DE2061370A1

DE2061370A1 - Neue therapeutische Kombination

Info

Publication number: DE2061370A1
Application number: DE19702061370
Authority: DE
Inventors: Joachim Dr Binningen Rosenthaler (Schweiz)
Original assignee: Sandoz AG
Current assignee: Sandoz AG
Priority date: 1969-12-15
Filing date: 1970-12-14
Publication date: 1971-06-24
Also published as: FR2081364B1; FR2081364A1; AU2332470A; BE760328A

Description

Sandoz AG

Basel Case 100-3205

Neue therapeutische Kombination

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine neue therapeutische Kombination, welche als Wirkstoffe ein oral einzunehmendes Calciumsalz und Xylit enthält. Die neue therapeutische Kombination kann hergestellt werden, indem man die obenerwähnten Wirkstoffe vermischt und gegebenenfalls Trägerstoffe zusetzt.

Die neue therapeutische Kombination soll bei der oralen Therapie von Calcium-Mangelerscheinungen, insbesondere bei^i Diabetiker Verwendung finden.

Als oral einzunehmende Calciumsalze in Kombination mit Xylit eignen sich insbesondere organische Calciumsalze, wie z.B. CaIciurnlactat, -gluconat, -citrat, -fumarat,. -lävulinat und anorganische Calclumaalze, wie z.B. Calciuinoarbons.- und -phosphat.

Das Mengenverhältnis der Calciumsalzc zu Xylit kann z.B. zwischen 1 : 0,5 und 1 : 5 liegen.

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Es ist bekannt, dass eine massive Behandlung mit hohen Dosen von Calcium bei Schwangerschaft, Stillzeit und Wachstum, bei Osteoporose oder Osteopathien verschiedener Genese angezeigt ist. Wegen des sehr oft unangenehmen Beigeschmacks von Calciumsalzen wird diesen häufig eine grössere Menge Zucker (z.B. Glucose, Rohrzucker) neben anderen geschmacksverbessernden galenischen Hilfsstoffen zugesetzt.

Bekanntlich wird, gute Resorption vorausgesetzt, ca. des oral zugeführten Calciums aus dem Darm resorbiert, der Rest wird durch die Päces ausgeschieden. Somit ist, selbst bei hohen Dosen Calcium, täglich mehrmals eine orale Gabe von Calciumsalz erforderlich, wobei folglich die Mengen Zucker, die miteingenommen werden, ebenfalls anwachsen.

Besonders im Alter, v/o häufig Darmmucosa, Lymph- und Blutgefasse in Mucosa und Submucosa anatomischer Veränderungen v/egen nicht mehr voll funktionsfähig sind, ist oft eine negative Calciuinbilanz zu beobachten, d.h., es wird mehr Calcium durch Speichel, Magensaft, Galle, Pankreassaft und durch andere Sekrete des intostinuien Traktes ausgeschieden, als durch die Nahrung aufgenommen wird. Zuckerhaltige CaIo LumprKparato, die täglich mohrinals eingenommen v/erden müfisori, sind hler kontraindiziort, da im Alter noch häufig eine relabtvi) FnsufVLzluivs. des Tnse.luppar.ites latent

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vorhanden ist (arteriosklerotische Gefassprozesse im Pankreas).

Ueberraschenderweise wurde nun gefunden, dass man zu einer signifikant verbesserten Resorption verschiedener Calciumsalze kommt, wenn man ein Calciumsalz gleichzeitig mit Xylit verabreicht. Die Verbesserung der Resorption von Calciumsalzen durch Xylit konnte durch in vivo Versuche

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bei der Maus mit ^Calcium markierten Calciumsalzen er-

45 mittelt werden. Hierbei wurden die löslichen, mit ^Calcium markierten Calciumsalze (wenn schlecht löslich, wurde eine Suspension gegeben) und Xylit in V/asser gelöst und der Maus mit einer Schlundsonde verabreicht. Die Experimente wurden nach 2 Stunden abgebrochen und die Tiere durch Aethemarkose getötet, da die Resorption zu diesem Zeitpunkt schon zu 2/3 abgeschlossen ist (die Resorption von Calcium findet im oberen Duodenum statt). Nach Abtrennung des gastrointestinal Traktes wurden Resttier und Magen-Darm-Trakt separat aufgearbeitet. Der im Resttier gefundene

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Anteil der -^Calcium Radioaktivität ist derjenige Anteil, der die Darmmucosa passiert hat, d.h. die resorbierte Menge Calcium.

