DE2106794B2 - Spender zur oralen oder nasalen Applikation von einzelnen Dosen eines fein verteilten Medikamentes - Google Patents
Spender zur oralen oder nasalen Applikation von einzelnen Dosen eines fein verteilten MedikamentesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Spender zur oralen oder nasalen Applikation von einzelnen Dosen
eines fein verteilten Medikamentes, bestehend aus einer mit einem der Ausgabe des Medikamentes dienenden
Mundstück versehenen Medikamentenkammer, die mit einem der Zerstäubung des Medikamentes durch
Turbulenz dienenden Druckgas beschickbar ist.
Spender zum oralen oder nasalen Applizieren von Dosen eines fein verteilten Medikamentes sind bekannt.
Bei der nasalen Applikation findet ein Inhalator Anwendung, der eine Medikamentenkammer, aus ihr in
die Atmosphäre führende Öffnungen und einen vorspringenden in die Nasenhöhle einzuführenden Teil
besitzt. Beim Inhalieren wird Luft in die Kammer eingesaugt, und die Luft nimmt das fein verteilte
Medikament auf und führt es mit der angesaugten Luft der Behandlungsstelle zu. Der der oralen Applikation
dienende Spender, bei dem das fein verteilte Medikament in die Mundhöhle gelangt, besitzt ein entsprechend
geformtes Mundstück und einen Behälter, der in ein Venturi-Rohr mündet, durch das Luft oder ein Gas
strömt und das Medikament aufnimmt und der Mundhöhle zuführt.
Diese bekannten Spender sind befriedigend, wenn nicht die Forderung nach Zuführung einer genau
abgemessenen Dosis des Medikamentes besteht. Dort jedoch, wo es erforderlich ist, eine ganz bestimmte
abgemessene Dosis zu applizieren, verbietet sich die
Verwendung derartiger bekannter Spender.
Es ist auch schon ein Spender mit einem Mundstück und einer Medikamentenkammer bekannt (DE-PS
3 48 622), die mit einem der Zerstäubung des Medikamentes durch Turbulenz diendenden Druckgas beschickbar
ist, um die in der Medikamentenkamme-.· befindliche Dosis in den Körperhohlraum zu übertragen.
Dieser bekannte Spender besitzt eine eiförmige Medikamentenkammer, an deren schmalerem Ende
eine Einfüllöffnung für das Medikament vorgesehen ist, in die das Mundstück einsteckbar ist An dem
gegenüberliegenden breiteren Ende der Medikamentenkammer sind Rohre für das Druckgas vorgesehen,
die so gerichtet sind, daß die aus ihnen austretenden Luftstrahlen in das Mundstück gelangen. Bei diesem
bekannten Spender ist der Weg von den das Druckgas führenden Rohren zum Mundstück relativ groß, und die
aus den Rohren austretenden Luftstrahlen sind in Richtung des Mundstückes gerichtet, was dazu führt,
daß nicht die gesamte Menge des in der Medikamtentenkammer
aufgenommenen Medikamentes durch das Mundstück austritt, da keine zuverlässige und gleichmäßige
Verwirbelung und Verteilung des Medikamentes erreichbar ist, weil die Luftstrahlen nicht die Seitenwände
der Medikamentenkammer unmittelbar berühren, so daß zwangsläufig nicht die gesamte Menge des
Medikamentes, das sich an der unteren Längsseite der Medikamen;.;nkammer ablagert, durch die relativ
geringere erzeugte Turbulenz aufgewirbelt und durch das Mundstück ausgestoßen wird. Bei diesem bekannten
Spender ist somit immer ein bestimmter Verlust des Medikamentes gegeben. Hinzu kommt, daß Klumpenbildungen
des Medikamentes in der Medikamentenkammer durch die Luftstrahlen nicht zuverlässig
aufgebrochen werden können, so daß die Gefahr besteht, daß klumpenartige Bestandteile des Medikamentes
durch das Mundstück ausgetragen werden können, wo sie auf der mit dem Medikament zu
bestäubenden Körperfläche zu Störungen und Reizungen führen können. Das Medikament lagert sich
außerdem in der Medikamentenkammer im Bereich des unteren Rohres ab, so daß dieses blockiert werden kann
und eine vor ihm befindliche Menge des Medikamentes ohne Turbulenz unmittelbar durch das Mundstück
ausgestoßen wird. Eine genaue Dosierung des auf den Körper zu übertragenden Medikamentes ist damit nicht
mit absoluter Zuverlässigkeit gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten, mit Druckgas beschickbaren Spender so
auszubilden, daß eine gleichmäßige feine Verteilung des Medikamentes durch eine stärke Turbulenz gewährleistet
ist, daß der gesamte Inhalt der Medikamentenkammer zuverlässig durch das Mundstück ausgestoßen wird
und damit eine genaue Dosierung des auf den Körper zu übertragenden Medikamentes gewährleistet ist und ein
Verlust vermieden wird, und daß verhindert wird, daß klumpenförmig zusammengeballte Teile des !Medikamentes
die durch die Turbulenz nicht aufgeschlossen werden, aus dem Mundstück austreten können.
