DE2110133B2 - Patrone zum aufbewahren einer pyrophoren substanz - Google Patents
Patrone zum aufbewahren einer pyrophoren substanzInfo
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Description
Das FroDiem der Abdichtung von Patronen ist als
solches nicht neu. So hat man m.t Sprengstoff gefüllte
Patronen schon frühzeitig m.t einem Überzug aus chloriertem Kohlenwasserstoff oder Gemischen chlo-,-,
rierter Kohlenwasserstoffe versehen, Um sie wasserdicht
zu machen. Die genannten Überzugsmatenahen waren nicht nur undurchlässig, sondern auch so feuererdaß
sie beim Abschuß der Patronen nicht ent-
Die Erfindung betrifft eine Patrone zum Aufbewahren einer pyrophoren Substanz mit einer Austrittsöffnung
und Mitteln zum Öffnen und Schließen derselben.
Derartige Patronen gestatten die Abgabe kleinster Mengen der in ihnen aufbewahrten, sich bei Luftberührung
entzündenden pyrophoren Substanz. Man verwendet sie beispielsweise in Vorrichtungen zum
Zünden von Butangas. Die aus Gründen der Dosierung regelmäßig kleine Austrittsöffnung der Patronen
wird in der Ruhestellung der mit ihnen ausgerüsteten
SchüeLSeiemenic vtiaui.™u
Öffnungen sicherer
verschlossen zu halten, sondern darum, eine Hülse für den feuchtigkeitsempfindlichen Sprengstoff zu ummanteln,
um diesen hermetisch abzuschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Patrone der zuerst beschriebenen Gattung unter Nutzung
des von Patronen der zweitgenannten Art Bekannten derart weiterzuentwickeln, daß sie vor der
Inbetriebnahme eine erhöhte Sicherheit gegen Leckverluste bietet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Patrone mit einer entfernbaren, im wesentlichen
aus einem Polyamid-Kunststoff bestehenden feuersicheren Schutzhülle überzogen ist, die die
Patrone vor Inbetriebnahme hermetisch umschließt. Die erfindungsgemäße Patrone bietet den Vorteil,
daß auch geringfügige Undichtigkeiten ihrer Schließmittel ungefährlich sind, da die Patrone in ihrer Gesamtheit,
das heißt zusammen mit den Schließniitieln durch die eine Art geschlossenen Behälter bildende
Schutzhülle umgeben ist.
Um die Patrone vor der Inbetriebnahme leicht aus der Schutzhülle lösen zu können, ist unterhalb der
Schutzhülle ein Aufreiß-Streifen angeordnet, dessen Enden aus der Hülle herausragen. Der Aufreiß-Streifen
weist vorzugsweise ein Glasfaserstränge umschließendes Polyesterband auf.
Als Material für die Schutzhülle eignet sich besonders ein solches mit folgenden Gewichtsbestandteilen:
ι 54% Polyamid
32% chloriertes Diphenyl
11 % Esterwachs
3% N-Butyi-Stearit.
11 % Esterwachs
3% N-Butyi-Stearit.
Das chlorierte Diphenyl gibt der Schutzhülle eine ) ausgezeichnete Feuersicherheit. Selbst wenn die
Schutzhülle direkter Flammeneinwirkung ausgesetzt wird, beginnt sie lediglich zu schmelzen. Das Esterwachs
vermindert die Härte des Polyamidkunstharzes, so daß die Schutzhülle von Hand abgestreift werden
kann, während das N-Butyl-Stearat eine Verbindung zwischen der Schutzhülle und der Patrone verhindert.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Anbringen einer Schutzhülle auf Patronen durch
Schmelzen des Materials für die Schutzhülle, Eintauchen der Patrone in die Schmelze, Herausnehmen der
Patrone aus der Schmelze und Trocknen der aufgebrachten Schutzhülle bei Zimmertemperatur. Um bei
diesem Verfahren sicherzustellen, daß keine Überhit-
zung der pyrophoren Substanz wiihrend des Umhüllcns
der Patrone stattfindet, wird die Patrone vor dem Eintauchen in die Schmelze abgekühlt oder eingefroren.
Durch das Abkühlen oder Einfrieren wird auch die Zeit für das Abbinden des Oberzuges vermindert.
Eine weitere Zeitersparnis läßt sich dadurch erzielen, daß die Patrone nach dem Tauchen in der Schmelze
in ein Kaltwasserbad überführt wird.
