DE2108095A1

DE2108095A1 - Synthetisches Grundgewebe fur Tufted Teppiche od dergl

Info

Publication number: DE2108095A1
Application number: DE19712108095
Authority: DE
Inventors: Jean Fhxecourt Pelce (Frankreich)
Original assignee: Saint Freres S A Fhxecourt (Frankreich)
Priority date: 1970-02-23
Filing date: 1971-02-19
Publication date: 1971-09-02
Also published as: BE761181A; NL7100511A; FR2080071A5; LU62634A1

Description

DR. BERG DIPL.-ING. STAPF

PATENTANWÄLTE S MÜNCHEN aO, MAUERKIRCHERSTR. 45

Dr. Berg Dipl.-Ing. Stapf, 8 München 80, MauerkircherstraBe 45 "

IhrZtidien

Ihr Sdirelfaen

Unser Zeichen

_Daitlm

19. Feb. 1971

Anwaltsakte 20 539

Saint-Frores, Soci^t^ Anonyme
Flixecourt / Pranfcreich

Synthetisches Grundgewebe für Tufted-Teppiche od.dergl,

Die Gewebe, die gegenwärtig für die als !i'ufted-Teppiche bezeichneten Flor-Teppiche als Grundgewebe oder erster Grund (dossier) und als zweiter Grund und als l'rägergewebe für Nadelteppiche and Stickteppiche benutzt
werden, können folgendermaßen eingeteilt werden:

•r

109836/1003 ~²~

{0611) 4882 72 (98 8272> 48 7043 <98 70 43> 48 33 10 (98 33 T0> T«le_eramm»i BERGSTAPFPATENT Mündun TELEX 05 24 560 BERG d

I. gewebe aus natürlichen Garnen, hauptsächlich. Jute. Derartige Gewebe, die sehr viel benutzt werden, besitzen den Vorteil, daß sie unter geringem Kostenaufwand herstellbar sind, da einerseits der Rohstoff billig ist und da andererseits zu ihrer Herstellung seit mehreren Jahren sehr geeignete Webmaschinen mittlerer und großer Breite zur Verfügung stehen.

Der Sachteil derartiger Gewebe besteht darin, daß sie aus natürlichen Textilien bestehen und somit fäulnisfähig sind und hinsichtlich der Maßbeständigkeit durch Feuchtigkeit sschwankungen der Atmosphäre beeinflußt werden.

Die Garne sind ferner aufgrund ihrer Natur stark gedreht (Drehungskoeffizient K . Zahl der Drehungen /m

fiter in Tex

* IÖÖÖ >0,8). Bekanntlich verliert ein Jutegewebe während des Tufting oder Nadeins im Schnitt 3O?6 seiner Festigkeit, da dabei zahlreiche Garne reißen.

Die Erfahrung hat nämlich folgendes gezeigt: Wenn eine Hadel sich vor der Achse eines Garna befindet, öffnet sich dieses Garn nicht , um die Nadel hindurchtreten zu lassen, da seine Pasern infolge der Verdrehung fest um der Garnachse zusammengehalten werden, so daß das Garn reißt.

-3-

109836/1003

Der mittlere Verlust von 30$ des Jutegewebes bei dem Tufting entsteht durch einen Verlust von 40$ bei den Schußfäden und einem solchen von 20$ bei den Kettfaden.

Der hohe Festigkeitsverlust bei den Schußfäden ist darauf zurückzuführen, daß alle Jüadeln der Tuft ing-Mas chine in einer einzigen geraden Querlinie aufgereiht sind und gleichzeitig an demselben Schußfaden arbeiten, so.-xlaß die Gefahr, daß dieser Faden reißt, erhöht wird.

2. gewebe aus Kunstgarnen.

a) Die Garne bestehen aus dünnen endlosen Fäden aus einem Polymer, die mit Hilfe einer Spinndüse mit einer großen Anzahl von Löchern gesponnen wurden.

Derartige Gewebe, die beispielsweise aus Polyester bestehen, sind ziemlich teuer und erfordern meistens zu ihrer Herstellung besonders ausgebildete Maschinen.

b) Die Garne bestehen aus gezogenen Bändchen.

