DE2103214C3 - Herstellungsverfahren für einen trägheitsarmen hohlzylindrischen Anker eines Elektromotors - Google Patents
Herstellungsverfahren für einen trägheitsarmen hohlzylindrischen Anker eines ElektromotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für einen Anker eines Elektromotors gemäß dem
Oberbegriff des ersten Patentanspruches. Derartige oder ähnliche Verfahren zur Herstellung von trägheitsarmen Ankern, welche auch als Rotoren bezeichnet werden, sind bereits durch die GB-PS 714677 und
die DE-OS 1438 333 bekannt und werden folgend als Stand der Technik kurz erläutert.
Elektromotoren, deren Rotor bzw. Anker während ihres Betriebes sehr schnell beschleunigt und/oder
verzögert werden sollen, benötigen Anker mit einer geringen Masse, die dadurch eine kleine Trägheit aufweisen. Diese Eigenschaften haben insbesondere Motoren mit einem rohrförmigen oder glockenförmigen
Anker, dessen Wellen- oder Schleifenwicklung aus Leiterbahnen besteht, die nach einem photolithographischen Verfahren- erzeugt wurden. Diese Leiterbahnen bilden Windungshälften, die auf den äußeren
und den inneren Oberflächen eines aus Isoliermaterial bestehenden Hohlzylinders angeordnet und an ihren
Enden durch verschiedene Verfahrensmöglichkeiten zu einer geschlossenen Wicklung verbunden sind. Innerhalb des trägheitsarmen Ankers ist als magnetischer Rückschluß ein stationärer Kern angeordnet,
um welchen sich der Anker drehen kann.
Solche Elektromotoren mit trägheitsarmem Anker werden zum Antrieb von Speicher-Magnetbändern in
Datenverarbeitungsgeräten verwendet. Bei derartigen Motoren wird für den Anker und das angetriebene
Förderelement eine sehr kurze Beschleunigungszeit und Verzögerungszeit gefordert, welche im Bereich
von wenigen Millisekunden liegt. Zur Erfüllung dieser Forderungen werden die Wicklungsleiterbahnen mit
großen Stromdichten beansprucht. Da diese trägheitsarmen Anker bei einer solchen kräftigen mechanischen und elektrischen Beanspruchung sich sehr
stark erwärmen können, sind Maßnahmen erforderlich, daß die Verbindungsstellen der Leiterbahnen zuverlässig haltbar skid und daß sich die Leiterbahnen
nicht vom Träger aus Isoliermaterial ablösen. Elektromotoren mit trägheitsarmen Ankern werden auch
als Stell- bzw. Steuerungsmotoren in schnellwirkenden Regelsystemen gebraucht oder als Antriebselement, wo das anzutreibende Objekt nicht durch eine
zusätzlich große Ankerfläche belastet werden kann.
Diese elektrischen rotierenden Maschinen, vorzugsweise handelt es sich um Kollektormotoren, haben üblicherweise einen Anker mit einer kontinuierlichen, in sich geschlossenen Wellen- oder Schleifenwicklung, die den Betriebserfordernissen entsprechend meistens mehrpolig ausgelegt ist; außerdem
können diese Wicklungen ein- oder mehrgängig sein.
In der GB-PS 714677 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Ankers von dynamo-elektrischen Maschinen beschrieben, bei dem auf einer biegsamen
Platte aus Isoliermaterial oder Folie, deren Fläche dem abgewickelten Ankerumfang und der Ankerlänge entspricht, auf beiden Oberflächenseiten im
Endbereich schräg abgewinkelte Leiterbahnen erzeugt werden, die durch Punktschweißung oder Lötung an ihren ,Enden zu der gewünschten Wicklung
verbunden werden. Ein derartiger Wicklungsträger kann auch aus Isolierplatten bestehen, auf deren r>
Oberseite die Leiterbahnen angeordnet und zu einer Wicklung verbunden sind. Der oder die beiden miteinander
verbundenen Wicklungsträger werden in einem folgenden Verfahrensschritt zu Hohlzylindern
geformt und auf die Oberfläche eines rotierbaren >° Eisenkernes geklebt. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
der GB-FS 714677 werden die aus Isoliermaterial bestehenden Wicklungsträger mit einer
Kupferfolie beschichtet, deren Breite größer ist als die
Breite des Isoliermaterials, so daß sich zwei überste- ι hende Randbereiche aus Kupfer bilden. In folgenden
Verfahrensschritten werden aus der kaschierten Kupferfolie die Wicklungshälften erzeugt, wobei die Kupferüberstände
in den Randbereichen schmale Verbindungsfahnen bilden, die, nachdem die Wicklungsträ- a>
ger zu Hohlzylindern geformt sind, durch Tauchlötung miteinander verbunden werden.