Diese Aufgabe wird bei einem Sender nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches gelöst durch die in
seinem kennzeichnenden Teil unter Schutz gestellte Merkmalskombination.
Sämtliche Merkmale wirken kombinativ sich ergänzend zusammen zu dem Zweck, eine verlustlose
Austragung des in der Medikamentenkammer befindlichen Medikamentes zu gewährleisten, so daß stets
gleiche bestimmte Dosierungen abgegeben werden,
eine gleichmäßige Verteilung des Medikamentes erreicht wird, die eine gleichmäßige Bestäubung der zu
behandelnden Körperflächen gestattet, und daß schließlich das Austragen von größeren klumpenförmigen
Medikamenten zuverlässig verhindert wird. Zu diesem ". Zweck schließt sich die einen Einlauftrichter in das
Mundstück bildende Medikamentenkainmer unmittelbar an das Mundstück an und wird gebildet durch einen
in das hintere offene zylindrische Ende der Medikamentenkammer einsetzbaren Stopfen, der mit einem ι υ
Dichtungsring ausgestattet ist Dieser Stopfen kann in Abhängigkeit von der Größe der jeweiligen Dosis
unterschiedlich tief in den zylindrischen Teil des Gehäuses eingeführt werden, so daß die Größe der
Medikamentenkammer stets auf die zu dosierende r> Menge abgestimmt werden kann. Sie so gebildete
Medikamentenkammer besitzt einerseits durch den trichterförmigen Teil des Gehäuses und andererseits
durch den Kopf des Stopfens eine konische Ringkammer, der das zur Austragung des Medikamentes aus dem
Mundstück erforderliche Druckgas über zwei Leitungen zugeführt wird, die in einer Ebene liegen, die senkrecht
zur Achse des Mundstückes gerichtet ist. Die beiden Leitungen divergieren und gehen tangential in die
innere zylindrische Umfangsfläche des Gehäuses am 2r>
hinteren Ende der Medikamentenkammer ein. Die beiden durch die Leitungen erzeugten Luft ströme
werden durch die zylindrische Wandung des Gehäuses gegeneinander geleitet und treffen im Bereich des
oberen Scheitels des Gehäuses aufeinander. Hierdurch m entsteht in der Medikamentenkammer eine kreisförriiige
intensive Turbulenz, die in einer senkrecht zur Achse des Mundstückes liegenden Ebene erzeugt wird und das
gesamte in der Medikamentenkammer aufgenommene Medikament erfaßt, ohne daß irgendwelche Ablagerun- jj
gen sich bilden können. Durch die konische Form der Medikamentenkammer wird das in Turbulenz befindliche
Medikament durch das Druckgas in das Mundstück eingeführt. In dem trichterförmigen Teil des Gehäuses
befindet sich ein Sieb, das auf eine bestimmte Korngröße abgestimmt ist, so daß ausschließlich
Bestandteile des Medikamentes von dieser Korngröße aus dem Mundstück austreten können, während größere
sich verklumpende Bestandteile durch das Sieb zurückgehalten werden. Um derartige größere Bestandteile
aufzubrechen, ist in der Medikamentenkammer eine lose Kugel aus Metall angeordnet, die unter der
Wirkung der Turbulenz in der Medikamentenkammer in dem konischen Ringraum umläuft oder schwingt und
hierbei zurückgehaltene größere Bestandteile des Medikamentes aufbricht. Das Sieb verhindert; daß die
Kugel in das Mundstück eintreten und dieses gegebenenfalls verstopfen kann.