Diese Webwaren, die meistens aus Polypropylen bestehen, besitzen den Nachteil, daß das Gewebe sehr flach und keineswegs textilartig ist. Ferner sind zu seiner Herstellung besonders ausgebildete Webmaschinen erforderlich. Die Bändchen besitzen nämlich nicht die Biegsamkeit der üblichen Textilgarne. Insbesondere können sie aufgrund dieser

-4-109836/1003

mangelnden Biegsamkeit nicht auf SchärmascMnen, Schußspulmaschinen bzw. Einschußapparaten und Webmaschinen ohne deren -änderung verarbeitet werden, was zusätzliche Herstellungskosten mit sich bringt.. Schließlich verlieren auch derartige Gewebe während des I'ufting oder Nadelns noch zwischen 15 und 20$ ihrer Festigkeit.

Wenn nämlich eine Nadel in die Mitte eines Bändchens einsticht, teilt sich dieses zum Durchgang der itfadel in zwei Teile, meistens bricht es jedoch. Dies veranlaßte die Hersteller derartiger Webwaren dazu, Gewebe mit einer großen Anzahl an Garnen zu benutzen (beispielsweise bis zu 90 Kettfaden pro Dezimeter bei Geweben für Tufted-[pextilien), damit die Hadeln mehr Chancen haben, zwischen den Fäden hindurchzutreten. Es können auch sehr schmale Bändchen benutzt werden, wodurch jedoch die Herstellungskosten des Gewebes steigen.

Die erfindungsgemäßen synthetischen Gewebe, die zur Bildung des Grundgewebes für Tufted-Sextilien (erster Grund), oder als zweiter Grund oder als Trägergewebe für Nadelteppiche oder Stickteppiche verwendet werden, sind dadurch gekennzeichnet, daß der zum Weben benutzte Faden aus einem synthetischen Polymer besteht und auf wirtschaftliche Weise durch Strangpressen eines bandförmigen Filmes und

-5-

109836/1003

anschließendes Ziehen und Auffasern hergestellt ist.

Als synthetisches Polymer werden Polyolefine, Polyester, Polyamide oder die entsprechenden Copolymere benutzt. Vorzugsweise werden die Polymere und Copolymere des Propylene benutzt.

Durch die Auffaserung wird der gezogene PiIm in eine Gruppe von Fasern mit unterschiedlichem Eiter (10 bis 80 den) umgewandelt, die an ihren Enden ein Netz bildend zusammenhängen. Das Aneinanderhängen der Fasern an ihren Enden genügt, um den aufgefaserten Fäden eine so hohe Kohäsion zu verleihen, daß sie ohne Verdrehung oder mit einer geringen Verdrehung (Drehungskoeffizient K 0,25) in den nachfolgenden Webgängen auf einer gebräuchlichen Maschine, insbesondere einer Jutewebmaschine, benutzt werden können.

Diese erfindungsgemäßen synthetischen Webwaren haben folgende Vorteile:

Io Sie sind vollständig synthetisch und somit nicht fäul-

nisfähig.
2· Sie erleiden bei dem Tufting oder Nadeln nur einen sehr geringen Feetigkeitsverlust.

Dieees Gewebe erklärt sich dadurch, daß die Nadel an

109836/1003 ~⁶~

-6- 2108Q95

Stelle des Gewebes auf nicht verdrehte oder nur schwach verdrehte Fäden trifft, deren Fasern sich bei Durchgang der Nadel öffnen. In keinem -e'all kommt es zu einem Reißen des Fadens,

3. Die erfindungsgemäßen Webwaren sind auf wirtschaftliche Weise herzustellen, da sie einerseits die Verwendung eines billigen Grundstoffes, beispielsweise Polypropylengranulat , gestatten, und andererseits normalerweise auf den vorhandenen Webmaschinen zum Weben von Juteartikeln verarbeitet werden können; dies betrifft sowohl die Webvorbereitungsmaschinen als auch die Webstühle, selbst bei den größten Breiten.

Zum Erreichen der günstigsten Webbedingungen ist es von Bedeutung, wie bei den herkömmlichen Garnen auf die Kettfaden vor dem Weben einen Leim oder dergl. aufzutragen, was entweder in der Spinnphase vor dem Spulen an den einzelnen Fäden oder auf der Kettfadenbahn während des Bäumens vorgenommen werden kann. Dieser Arbeitsgang wird auf einer gebräuchlichen Leimmaschine vorgenommen.

