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Schalung zur Verwendung bei der Verarbeitung von Ortbeton.
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Die Erfindung betrifft eine Schalung zur Verwendung bei der Verarbeitung
von Ortbeton.
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Schalungen haben allgemein die Aufgabe, Formen für frischen, fließfähigen
Beton zu bilden, dabei den Betondruck aufzunehmen und ihn auf die in Abständen vorhandenen
Stützen zu übertragen. Ortsgebundene Betonierungsarbeiten finden gewöhnlich im Freien
statt und sind somit den herrschenden Witterungsbedingungen ausgesetzt.
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Nun ist-es bekannt, daß Betonierungsarbeiten bei tiefen Temperaturen,
beginnend iz Bereich des Gefrierpunktes, mit üblichen Betonen nicht ausführhar sind.
Es sind verschiedene Möglichk-iten bekannt, dieser in der Praxis sehr störenden
witterungsabhängigen Beschränkung entgegenzuwirken.
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Dies geschieht z.B. mit der Zumischung bestimmter Chemikalien bzw.
mit der Anwendung spezieller Rezepturen für sog. Schnellbinder oder Heißbinder.
Dadurch wird erstens die Abbindezeit verkürzt und zweitens entsteht durch die beschleunigte
chemisdhe Reaktion während des Abbindevorgangs eine mehr oder weniger erhöhte Temperatur
im Innern des Betons.
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Dieses Verfahren bietet dann Vorteile, wenn die an der Baustelle herrschende
Temperatur nahe der kritischen Temperaturschwelle liegt, z.B.
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am Tage etwas darüber und nachts darunter bei Verwendung eines Schnellbinders
kann der Abbindevorgang gegebenenfalls vor Unterschreitung der kritischen Temperaturschwelle
soweit fortgeschritten sein, daß keine Gefährdung durch sinkende Außentemperatur
mehr eintreten kann.
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Bei der Herstellung von Betonfertigteilen ist die Zufuhr von Wärmeenergie
zur Beschleunigung des Abbindevorgange üblich. Hierbei bestehen hinsichtlich der
Installation von Heizungsaggregaten keine besonderen Schwierigkeiten, da der Aufwand
für derartige stationäre bzw. nur in größeren Zeitabständen transportierte Installationen
pro cbm produzierten Betons von den gefertigten Stückzahlen abhangt und dementsprechend
niedrig gehalten werden kann. Bei der Herstellung von Ortbetonist die künstliche
Beheizung mit an sich bekannten, außerhalb der Schalung platten angebrachten Heizvorrichtungen
zwar auch grundsätzlich möglich, aber unwirtschaftlich, weil flierei der größte
Teil der Wärmeenergie verlorengeht, ganz abgehen von den Schwierigkeiten der Installation.
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Es ist bekannt, daß bei der Verarbeitung von Ortbeton in großen, zusammenhängenden
Massen, z.B. beim Bau von Staudämmen, die Reaktionswärme durch die Massierung des
Betons so groß werden kann, daß eine Kühlung durch einbetonierte Kühlvorrichtungen
notwendig ist. Der umgekehrte Weg, die Beheizung von frischem Ortbeton durch darin
einbetonierte, verlorene Heizelemente, stellt zwar auch eine mögliche Lösung der
hier behandelten Aufgabe dar; diese Lösung ist jedoch i. a. unwirtschaftlich und
ohne praktische Bedeutung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Ortbetonschüttungen beliebiger
Flächenausdehnung und -orientierung, vertikal, horizontal oder unter einem Neigungswinkel
hierzu, auf ökonomische Weise zu beneizen, um dadurch Betonierungsarbeiten auch
bei andernfalls zu tiefen Außentemperaturen zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schalung gelöst, die
zumindest teilweise aus einer im lufttrockenen Zustand elektrisch nicht leitenden,
bei Temperaturen bis zu mindestens 600 C im wesentlichen formbeständigen, schubsteifen,
gegebenenfalls allseitig gegen Feuchtigkeit isolierten Schicht besteht, in die elektrische
Drahtheizelemente, die im wesentlichen aus iderstands-Heiedrähten bestehen, derart
eingebettet sind, daß die Widerstands-Heizdrähte den bei der Verwendung der Schalung
auftretenden Biegeverformungen standhalten.