Ein anderes Verfahren zum Herstellen von endlosen, elektrischen Wicklungen, das weniger Verbindungsstellen
für die Windungen erfordert als die vor- r> stehend erwähnten Herstellungsverfahren, ist aus der
DE-OS 1438333 bekannt. Dieses bekannte Fertigungsverfahren betrifft ebenfalls die Herstellung von
hohlzylindrischen trägheitsarmen Ankern, bei dem die Leiterbahnen auf beiden Seiten eines Hohlzylin- to
ders aus Isolierstoff angeordnet sind. Bei diesem Verfahrenwird zuerst ein flächenhaftes, durch Randstreifen
zusammengehaltenes Leitungsmuster erstellt, das mit einer biegsamen Isolierschicht versehen wird. Anschließend
wird diese Isolierschicht zusammen mit den r>
Leiterbahnen derartig gefaltet, daß die Isolierschicht innen liegt und einander gegenüberliegende Leiterbahnen
voneinander isoliert bzw. trennt. Das gefaltete Band wird sodann zu einem Hohlzylinder geformt,
wobei die Enden des Leiterbandes sich überlappend so miteinander verbunden werden, daß ein in der
Längsrichtung geschlossener Hohlzylinder entsteht. In anschließenden Verfahrensschritten werden die an
beiden Endseiten der zylindrischen Isolierschicht in radialer Richtung einander gegenüberliegenden Leiterenden
nach dem Abtrennen der Randstreifen durch Tauchlötung miteinander verbunden, so daß sich eine
fortlaufende endlose elektrische Wicklung ergibt, die die Gestalt eines Hohlzylinders aufweist.
Die vorstehend kurz beschriebenen und bekannten Herstellungsverfahren für hohlzylindrische trägheitsarme
Anker sind in ihrer Fertigung noch zu umständlich, zu aufwendig und für die Massenproduktion noch
nicht befriedigend, weil sie noch zu viele Arbeitsschritte erfordern. Nachteilig ist außerdem, daß bei r,
der Herstellung des Hohlzylinders eine in axialer Richtung sich erstreckende Stoß- oder Überlappungsstelle gebildet wird, die zu Verdickungen des Ankers
zu einer Unrundheit und einer eventuellen Unwucht führen kann, so daß letztlich ein etwas größerer, ra-
<,o dialer Ankerluftspalt erforderlich ist, da die derart hergestellten Anker in ihrer Rundheit etwas streuen
können. Besonders kritisch ist bei diesen vorstehend erwähnten, bekannten Herstellungsverfahren für
trägheitsarme hohlzylindrische Anker die Verbindung μ der in radialer Richtung gegenüberliegenden Enden
der Leiterbahnen, beispielsweise durch Lötung. Wie eingangs bereits erwähnt wurde, werden die Leiterbahnen
mit einer großen Stromdichte beansprucht, und es treten durch die große Beschleunigung, Drehzahl
und Verzögerung des Ankers im Betrieb gro3e mechanische Kräfte an den Verbindungsstellen auf,
so daß diese sich evtl. lösen können und die hochbeanspruchten Motoren vorzeitig ausfallen.