Hierzu werden die bei natürlichen und synthetischen Textilien normalerweise benutzten Leime verwendet. Insbesondere sind hierbei stärkehaltige Produkte und die in

—7— 109836/1003

wässriger Dispersion aufgetragenen Syntheseprodukte zu nennen.

Zur Fertigstellung derartiger Webwaren ist es insbesondere bei ihrer Verwendung als Grundgewebe für i'ufted-Textilien in manchen Fällen zweckmäßig, das Gewebe nach dem Weben mit einer Appretur zu versehen. Dies verleiht dem Gewebe ein besseres Verhalten, insbesondere auch bei dem anschließenden Tufting. Dieses Verhalten des Gewebes kann auch durch Verwendung von aufgefaserten Fäden ohne Verdrehung oder mit einer geringen Verdrehung erreicht werden, die vor dem Weben einer Texturierung unterzogen wurden.

Die für Tufted-Textilien bestimmten Web\;>'.ren müssen bei Wärmeeinwirkung maßbeständig bleiben. Dies kann durch eine an sich bekannte Thermofixierungsbehandlung erreicht werden, die an dem Faden vor dem Weben oder an dem Gewebe nach dem Weben vorgenommen werden kann. Das Ergebnis dieser Behandlung ist beispielsweise eine Schrumpfung des fertigen Gewebes von weniger als 2% bei 13O⁰C.

Zum Weben der erfindungsgemäßen Gewebe für Tufted-Textilien und Nadeitextilien können Fäden benutzt werden, die während des Strangpressens in ihrer Masse gefärbt wurden.

-8-109836/1003

Im Vorhergehenden wurden Gewebe beschrieben, bei denen die Kettfaden sowie die Schußfäden aus aufgefaserten, nicht oder schwach verdrehten ±Olypropyleni'äden bestehen.

Die iärfindung betrifft jedoch ebenfalls Gewebe, bei denen die nicht oder schwach verdrehten Fäden aus Polypropylenfilm nur als Kettfaden zusammen mit anderen Schußfäden oder nur als Schußfäden zusammen mit anderen Kettfaden benutzt werden. Beispielsweise könnten Gewebe zur Bildung des Grundgewebes von Tufted-Textilien oder Nadeltextilien hergestellt werden, die Jutekettfäden, aus Polypropylenbändchen bestehende Kettfaden oder Kettfaden, die aus gesponnenen Fäden aus aufgefaserten aufgebrochenen (eraque') Polypropylenbändern bestehen, und Schußfäden besitzen, die aus nicht verdrehten, aufgefaserten Polypropylenfilmfäden bestehen.

Unter Berücksichtigung der eingangs erwähnten besonderen Arbeitsbedingungen einer Tufting-Maschine ist die Verwendung eines aus einem aufgefaserten Film bestehenden Schußfadens in den beiden letztgenannten Beispielen von besonderer Bedeutung, da hierdurch in Querrichtung des Teppichs praktisch kein i'estigkeitsverlust auftritt.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbei-

-9-109836/1003

spiel eines erfindungsgemäßen Gewebes dargestellt. &s zeigen:

l?ig· 1 einen Teil des Gewebes in Draufsicht.

Pig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II von Pig. I.

Pig. 3 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Gewebe das für Tufted-Textilien benutzt wird.

Die dünnen Striche stellen die die gekreuzten Fäden 1 und bildenden Pasern dar. Aufgrund dessen, daß die Fäden nicht oder nur schwach verdreht sind, verlaufen die Pasern praktisch parallel zur Achse der Fäden und behalten die Fäden ihre maximale Breite, so daß zwischen ihnen kein Zwischenraum besteht. Infolgedessen ist das Gewebe sehr homogen und verhält sich auch unter der Einwirkung der üadeln der Tufting-Maschine als homogenes Gewebe. Da die Fädeft nicht oder nur schwach verdreht sind, erfordert dae Eindringen der Nadeln nur eine geringe ^raft, wodurch die Maschine geschont wird.

