DE69001965T2 - Aerosolspender. - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft einen Aerosolspender und insbesondere, aber nicht ausschließlich, einen Aerosolinhalator, d.h. eine Vorrichtung zum Spenden eines Medikaments oder eines therapeutischen Mittels in Form eines Areosols zum lnhalieren durch einen Patienten oder Benutzer.
- Solche Inhalatoren werden üblicherweise bei der Behandlung von Asthma und von Heuschnupfen benutzt. Bekannte Inhalatoren weisen einen Behälter mit einem Ventil auf, wobei der Behälter ein Medikament und ein Verflüssigtes Treibgas aufweist und das Ventil so ist, daß dann, wenn es vom Benutzer niedergedrückt wird, ein feiner Nebel oder Aerosol aus Tröpfchen des Medikaments abgegeben wird. Die Tröpfchen werden dann inhaliert. Ein solcher Inhalator, bei dem das Ventil so eingerichtet ist, daß es eine abgemessene Dosis des Medikaments abgibt, ist im britischen Patent GB 830 427 (Riker Labs. Inc.) beschrieben. Ein Problem bei bekannten Inhalatoren ist es, daß die Tröpfchen mit einer sehr hohen Geschwindigkeit abgegeben werden, die 40 m/s überschreiten kann, und so dazu neigen, auf die Rückseite der Kehle auf zutreffen, statt mit der inhalierten Luft in die Lunge getragen zu werden.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Aerosolspender vorgesehen, der ein Aerosol abgebendes Ventil und einen Applikator umfaßt, durch welchen Aerosoltröpfchen nach ihrer Abgabe hindurchtreten, wobei der Applikator eine kegelstumpfförmige Ablenkeinrichtung aufweist, die an ihrem einen Ende eine kleine Öffnung aufweist, die so ausgerichtet ist, daß sie dem Ventil zugewandt ist, so daß bei Gebrauch die Aerosoltröpfchen vorherrschend durch die Öffnung hindurchtreten, während der Gasstrom, der die Tröpfchen antreibt, vorherrschend von der Ablenkeinrichtung abgelenkt wird.
- Die Tröpfchen treten durch die Öffnung infolge ihres Trägheitsmoments hindurch und befinden sich dann in einem Bereich ruhender Luft, in welcher sie rasch ihre hohe Geschwindigkeit verlieren. Der Spender kann ein Inhalator sein, in welchem Fall bei Gebrauch das andere Ende des Inhalators nahe dem Mund des Benutzers liegen würde. Wenn der Benutzer die Luft innerhalb des Inhalators inhaliert, dann werden Tröpfchen gemeinsam mit der Luft in die Lungen, wie gewünscht, davongetragen.
- Erwünschterweise umfaßt der Applikator auch einen Schirm oder einen Schutz, um den abgelenkten Gasstrom vom Gesicht des Benutzers abzuweisen, so daß um in eine Richtung von mindestens 900 zu jener Richtung abgelenkt wird, der die unabgelenkten Aerosoltröpfchen folgen.
- Die Abmessungen des Applikators sind bevorzugt so, daß der Gasstrom durch die Öffnung kleiner ist als 10%, bevorzugt kleiner als 5%, des abgegebenen Gasstroms. Die genauen Abmessungen hängen ab von der Größe der Tröpfchen, die wunschgemäß inhaliert werden sollen, da die kleinsten Tröpfchen mit dem vorherrschenden Gasstrom weggetragen werden.
- Die Erfindung wird nun lediglich beispielsweise und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung noch weiter beschrieben, die einen Aerosolinhalatr 10 zeigt. Der Inhalator 10 umfaßt einen Behälter 12 mit einem eine Dosis zu bemessenden Ventil 14, und einen Applikator 16, der eine Kappe 17 und eine Hülse 18, eine Ablenkeinrichtung 20 und ein Mundstück 22 aufweist, die alle miteinander einstückig sind. Der Behälter 12 enthält eine Lösung oder Suspension eines aktiven therapeutischen Mittels in einer Flüssigkeit 24, die grundsätzlich aus einem Treibmittel besteht, das ein 70/30%-Gemisch von Dichlordifluormethan und Trichlorfluormethan enthält, welches auch eine Dampfphase 26 liefert, und welches den Dampfdruck typischerweise zwischen etwa 2 und 4 Atmosphären aufrechterhält. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß auch andere Treibmittel benutzt werden können.