Für Scheibenläufermotoren, die einen axialen Luftspalt aufweisen und die in bezug zu den vorgenannten
trägheitsarmen hohlzylindrischen Ankern ein relativ großes Schwungmoment bzw. eine große Trägheit
bei gleicher Leitungsabgabe haben, wurde bereits in dem deutschen Patent 1964253 ein Verfahren zur
Herstellung scheibenförmiger Anker mit mehreren Leiterschichten vorgeschlagen, wobei die Windungen
der Wicklungen ebenfalls nach photolithographischen Verfahren erzeugt werden. Bei solch einem Scheibenanker,
dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser eines hohlzylindrischen Ankers mit radialem
Luftspalt, erstrecken sich die Windungshälften in radialer Richtung auf den beiden Oberflächenseiten einer
Kreisringscheibe, welche ali, Wicklungsträger dient. Die Enden dieser Wicklungshilften sind am
Umfang und im Zentrumsbereich so miteinander verbunden, daß sich eine geschlossene Wicklung ergibt.
Gemäß diesem älteren Vorschlag wird ein scheibenförmiger, mehrschichtiger Anker durch Zusammenklebung
mehrerer Ankerscheiben unter Zwischenfügung von Isolierfolien und durch die Verbindung der
Leiterenden gebildet. Die Wicklung einer Ankerscheibe wird dadurch geschaffen, daß auf die Oberflächenseite
einer planen, kreisringförmigen Kupferscheibe konzentrisch eine ebenfalls kreisringförmige
relativ dünne Isolierschicht aufgebracht wird, deren Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser der
Kupferscheibe, so daß sich eine innere und äußere ringförmige Randfläche auf der Kupferscheibe ergibt,
welche nicht von Isoliermaterial bedeckt ist. Diese kreisringförmige Isolierschicht wird dann mit einem
Kupferüberzug versehen, dessen Dicke dem der Leiterbahnen entspricht und der die ringförmige Isolierschicht
vollständig einkapselt und der auch fest mit der kreisringförmigen Kupferscheibe verbunden ist.
In diesem, die Isolierschicht umgebenden Kupfermantel wird nach bekannten photolithographjschen
Verfahren die gewünschte Wicklung derart geätzt, daß
die einzelnen Leiterbahnen der Windungen über die am Umfang und im Zentrum der Ankerscheibe sich
bildenden Verbindungspunkte der Windungshälften miteinander innig verbunden sind und ein Bestandteil
der Leiterbahnen sind.
Das im deutschen Patent 1964253 vorgeschlagene
und vorstehend kurz erläuterte Verfahren beschränkt sich lediglich auf die Herstellung scheibenförmiger
Ank^r eines Axialluftspaltmotors.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein für die Massenproduktion
afc. auch für die Einzelfertigung geeignetes, einfaches, verbessertes und wirtschaftlicheres
Verfahren zur Herstellung von trägheitsarmen hohlzylindrischen Ankern anzugeben, die eine in sich geschlossene
Wicklung aufweisen und deren nach einem photolithographischen Ätzverfahren erzeugten Leiterbahnen
eine Isolierschicht in axialer Richtung umschlingen. Dabei sollten von jeder Windung der Wicklung jeweils eine Windungshälfte als Leiterbahn auf
den Oberflächen der tragenden Isolierschicht angeordnet sein, und die Leiterenden der Wicklungshälften sollen während des Herstellungsverfahrens
miteinander mechanisch und elektrisch leitend fest
verbunden werden, so daß sich ein Löten, Verschweißen oder ein anderes mechanisches Verbindungsverfahren
erübrigt. Die so geschaffene Hohlzylinderwicklung soll die Eigenschaften einer präzisen
Rundheit und einen genauen Innen- und Außendurchmesser aufweisen, so daß im Motor nur ein kleiner
innerer und äußerer Ankerluftspalt erforderlich ist und sich eine bessere Wirkungsweise der elektrischen
Maschine ergibt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im ersten Patentanspruch gekennzeichneten Merkmale a
bis g.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird ein dem Innendurchmesser des hohlzylindrischen
Ankers entsprechender zylindrischer Dorn, welcher vorzugsweise aus poliertem Stahl besteht und
dessen Länge größer ist als die Gesamtlänge des herzustellenden Ankers, auf seiner Mantelfläche mit einer
ersten Schicht aus elektrisch gut leitendem Material, vorzugsweise Kupfer, belegt, wobei die beiden
kurzen Endbereiche des Dorns von dem Leitermaterial frei bleiben.
Diese erste elektrisch gut leitende Metallschicht ist verhältnismäßig dünn und entspricht in ihrer Dicke
den Leiterbahnen für die inneren Windungshälften der Ankerwicklung. Erzeugt wird diese erste metallische
Leiterschicht durch eines der bekannten chemischen Verfahren. Anschließend wird auf diese erste
gut leitende Metallschicht als Mantel über die gesamte Länge eine damit sich verbindende Isolierschicht aufgebracht,
die vorzugsweise aus glasfaserverstärktem Kunstharz besteht. Diese stabile Isolierschicht dient
beim fertigen Anker als Wicklungsträger.
Bevor nun eine weitere Bearbeitung und Beschichtung des aus der ersten Metallschicht und der damit
verbundenen Isolierschicht bestehenden, noch nicht fertigen Ankerkörpers erfolgt, wird die auf dem Dorn
haftende Metall-Isolierschicht gelockert, indem der Dorn in axialer Richtung durch die öffnung einer Matrize
getrieben wird. Würde man den hohlzylindri-
i:_i ti»-:— u -J :— λ
steht. In diesen relativ schmalen zylindrischen Randstreifen bilden sich in den folgenden Fertigungsschritten
die Verbindungsstellen an den Enden der inneren und äußeren Windungshälften, so daß sich eine geschlossene
Wicklung ergibt.
Im nächsten Verfahrensschritt wird nach einer entsprechenden Vorbehandlung die maßhaltig bearbeitete
Isolierschicht durch ein chemisches Ausfall- oder Niederschlagsverfahren mit einer zweiten Schicht gut
leitenden Metalls belegt, derart, daß diese mit der ersten leitenden Metallschicht an deren freigelegten
Randflächen eine innige Verbindung eingeht. Anschließend wird der als Unterlage dienende Dorn aus
dem entstandenen Hohlzylinder entfernt und dieser Hohlzylinder, dessen Oberflächen metallisch sind,
wird so bearbeitet, daß der genau maßhaltig ist.
Es steht nun ein Hohlzylinder zur Verfügung, dessen innere und äußere Oberfläche vollständig aus einer
glatten, elektrisch gut leitenden Metallschicht besteht, wobei an den beiden Endbereichen die beiden
Metallschichten fest und leitend miteinander verbunden sind. Zwischen den Enden des metallisch beschichteten
Hohlzylinders ist somit eine Isolierschicht eingeschlossen, die später als Wicklungsträger dient.
Auf die innere und äußere Oberfläche eines derartig metallisch überzogenen Hohlzylinders wird nun
nach bekannten photolithographischen Verfahren das gewünschte Leitungsmuster der zu erstellenden Ankerwicklung
aufgebracht. Auf den inneren und äußeren Mantelflächen bilden sich geätzte Leiterbahnen,
die Windungshälften darstellen, wobei die Enden der Leiterbahnen über den hohlzylindrischen Isolierkörper
hinausragen und innig miteinander verbunden sind. Diese miteinander verbundenen Enden der Leiterbahnen
bilden die sogenannten Wicklungsköpfe. Bei diesem Arbeitsgang wird der Hohlzylinder mit einem
Photolack überzogen, und auf der inneren und äußeren Oberfläche des Hohlzylinders wird jeweils
eine, das Leitungsmuster enthaltende, zylindrische Maske angeordnet, wobei deise beiden Masken gegeneinander
ausgerichtet werden. Nachfolgend wird das Leitungsmuster auf die Oberflächen des Hohlzy-
deutschen Patent 1 964253 vorgeschlagenen Verfahrensschritten herstellen wollen, so dürfte es kaum gelingen,
den beinahe fertigen Anker ohne Beschädigung desselben, insbesondere seiner Wicklung, vom
Dorn abzuziehen. Bei der Lockerung des auf dem Dorn haftenden Metall-Isolierstoffzylinders, kann
dessen Stirnfläche evtl. leicht beschädigt werden, wenn der Dorn durch die Matrize getrieben wird. Jedoch
stören die im Endbereich des Metall-Isolierstoffzylinders evtl. auftretenden Verformungen nicht,
weil dieser Zylinder langer ist als die Gesamtlänge des Ankers, und außerdem müssen diese überschüssigen
Endbereiche des Metall-Isolierstoffzylinders später sowieso entfernt werden.
Nach der Lockerung des Metall-Isolierstoffzylinders auf dem Dorn wird in beiden Randbereichen dieses
Metall-Isolierstoffzylinders die Isolierschicht entfernt,
so daß die darunterliegende gut leitende Metallschicht sichtbar ist und der Isolierstoffmantel
eine Länge aufweist, die der gewünschten Ankerlänge entspricht. Es ist zweckmäßig, wenn auch die beiden
Endbereiche des Metall-Isolierstoffzylinders ihre Isolierschicht
behalten, so daß der Metall-Isolierstoffzylinder am Umfang zwei ringförmige Streifen enthält,
dessen Grundfläche aus dem gut leitenden Metall bezeß wird das zwischen den einzelnen Leiterbahnen
4ϊ nicht erforderliche elektrisch leitende Material entfernt,
so daß die gewünschte, in axialer Richtung die hohlzylindrische Isolierschicht umschlingende Ankerwicklung
und dabei gleichzeitig die Verbindung der Windungshälften gebildet wird.
)(i Aus den vorstehend kurz beschriebenen Verfahrensschritten
zur Herstellung von trägheitsarmen hohlzylindrischen Ankern ist ersichtlich, daß dieses
erfindungsgemäße Verfahren für Anker mit sogenannten gedruckten Wicklungsleiterbahnen für Mo-
5:i toren, die einen radialen Luftspalt aufweisen, im Vergleich
zu den bekannten Fertigungsmethoden einfacher, besser und rationeller ist. Die nach diesem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Ankei bzw. deren Wicklungen sind maßhaltig genauer, auch
bezüglich der Unwucht, und außerdem wesentlich zuverlässiger, weil zur Verbindung der Leiterbahnen
keine Lötverbindungen oder mechanischen Falzverbindungen erforderlich sind. Ein Auslöten bzw. Aufbrechen
der Verbindungsstellen der Leiterbahner
6-:; zwischen den inneren und äußeren Windungshälften ist somit bei einem Anker nicht zu befürchten, dei
nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren erzeugt wurde.
Eiin Ausfiihrungsbeispicl des erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens wird folgend anhand von Zeichnungen (1 bis 6) ausführlicher beschrieben. Es
stellen dar
Fig. 1,2,3 und 4 einen Dorn, auf dem durch Niederschlag
gewisser Materialien verschiedene Schichten 7>\-. Erzeugung eines hohlzylindrischcn Ankers erzeugt
v.erden,
Fig. 5 die Teilansicht eines Längsschnittes durch die in Fig. 4 sichtbaren niedergeschlagenen Schichten
im Endbereich des Dorn,
Fig. 6 einen fertiggestellten hohl/.ylindrischcn Anker.
