DE20989C - Reisekoffer mit abnehmbaren Taschen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 33:,/iiAND- und Reisegeräthe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. April 1882 ab.

Der Koffer besteht aus drei Haupttheilen, und zwar aus dem zweitheiligen Koffer A A¹, aus der Tasche E und aus der Tasche E¹. Die Theile AA¹ können auch für sich allein als gewöhnlicher Handkoffer benutzt werden; sie sind unter sich durch gewöhnliche Scharnierbänder X³ verbunden, durch ein Kofferschlofs verschliefsbar und mit zwei Handgriffen versehen; jeder Theil läfst sich je nach Bedarf harmonikaartig erweitern und verengern, und werden beide Theile, nachdem sie gepackt und geschlossen sind, durch die Riemen HH^d H^ fest zusammengehalten, Fig. 1, 2 und 5.

Aufser den gewöhnlichen Scharnierbändern K^z hat der Koffer AA¹ an derselben Aufsenseite noch vier Scharnieraugen K^, Fig. 8, von denen zwei mit einer Nuth t^l u^l versehen sind, Fig. 9; diesen entsprechend sitzen an der Tasche E und an der Tasche E' vier Scharnierbolzen, von denen zwei einen kleinen Vorsprung oder leine Nase t und κ haben, Fig. 6, 7 und 9, welche beim Ineinanderschieben der Scharniertheile eine Art Bajonnetverschlufs bilden, um das selbstständige Ablösen der Taschen E und E^x zu verhindern.

Die Nuthen t^ u¹ und die Nasen tu sind so an den Scharniertheilen angebracht, dafs die Taschen EE¹ in ganz geöffneter Lage und ungepackt leicht eingehängt werden können, wie Fig. 10 zeigt; dagegen gepackt wird z. B. die Tasche E\ wie in Fig. 5, eine solche Lage annehmen,: dafs die Nasen t und u schon an den Nuthen t¹ u^l vorbeigedreht sind und das Scharnierband festsitzt. In geschlossener Lage der Taschen EE¹ zum Handkoffern^¹ bilden die Bänder einen vollständig sicheren Verschlufs, Fig. 10, und ist ein selbstständiges Auseinanderschieben ganz ausgeschlossen.

Zur vollständigen Verbindung der Taschen EE¹ mit dem Handkoffer AA¹ dienen aufserdem die Riemen F H und / mit den Schnallen F¹H¹H² und Γ, sowie den Schleifen V V¹ V² T T¹ T\ Die Schnallen F¹ H¹ H* Γ sind unter den Schleifen V¹ T¹ an den Koffertheilen A A¹ befestigt, wie aus Fig. 1, 2, 3, 4 und 5 zu ersehen ist.

Soll der Handkoffer A A¹ allein benutzt werden, so wird der lose Riemen H durch die Schnallen H¹ H² festgeschnallt und die Enden von H über die Schnallen F¹ und I¹ weggeführt und durch die Schleifen V und T² gesteckt, so dafs die Schnallen F¹I¹ durch den Riemen H bedeckt sind. Sollen dagegen die Taschen EE¹ mitgenommen werden, so werden dieselben mit ihren Scharnierbändern an dem Handkoffer, wie oben beschrieben, eingehängt und die freien Enden von H durch die unteren Oeffnungen o¹ o² der Schnallen F¹ I^x gesteckt, wie aus Fig. 4 zu ersehen, so dafs die Schnallen F¹1¹ selbst mit ihrer Zungenöffnung für die Befestigung der Riemenenden von F und / frei bleiben; die Schnallen H¹ Hⁱ sind also einfache, gewöhnliche Schnallen, während F¹ und I¹ Schnallen mit doppelten Riemenöffnungen sind.

Die Tasche E, Fig. 6, besteht aus zehn Gefachen α b c d ef g hr und s, jedes Gefach ist mittelst Klappe und Knopf oder kleiner Schnalle verschliefsbar. Die einzelnen Gefache haben die Bestimmung als Aufbewahrungsort: α für ein Nachtkleid, b für Handtuch, c für Schreibmaterial, d für Schuhe, e für Kleiderbürste,

f für Kamm und Haarbürste, g für Seife, h für Schuhbürste, s für Wichse und r für Tinte.

Die Tasche E¹, Fig. 7, hat acht Gefache ijklmnop; sie sind ebenso verschlossen wie die der anderen Tasche und haben folgende Bestimmung: i für Brod, j für Fleisch, k für Flasche, i für Teller, m für Besteck, η für Trinkglas, 0 für Pfeffer und Salz, / für Serviette.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH:

   Bei Reisekoffern die Anwendung einer oder mehrerer abnehmbarer Taschen EE¹, welche durch Scharnierbänder KK¹ JT² mit den Nasen tu und Nu then t^l u¹ an dem Koffer gehalten werden, zum Zweck, als leicht zugängliche Behälter für Toilettengegenstände, Speisen u. s. w. zu dienen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.