verwendung von Fibrinogen
DE60206467T2 (de) Entgiftende phytotherapeutische Zusammensetzung aus zwei Pflanzenextrakten und Verfahren zu deren Herstellung
DE3825186A1 (de) Oral verabreichbare, lektine enthaltende zubereitungen zur behandlung von metastasen
DE2245826C3 (de) Salze von N-Cyano-äthyl-N'-m-chlorphenyl-piperazin

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8328 Change in the person/name/address of the agent

Free format text: SCHWABE, H., DIPL.-ING. SANDMAIR, K., DIPL.-CHEM. DR.JUR. DR.RER.NAT. MARX, L., DIPL.-PHYS. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN