DE19830768A1 - Kreatin-enthaltende Formulierung und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Kreatin-enthaltende Formulierung und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Abstract
Beschrieben wird eine Kreatin-enthaltende Formulierung, bestehend aus Kreatin und/oder einem seiner physiologisch unbedenklichen Salze, mindestens einem Neutrotransmitter oder einem seiner Vorstufen, und alpha-Liponsäure. Neben diesen drei Hauptbestandteilen, die in Mengen enthalten sind, wie sie Tagesdosen von 0,1 bis 10 g für Kreatin, 2 mg bis 8 g für den Neutrotransmitter und 0,3 bis 3 g für die alpha-Liponsäure entsprechen, kann die beanspruchte Formulierung noch zusätzlich 0,8 bis 1 g L-Carnitin oder eines seiner physiologisch unbedenklichen Salze, das Koenzym Q 10 in einer Tagesdosis-Menge von 50 bis 150 mg sowie ggf. bis zu 40 Gew.-% an weiteren physiologisch aktiven Zusätzen und bis zu 20 Gew.-% an üblichen Formulierungs-Hilfsmitteln enthalten. Diese Formulierung, die durch einfaches Abmischen der jeweiligen Komponenten vorzugsweise bei Raumtemperatur hergestellt wird, ist vorzugsweise zur Behandlung von Dystrophien und Atrophien der Skelettmuskulatur geeignet.
Description
Kreatin ist eine körpereigene Substanz, die in großer Menge (ca. 120 g bei
einem Körpergewicht von 70 kg) im Muskel- und Nervengewebe
(besonders im ZNS) vorkommt und in Form seines Stoffwechselprodukts
Phosphokreatin eine Energiereserve des Muskels und des Gehirns
darstellt. Kreatin wird in der Leber und in der Bauchspeicheldrüse
synthetisiert, ein Teil wird aber auch mit der Nahrung aufgenommen. Bei
der Versorgung der Muskel mit chemischer Energie wird aus Kreatin
zunächst Phosphorkreatin gebildet, das dann an der Bildung von
Adenosintriphosphat (ATP) aus Adenosindiphosphat (ADP) beteiligt ist. Die
im ATP gespeicherte Energie wird im Muskelgewebe in mechanische
Energie umgewandelt. Zur Ausscheidung wird Kreatin im Organismus in
Kreatinin umgewandelt, das im Harn ausgeschieden wird (ca. 2 g/Tag).
Im Nerven- und Herzmuskelgewebe scheint Kreatin eine prophylaktische
und therapeutische Wirkung bei ischämischen Zuständen zu besitzen, wie
sie z. B. durch Infarktgeschehen oder bei anderen
Sauerstoffdefizitzuständen auftreten.
Kreatin ist also nicht nur eine körpereigene Substanz, sondern auch ein
bekanntes Nahrungsergänzungsmittel mit wertvollen physiologischen
Eigenschaften. Da Kreatin seit über hundert Jahren als Bestandteil der
Muskelsubstanz bekannt ist, der dem Muskel als Energiequelle dient, und
darüber hinaus in einer Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten gezeigt
werden konnte, daß die Einnahme von Kreatin zu einer Steigerung der
Muskelmasse und Muskelleistung führen kann, wird Kreatin auch zur
Leistungssteigerung bei Sportlern eingesetzt. Kreatin führt dabei tatsächlich
zu beachtlichen Kurzzeitleistungssteigerungen, vor allem bei
Spitzensportlern, aber auch bei untrainierten Personen.
Da Kreatin sich zum allergrößten Teil in den Muskeln findet, war es nicht
überraschend, daß primäre und sekundäre Muskelerkrankungen auch mit
einer Alteration des Kreatinstoffwechsels einhergehen. Auch gibt es
wissenschaftliche Erkenntnisse, daß die Bauchspeicheldrüse unter dem
Einfluß von Kreatin vermehrt Insulin freisetzt. Insulin fördert die Aufnahme
von Glucose und Aminosäuren in die Muskelzelle und regt die
Proteinsynthese an. Insulin vermindert aber auch die Protein-Abbaurate.
Daneben ist es lange bekannt, daß Patienten mit Muskeldystrophien eine
verminderte Konzentration von Kreatin/Phosphokreatin im Muskelgewebe
sowie eine erhöhte Ausscheidungsrate von Kreatinin im Urin aufweisen
(Milhorat 1952). So werden bei muskeldystrophischen Erkrankungen
Kreatin- und ATP-Spiegel beobachtet, die nur ungefähr 2/3 der Normalwerte
erreichen.