Die Fig. 1 zeigt einen zylindrischen Dorn 10. der beispielsweise aus rostfreiem Stahl bestehen kann, auf
dem bereits eine erste leitende Metallschicht 11, die vorzugsweise aus Kupfer besteht, von gleichförmiger
Dicke niedergeschlagen wurde. Die Oberfläche des Doms wurde vor dem Beginn des Niederschlags der
ersten Metallschicht gesäubert und poliert, so daß keine Verunreinigungen des niedergeschlagenen
Kupfers erfolgen kann. Das Kupfer als erste Metallschicht 11 wird beispielsweise galvanisch auf der Umfangsflächc
des Dorns 10 niedergeschlagen, so daß dadurch ein Zylinder erzeugt wird, der sich nicht ganz
über die Länge des Dorns 10 erstreckt, wobei in den Findbereichen des Dorns kein Niederschlag von Kupfer
erfolgt. Die axiale Länge dieser ersten Metallschicht 11 ist größer als die Gesamtlänge des fertigzustellenden
Ankers. Der vorgeschriebene Durchmesser und die Rundheit des Dorns 10 entspricht engen Toleranzen
und ist außerdem gleich dem zuverlässigen inneren Durchmesser des fertiggestellten hohlzylindrischcn
Ankers. Nachdem das Kupfer für die erste Metallschicht 11 fertig niedergeschlagen ist, wird die
Oberfläche dieser Metallschicht 11 bearbeitet, so daß auf ihr gut haftend eine Isolierschicht 12, beispielsweise
ein Epoxydharz, aufgebracht werden kann. Diese Bearbeitung der ersten Metallschicht 11 kann
durch mechanisches Aufrauhen oder eine entsprechende chemische Behandlung erfolgen.
11 wiiu
nun mindestens in der Länge der Kupferschicht mit Kunstharz umkleidet. Das Kunstharz wird verstärkt
mit Glasgewebe oder Glasfasern, und diese Isolierschicht 12 wird z. B. durch die Einwirkung von Wärme
und/oder Druck gehärtet.
Der so entstandene Zylinder, der bis jetzt aus dem Dorn 10, der ersten Metallschicht 11 und der Isolierschicht
12 besteht, wird nun bearbeitet, so daß seine Außenfläche genau rund ist und innerhalb der geforderten
Toleranzen den gewünschten Durchmesser aufweist. Diese Bearbeitung kann z. B. durch Schleifen
geschehen. Der Zylinder in seiner jetzigen maßhaltigen Gestalt ist in der Fig. 2 dargestellt.
Vor der zuletzt genannten Bearbeitung wird der auf dem Dorn 10 haftende, aus der Metallschicht 11 und
der Isolierschicht 12 gebildete Zylinder vom Dorn 10 gelöst. Dazu wird der Dorn 10 in axialer Richtung
durch die Öffnung einer Matrize getrieben, deren Durchmesser geringfügig größer ist, als der Durchmesser
des Dorns 10. Der nunmehr gelockerte Metall-Isolierstoffzylinder
11,12 wird jedoch nicht vom Dorn 10 entfernt, sondern lediglich axial verschoben,
um die Haftung der Metallschicht 11 auf dem Dorn 10 zu verkleinern.
Im nächsten Verfahrensschritt wird in der Nähe der beiden Enden des Zylinders jeweils ein Streifen der
Isolierschicht 12 entfernt, so daß zwei zylindrische Randflächen 13,14 entstehen, deren Grundfläche die
erste Metallschicht 11 bildet. Der Abstand zwischen den inneren Rändern 15 und 16 dieser Randflächen
■' 13, 14 ist von der gewünschten Länge des fertigen
Ankers abhängig. Das Entfernender Isolierschicht 12 über den Randflächen 13, 14 kann durch Schleifen
oder durch eine andere Bcarbeitungsart geschehen. An den beiden streifenförmigen Randflächen 13, 14
ι» wird somit die Metallschicht 11 bloßgelegt, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist.
Um eine gute Haftung der nachfolgend auf der Isolierschicht 12 des vorliegenden Zylinders aufzubringenden
zweiten Metallschicht 20, welche ebenfalls aus
i"> Kupfer besteht, zu erreichen, ist es zweckmäßig, die
Oberfläche der Isolierschicht 12 einer Behandlung in gesättigtem KOH etwa 70" C für ca. 30 Min. zu unterziehen.
