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Lager mit lagerschalenlosem Gehäuse aus Kunststoff Die Erfindung betrifft
ein Lager mit einem lagerschalenlosen Gehäuse aus hartem biegsamem Kunststoff -der
die Gleitfläche bildet -und vorzugsweise nur eineraxial verlaufenden Lagerfuge,
durch die unter Aufbiegen bzw. Öffnen der zu lagernde Teil einer Welle, eines Stabilisators
oder der gleichen quer eingesetzt wird.
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Lager dieser Art werden vorzugsweise für gekröpfte, nur kleine Drehschwingungen
ausführende Wellen benutzt, vorzugsweise für die Lagerung von Stabilisatoren an
Kraftfahrzeugen, und sind auch nicht mit einer Lagerbuchse ausgestattet, sondern
das Gehäuse ist einfach mit einer Bohrung versehen und der Gehäusewerkstoff ist
gleichzeitig Lagerwerkstoff. Die Lagerung verschleißt aber vorzeitig durch das Austreten
des Schmiermittels und durch das Eindringen von Schmutz, der zum großen Teil durch
die zum Einsetzen der Welle erforderlichen Lagerfuge eindringt. Eine für diese Lager
geeignete Dichtung zu finden, ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe.
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Diese Aufgabe wird bei Lagern der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß an den beiden Enden der Gleitfläche und in der Lagerfuge Nuten zur Aufnahme
einer Dichtung aus elastomerem oder thermoplastischem Werketoff vorgesehen sind,
und die Dichtung ein einziges oder zusammengesetztes Stück aus zwei den gelagerten
Teil umfassenden und in den Nuten der Gleitfläche sitzenden offenen Dichtringen
und einem in der Nut der Lagerfuge sitzenden Dichtungssteg bildet. Die offenen Dichtungsringe
können von der Seite her (also nicht in Längsrichtung) auf die Welle aufgesetzt
werden, sind also einfach montierbar, und die Lagerfuge wird durch den mit den Dichtungsringen
fest verbundenen Dichtungssteg dicht verschlossen. Es werden mit einem einzigen
Dichtungsstück sowohl die beiden Lagerenden als auch die Lagerfuge, also drei verschienede
Abschnitte verschlossen. Die Dichtungsringe können dabei im Umfang mit Übermaß versehen
sein, so daß beim montierten Lager die beiden Enden jeweils fest aneinander gedrückt
liegen.
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Eine Ausgestaltung des Grundgedankens der Erfindung ist darin zu sehen,
daß die Dichtungsringe zur Welle gerichtete und der Dichtungssteg
zu
den Lagerfugenwänden gerichtete Dichtlippen aufweisen. Dadurch wird die Abdichtung
an den Dichtringen auch bei Verkantungen der Welle und an der Dichtungsfuge auch
bei durch Uberlastung verformtem Lagergehäuse gewährleistet, da dieses durchaus
bei Uberbelastungen elastisch verformt werden kann.
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Damit die Dichtringe auch bei Verformungen des Lagergehäuses die Welle
dicht umschließen, wird in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen,
daß die offenen Dichtungsringe durch ineinandergreifende, an den Enden angeformte
Haken, Nasen, Laschen oder dgl. schließbar sind.
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Schließlich ist es zur vereinfachten Herstellung der Dichtung zweckmäßig,
daß die Dichtungsringe im Fertigungszustand stabförmig gerade sind und mit dem Dichtungssteg
ein H bilden. Beim Aufsetzen auf die Welle werden die durch einen Steg verbundenen
seitlichen Stücke um die Welle herum gebogen und gegebenenfalls wie vorbeschrieben
an den Enden miteinander verbunden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung wird durch
die Zeichnung veranschaulicht.
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Es zeigen: Fig. 1 ein teilweise aufgeschnittenes Lager in perspektivischer
Ansicht, Fig. 2 eine in das Lager nach Fig.1 eingesetzte Dichtung im Fertigungszustand,
Fig, 3 einen Querschnitt durch den Steg der Dichtung, Fig. 4 einen Querschnitt durch
einen Ringteil der Dichtung, Fig. 5 eine Verbindungsart für die Enden der ringförmi
gen Teile der Dichtung und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des
Halters.