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Durch Einschaltung von an sich bekannten Regelungseinrichtungen läßt
sich die Heiztemperatur an der betonseitigen Schalungsaußenseite bzw. die pro qm
Schalungsfläche abgegebene Wärmemenge in ihrer Höhe und in ihrem zeitlichen Verlauf
regeln und gegebenenfalls von einem entweder die Außentemperatur messenden oder
in die Betonschüttt ung eingebetteten Temperaturfühler automatisch steuern.
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Durch gleichiäßige Verteilung der Widerstands-Heizdrähte - mit Ausnahme
eines gerissen Sicherheitsabstandes von den Rändern und gegebenenfalls Durchbrüchen
- wird eine gleichmäßige Erwärmung erzielt. Hierbei werden die Drahtheizelemente
vorzugsweise parallel angeordnet.
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Hinsichtlich des Verlaufs der Widerstands-Heizdrähte ist wesentlich,
daß längere geradlinige Strecken, z.B. in voller Plattenlinge oder -breite, zumindest
bei größeren Formaten vermieden werden, so daß die Platte größere Verfdmungen als
andernfalls möglich ertrgt, ohne daß
dabei die Wideretands-Heizdrähte
infolge der unterschiedlichen Elastizitätsmoduln von Widerstands-Heizdraht und Schicht
zerreißen. Werden die Widerstande-Heizdrähte mit einer parallel zu einer Plattenkante
laufenden Vorzugsrichtung verlegt, wird damit erreicht, daß sie in dieser Vorzugsrichtung
biegespannungsfrei bleiben, wenn die erfindungsgemäße Schalung sich.unter dem Betondruck
durchbiegt und hierbei die Stützweite quer zur Vorzugsrichtung der Widerstands-Heizdrähte
liegt. Die in den kürzeren, parallel zur Stützweite liegenden Abschnitten der Widerstands-Heizdrähte
auftretenden, im Vergleich zur Schicht mit ihrem niedrigeren Elastizitätsmodul höheren
Biege spannungen werden gegebenenfalls durch plastische Verformungen innerhalb der
Schicht relaxiert. In die Schicht eingebettete elektrische Leitungen mit relativ
zu den Widerstands-Heizdrähten größerer Querschnittsfläche und besserer elektrischer
Leitfähigkeit sind weniger empfindlich in Bezug auf Verformungen der Platte, wenn
sie aus einer Vielzahl dünner, miteinander versponnener Einzeldrähte bestehen und
als verdrillte Drahtbündel in die Schicht eingebettet werden. Im übrigen erfolgt
sowohl die Schaltung der Widerstands-Heizdrähte innerhalb der erfindungsgemäßen
Schalung als auch die Zusammenschaltung mehrerer erfindungsgemäßer Schalungselemente
nach bekannten Regeln der Elektrotechnik.
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Ist die Schicht hygroskopisch und werden die Widerstands-Heizdrähte
in Bezug auf den Plattenquerschnitt unsymmetrisch, also nahe einer Oberfläche, angeordnet,
so wird bei Einschaltung der Heizung die in einer hygroskopischen Schicht stets
vorhandene Restfeuchtigkeit von dieser wärmeren zur gegenüberliegenden kälteren
Seite wandern und dort zu einem Quellungsdruck führen, durch den sichidie Platte
nach der Ausschalung zunächst krumm ziehen kann. Von der Größe des Feuchtigkeitsgradienten
hängt es ab, ob es hierbei zu plastischen und damit bleibenden Pormänderungen kommt.
Es kann daher vorteilhaft sein, wenn die Platte symmetrisch, nahe beiden Oberflächen
liegende Drahtheizelemente enthält, die getrennt einschaltbar sind. Hierdurch läßt
sich erforderlichenfalls eine rasche Rückwanderung der Feuchtigkeit und damit ein
Spannungsausgleich erreichen.
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Vorteilhaft an dieser Ausführungsart ist ferner, daß beim Ausfall
des einen iieizsystems ein rsatzsystem zur Verfügung steht.