Die Oberfläche der Isolierschicht 12 wird dadurch für einen folgenden Kupferniedcrschlag vor-
-" bereitet, der die zweite Metallschicht 20 bildet. Diese
zweite Metallschicht 20 wird auf bekannte Weise durch chemisches Ausfällen von Kupfer aus einer Lösung
erzeugt. Anschließend wird die zweite aus Kupfer bestehende Metallschicht 20 auf die wenigstens
_'"■ für die Leiterbahnen erforderliche Dicke galvanisch
verstärkt. Die zweite Metallschicht 20 wird in ihrer Länge so groß gemacht, daß sie nicht nur die Isolierschicht
12 zwischen ihren Enden 15 und 16 bedeckt, sondern auch mindestens die Randflächen 13 und 14.
i" wo sie mit der ersten Metallschicht 11 eine innige Verbindung
eingeht. Die zweite Metallschicht 20 kann auch die äußeren Randstreifen der Isolierschicht 12
bedecken. In der Fig. 5 ist ausschnittsweise ein Querschnitt in axialer Richtung im Endbereich durch die
ei bis jetzt hergestellte Zylinderstruktur dargestellt. Aus
der Fig. 5 ist ein Teil des Dorns 10, die beiden aus Kupfer bestehenden Metallschichten 11 und 20 und
die dazwischen angeordnete Isolierschicht 12 zu erkennen. Die beiden Kupferschichten 11 und 20 bein
rühren sich im Bereich der beiden Randflächen 13. 14, und sie verbinden sich mechanisch und elektrisch
MlUlgdUI UCl ^.yilllUCl 1Ol llllgCM V Cl UIIIUUllg3ll<H.IIC ί,Ι.
Der noch nicht vollständig fertige hohlzylindrische Anker, wie ihn die Fig. 4 zeigt, wird nunmehr vom
ι -, Dorn 10 abgezogen, indem der Dorn vollständig durch die Öffnung der bereits erwähnten Matrize getrieben
wird. Dieser Dorn 10 kann nun zur Herstellung weiterer Anker benützt werden.
Nach diesem Verfahrensschritt weist der hohlzylin-
-,(I drische Ankerkörper eine vollständige Kupferumrrantelung
auf. Dieser Ankerkörper besteht aus den an den beiden Verbindungsflächen 21 miteinander
verbundenen Metallschichten 11 und 20 und der dazwischen liegenden eingeschlossenen Isolierschicht
j-, 12. Aus der Kupferummantelung wird nun nach photolithographischen
Verfahren die in sich geschlossene Ankerwicklung hergestellt.
Ein Teii des Musters der Ankerwicklung ist in der Fig. 4 angedeutet. Die in dieser Fig. 4 durchgezoge-
bo nen Leiterbahnen 22 und 23 erstrecken sich auf der
Außenseite, und die gestrichelt dargestellten Leiterbahnen 24, 25 und 30 erstrecken sich auf der Innenseite
des hohlzylindrischen Ankers. Die langen Mittelteile der Leiterbahnen verlaufen im wesentlichen
fe= parallel zur Längsachse des hohlzylindrischen Ankers,
während die Enden der durch die Leiterbahnen gebildeten Windungshälften in den Bereichen 26 und
27 in einem Winkel zur Längsachse verlaufen, so daß
cine in sich geschlossene Wicklung gebildet wird.
Die einzelnen Leiterbahnen sind abgewinkelt, bevor die Enden 15 und 16 der Isolierschicht 12 erreicht
sind. Unmittelbar am Ende der Isolierschicht 12 erstrecken
sich die Leiterenden 31 bis 34 dann wieder in axialer Richtung und bilden außerhalb der Isolierschicht
12 die Verbindungsstellen, weiche seitlich voneinander getrennt sind. Diese Verbindungsstellen
der Leiterenden 31 bis 34 werden durch die Verbindung der innenliegenden Metallschicht 11 mit der außenliegenden
Metallschicht 12 gebildet, wie dies aus der Fig. 5 ersichtlich ist. Wiihrend des Herstellungsvorganges
der Leiterbahnen für die Ankerwicklung wird überflüssiges Kupfer in der doppelten Metallschicht
im Bereich der Randflächen 13 und 14 so weit entfernt, daß nur noch die Teile übrig sind, welche
10
die Verbindungsstellen für die Enden 31 bis 34 der Winkungshälften bilden. Die Erzeugung der in sich
geschlossenen Ankerwicklung erfolgt in einem photolithographischen Ätzverfahren unter Verwendung
von Masken, welche das Leitungsmuster aufweisen. Die Ätzung der inneren und äußeren Kupferschichten
wird so ausgeführt, daß die Kupferschichten in ihrer Tiefe völlig durchgeätzt werden, damit zwischen den
einzelnen Windungen bzw. den Enden der Leiterbahnen keine Windungsschlüsse verbleiben.