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Ein Lagergehäuse 1 aus Polyurethan ist an einer Seite durch Schlitzen
mit der Lagerfuge 2 versehen, die zum Einsetzen einer Welle (nicht dargestellt)
bis auf den Wellendurchmesser aufgeweitet und dann wieder geschlossen wird. Das
Lager wird mit einem schäkelartigen Halter 3 an einem Rahmen (nicht dargestellt)
festgespannt, in dem die Gewindebolzen 4 durch Bohrungen hindurchgeführt und mittels
Schraubenmuttern (nicht dargestellt) verspannt werden.
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An jedem Ende des Lagergehäuses 1 sind in der Gleitfläche der Bohrung
5 Nuten 6 vorgesehen, in die die Dichtungsringe 7 (vergl. Fig. 2) eingesetzt sind.
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Die Dichtungsringe 7 sind durch einen Dichtungssteg 8 miteinander
verbunden, der beim Einsetzen der Dichtung in das Lagergehäuse 1 in der Lagerfuge
angeordnet wird. Durch diese Dichtung ist der Innenraum des Lagers völlig gegen
das Eindringen von Schmutz und das Austreten von Schmiermittel gesichert, was bei
dieser wartungsfreien Lagerung als wesentlicher Verschleißfaktor auftritt.
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Durch die Figur 3 wird der Querschnitt des Dichtungssteges 8 im vergrößerten
Maße veranschaulicht. Eine Dichtlippe 9 sorgt für eine gesicherte Abdichtung sowohl
bei Fertigungstoleranzen als auch bei extremen Bewegungen im Lager und gibt nach,
wenn die Lagerfuge durch Nachspannen am Halter 3 verengt wird. Die Lagerfuge 2 wird
nämlich bei neuen Lagern klaffend eingebaut, damit nach einer gewissen Zeit infolge
Abriebs aufgetretenes Lagerspiel durch Nachspannen am Kalter 3 beseitigt werden
kann. Um so wichtiger ist das Einsetzen des Dichtungssteges 8 in die Lagerfuge,
damit diese von Anfang an das Einbringen von Staub und das Austreten von Schmiermitteln
verhindert.
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Der Querschnitt der Dichtungsringe 7 wird durch die Figur 4 im vergrößerten
Maßstab veranschaulicht. Sie werden in die Nuten 6 eingesetzt, wobei sich die Rippen
10 an den Seitenwänden der Nut 6 durch Keilwirkung festklemmen. Die Fertigungsbreite
der Dichtungsringe ist
also größer als die Breite der Nut 6, während
zwei Dichtlippen 11 sich gegen die eingebaute Welle legen. Der im wesentliche trapezförmige
Querschnitt der Dichtringe 7 kann auch unsymmetrisch sein, so daß etwa ein rechtwinkliges
Trapez entsteht.
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Die Dichtungsringe 7 sind offen, können also von der Seite her über
eine Welle gezogen werden. Zum Verbinden der Enden werden in Figur 5 veranschaulichte
Haken 12 und dazu passende Ösen 13 vorgesehen, die auch bei einer gewissen Zugbeanspruchung
die Enden der Dichtungsringe 7 dicht aneinander halten. Anstelle dieser Verbindungsart
sind viele andere denkbar und für diesen Zweck geeignet.
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Die in Figur 2 veranschaulichte Dichtung kann auch so hergestellt
werden, daß die Dichtungsringe 7 stabförmig gestreckt sind. Es ergibt sich dann
ein H-förmiges ebenes Gebilde, bei dem die seitlichen Stäbe beim Einsetzen der Dichtung
um die Welle herum gebogen werden müssen. Der Dichtungssteg 8 kann sowohl in der
Mitte der beiden stabförmigen Dichtungsringe als auch nach unten oder oben verschoben
angeordnet sein, je nach dem, wo die Stoßstelle der Dichtringe 7 im montierten Lager
gegenüber der Lagerfuge 2 liegen soll.
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Der Rahmen des Grundgedankens der Erfindung wird nicht verlassen,
wenn das Lagergehäuse mit einem abnehmbaren Deckel ausgestattet oder selbst in zwei
oder mehr Teile unterteilt ist, also zwei oder mehr Lagerfugen aufweist und die
Dichtung mit einer entsprechenden Sahl von Dichtungsstegen ausgestattet ist. Dabei
ist es möglich, die Dichtungsringe 7 ebenfalls entsprechend zu unterteilen, sofern
jeder Teil einen Dichtungssteg 8 aufweist.