- Am Behälter 12 ist durch eine Ringdichtung 32 ein Deckelabschnitt 30 dichtend befestigt, der ein eine Dosis zu bemessendes Ventil 14 aufweist, wobei ein Ventilschaft 34 durch die Mitte des Deckelabschnitts 30 hindurchtritt. Der andere Abschnitt 35 des Ventilschaftes 34 ist hohl und paßt zu einer abgesetzten Aussparung in einem Endstück 38, das fest innerhalb des Deckels 17 befestigt ist, um durch eine enge Öffnung 36 (mit einem Durchmesser von 0,5 mm) mit einer konischen Expansionsöffnung 37 in Verbindung zu treten, die im Endstück 38 festgelegt ist. Ein kleines Loch 39 ist die Wand des hohlen Abschnitts 35 durchsetzend vorgesehen. Oberhalb des Deckelabschnitts 30 (wie gezeigt) befindet sich eine insgesamt zylindrische Zubemessungskammer 40. Der Ventilschaft 34 erstreckt sich durch die Kammer 40, tritt durch eine Membrandichtung 42 nahe dem Deckelabschnitt 30 sowie durch eine Zubemessungskammerdichtung 44 am anderen Ende der Kammer 40 hindurch. Die Dichtungen 42 und 44 gestatten es dem Ventilschaft 34, auf- und abwärts zu gleiten, und der Schaft 34 wird federnd in die gezeigte Position durch eine Druckfeder 46 gedrückt, die innerhalb der Kammer 40 zwischen einer Scheibe 47 nahe der Dichtung 44 und einem Flansch 48 am Ventilschaft 34 wirksam ist. Der Ventilschaft weist eine Nut 50 an der einen Seite nahe seinem oberen Ende auf, welche in der gezeigten Position eine Strömungsmittelverbindung durch die Dichtung 44 und die Scheibe 47 zum Inne ren der Kammer 40 hin gestattet. Ein Haltenapf 52 paßt eng rund um die Außenseite der Kammer 40, wobei er eine Kammer 53 festlegt, in welche sich das obere Ende des Ventilschafts 34 hineinbewegt, wenn der Schaft nach oben gedrückt wird. Die Kammer 53 steht mit der Unterseite (nicht gezeigt) des Behälters 12 durch einen oder mehrere Kanäle 54 in Verbindung, die durch Nuten in der Innenwand des Napfes 52 festgelegt sind.
- Der Applikator 16 ist vom Behälter 12 und seinem Ventil 14 abnehmbar. Die beiden Teile des Inhalators 10 werden dadurch zusammengebaut, daß man sorgfältig die Hülse 18 über den Deckelabschnitt 30 aufschiebt, bis der hohle Abschnitt 35 des Ventilschafts 34 in die Aussparung im Endstück 38 paßt. Die Ablenkeinrichtung 20 weist eine kegelstumpfförmige Gestalt auf und legt eine kleine Öffnung 60 mit einem Durchmesser von etwa 2 mm fest, die der Expansionsöffnung 37 zugewandet ist. Teile der Hülse 18 und der Kappe 17 sind abgeschnitten, um eine Öffnung 62 für Aerosol festzulegen, das von der Öffnung 37 abgegeben wird, und die Abdeckeinrichtung 20 ist mit der Hülse 18 und der Kappe 17 durch drei mit gleichem Abstand angeordnete, dünne Stützen 64 zusammengefügt (nur zwei sind gezeigt), so daß der Abstand von der Expansionsöffnung 37 zur kleinen Öffnung 60 etwa 25 mm beträgt. Das breitere Ende der Ablenkeinrichtung 20 ist an das Mundstück 22 angefügt, das zylindrisch und koaxial zur Ablenkeinrichtung 20 ist, und rund um dem breiteren Ende der Ablenkeinrichtung 20 befindet sich auch eine gekrümmte, kreisringförmige Prallplatte oder ein Schirm 66.