Muskeldystrophien bilden eine große Gruppe unter den genetisch
bedingten Erkrankung, die vor allem mit Defekten der
Zellmembranstruktur einhergehen. Das Fortschreiten der Krankheitsbilder
verläuft im allgemeinen sehr progressiv und endet in Abhängigkeit vom
jeweiligen Syndrom in einem mehr oder weniger stark ausgeprägten
Verlust der Muskelfunktionen. Bislang ist keine Therapie bekannt, mit der
die Krankheitsursachen nachhaltig bekämpft werden könnten; die
Möglichkeiten der Gentherapie sind noch auf Tierversuche beschränkt. Bei
der Muskeldystrophie vom Typ Duchenne kann aber durch den Einsatz von
Steroiden wie z. B. Prednison oder Deflazacort das Eintreten der
vollständigen Gehunfähigkeit hinausgezögert werden, was aber auch mit
Nebenwirkungen verbunden sein kann, da von Steroiden bekannt ist, daß
sie z. T. sehr stark immunsuppressiv wirken. Auch Operationen führen nur
bedingt zu Erfolgen, ermöglichen erkrankten Kindern aber immerhin,
eingeschränkt zu stehen oder zu gehen.
Als mögliche Ursachen der Muskeldystrophien werden einerseits ein
Verlust von Kreatin über sarkolemmale Defekte, andererseits eine
verminderte Aufnahme von exogen zugeführtem bzw. endogen
synthetisiertem Kreatin in die Muskulatur diskutiert.
Ein prophylaktischer oder therapeutischer Einsatz von Kreatin in den
unterschiedlichsten Applikationsformen (oral, intravenös u. a.) setzt eine
hohe Bioverfügbarkeit voraus. Diese ist für Kreatin, aber nicht immer in
ausreichendem Maße gegeben, weshalb die unterschiedlichen
Applikationsformen und Anwendungsfälle auch unterschiedliche
Darreichungsformen notwendig machen und wobei die Löslichkeit, die
Resorbierbarkeit und vor allem die daraus resultierende physiologische
Wirksamkeit im Vordergrund stehen.
In der Vergangenheit wurden zwar einige Versuche unternommen, um dem
Körper Kreatin auch zu therapeutischen Zwecken zuzuführen, doch war dies
mit zu großen Nachteilen verbunden:
Aus der WO 94/02 127 ist bspw. eine Zusammensetzung bekannt, mit deren
Hilfe die Leistungsfähigkeit der Muskeln bei Säugern mit normalem
Kreatinstoffwechsel gesteigert werden soll. Dazu werden täglich
mindestens 15 g Kreatin u. a. oral verabreicht, was mit zusätzlichen
Nahrungsstoffen wie Fetten, Kohlenhydraten, Aminosäuren, Elektrolyten,
Spurenelementen und Vitaminen geschehen kann. Mit der bevorzugt
empfohlenen Tagesdosis von 15 bis 30 g Kreatin soll der Hauptnachteil der
bis dahin bekannten Kreatinapplikationen, nämlich die zu geringe Menge,
überwunden werden. Die Validierung eines erhöhten Kreatinspiegels im
Muskelgewebe erfolgte durch Gewebsbiopsien an Langstreckenläufern
nach einwöchiger Verabreichung von täglich 20 bis 30 g Kreatin.
Nachteilig bei dieser Vorgehensweisen ist tatsächlich die sehr hohe
Tagesdosis an Kreatin, die bei Probanden mit normalen Kreatinspiegel mit
15 bis 30 g nachweislich eine starke Nierenbelastung verursacht und zur
Ausscheidung von überschüssigem Kreatin in kristalliner Form mit dem
Harn führt. Daneben werden bei einer Verabreichungsdauer von max. 7
Tagen aber auch lediglich vorübergehend erhöhte Kreatinspiegel erreicht,
die nach Absetzen der zusätzlichen Kreatinzufuhr relativ rasch auf die
Ausgangswerte absinken, ohne eine nachhaltige Steigerung der
Muskelleistungsfähigkeit zu bewirken.
Eine spezielle Diät, ein Nahrungsergänzungsmittel oder gar ein Vitamin,
das gezielt die Symptome einer Muskeldystrophie verbessern könnte, ist
somit bislang nicht bekannt und so beschränken sich die Empfehlungen auf
eine ausgeglichene Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht.
Letzteres ist vor allem von Bedeutung, da die Patienten aufgrund eines
drastisch gesenkten Energieumsatzes bei meist normaler Kalorienaufnahme
zur Fettleibigkeit neigen, was nicht zuletzt auch psychische Probleme
aufwirft.
Als geeignete Behandlungsmittel bei Übergewicht und Fettleibigkeit sind
verschreibungspflichtige Produkte (obesity drugs) wie z. B. Fenfluramin im
Einsatz. Als natürliche Produkte sind vor allem Carnitin, α-Liponsäure und
Salze der Brenztraubensäure, die sog. Pyruvate, zu nennen.