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Die Schicht der erfindungsgemäßen Schalung kann aus Holzuerkstoff
(Holzspanplattès Holzfaserhartplatte,Fur-nierplatte, Tischlerplatte), mineralischem
Werkstoff (z.B. Odenwald-MF-Platte, Asbestzement) oder Kunststoff (z.B. schwer entflammbarem
Polymethylmethacrylat, Ultramid R) bestehen oder sich aus zwei gleich- oder verschiedenartigen,
schubfest
miteinander vereundenen Lagen der genannten Werkstoffe
zusammensetzen, wobei im letztgenannten Fall die Drahtheizelemente zwischen beiden
Lagen eingebettet sind.
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Holzwerkstoffe zur Einbettung der Widerstands-Heizdrähte bieten folgende
Vorteile: sie sind im lufttrockenen Zustand, d.h. mindestens bis zu einer Holzfeuchte
von etwa 12 - 14, elektrisch nicht leitend; sie haben einen. kleinen Wärmeausdehnungskoeffizienten
und sind bei den für die erfindungsgemäße Schalung infrage kommenden Heiztemperatur
formbeständig; sie sind unter Druck und Hitze plastisch verformbar, so dai3 sich
nicht nur dünne Widerstands-Heizdrähte, sondern auch dickere elektrische Leitungen
hineinpressen lassen; sie sind schlechte Wärmeleiter und können bei entsprechender
Lage der Widerstands-Heizdrähte nahe einer Oberfläche gleichzeitig zum Beton hin
als Heizkörper und in der entgegengesetzten Richtung als Wärmeisolator wirken; sie
zeichnen sich durch mehr oder weniger hohe Festigkeiten bei geringem Gewicht aus,
lassen sich mit einander zu Verbundplatten beliebigen Aufbaus verleimen und sind
relativ preiswert. Ihren in Bezug auf den erfindungsgemäßen Gegenstand vorhandenen
Nachteilen, nämlich Brennbarkeit und Hygroskopizität bzw.
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Durchnäßbarkeit mit dem damit verbundenen Verlust der elektrischen
Isolation sowie Quellung und Schwindung, kann durch im Prinzip bekannte konstruktive
Maßnahmen soweit Rechnung getragen werden, daß eine Verwendung als Widerstands-Heizdrähte
enthaltende Schicht des erfindungsgemäßen Gegenstandes möglich ist. Die Quellbarkeit,
insbesondere in der Dicke, kann sich gegenüber einer nicht quellbaren, aber durchnäßbaren
Schicht sogar als Vorteil erweisen, indem eine durch mangelhafte Funktion der erforderlichen
äußeren Feuchtigkeitssperre herrührende Durchfeuchtung der Holzwerkstolf- Schicht
durch die Dickenquellung erkannt und dadurch die Betriebssicherheit erhöht werden
kann.
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Bei der Einbettung von Widerstands-Heizdrähten in einen Holzwerkstoff
kommt es darauf an, daß die besagten Drähte vollkommen vom Bolz und/oder Bindemittel
eingeschlossen werden, daß also in ihrer timgebung ein dichtes, geschlossenenes
Gefüge ohne offene Fugen, größere Luftblasen oder andere Verleimungsfehler vorhanden
ist, und daß weiterhin die Widerstands-Heizdrähte an keiner stelle aus der Holzwerkstoffplatte
unmittelbar herausgeführt werd,ln die umgebende Luft, sondern daß vielmehr die elektrischen
Anschlußleitungen in die Platte hineingeführt und darin fest
eingebettet
werden, 90 daß kein Luftsauerstoff zu den flbergangsstellen zwischen Widerstands-Heizdraht
und elektrischer Leitung gelangen kann.
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Wenn sich die Widerstands-Heizdrähte bis auf die Entzündungstemperatur
des Holzes/Bindemittels oder eine höhere Temperatur erhitzen, tritt infolge Luftabschlusses
lediglich eine Verkohlung in der unmittelbaren Umgebung der Heizdrähte ein. Die
Verkohlung schreitet nur bis zu einem Gleichgewichtszustand fort, der durch die
isolierende Wirkung der verkohlten Schicht bedingt ist. Bei der Herstellung heizbarer
Holzwerkstoffplatten ist es wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Holzes bzw.
der Holzwerkstoffe vorteilhaft, wenn die Widerstands-Heizdrähte möglichst nahe an
zumindest einer Plattenoberfläche liegen.
