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Transporteinrichtung für Gutsträger in Wärmebehandlungsaggregaten,
insbesondere Industrieöfen Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung zur
Beförderung von Gutsträgern, wie Brennwagen, Brennschlitten, Schubplatten, Körben
und dergleichen, durch Wärmebehandlungsaggregate, insbesondere Industrieöfen, bei
denen diese Gutstrager durch das angeordnete Aggregat bewegt werden und das auf
diesen Gutsträgern befindliche Gut während dieses Transportes einer Wärmebehandlung
unterzogen wird.
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Der rasport von Gutsträgern durch Wärmebehandlungsaggregate erfolgt
in bekannter Weise dadurch, daß ein zu diesem Aggregat gehörendes, an seinem Anfang
oder Ende angeordnetes Transportaggregat an einem der Gutsträger angreift und dieser
die hintereinander befindlichen Gutsträger durch das Wärmebehandlungsaggregat drückt
oder zieht. Das genannte Transportaggregat ist in benannter Weise als Hydraulikaggregat
ausgebildet, wobei die Bewegung der Gutsträger durch seinen hydraulischen Zylinder
erreicht wird. Bekannt sind weiterhin Transortaggregate, die die Bewegung der Gutsträger
mechanisch
erzeugen, wie es beispielsweise I Kettentrieb, Spindelantrieb oder Zahnstangenantrieb
der Prall ist.
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Diese bekannten Transporteinrichtungen werden je nach den Anforderungen,
die das dazugehörige Wärmebehandlungsaggregat stellt, so ausgelegt, dald eine nahezu
kontinuierliche oder periodische Bewegung der Gutsträger erreicht wird. Die Zeit,
die vom Beginn der Bewegung eines Gutsträgers bis zum Beginn der Bewegung des folgenden
Gutsträgers vergeht, wird als Schubzeit bezeichnet.
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Die ständige Weiterentwicklung der Technik führt zu einer Erhöhung
der Leistungen der Aggregate durch eine Verkürzung der Schubzeiten, wobei sich die
Notwendigkeit ergibt, die Bewegung der Gutsträger kontinuierlich verteilt über die
gesamte Schubzeit aufrechtzuerhalten, da eine periodische Bewegung der Gutsträger
vor allem bei kurzen Wärmebehandlungszeiten Veränderungen der Temperatur- und Atmosphärenbedingungen
hervorruft, die sich negativ auf die Qualität des Gutes auswirken.
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Die bekannten Transporteinrichtungen lassen nicht alle eine kontinuierliche
Bewegung der Gutsträger zu, da z. t. hydraulische Zylinder, Spindel- und Zahnstangenantriebe
nach Beendigung des Vorschubes eines Gutsträgers eine bestimmte Zeit zum Rücklauf
des Zylinder, der Spindel oder Zahnstange benötigen und somit ein Stillstand der
Gutsträger eintritt.
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Bei einer Verkürzung der Schubzeiten ergibt es sich, dai3 diese Stillstandszeit
einen immer größeren Anteil der Schubzeit in Anspruch nimmt, da sich die Rückführung
der genannten aggregate nicht beliebig beschleunigen läßt.
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So ergibt sich z. B. bei Schubzeiten für Durchlauföfen in der Größenordnung
von wenigen Minuten, daß der Anteil der Stillstandszeit 50 * und mehr der Schubzeit
betragen kann.
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Von den bekannten Transporteinrichtungen läßt der Kettentrieb eine
kontinuierliche Bewegung der Gutsträger zu.
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hierbei ergibt sich aber der Umstand, daß die Bewegung der Gutsträger
infolge des Polygoneffektes bei Kettentrieben ruckartig erfolgt, was insbesondere
bei empfindlichem Wärmebehandlungsgut und Gut stapeln unerwünscht ist und zu Qualitätsverminderungen
des 1;Järmebehandlungsgutes führen kann.
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Zweck der Erfindung ist es, eine Transport einrichtung zu schaffen,
die eine nahezu ununterbrochene, kontinuierliche, ruhige Bewegung der Gutsträger
ermöglicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten mechanischen
oder hydraulischen Transporteinrichtungen so zu verändern, daß die Bewegung der
Gutstrager durch ein tiärmebehandlungsaggregat kontinuierlich erfolgt, wobei die
durch die Arbeitsweise der liransporteinrichtung bedingte Stilistandszeit der Gutsträger
Null ist oder nur wenige
Sekunden beträgt. Die Aufgabe besteht weiterhin
darin, die Bewegung der Guteträger gleiohmäßig ohne jegliche ruckartige Veränderung
vortunehmen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Transporteinrichtung
aus mehreren, mindestens jedoch zwei, die Bewegung der Gutsträger erzeugenden, kraftübertragenden
Maschinen besteht, wobei beim Eingriff der einen kraftUbertragenden Maschine die
andere Maschine sioh im Rücklauf befindet und beim Erreichen der Endßtellung der
ersten Maschine ihrerseits die Vorsohubbewegung ttbernimmt. Die erfindungagemäße
Lösung erlaubt somit duroh den wechselseitigen Eingriff zweier oder mehrerer kraftubertragender
Maschinen eine ununterbrochene oder nahezu ununterbrochene Bewegung der Gutsträger
durch das Wärmebehandiungsaggregat.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Anordnung von zwei
oder mehreren hydraulischen Zylindern, die abweohselnd die Bewegung der Gutsträger
vornehmen. Hierbei übernimmt jeder Zylinder nur einen Teil des Weges des Butsträgers
und 80-mit auch nur einen Teil der Sohubzeit, während die anderen Teile durch die
weiteren Zylinder übernommen werden.
