-
Rohrverbinder Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Verbindung zweier oder mehrerer sich kreuzender oder parallel verlaufender Rohre,
Stäbe od.dgl. mit wenigstens einem zwischen zwei Rohren anzuordnenden Sattelstück
und mit zwei über Spannbolzen lösbar miteinander zu verbindenden Lagerstücken, die
eine Klemmkraft auf die Rohre übertragen können.
-
Bei einer bekannten, in dieser Weise ausgebildeten Kupplung für Gerüstrohre
(DT-PS 804 252) weisen die Spannbolzen jeweils an einem Ende einen Kopf auf und
sind am anderen Ende mit Gewinde versehen. Zum Zusammenbau der Vorrichtung werden
diese Schraubenbolzen durch Löcher in dem einen Lagerstück hindurchgesteckt und
in Gewindebohrungen des anderen Lagerstückes eingeschraubt, wobei sich die Bolzenköpfe
auf die Außenseite des erstgenannten Lagerstückes auflegen. Der Zusammenbau einer
solchen Kupplung mit dem Aufbringen der Klemmkraft für die Rohre ist verhältnismäßig
umständlich und zeitraubend, weil jeder Bolzen für sich in seine Aufnahmebohrung
eingeschraubt und festgezogen werden muß.
-
Ziel der Erfindung ist es, eine einfache und stabile Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die sich praktisch handhaben läßt, aus möglichst
wenig losen Teilen besteht und ein schnelles Aufbringen der Klemmkraft gestattet.
-
Zu diesem Zweck sieht die Erfindung einen zur Anlage an der Außenseite
eines Lagerstückes bestimmten Verschlußteil vor, der eine der Zahl der Spannbolzen
entsprechende Anzahl von bogenförmig verlaufenden und in ihrer Längserstreckung
keilartig geneigten Spannflächen aufweist, die mit Gegen- oder Stützflächen an den
Spannbolzen zusammenwirken können.
-
Mit einer solchen Vorrichtung ist eine Verbindung mehrerer Rohre oder
Stäbe sehr schnell und einfach herstellbar. Sobald die zu verbindenden Rohre oder
Stäbe in die gewünschte Lage gebracht sind, braucht lediglich der Verschlußteil
aufgesetzt und um einen verhältnismäßig kleinen Winkelbetrag gedreht zu werden,
um die Lagerstücke mit den Rohren und dem dazwischen befindlichen Sattelstück zusammenzuspannen
und damit die gewünschte Klemmverbindung zu bewirken.
-
Die Spannflächen können z.B. durch am Umfang des Verschlußteiles vorstehende
Bereiche gebildet sein. Weiterhin läßt sich die Ausbildung insbesondere so treffen,
daß der Verschlußteil Ein- oder Durchtrittsöffnungen für die Spannbolzen aufweist
und dabei die Spannflächen von diesen Öffnungen ausgehend angeordnet sind.
-
Eine sehr zweckmäßige Ausführung besteht ferner darin* daß die Spannflächen
des Verschlußteiles jeweils paarweise die seitlichen Begrenzungen von Schlitzen
bilden, die von Ein-oder Durchtrittsöffnungen für die Spannbolzen ausgehen.
-
Vorteilhaft ist der Verschlußteil scheiben- oder handradförmig ausgebildet.
-
Ohne Schwierigkeiten läßt sich der Verschlußteil so gestalten, daß
er auch den Angriff eines Werkzeuges zuläßt. Er kann beispielsweise einen Außen-
oder Innenmehrkant, eine oder mehrere Einschlitzungen, Umfangsausnehmungen od.dgl.
-
aufweisen.
-
Der Verschlußteil kann ein Element für sich bilden oder aber auch
mit einem Lagerstück unter Belassung einer relativen Drehbarkeit zwischen beiden
Teilen verbunden sein.
-
Die Ausbildung der Spannbolzen wird vorteilhaft so getroffen, daß
der Durchmesser der sich an die die Stützfläqhen bildenden Schultern od.dgl. anschließenden
Endteile der Bolzen höchstens gleich dem Durchmesser der Schaftteile der Spannbolzen
ist. Dies ermöglicht in jedem Falle ein ungehindertes Aufstecken bzw. Aufschieben
einzelner Teile der Vorrichtung, so eines Sattelstückes, eines Lagerstückes bzw.
des Verschlußteiles.
