DE2104660A1

DE2104660A1 - Vorgefertigtes selbsttragendes schall- und wärmedämmendes Verbundelement

Info

Publication number: DE2104660A1
Application number: DE19712104660
Authority: DE
Inventors: Willi Dipl.-Ing.; Krämer Georg; χ 5506 Niedersachswerfen; Tampe Rudolf Dipl.-Ing.-oec χ 4711 Rottleberode; Schindler Max Dipl.-Ing. Dr. χ 4800 Naumburg; Kinne Helmut χ 4806 Wetzendorf Jentho
Original assignee: VEB Zementkombinat Dessau, χ 4500 Dessau
Priority date: 1970-06-08
Filing date: 1971-02-02
Publication date: 1972-06-15

Description

Vorgefetigtes selbsttragendes schall- und wärmedämmendes Verbundelement Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes selbsttragendes schall- und wärmedämmendes Verbundelement für Verkleidungen, Abtrennungen und Raumabschlüsse.
Es ist bekannt, Verbundelemente aus Dämmaterialien mit einer beidseitigen Flüssigbeschichtung herzustellen. Zur Erzielung der erforderlichen Festigkeitseigenschaften der Elemente wird bei der Verwendung von Dämmaterialien mit geringen Druck- und Biegezugfestigkeiten ein direkter Verbund der Beschichtungen durch Stege hergestellt und die nmmaterialien als Füllstoff ohne statische Funktion eingesetzt.
Der Nachteil der bekannten flüssigbeschichteten Verbundelemente besteht darin, daß die Stege, hergestellt aus dem Beschichtungsmaterial, Schall- und Wärmebrücken bilden und eine Erhöhung der Flächenmasse bedingen. Diese Verbundelemente werden insbesondere den Forderungen in bezug auf weitgehenden Schallschutz nicht gerecht.
Zweck der Erfindung ist es, unter Verwendung von Dämmaterialien mit geringen Festigkeitseigenschaften ein leichtes selbsttragendes Verbundelement mit verbesserter Schall- und Wärmedämmung einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Dämmaterialien mit geringen Druck-, Biegezug- und Scherfestigkeiten durch ein Verbundsystem mit einem Stoff oder einer Stoffkombination mit guten Festigkeitswerten so zu stabilisieren, daß das Dämmaterial statische Funktionen übernehmen kann und unter Ausbildung der Beschichtungen als biegeweiche Schalen ohne eine unmittelbare Verbindung dieser Schalen zueinander ausreichende Festigkeitseigenschaften des Verbundelementes gewährleistet werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in das Dämmaterial, z.B. Mineralfasermaten, beidseitig gegeneinander versetzte nicht durchgehende Löcher eingestanzt, eingebohrt oder eingedrückt werden und anschließend ein Ausgießen dieser in Verbindung mit der Flüssigbeschicbtung aus anorganischen oder organischen Stoffen bzw. Stoffkombinationen, z.B. CaSO4-Bindebaustoffen und Kunststoffen, durchgeführt wird.
Das in den Löchern erhärtende Flüssigmaterial bindet die Fasern des Dämmaterials im Bereich der rauhen Ilochilächen zuverlässig ein und fahrt zu einer intensiven material- und orschlüssigen Verdübelung des Dämmaterials. Bei Verwendung von CaSO4-Bindebaustoffen wird der Verdübelungseffekt durch die Quelleigenschaft beim Erhärten noch erhöht. Die Dübel übernehmen die Aussteifung der Oberflächenbeschichtung und den Verbund zum Dämmaterial. Zur Erhöhung der Biegezugfestigkeit des Verbundelementes kann die Oberflachenbeschichtung in bekannter Weise zusätzlich bewehrt werden.
lioohquerschnittsfläche, Lochtiefe und Lochabstand werden so variiert, daß in Abhängigkeit on den Fe tigkeitseigenschaften und der Dicke des Dämmaterials die geforderten Eigenschaften des Verbundelementes erzielt werden. Die Löcher werden in ihrer Querschnittsform unterschiedlich, vorzugsweise jedoch kegelförmig oder zylindrisch ausgefahrt. Die Lochtiefe beträgt vorzugsweise 60 - 90 % der Dicke des Dämmaterials. Die seitlichen Abschlüsse der Verbundelemente werden mit einem Steg, der in voller Länge zur Erhaltung der Elastizität der Oberflächenbeschichtungen unterbrochen ist, ausmebildet.
Die technischen Auswirkungen der Erfindung hestehen darin, daß flüssigbeschichtete Verbundelemente mit den aufgeführten Konstruktionsmetkmalen bei Verwendung von Dämmaterialien mit geringen Festigkeitseigenschaften keine Schall- und Wärmebrücken und somit maximal bauphysikalische Kennwerte aufweisen. Die erfindungsgemäße Konstruktion gewährleistet eine elastische Verbindung der Oberflächenbeschichtungen, da die mittlere Schicht des Dämmaterials als Feder Wirkt.
Das Verbundsystem kann somit theoretisch als zweischalige Konstruktion betrachtet werden, bei der die Oberflächenbeschichtungen als gleichschwere Massen mit dem Dämmaterial ein Feder-Masse-System bilden.
Durch dieses Kon&truktionsprinzip wird eine gegenüber bekannten flüssigbeschichteten Verbundelementen wesentlich verbesserte Schalldämmung erzielt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion ist die Stabilisierung des Dämmaterials und die Verbundwirkung mit den Oberflächenbeschichtungen, die dem Verbundelement bei geringer Flachenmasse und Er zielung der genannten bauphysikalischen Eigenschaften eine ausreichende Biege zugfestigkeit vermitteln.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausfahrungsbeispiel näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt Figur 1: Querschnitt durch ein Element Plattenartige Dämmaterialien 4, wie z.B. Mineralfaserplatten, werden beidseitig versetzt kegelförmig in einer Tiefe von 70 % der Dämmplattendicke gestanzt und anschließend beidseitig mit CaS04-Bindebaustoffen flüssigbeschichtet, so daß eine intensive Verübelung 2 der Oberflächenbe chichtung 1 in der Dämmplatte entsteht. Zur Erhöhung der Biegezugfestigkeiten werden in die beidseitigen-Oberflächenbeschichtungen Bewehrungen 3 eingelegt. Die seitlichen Abschlüsse des Elementes werden so ausgebildet, daß beim Flüssigbeschichten ein längs der Kante unterbrochener Steg 5 aus CaS04-Bindebaustoffen entsteht.