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Die genannten Zusammenhänge sind im Prinzip bekannt, Es sind auch
Versuche bekannt, sie praktisch zu nutzen. So sind heizbare Buchenfurnierplatten
für Vertätelungen, die keine statische Funktion haben, r versuchsweise hervestellt.«
Die Herstellung heizbarer Furnierpiatten ist aber mit Schwierigkeiten verbunden.
Ein Problem liegt darin, daß die bei der üblichen Furnierplatten-Verfahrqnstechnik
beleimten, aufeinandergelegten Furnier lagen, bevor sie in die Presse kommen, nicht
plan liegen, sondern mehr oder weniger gewellt sind. Erst beim Schließen der Presse
werden die Furnierlagen gestreckt, wobei es gelegentlich zu sog.
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Kürschnern, d.h. zu Überlappungen zweier ursprünglich innerhalb einer
Lage aneinanderstoßender Furniere, kommen kann. Ein zwischen zwei Furnierlagen eingelegtes
Gittersystem von dünnen Widerstands-Heizdrähten kann durch die horizontalen Verschiebungen
zwischen den Purnierlagen beim Schließen der Presse verschoben und zerrissen werden.
Die Welligkeit der Furniere ist zwar geringer, wenn nicht mit flüssigen Furnierleimen,
sondern mit trockenen Leimfilmen gearbeitet wird; aber vermeiden läßt sie sich nicht,
da sich die Furniere bereits im trockenen Zustand mehr oder weniger verwerfen.
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Die bestehende Schwierigkeit wird auch nicht dadurch behoben, daß
man die Widerstands-HeizdrShte nicht in eine Leimfuge zwischen Furnierlagen einer
noch zu pressenden Furnierplatte, sondern zwischen zwei Furnierplatten einlegt und
dann verpreßt; sofern eine der Furnierplatten die geforderte geringe Dicke von z.B.
2.5 - 3 mm besitzt und bei Verwendung üblicher Schälfurnierdicken dreilagig aufgebaut
ist, wird auch diese dünne Furnierplatte zu Verwerfungen neigen, was bekannt ist.
Mit zunehmender Lagenzahl nimmt die i?ormbeständigkeit der Furnierplatte zu, weil
hierbei eher ein Ausgleich zwischen den in der Platte herrschenden Spannungen eintritt.
Die bekannten, versuchsweise hergestellten heizbaren
Furnierplatten
sind aus diesem Grund aus einer Vielzahl sehr dünner Lagen (z.B. 10 x 0,45 mm) hergestellt
worden, wodurch die Formbeständigkeit gewährleistet ist. Es ist einleuchtend, daß
die Herstellung derart hochwertiger Furnierplatten, die auch als "Flugzeugsperrholz"
zu bezeichnen sind, sehr aufwendig ist.
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Die genannten Schwierigkeiten und Nachteile lassen sich vermeiden,
wenn die Widerstands-Heizdrähte nicht in eine Furnierplatte, sondern z.B.
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zwischen zwei Spanplatten oder Holzfaserhartplatten oder zwischen
je einer Span- und einer Holzfaserhartplatte eingebettet werden, von denen vorzugsweise
mindestens jeweils eine Platte eine geringe Dicke von z*B. 3 mm besitzt, oder wenn
die Widerstands-Heizdrähte zwischen einer üblichen, aus mindestens fünf Furnierlagen
aufgebauten Baufurnierplatte und jeweils einer dünnen Span- oder Holzfaserhartplatte
eingebettet werden.
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Spanplatten mit einer Dicke im Bereich um 3 mm lassen sich erst seit
1970 herstellen (Eolzzentralblatt 96(1976),118, S. 1726), während entsprechende
Holzfaserhsrtplatten schon lange bekannt sind. Von den Holzfaserhartplatten eignefl
sich als Trägerschicht für Widerstands-Heizdrähte vornehmlich beidseitig glatte
Platten, die nach dem Trocken- oder Ealbtrocken-Verfahren hergestellt werden.