Der Anspruch 2 stellt eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung nach dem Hauptanspruch dar. Der
Erhöhung der Turbulenz dient die Maßnahme, daß die eine Leitung für das Druckgas einen geringeren
Querschnitt aufweist als die andere Leitung, so daß durch die Leitung mit größerem Querschnitt eine
größere Druckgasmenge mit geringerer Geschwindig- bo
keit austritt, während eine geringere Luftmenge mit erhöhter Geschwindigkeit die Leitung kleineren Querschnittes
verläßt. Durch diese unterschiedlichen Beschaffenheiten der beiden Luftströme wird am Punkt
ihres Zusammentreffens und folglich in der gesamten to
Medikamentenkammer eine äußerst effektive Turbulenz erzeugt, die einen restlosen Austrag des Medikamentes
aus der Kammer gewährleistet und zufolge der Ausbildung der Medikamentenkammer, der Anordnung
des Siebes und der Kugel eine äußerst gleichmäßige und feine Verteilung des Medikamentes gewährleistet, so
daß dieses in der erforderlichen Gleichmäßigkeit auf die zu behandelnde Körperfläche aufgetragen werden
kann.
Die Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen des Spenders, und es bedeutet
F i g. 1 einen Querschnitt durch eine Medikamentenkammer
für den oralen Gebrauch;
F i g. 2,3 und 4 Darstellungen der verschiedenen Teile
des Spenders, wobei in F i g. 4 diese Teile auseinandergezogen dargestellt sind;
Fig.5 Darstellung gemäß Fig.4 bei Zusammenfügung
der Teile mit einem Aerosolbehälter;
Fig.6 einen Querschnitt durch einen nasalen
Inhalator nach dem Stande der Technik; und
F i g. 7 eine abgewandelte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spenders für nasale Inhalation.
Die F i g. 1 bis 5 zeigen einen Spender für den oralen Gebrauch. Der Spender besteht aus einem Gehäuse 1,
das einen Teil der Medikamentenkammer bildet. Das Gehäuse 1 besitzt ein Mundstück 2 und einen
trichterförmigen zu dem Mundstück 2 führenden Einlaß 3. Die Medikamentenkammer wird von einem Stopfen
mit einem konischen Ende um einem als O-Ring 7 ausgebildeten Dichtungsring gebildet. Außerdem ist ein
konisches Sieb 4 vorgesehen, das in den F i g. 4 und 5 gezeigt ist.
Die Medikamentenkammer wird zusammengefügt, indem zunächst das konische Sieb 4 eingeführt wird, das
an seiner Basis etwas größer als der innere Durchmesser des Gehäuses 1 ist. Das konische Sieb 4 wird mit seiner
Spitze in den Eingang des Mundstückes 2 eingesetzt, wie F i g. 5 zeigt. Darauf wird eine Stahlkugel 6 eingebracht,
und der Stopfen 5 so tief eingesetzt, daß eine Medikamentenkammer mit den gewünschten Abmessungen
gebildet wird. Medikamentenkammern mit verschiedenen Abmessungen können mit demselben
Spender erhalten werden, indem der Stopfen 5 verschieden tief in das Gehäuse 1 eingesetzt wird. Die
Medikamentenkammer befindet sich zwischen dem konischen Ende des Stopfens 5 und dem Sieb 4.
Die Medikamentendosis, beispielsweise ein feinpulvriges Medikament, wird durch das Mundstück eingefüllt,
wobei das Gehäuse 1 so gehalten wird, daß das Mundstück 2 nach oben weist.
Das fein verteilte Medikament tritt durch das Sieb 4,
wobei der Spender etwas geklopft werden kann, um die Medikamentendosis in vollem Umfange in die Kammer
zu bringen. Darauf wird der Fortsatz 8 des Gehäuses 1 mit seiner Leitung 9 auf den Ventilmechanismus 10 eines
üblichen Aerosolbehälters aufgeschoben, wie in Fig. 5 dargestellt ist.
Wenn das Ventil 10 nach unten gedrückt wird, strömt das Gas durch zwei Leitungen in die Medikamentenkammer,
die in Fig. 1 aufgezeigt sind. Die Leitung 12 besitzt den größeren Querschnitt, während die Leitung
13 den kleineren Querschnitt besitzt. Das meiste Gas wird durch die Leitung 12 eingeführt und hat infolge
ihres Querschnittes eine relativ kleine Geschwindigkeit. Ein kleinerer Anteil des Gases wird mit größerer
Geschwindigkeit durch die Leitung 13 geführt, und die beiden Gasströme treffen aufeinander und erzeugen
eine sehr wirksame Turbulenz in der Medikamentenkammer. Die Stahlkugel 6 läuft um oder vibriert und
stößt an die Kammerbegrenzung an, was zu einer weiteren feinen Verteilung und Unterteilung beiträgt.
wodurch gewährleistet ist, daß Klumpenbildungen des Medikamentes aufgebrochen werden, so daß das
Medikament vollständig durch das Sieb 4 und das Mundstück 2 ausgeblasen und somit die gesamte
vorbestimmte Dosis appliziert wird. Anstelle der einen Stahlkugel 6 können auch mehrere Stahlkugeln
vorgesehen sein, die auch aus anderen geeigneten Materialien bestehen können.