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Es besteht weiterhin die Möglichkeit, die den zwei oder mehreren verwendeten
kraftübertragenden Masohinen gusuordnenden Eingriff szeiten und Vorschublängen in
unterschiedlicher Weise auszuwählen und zu kombinieren, wobei die Bewegung der kraftübertragenden
Maschinen auch innerhalb der Vorschublänge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
erfolgen kann.
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Die erfindungsgemäße IUsung ermUglioht einen kontinuierlichen Transport
der Gutsträger durch ein Wärmebehandlungsaggregat, was eine gleichmäßige Wärmebehandlung
des Gutes im Wärmebehandlungsaggregat ermöglicht, und bringt somit eine Verbesserung
der Qualität des behandelten Gutes auch bei einer verringerten Wärmebehandlungszeit.
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Nachstehend wird die Erfindung an einem Ausfilhrungsbeisplel näher
erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1: die sohematisohe Anordnung
der kraftübertragenden Maschinen im Bereich der Wärmebehandlungsaggregat-Einfahrt,
Fig. 2s das Diagramm für den zugehdrigen zeitlichen Ablauf eines Arbeitataktes.
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Mit den-in Fig. 1 dargestellten kraftübertragenden Masohinen, bestehend
aus Hauptinaschine 1 und Hilfsmaschine 2, werden die allgemein mit 3 bezeichneten
Gutsträger aufgereiht und durch das 1Yärmebehandlungsaggregat 4 gedrückt. Als kraftübertragende
Elemente dienen kippbare Mitnehmer 5.1, 5.2, 5.3.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt einen in horizontaler Ebene angeordneten
Durchlaufbrennofen, bei welohem die erfindungsgemäße Lösung besonders wirksam wird,
weil damit für das seitliche Heranbringen des folgenden Gutsträgers mit dem Querschub
6 genügend Zeit gewonnen wird, ohne den eigenthohen Vorsohub durch den Durchlaufbrennofen
4 unterbrechen zu massen. Die während des Wirkens der Hilf smaschine 2 zur
Verfügung
stehende Zeit wird außerdem dafür benötigt, den zum Schließen des KreislauSes erforderlichen
Trenner 7, der auf der Rtokschubbahn 8 angeordnet ist, betreiben zu können.
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Der in Fig. 2 dargestellte zeitliche Ablauf eines Arbeitstaktes verläuft
wie folgt: Bereits während des Vorlaufes der Hilf smaschine 2 erhält die Hauptmaschine
1 einen Impuls und befördert den noch auf dem Querschub befindlichen Gutsträger
3.1 um eine halbe Gutsträgerlänge im Eilgang nach vorn.
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In dieser nun erreichten Stellung verharrt dieser Gutsträger 3.1 solange,
bis nach Beendigung des Vorschubes der Hilfsmaschine 2 am davor befindlichen Gutsträger
3.2 der Impuls zum Beginn des langsamen Vorschubes der Hauptmaschine 1 gegeben wird.
Zur gleichen Zeit beginnt die Hilfsmaschine 2 mit ihrem Rücklauf, der zur Vermeidung
von Kollisionen infolge örtlicher Überschneidungen der Wirkbereiche der Mitnehmer
5.1 und 5.2 nicht bis zur Ausgangsstellung der Hilfsmaschine 2 führt, sondern bereits
um einen entsprechenden Abstand vor der Überschneidung gestoppt wird. Nach Beendigung,
des langsamen Vorsohubes der Maschine 1 wird der Transport der auf der Vorschubbahn
9 befindlichen Gutsträger 3 durch den Durohlaufbrennofen-4 an die Hilf smaschine
2 übergeben.
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Bei dieser Übergabe bewegen sich die Hauptmaschine 1 und die Hilfsmaschine
2 um einen bestimmten Weg zurück, dabei gibt der Mitnehmer 5.1 den Weg dem Mitnehmer
5.2 frei, damit dieser nunmehr am Gutsträger 3.1 einrasten kann.
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Zur gleichen Zeit vollführt der freigewordene Querschut 6 den Rücklauf
zur Rückschubbahn 8, um dort den nächstfolgenden Gutsträger 3.3 aufnehmen zu können,
der vom Trenner 7 mittels dessen Mitnehmer 5.3 auf den Quersohub 6 aufgeschoben
wird. Nach teilweisem Rücklauf des Trenner 7, der damit außerhalb des Wirkbereiches
des Querschubes 6 gelangt, erhält der Quer schub 6 einen Impuls zum Vorlauf in seine
vordere Stellung. Nun kann nach dem Einrasten des Mitnehmers 5.1 der nächste Arbeitstakt,
analog wie vorstehend beschrieben, beginnen.