Vor dem Tauchen der Patrone wird vorzugsweise der Aufreiß-Streifen um die Patrone herumgelegt, der
von der Patrone abstehende Enden aufweist. Die abstehenden Enden ragen nach dem Aufbringen der
Schutzhülle aus dieser heraus und können spater zum Entfernen der Schutzhülle von der Patrone verwendet
werden. Als Aufreiß-Streifen eignen sich Kunststoffe und Nichtkunststoffe, also z. B. aech Metall.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 teilweise im Schnitt die Seitenansicht einer mit einer Schutzhülle versehenen Patrone und
Fig. 2 eine Ansicht der Patrone in Richtung der Pfeile H-II.
In den Figuren ist 11 das Gehäuse der Patrone, welches an einem Ende der Patrone einen Auslaßmechanismus
12 und am anderen Ende einen Amboß 13 aufweist. Die Anordnung ist so getroffen, daß bei einem
plötzlichen Schlag auf den Amboß 13 der Aushiß 12 geöffnet wird und eine kleine Menge pyrophorer
Substanz durch ihn austritt.
Die gesamte Patrone ist von einer Schutzhülle 14 umgeben, welche einen dichten Mantel bildet. Zwischen
dem Mantel 14 und dem Behälter 11 der Patrone ist ein Aufreiß-Streifen 15 angeordnet, der ein
Glasfaserstränge umschließendes Polyesterband 16 aufweist. Enden 17 und 18 des Aufreiß-Streifens 15
ragen aus der Schutzhülle 14 heraus. Sie können mit den Fingern erfaßt werden und erleichtern das Entfernen
der Schutzhülle von der Patrone vor Inbetriebnahme der letzteren. Es genügt nämlich, die Enden
17, 18 kräftig in entgegengesetzte Richtung auseinanderzureißen
und dadurch eine Trennungsfuge in der Schutzhülle herbeizuführen, die anschließend leicht
von der Patrone abstreifbar ist.
Der Polyamid-Kunststoff hat sich als außerordentlich
vorteilhaft erwiesen, da er eine hinreichend feste und undurchlässige Haut bildet. Andere Kunststoffe,
welche ebenfalls untersucht worden sind, vermochten nur weniger gut oder gar nicht zu befriedigen, da aus
ihnen hergestellte Schutzhüllen entweder Luftblasen enthielten oder einen Schmelzpunkt hatten, der so
hoch war, daß das Umhüllen der Patrone gefährlich wurde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Patrone zum Aufbewahren einer pyrophoren Substanz mit einer Austrittsöffnung und Mittoln
zum Öffnen und Schließen derselben, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer entfernbaren
im wesentlichen aus einer Polyamid-Kunststoff bestehenden feuersicheren Schutzhülle (14) überzogen
ist, die die Patrone (11-13) vor Inbetriebnahme hermetisch umschließt.
2. Patrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Schutzhülle (14) ein
Aufreißstreifen (15) angeordnet ist, dessen Enden (17, 18) aus der Hülle herausragen.
3. Patrone nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufreißstreifen (15) ein Glasfaserstränge
umschließendes Polyesterband (16) aufweist.
4. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid einen
Zusatz aufweist, der die Schutzhülle leicht von Hand einreißbar macht.
5. Patrone nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Reißfähigkeit bewirkende
Zusatz ein Esterwachs ist.
6. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhülle aus
einem Material mit folgenden Bestandteilen besteht:
54% Polyamid
32% chloriertes Diphenyl
11 % Esterwachs
3% N-Butyl-Stearat.
32% chloriertes Diphenyl
11 % Esterwachs
3% N-Butyl-Stearat.
7. Verfahren zum Anbringen einer Schutzhülle auf Patronen nach den Ansprüchen 1 bis 6 durch
Schmelzen des Materials für die Schutzhülle, Eintauchen der Patrone in die Schmelze, Herausnehmen
der Patrone aus der Schmelze und Trocknen der aufgebrachten Schutzhülle bei Zimmertemperatur,
dadurch gekennzeichnet, daß die Patrone vor dem Eintauchen in die Schmelze abgekühlt
oder eingefroren wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Patrone nach dem Tauchen
in der Schmelze in ein Kaltwasserbad überführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Tauchen der Patrone
ein Aufreißstreifen um die Patrone herumgelegt wird, der von der Patrone abstehende Enden
aufweist.
7 „^vorrichtungen durch einen Sehließmechsnismus
Zündvorrichtung^ ^ bekannten SchlieBmecha.
ι beim normalen Betrieb zwar eine aus-■ für einen guten Verschluß der Pann
uernindern störende Leckverluste. Es Schein eddoVcehrragl.ch, ob die durch die Sch.ießelemente
erzielbare Dichtigkeit ausreichend ist, um insbesondere beim Versand auf dem Luftwege mit Sicherheit
ein Austreten pyrophorer Substanz zu
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