In den Fig. 6 und 7 sind nasale Inhalatoren dargestellt. Bei dem zum Stand der Technik gehörigen
Inhalator gemäß Fig.6 ist eine Kanüle 15, die in die
Nasenhöhle eingeführt wird und mit einer Medikamentenkammer 16 in Verbindung steht, vorgesehen. Die
Kanüle 15 ist in üblicher Weise auf einen Behälter 14 aufgesetzt. Wenn der Inhalator in eine Nasenhöhle ,
eingeführt ist, strömt durch die Atmung des Patienten Luft durch die Kanäle 17 und ein Teil des Medikamentes
in der Kammer 16 wird in die Nasenhöhle mitgeführt. Dieser bekannte Inhalator arbeit« zufriedenstellend,
während die notwendige Dosis nicht genau vorbestimmt sein muß, eine exakt vorbestimmte Dosis kann
nicht appliziert werden.
Erfindung, bei dem die Kanäle 17 fortgelassen sind und
ein Rohr 19 vorgesehen ist, dessen freies Ende mit dem Ventil eines Aerosolbehälters verbunden ist.
Das andere Ende tritt in die Kammer 16 in einem
Das andere Ende tritt in die Kammer 16 in einem
. rechten Winkel ein. Bei der Benutzung wird die Kanüle 15 bei 18 abgeschraubt oder abgezogen, und eine halbe
Kapsel 20 wird in die Medikamentenkammer eingeführt. Die Kanüle 15 wird dann wieder aufgesetzt, und
das Rohr !9 mit dem Ventil 10 des Aerosolbehälters verbunden, wie dies im übrigen in F i g. 5 dargestellt ist.
Der Gasstrahl tritt in einen Winkel in die Kammer 16 ein, der eine hohe Turbulenz erzeugt. Diese Turbulenz
wird noch durch die Vibration und die Drehung der Kapselhälfte 20 in der Kammer vergrößert wodurch die
Kapselhälfte vollständig entleert und die gesamte Dosis in die Nasenhöhle eingesprüht wird.
Um eine genaue Dosierung zu erreichen, wird vorzugsweise der in den Fig.) bis 5 dargestellte
Spender benutzt; es ist jedoch auch möglich, den
.. Stopfen 5 zu entfernen und eine halbe Kapsel, wie in F i g. 7 in die Kammer einzubringen, worauf der Stopfen
wieder eingesetzt wird und die Applikation des Medikamentes, wie zu F i g. 1 bis 5 dargestellt, erfolgt.
Claims (2)
1. Spender zur oralen oder nasalen Applikation von einzelnen Dosen eines fein verteilten Medikamentes,
bestehend aus einer mit einem der Ausgabe des Medikamentes dienenden Mundstück versehenen
Medikamentenkammer, die mit einem der Zerstäubung des Medikamentes durch Turbulenz
dienenden Druckgas beschickbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mundstück (2) und das Gehäuse (1) der Medikamentenkammer aus
einem Teil bestehen, daß die zylindrische Medikamentenkammer einen konisch sich verjüngenden, zu
dem Mundstück (2) führenden Trichter (3) bildet, daß ein in den Trichter (3) einsetzbares konisches Sieb (4)
vorgesehen ist, daß in das dem Mundstück (2) gegenüberliegende offene Ende des Gehäuses (1)
der Medikainentenkammer ein ihre Größe bestimmender, mit einem konischen Kopfteil versehener
Stopfen (5) dichtend einsteckbar ist, daß in der Medikamentenkammer wenigstens ein durch das
Druckgas in Schwingungen oder Drehungen versetzbarer loser kugelförmiger Körper (6) angeordnet
ist, daß das Gehäuse (1) der Medikamentenkammer einen senkrecht zum Mundstück (2) gerichteten,
eine Anschlußbohrung (9) für eine Druckgasquelle bildenden Ansatz (8) aufweist und daß sich an die
Bohrung (9) zwei in einer senkrecht zur Achse des Mundstückes (2) liegenden Ebene angeordnete,
miteinander divergierende Leitungen (12, 13) anschließen, die in den zylindrischen Innenumfang der
Medikamentenkammer einmünden.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Leitung (13) der divergierenden
Leitungen (12,13) einen geringeren Querschnitt besitzt als die andere Leitung (12).
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