-
Die Spannbolzen sind zweckmäßig jeweils an einem Ende fest mit einem
der beiden äußeren Lagerstücke verbunden. Dies kann
s.B. durch Verschweißen
oder Eingießen erfolgen* GrundsEtzlich ist auch eine lösbare Verbindung, etwa eine
Schraubverbindung, nicht ausgeschlossen. Eine solche kann vorteilhaft sein, wenn
die Möglichkeit gegeben sein soll, das zugehörige Lagerstück bei Bedarf gegen ein
anderes auszuwechseln oder zu ersetzen. Beim normalen Gebrauch der Vorrichtung ist
es dagegen nicht erforderlich, die Verbindung zwischen den Spannbolzen und dem einen
Lagerstück zu lösen.
-
Grundsätzlich schließt die Erfindung aber auch eine Ausführung der
Vorrichtung ein, bei der auf beiden Seiten ein mit einem Lagerstück zusammenwirkender
Verschlußteil der vorstehend erlAuterten Art vorgesehen ist.
-
Die Vorrichtung kann aus Stahl oder einem anderen geeigneten metallischen
Werkstoff hergestellt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest einige
ihrer Teile, namentlich das Sattelstück und/oder die Lagerstücke aus Kunststoff
bestehen. Bei geeigneter Materialwahl lassen sich hierdurch eine Erhöhung der Reibungskräfte
sowie günstige Kraft- und Belastungsverhältnisse erzielen.
-
Die Ausbildung des Sattelstückes und eines der Lagerstücke läßt sich
ohne Schwierigkeiten so treffen, daß diese Teile wahlweise in verschiedenen Richtungen
innerhalb der Vorrichtung benutzt werden können, so daß sich dann mit denselben
Elementen je nach Wunsch Rohre oder Stäbe beispielsweise parallel zueinander oder
in gekreuzter Anordnung--miteinander verbinden lassen. Auch sind austauschbare Teile
mit unterschiedlicher Ausbildung möglich.
-
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Rohre, Stäbe oder ähnliche
Elemente der verschiedensten Art miteinander verbunden werden. Die Vorrichtung ist
universell einsetzbar und eignet sich beispielsweise zum Aufbau von Regalen, Gerüsten,
Handwagen od.dgl., Dachgepäckträgern für Kraftfahrzeuge, Elemente von Wasserfahrzeugen
usw.
-
Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 die Vorrichtung in Ansicht, Fig. 2 eine gegenüber
Fig. 1 um 900 gedrehte Seitenansicht, Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 1, Fig. 4 einen
Schnitt nach der Linie IV - IV in Fig. 3, Fig. 5 die Ausbildung eines Spannbolzens
und Fig. 6 ein Lagerstück von der Innenseite gesehen.
-
Die in den Fig. 1 bis 3 in zusammengebautem Zustand gezeigte Vorrichtung
enthalt ein unteres Lagerstück 1, ein zwischen den miteinander z verbindenden Rohren
R1, R2 angeordnetes Sattelstück 2, ein oberes Lagerstück 2. vier Spannvolzen 4 sowie
einen Verschlußteil 5 Die Spannbolzen haben in beiden Richtungen gleichen Abstand
voneinander dh. sie sind im Quadrat angeordnet. Die genannten Teile der Vorrichtung
können z.B. aus Stahl oder aus Messing oder aber auch vorteilhaft aus einem geeigneten
Kunststoff bestehen, insbesondere
die Lagerstücke, das Sattelstück
und ggfs. auch der Verschlußteil.
-
Mit dem unteren, wannenförmig ausgebildeten Lagerstück 1 sind die
Spannbolzen 4 fest verbunden. Sie können beispielsweise eingeschraubt oder auch
eingeformt oder eingegossen sein und dann einen verbreiterten Fuß 4d haben, wie
dies Fig. 5 erkennen läßt. Aus Fig. 5 ist ferner ersichtlich, daß die Spannbolzen
4 in der Nähe ihrer freien Enden jeweils einen abgesetzten Halsteil 4b aufweisen,
so daß sich eine Schulter 6 ergibt, die eine Stützfläche für den Verschlußteil 5
bildet, wie noch erläutert werden wird. Der Durchmesser des sich an die Schulter
6 anschließenden Endteiles 4a des Spannbolzens 4 ist gleich dem Durchmesser des
Schaftteiles 4c des Bolzens 4.