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Tabelle

Calciumsalz	% Ca resorbiert ohne Xylit	% Ca resorbiert mit Xylit	Aenderung der Resorption	■*) p< >
Calciumglu- conat	28,5	58,4	1,56	0,02
CaIciumlactat	29,8	45,0	1,52	0,001

-*■) ρ = Wahrscheinlichkeitsgrad. Vergleich mit Norraalpopulat ion (Kollektiv von je 14 Tieren), die nur 1$ g/v Calciumsalz erhielten.

Da Xylit bekanntlich eines der süssesten Alditole ist, kann selbst Rohrzucker bezüglich des Süssungsgrades durch gewichtsmässig gleiche Mengen Xylit voll ersetzt werden. Xylit wird im menschlichen Organismus enzymatisch durch eine spezifische Xylit-Dehydrogenase in den Leber-Mitochondrien abgebaut (Pentose-Zyklus). Die Verwertung von Xylit im Organismus 1st hierbei unabhängig vom Insulin. Schliesslich bewirkt Xylit, im Gegensatz zu Rohrzucker und anderem Zucker, keine Zahnkaries.

Aufgrund der oben erwähnten Eigenschaften von Xylit und aufgrund der Verbesserung der Resorption von Calcium durch Xylit ist es möglich, CaIciumpräparate zu entwickeln, die nicht nur für den Diabetiker, sondern allgemein ein Fortschritt in der Therapie mit oral einzunehmenden CaIciuapräpäraten bedeutet,

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Beispiel 1;

1 g Calciumlactat wird nach Zusatz bestimmter galenischer Hilfsstoffe, wie z.B. Natriurahydrogenoarbonat, Zitronensäure und eines geeigneten Aromas mit 1 g Xylit vermischt · und zu einer Brausetablette verarbeitet. Calciumlactat kann z.B. auch durch 0,5 g Calciumcarbonat ersetzt werden.

Beispiel 2;

1 g Caleiumlactatgluconat wird mit 0,5 g Xylit nach Zusatz von galenischen Hilfsstoffen, die jedoch keinen Zucker enthalten dürfen, zu einer Kautablette verarbeitet.

Beispiel 3:

Ij5 g Calciumgluconat wird mit 0,5 g Xylit und geeigneten Zusatzstoffen, wie z.B. Kakao ohne Zucker, zu einer Schokoladetablette verarbeitet.

Beispiel 4: Komposition einer Brausetablette

0,35 g Calciumcarbonat

1*50 g Calciumlactatgluconat

1,0 g Xylit

0,05 g Vitamin C

1,0 g Natriumbicarbortat

1,50 g Zitronensäure

0,10 g Polyäthylenglykol 4000

1 Braüüetablette von 5,5 g enthält 333 mg Calcium.

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Claims

100 -320.

Patentansprüche:

1. Neue therapeutische Kombination zur oralen Therapie von Calcium-Mangelerscheinungen, enthaltend als Wirkstoffe ein therapeutisch wirksames Calciumsalz und Xylit.

2. Verfahren zur Herstellung eines neuen Kombinations-'Präparates, dadurch gekennzeichnet, dass man ein therapeutisch wirksames Calciumsalz und Xylit mischt und gegebenenfalls Trägerstoffe zusetzt.

5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man ein therapeutisch wirksames Calciumsalz und Xylit in einem ungefähren Mengenverhältnis von 1 : 0,3 bis 1 : 5 einsetzt.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass * man als therapeutisch wirksames Calciumsalz Calciumlactat,

-gluconat, -citrat, -fumarat, -lävulinat, -carbonat und -phosphat einsetzt.

5. Galenische Zubereitungen für orale Verabreichung, bestehend aus einem Wirkstoffgemisch geinäss Anspruch 1 und mindestens einem pharmalcologisch indifi'erauten Hilfsstoff.

3YOO/HA/Pn ^ ,.,. Dor Patentanwalt:

'⁰ Hl¹J^¹; BADORlGiNAL