DE20671C

DE20671C - Handleiter für Tasteninstrumente

Info

Publication number: DE20671C
Application number: DENDAT20671D
Authority: DE
Original assignee: RUD. IBACH SOHN in Barmen

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 51: Musikalische Instrumente.

RUD. IBACH Sohn in BARMEN. Handleiter für Tasteninstrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2g. April 1882 ab.

Der vorliegende Handleiter unterscheidet sich von Vorrichtungen ähnlicher Art dadurch, dafs er dem Schüler durchaus keine Stütze bietet, sonden nur auf sein Gefühl wirkt und den' eigenen Willen und die eigene Kraft des Schülers in Anspruch nimmt. Er übt auch bei Uebungen mit stillstehender Hand einen Einflufs und ist sowohl für Anfänger als auch für jeden Spielenden zur Verwendung beim Studium berechnet.

Auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht Fig. ι die Anbringung des Handleiters an dem Instrument. Am Klaviaturkasten A sind zwei mit Scala versehene Stützen α angebracht, Fig. 2 und 3, welche eine mit nach oben gerichteten Doppelhaken i besetzte Leiste b aufnehmen und um deren obere Enden elastische Leitschnüre 0 gespannt sind. Die Stützen sind winkelförmig gestaltet und werden mit ihren horizontalen Schenkeln unter dem Kasten A mittelstFlügelschraubenbefestigt. Diese Schrauben fassen durch einen Schlitz des Schenkels, so dafs man die Entfernung der Stützen von der Vorderkante der Tasten reguliren kann. In gleicher Weise läfst sich die Höhe der Hakenleiste b, sowie der Schnüre ο reguliren. Zu diesem Zweck erfolgt die Befestigung der Leiste b auch mittelst Schrauben, die durch einen Schlitz der verticalen Schenkel der Stützen α fassen, während für die Schnüre 0 die oberen Enden der Stützen gezahnt sind, wie Fig. 3 zeigt.

Die Vorderarme des Spielenden fassen zwischen die beiden Schnüre ο und sind mit elastischen Armbändern d, Fig. 4 und 5, versehen, deren Haken/ nach unten und mit der offenen Seite nach den Tasten hin gerichtet sind. Diese Haken werden so weit festgezogen, dafs sie, ohne einen Druck spüren zu lassen, das Handgelenk umschliefsen. In dem Haken läuft beim Spielen die unter dem Handgelenk hingehende. Leitschnur. Der Haken ist so eingerichtet, dafs er mit Leichtigkeit schnell von jeder Hand selbst ein- und ausgehakt werden kann.

Dieser Apparat bezweckt nun im allgemeinen, die richtige Haltung und Bewegung des Armes, der Hand und der Finger zu überwachen, falsche zu corrigiren und in dem Schüler' das Gefühl für das Richtige hervorzurufen. Speciell bezweckt er, den Schüler auf fehlerhafte Haltung des Handgelenkes aufmerksam zu machen und ihn zu veranlassen, stets die richtige beizubehalten bezw. dieselbe wieder einzunehmen. Senkt er das Handgelenk zu tief, so fassen die Handhaken / in die Haken i der Leiste b und verhindern ihn am Weiterspielen. Hebt er die Hand zu hoch, so zeigt ihm der leise Druck der in diesem Falle oberhalb des Handgelenkes laufenden Schnur stets diesen Fehler an. Auch bei stillstehender Hand fehlt jede Stütze für das Handgelenk. Ferner soll die Vorrichtung dem Schüler zu einem guten Legatospiel verhelfen, indem die ruhige Haltung des Armes und der Hand die richtige Bewegung der Finger in den Fingergelenken bedingt. Des Weiteren soll dieselbe ein gutes Staccatospiel, sowohl das kleine aus den Fingergelenken als das grofse aus dem Handgelenk, befördern, ein gleichmäfsiges Anschlagen beider Hände, besonders auch beim Octavenspiel, überwachen, die Stuhlhöhe controliren, da bei Anwendung des Handleiters mit zu niedrigem oder ,zu hohem Stuhl gar nicht gespielt werden kann, und endlich das Anschlagen der Tasten zu weit nach

hinten, wie das Herabhängen der Finger corrigiren.

Claims

Patent-Ansprüche: An Handleitern für Tasteninstrumente im allgemeinen, insbesondere für Klavierinstrumente:

1. Die Anordnung der mit Haken i besetzten Leiste b.

2. Die Anwendung der elastischen Schnüre o.

3. Die Anwendung der Handhaken/ an elastischen Armbändern d.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.