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Mineralische Werkstoffe zur Einbettung der Widerstands-Heizdrähte
bieten neben dem Vorteil eines kleinen Wärmeausdehnungskoeffizienten und neben dem
Vorteil der Formbeständigkeit bei erhöhten Temperaturen den weiteren Vorteil, unbrennbar
zu sein, wodurch die konstruktive Äusbildung der elektrischen Anschlüsse einfacher
sein kann als bei Holzwerkstoffen. Sie besitzen weiterhin die Eigenschaft, nicht
oder kaum hygroskopisch zu sein. Es hängt jedoch von der Art der mineralischen Platte
ab, ob und wie schnell sie bei Berührung mit Wasser durchfeuchtet wird. Von der
Verfahrenstechnik bei der Herstellung der mineralischen Platte hängt es ab, ob Widerstands-Heizdrähte
und gegebenenfalls elektrische Leitungen in einem Arbeitsgang bei der Plattenherstellung
eingebettet werden können. Weiterhin hängt es von der Plattenart ab, ob sie unter
Druck und gegebenenfalls Hitze soweit plastisch verformbar ist, daß z.B. in die
Klebfuge zwischen zwei mineralischen Platten Widerstands-Heizdrähte und gegebenenfalls
elektrische Leitungen eingepreßt werden können; hierbei ist die Dicke besagter Drähte
bzw. Leitungen, die Dicke der Klebfuge sowie die Art des Klebstoffes von Bedeutung
Sofern
die Einbettung besagter Drähte bzw Leitungen zwischen beidseitig glatten Platten
Schwierigkeiten bereitet, bieten die Herstellungsverfahren der mineralischen Platten
gegebenenfalls die Möglichkeit, die Plattenoberfläche bei der Herstellung mit Vertiefungen
zu versehen, die dem vorgesehenen Verlauf besagter Drähte bzw. Leitungen entsprechen.
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Die Verwendungsmöglichkeit für Kunststoffe zur Einbettung von Widerstands-Heizdrähten
ist vor allem durch ihre im Vergleich zu mineralischen Werkstoffen oder Holzwerkstoffen
i.a. geringere Wärmeformbeständigkeit bzw.
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niedrigen Erweichungspunkt beschränkt. Nachteilig ist natürlich auch
ihre Brennbarkeit. Es ist aber auch mit Kunststoffen die Herstellung der Widerstands-Heizdrähte
enthaltenden Schicht des erfindungsgemäßen Gegenstandes möglich, wobei die erzielbaren
Heiztemperaturen an der Plattenoberfläche gegebenenfalls niedriger sein werden als
bei Berwendung der anderen, vorgenannten Werkstoffe. Der größte Vorteil der Kunststoffe
liegt bezüglich des erfindungsgemäßen Wegenstandes darin, daß sie wasserdicht sind.
Sie können weiterhin verfahrenstechnisch den Vorteil bieten, daß die Widerstands-Heizdrähte
und gegebenenfalls elektrischen Leitungen in einem Arbeitsgang bei der Plattenherstellung
in die Platte eingebettet werden können.
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Wenn die Möglichkeit besteht, daß die die Widerstands-:Heizdrähte
enthaltende Schicht des erfindungsgemcX3en Gegenstandes bei Berührung mit Wasser
oder Wasserdampf durchfeuchtet wird, ist eine allseitige Feuchtigkeitsaperre erforderlich,
die nach an sich bekannten Verfahren und mit an sich bekannten Mitteln aufgebracht
werden kann. Der erforderliche Feuchtigkeitsschutz kann insbesondere auf den Plattenflächen
durch steifigkeits- und festigkeitserhöhende Beplankungen, z.B. aus Stahlblech oder
faserverstärktem Kunststoff, bestehen. Auf diese Weise kann der erfindungsgemäße
Gegenstand besonders gute elastomechanische Eigenschaften erhalten.
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Eine weitet Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gegenstandes ist
dadurch gekentizeichnet, daß sie in einer dünnen Vorsatzschalung besteht, was für
viele Bauaufgaben vorteilhaft sein kann. Diese Ausführungsform bereitet herstellungstechnisch
keine Schwierigkeiten; bei ihrer Verwendung kann es erforderlich sein, die tragende
Schalung an den elektrischen Anschlußstellen der erfindungsgemäßen heizoaren Vorsatzachalung
mit
Durchführungsöffnungen für die Anschlußkabel zu versehen.
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Die Kontaktstellen, an denen die erfindungsgemäße Platte mit dem eleK-trischen
Leitungsnetz bzw. mit benachbarten Platten verbunden wird, müssen vor Nässe und
mechanischer Beschädigung geschützt sein und werden daher vorzugsweise auf einer
dem Beton abgekehrten Plattenfläche innerhalb einer schützenden Verkleidung angebracht.