Die F i g. 6 zeigt einen fertigen Anker, der nach dem
erfindungsgemüßen Herstellungsverfahren erzeugt wurde. Ein spezieller Kollektor ist bei diesem trägheitsarmen
Anker nicht erforderlich, da die Dürsten den Anker an jeder beliebigen Stelle, um besten in
der Nähe eines der Enden, berühren können.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Herstellungsverfahren für einen Anker eines Elektromotors, der aus einer zu einem Hohlzylinder geformten Isolierschicht und einer Wellenoder Schleifenwicklung besteht, deren auf der inneren und äußeren Oberfläche des isolierenden
Hohlzylinders angeordnete Windungshälften aus nach einem photolithographischen Ätzverfahren
erzeugten Leiterbahnen gebildet werden, die an den Enden des isolierenden Hohlzylinders mit ihren Enden einander gegenüberliegen und miteinander verbunden sind, gekennzeichnet durch
die folgenden Verfahrensschritte:
a) Belegen eines zylindrischen, dem Innendurchmesser des Ankers entsprechenden
Dorn mit einer ersten elektrisch leitenden Metallschicht in einer die Gesamtlänge des
Anker; überschreitenden Länge;
b) Belegen dieser ersten Metallschicht auf der ganzen Länge mit einer Isolierschicht;
c) Lockern der Metall-Isolierschicht auf dem Dorn, dadurch, daß der Dorn axial durch die
Öffnung einer Matrize getrieben wird;
d) Entfernen der Isolierschicht in den Randbereichen, in denen später die Verbindungsstellen zwischen den inneren und äußeren
Leiterbahnen der Windungshälften entstehen;
e) Ausfällen oder Aufdampfen einer zweiten
leitenden Metallschicht auf der Isolierschicht und den beiden zylindrischen Randbereichen
der ersten Metallschicht, so daß sich in diesen Randbereichen eine innige Verbindung der
beiden Metallschichten ergibt;
f) Abziehen des Ankers vom Dorn;
g) teilweise Abtragen der beiden in den Randbereichen miteinander verbundenen Metallschichten nach einem bekannten pohotolithographischen Ätzverfahren derart, daß auf
der Isolierschicht die äußeren und inneren Leiterbahnen der Windungshälften entstehen und daß sich deren in radialer Richtung
miteinander verbundene Enden durch die Durchätzung der doppelten Metallschicht der Randbereiche bilden.
2. Herstellungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dorn aus nicht rostendem Stahl verwendet wird und daß auf diesem
zur Bildung der ersten Metallschicht Kupfer galvanisch niedergeschlagen wird.
3. Herstellungsverfahrennach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierschicht
aus einem mit Epoxydharz getränkten Glasfasergewebe besteht, daß diese Isolierschicht unter
Einwirkung von Wärme und/oder Druck gehärtet und maßhaltig bearbeitet wird und daß ihre Oberfläche und die der ersten Metallschicht zur Verbesserung der Haftung zwischen der Isolierschicht
und den Metällschiehten mechanisch oder chemisch aufgerauht werden.
4. Herstellungsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierschicht mit
einer gesättigten KOH-Lösung bei einer Temperatur von etwa 70° C etwa 30 Minuten behandelt
wird.
5. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite aus Kupfer bestehende Metallschicht zuerst durch chemisches Ausfällen von Kupfer aus einer
Lösung erzeugt und daß diese dann durch ein galvanisches Verfahren verstärkt wird.
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