Claims

Patentansprüche

1. Vorgefertigtes selbsttragendes schall- und wärmedämmendes Verbundelement für Verkleidungen, Abtrennungen und Raumabschlusse, dadurch gekennzeichnet, daß Dämmaterialien (4) mit geringen Festigkeitseigenschaften beidseitig mit versetzt angeordneten, nicht durchgehend gestanzten, gebohrten oder eingedrückten Löchern durch eine Flüssigbeschichtung verdübelt (2) und mit den Oberflächenbeschichtungen (1) material- und formschlüssig verbunden, die beidseitigen Oberflächenbeschichtungen (i) über das Dämmaterial (4) gegeneinander elastisch angeordnet und die seitlichen Abschlüsse aus dem Beschichtungsmaterial mit einem die Federwirkung des Dämmaterials erhaltenden unterbrochenen Steg (5) ausgeführt sind.

2. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die gestanzten, gebohrten, eingedrückten Löcher und nachträglicher Flüssigbeschichtung des Dämmaterlals (4) entstehenden Dübel (2) entsprechend den Festigkeitseigenschaften und der Dicke des Dämmaterials verschieden tief ausgeführt sind, jedoch vorzugsweise 60 -90 X der Dicke des Dämmaterials betragen.

3. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdübelung (2) und Beschichtung (1) aus anorganischen oder organischen Stoffen bzw. Stoffkombinationen, wie z.B. CaS04-Bindebaustoffen und Kunststoffen, besteht und mit bzw.

ohne Bewehrung (3) ausgeführt ist.