- Wie gezeigt, ist die Bemessungskammer 40 voller Flüssigkeit 24, die hier mit dem Behälter 12 über die Kanäle 54, die Kammer 53 und die Ventilnut 50 in Verbindung steht. Wenn der Inhalator 10 benutzt werden soll, dann setzt der Benutzer das Mundstück 20 in seinen Mund und schiebt den Behälter 12 nach unten relativ zum Applikator 16. Der Ventilschaft 34 verschiebt sich demzufolge nach oben in die Kammer 53 hinein, so daß die Dichtung 44 die Verbindung zwischen den Kammer 53 und 40 verhindert. Dann strömt, wenn erst einmal das kleine Loch 39 oberhalb der Dichtung 42 liegt, der Inhalt der Bemessungskammer 40 durch den hohlen Abschnitt 35, die enge Öffnungnöffnung 36 und die Expansionsöffnung 37, wenn das Treibmittel verdampft. Ein feiner Sprühnebel oder Aerosol aus Tröpfchen des wirksamen Mittels tritt demzufolge mit hoher Geschwindigkeit gegen die Ablenkeinrichtung 20 aus.
- Wenn dieses Aerosol auf die Ablenkeinrichtung 20 auftrifft, dann werden die Treibgase so abgelenkt, daß sie an deren Außenseite strömen, und werden dann vom Gesicht des Benutzers durch die Prallplatte 66 abgelenkt. Die Tröpfchen bleiben andererseits infolge ihres Massenträgheitsmoments im wesentlichen längs ihrer anfänglichen Bewegungsbahnen beständig, so daß sie durch die kleine Öffnung 60 in die verhältnismäßig ruhige Luft im Inneren der Ablenkeinrichtung 20 und des Mundstücks 22 hindurchtreten. Hier werden sie rasch verzögert. Der Benutzer atmet dann die Luft im Inneren der Ablenkeinrichtung 20 und des Mundstücks 22 ein und inhaliert so die Tröpfchen.
- Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die detaillierten Merkmale des Ventils 14 nicht ein Aspekt der vorliegenden Erfindung sind und daß der Applikator 16 auch mit Behältern mit unterschiedlichen Arten von Ventilmechanismen benutzt werden könnte, beispielsweise solchen, die in der anderen Richtung verwendet werden und mit einem Tauchrohr statt der Haltekappe 52 versehen sind. Es wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Form und Größe der Ablenkeinrichtung 20 und der kleinen Öffnung 60 sowie ihrer Abtrennung von der Expansionsöffnung 37 von den hier beschriebenen abweichen könnte. Es wird darauf hingewiesen, daß der Applikator 16 auch mit Aerosolbehältern mit nichtmedizinischen Aerosolen verwendet werden kann.
Claims (6)
1. Aerosolspender (10) mit einem Aerosol abgebenden
Ventil (38) und gekennzeichnet durch einen Applikator (16),
durch welchen Aerosoltröpfchen nach ihrer Abgabe
hindurchtreten, wobei der Applikator eine kegelstumpfförmige
Ablenkeinrichtung (20) aufweist, die am einen Ende eine
kleine Öffnung (60) aufweist, die auf das Ventil (38)
ausgerichtet diesem so zugewandt ist, daß in der Verwendung
die Aerosoltröpfchen vorherrschend durch die kleine
Öffnung (60) hindurchtreten, während der Gasstrom, der die
Tröpfchen antreibt, vorherrschend von der
Ablenkeinrichtung (20) abgelenkt wird.
2. Aerosolspender nach Anspruch 1, worin der Applikator
auch einen Schirm (66) aufweist, der so angeordnet ist,
daß im Gebrauch der abgelenkte Gasstrom in eine Richtung
um mindestens 90º gegenüber der Richtung umgelenkt wird,
die von den nicht abgelenkten Aerosoltröpfchen verfolgt
wird.
3. Aerosolspender nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, worin
die Abmessungen des Appliaktors (16) so sind, daß in der
Verwendung der Gasstrom durch die kleine Öffnung (60)
kleiner ist als 10% des abgegebenen Gasstroms.
4. Aerosolspender nach Anspruch 3, worin die Abmessungen
des Applikators (16) so sind, daß im Gebrauch der Gasstrom
durch die kleine Öffnung (60) kleiner ist als 5% des
abgegebenen Gasstroms.
5. Aerosolspender nach jedem der vorangehenden
Ansprüche, worin der Applikator (16) auch eine Einrichtung (22)
umfaßt, um eine offenendige Kammer festzulegen, die weiter
vom Ventil (38) abgelegen ist als die Ablenkeinrichtung
(20), mit deren Innerem die kleine Öffnung (60) in
Verbindung steht.
6. Aerosolspender nach Anspruch 5, worin die Kammer (22)
eine zylindrische Form aufweist und koaxial ist zur
Längsachse der Ablenkeinrichtung (20).
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