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Die mit der Erfindullg erzielearen Vorteile siilu offenkundig: die
erfindungsgemäße Betonschalungsplatte ermöglicht BetonierungsarDeiten im Freien
auch uei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes bzw der tür ein einwandfreies
Abbinden des Betons normalerweise gegebenen Temperaturschwelle durch direkten Kontakt
der Betonschüttung mit einer gleichmäßig beheizten Schalung, wobei die Wärmemenge,
die pro Zeit- und Flächeneinheit von der Schalung abgegeben wird, regelbar ist.
Dabei braucht sich die erfindungsgemäße Schalung hinsichtlich Format, spezifischem
Gewicht und Festigkeit kaum von herkömmlichen Schalungslatten zu unterscheiden,
kann also eine leichte und handliche Form erhalten.
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Da sich die Bautätigkeit geographisch gesehen auf relativ niedrige
Lagen, bezogen auf Meereshöhe, konzentriert, wird im mitteleuropäischen Winterklima
eine relativ niedrige Heiztemperatur von z.B. nur 20° C in vielen Fällen bei Betonierungen
ausreichend sein. Meist wird man mit einer elektrischen Leistung von etwa 0.5 -
1 KW pro qm Betonschalung, also zweiseitig 1.0 - 2 KW, auskommen. Bei einem Arbeitspreis
von 7 Pfennig/KWh betragen die Betriebskosten in diesem Fall pro qm und Stunde für
zweiseitige Schalung 0.07-- 0.14 DM. Die wirtschafts- und sozialpolitische Bedeutung,
die dem sog. WinterDau von seiten der Regierung beigemessen wird, ergibt sich aus
zahlreichen amtlichen Programmen und Maßnahmen zur Förderung des Winteruaus. Gegebenenfalls
müssen ergänzende Maßnahmen zu einer sinnvollen Anwendung des erfindungsgemäßen
Gegenstandes beitragen, z.B. Verwendung von heißem Wasser bei der Herstellung von
Betonrflschungen, Verwendung von wärmeisolierten Beton-lsiischbehriltern und die
Abdeckung von horizontal freiliegenden, insbesondere schmalen Flächen frischen Betons
mit wärmeisolierenden leichten Matten.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
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Figr 1 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Platte, die
aus einer beidseitig mit Holzfaserhartplatten (2) beleimten Furnierpiatte (3) und
dem in eine Leimfuge, zwischen (2) und (3) eingelegten Widerstands-Heizdraht (1)
besteht. An der Oberfläche ist sie mit einer wasserdichten Beschichtung versehen{2).
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Platte, bei
der die Trägerschicht für die Widerstands-Heizdrähte (1) aus swei miteinander verleimten
Mineralfaserplatten (4) besteht und mit einer Buchenfur-(3) nierplatte#verleimt
ist.
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Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Platte, die
aus einer stranggepreßten dicken Spanplatte (b) als Kernlage mit beidseitig aufgeleimten
dünnen flachgepreßten Spanplatten (5) und dem in beide Leimfugen eingelegten Widerstands-H'eizdrähten
(1) besteht und zusätzlich mit einer Beplankung aus Stahlblech versehen ist (7>.
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Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch eine als Vorsatzschalung ausgebildete
erfindungsgemäße Platte, bei der in einen einteiligen, aus Boden und Kantenleisten
bestehenden Rahmen aus Kunststoff die aus zwei dünnen Mineralfaserplatten (4) bestehende
Trägerschicht fur die Widerstands-Heizdrähte (1) eingeklebt und auf die freie Seite
der Trägerschicht samt den Kantenleisten eine abdeckende Kunststoffplatte (1U) geklebt
bzw. an den Kanten gegebenenfalls verschweißt ist.
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Fig. 5 zeigt eine richtungabevorzugte Anordnung der Widerstands-Heizdrähte
im Zusammenhang mit bevorzugter Biegerichtung.
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Fig. 6 und Fig. 7 zeigen eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Ge-Gegenstandes als geschoßhohe, großfo'rmatige Vorsatsschalung (9), StoS-fugen
gestrichelt gezeichnet. Darin bedeuten (12) die tragende Schalung und (13) die Betonschüttung.