-
Das obere Lagerstück 3 ist auf seiner dejr Verschlußteil 5 zugewandten
Außenseite eben, während es auf der anderen Se eine rinnenförmige Aufnahme 3a (Fig.
6) für eines der miteinanders zu verbindenden Rohre besitzt. Außerdem ist das Lagerstück
3 mit vier im Quadrat angeordneten Durchgangslöchern 7 versehen, so daß es wahlweise
in der einen oder anderen Richtung auf die Spannbolzen 4 aufgesteckt werden kann.
-
Auch das Sattelstück 2 ist bei der dargestellten Ausführung mit solchen
Durchgangslöchern ausgestattet. Es kann aber auch nur mit Ausnehmungen an seinen
Ecken versehen sein, so daß es sich zwischen die Spannbolzen einfügen läßt. Im übrigen
weist das Sattelstück 2 auf seiner Ober- und Unterseite Aufnahmerinnen
für
die zu verbindenden Rohre auf-, wobei dieselben sich kreuzen oder parallel verlaufen
können.
-
Der Verschlußteil 5 wird durch eine kreisförmige Scheibe gebildet.
Diese kann an ihrem Umfang auch mit Einbuchtungen 8 od.dgl. versehen sein, wie in-Fig.
3 strichpunktiert angedeutet ist, wodurch sich eine besonders griffige, handradartige
Gestalt ergibt. Ferner ist auf der Oberseite des Verschlußteiles ein Sechskant 9
vorgesehen, der den Angriff eines Schlüssels gestattet.
-
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, weist der Verschlußteil 5 vier Durchtrittsöffnungen
10 für die Spannbolzen 4 auf. Von jeder dieser Öffnungen geht ein bogenförmig verlaufender
Schlitz il aus, dessen seitliche Begrenzungen durch Spannflächen 12 gebildet werden,
die in iherer Längserstreckung keilartig geneigt sind, wie Fig. 4 zeigt. Die lichte
Weite der Schlitze 11 ist geringfügig größer als der Durchmesser der Halsteile 4b
(Fig. 5) der Spannbolzen 4 aber kleiner als der Durchmesser der Endteile 4a der
Bolzen 4.
-
Sind zur Herstellung einer Verbindung die Rohre R1, R2 mit dem dazwischen
befindlichen Sattelstück 2 in der gewünschten Weise angeordnet und ist das obere
LagerstUck 3 aufgesetzt, so braucht nur noch der -Verschlußteil 5 aufgesteckt zu
werden, wobei die Endteile 4a der Spannbolzen 4 durch die oeffnungen 10 hindurchtreten.
Der Verschlußteil 5 legt sich dabei auf die Außenseite des oberen Lagerstückes 3
auf. Durch anschließendes
Drehen des Verschlußteiles 5 um einen
entsprechenden Winkelbetrag erfolgt dann das Zusammenspannen der einzelnen Teile
der Vorrichtung und damit die Herstellung der Klemmverbindung. Hierbei kommen die
Spannflächen 12 des Verschlußteiles zur Anlage an den Schultern 6 der Spannbolzen
4 und stützen sich an diesen ab. Durch die Keilsteigung der Spannflächen 12 werden
bei der Drehung des Verschlußteiles 5 die Lagerstücke 1 und 3 mit den dazwischenliegenden
Teilen gegeneinandergezogen und dadurch die Rohre festgelegt.
-
Der Verschlußteil 5 kann mit dem oberen Lagerstück 3 auch verbunden
sein, und zwar so, daß beide Teile relativ zueinander drehbar sind. Dies kann z.B.
durch einen vernieteten Zapfen 13 od.dgl. geschehen, wie in den Fig. 1 bis 3 strichpunktiert
angedeutet ist.
-
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuiäßtt
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.
-
Patentansprüche