Auf Fig. 3 ist die Stellung der Haarbüschel schematisch mit runden Elementen 3 dargestellt. Dieee Haarbüschel können beliebig «wischen den Paden oder in der Mitte

-10 -

⁰^GfNAL JN₈PECTED 109836/1003

der Fäden angeordnet sein, ohne daß dies eine Änderung in deren Anordnung mit sich bringt.

Im folgenden werden drei praktische Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.

Beispiel 1: Grundgewebe für gufted-JEextilien großer Breite

Gewicht des Gewebes 120 g/m

Leinwandbindung

Gewebebild: 45 Kettfäden pro Dezimeter

50 Schußfäden pro Dezimeter

Polypropylenfaden (liter 125 Tex) aus aufgefasertem, nicht verdrehtem Film.

Weben in einer Breite von 4,25 m auf einem normalerweise zum Weben von Jute benutzten Webstuhl. Maßbeständigkeit: Schrumpfung bei 100⁰G weniger als 29ε.

Dieses Gewebe wird beisielsweise auf einer Tufting-Maschine Kaliber 5/32" (Abstand zwischen Nadeln 3,96 mm) benutzt.

Dieses Gewebe kann auch als zweiter Grund oder Bücken bei der Herstellung eines beliebigen 'i'eppiche benutzt werden.

- 11 109836/1003

- li -

Beispiel 2: Grundgewebe für Tufted-Textilien großer Breite

Gewicht des Gewebesϊ 130 g/m

Sergebindung

Gewebebild: 60 Kettfaden pro Dezimeter

65 Schußfäden pro Dezimeter Webbreite: 5,25 m

Faden aus einem aufgefaserten Polypropylenband (liter 100 Tex).

Kettfaden mit geringer Verdrehung (K = 0,20) Maßbeständigkeit bei Wärme: Schrumpfung bei 140⁰G weniger als 2$.

Dieses Gewebe wird beispielsweise auf einer Tufting-Maschine Kaliber l/8^M (Abstand zwischen Nadeln 3,17 mm) benutzt.

Beispiel 3: Trägergewebe für Nadeltextilien

2
Gewicht des Gewebes: 80 g/m

Leinwandbindung

Gewebebild: 30 Kettfäden pro Dezimeter

30 Schußfäden pro Dezimeter.

Polypropylenfaden (Titer 125 Tex) aus aufgefasertem Film ohne Verdrehung.
Weben in einer Breite von 2.20 m.

Patentansprüche: 109836/1003 _Ίο

Claims

Patentansprüche :

/l*\ Gewebe aus synthetischen Pasern zur Verwendung als Grund- oder Rückengewebe für Tufted-Teppicne (erster G-rund) und als zweiter Grund oder Rücken sowie als Trägergewebe für Nadelteppiche und Stickteppiche, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus fäden bestehen, die gereckten, aufgefaserten und keine Verdrehung oder eine geringe Verdrehung mit einem Drehungskoeffizient von weniger als 2,25 aufweisenden Bändern aus einem synthetischen Polymer gebildet sind, das aus Polyolefinen, Polyestern, Polyamiden oder den entsprechenden Oopolymeren besteht.

2ο Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als synthetisches Polymer die Polymere oder Copolymere von Propylen benutzt sind.

P 3. Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden einer Texturierung unterzogen wurden.

4. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden mit einem Leim versehen sind.

-13-

109836/1003

5. Gewebe nach einem der vorhergenenden Ansprüche, dadurcn gekennzeichnet, daß es appretiert ist.

b. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es einer entweder an dem Faden oder dem fertigen Gewebe vorgenommenen Thermofixierung unterzogen ist, die ihm eine gute Maßbeständigkeit bei Wärmeeinwirkung verleiht, so daß es bei 13O⁰C eine Verformung von weniger als 2ffo erleidet.

7. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden in ihrer Masse gefärbt sind.

8. Gewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es vollständig aus Fäden besteht, die von aufgefaserten Polypropylenbändern gebildet sind.

9. Gewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kettfäden oder seine Schußfäden aus Fäden aus aufgefaserten -folypropylenbändern und seine Schußfäden oder seine kettfaden aus Jutegarn, Polypropy- lenbändehen oder aus Fäden bestehen, die von aufgefaserten Bändern aus Polypropylenfilm gebildet sind.

109836/1003

Lee rseite