Carnitin zählt zu den nicht-essentiellen Aminosäuren und wird in der
Sporternährung erfolgreich als Stoffwechselaktivator zur Verbesserung der
Fettverbrennung eingesetzt. Daneben zeigen Studien, daß Carnitin
erfolgreich die Blutfette wie z. B. Triglyceride reduzieren kann. Da Carnitin
natürlicherweise an der Passage von Fettsäuren durch die Zellmembran der
Mitochondrien beteiligt ist und auch den muskulären Glykogenspiegel
unter Körperbelastung aufrecht erhält, ist Carnitin auch zu den wichtigen
Verbindungen des Energiehaushaltes zu rechnen.
Von der α-Liponsäure wie auch den Pyruvaten allgemein ist neben ihrem
positiven Beitrag zur Körperfettreduzierung aber auch bekannt, daß sie das
Immunsystem stärken und antioxidative Eigenschaften entfalten können.
Darüber hinaus dient die α-Liponsäure der Diabetesvorsorge.
Zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie z. B. Depressionen,
aber auch als sog. psychische Aufheller werden therapeutisch
insbesondere Neurotransmitter eingesetzt, die natürlicherweise als
Botenstoffe zwischen den Verzweigungen von Nervenzellen, den sog.
Dendriten, fungieren und so aktiv für die Reizweiterleitung von Nervenzelle
zu Nervenzelle sorgen. Bekannte Vertreter dieser Neurotransmitter sind
insbesondere das Cholin und das Taurin.
Cholin, vor allem aber das Acetylcholin sind bioaktive Substanzen der sog.
cholinergischen Neuronen, die für die so wichtigen Gehirn- und
Körperfunktionen wie Gedächtnisleistung, Denken, Gefühlsempfindungen
und Schmerz sowie Muskelkoordinierung, Gleichgewicht, Bewegungen und
die Muskelarbeit mitverantwortlich sind. Cholin wird außerdem bei der
Behandlung bestimmter Depressionserscheinungen erfolgreich eingesetzt.
Die nicht-proteinogene Aminosäure Taurin wird vom Körper aus Cystein
gebildet und in der Leber zur Taurocholsäure, die emulgierend auf Blutfette
wirkt. Das Taurin selbst ist eng verknüpft mit der Entwicklung des ZNS und
beeinflußt außerdem als Osmoregulator den Transport zweiwertiger
Metallionen. Sehr wahrscheinlich ist auch dessen Wirkung als inhibierender
Neurotransmitter oder Neuromodulator. Dem Taurin werden zudem
cardioprotektive und antioxidative Effekte zugeschrieben.
Aber auch für bestimmte Pflanzeninhaltsstoffe ist nachgewiesen, daß sie als
Neurotransmitter wirken können; in diesem Zusammenhang ist vor allem
das Hypericin, ein Inhaltsstoff des Johanniskrautes (Hypericum perfolatum),
zu nennen.
Hypericin wird zumeist als Extrakt mit Gehalten von 0,3 Gew.-% bei
Depressionen eingesetzt. Es verhindert den physiologischen Abbau von
Neurotransmittern im Gehirn, wobei es als Monoamin-Oxidase-(MAO-)
Hemmer wirkt.
Es hat sich somit die Aufgabe gestellt, eine Kreatin-enthaltende
Formulierung bereitzustellen, die die vorteilhaften Eigenschaften sowohl
des Kreatins als auch der Neurotransmitter oder einer deren Vorstufen und
der α-Liponsäure in sich vereinigt. Diese Hauptbestandteile, aber auch alle
anderen an der Gesamtformulierung beteiligten Wirkstoffe, sollen
körpereigen oder natürlichen Ursprungs sein, leicht zugänglich, gut
verarbeitbar und lagerstabil sein; die Formulierung in ihrer Gesamtheit soll
leicht wasserlöslich und damit auch gut resorbierbar sein, um so das
genannte vorteilhafte Wirkungsspektrum der Einzelkomponenten voll
entfalten zu können.
Auch soll die Formulierung ein breites Spektrum an Applikationsformen
ermöglichen und sich positiv auf die Compliance der Patienten auswirken.
Die Aufgabenstellung umfaßt darüber hinaus ein Verfahren zur Herstellung
der genannten Formulierung.
Gelöst wurde diese Aufgabe mit einer Kreatin-enthaltenden Formulierung
bestehend aus
- a) Kreatin und/oder einem seiner physiologisch unbedenklichen Salze, in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 0,1 bis 10 g,
- b) mindestens einem Neuxotransmitter oder einem seiner Vorstufen, in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 2 mg bis 8 g, und
- c) α-Liponsäure in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 0,3 bis 3 g, sowie
- d) ggf. L-Carnitin oder einem seiner physiologisch unbedenklichen Salze, in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 0,8 bis 1 g,
- e) ggf. Koenzym Q 10, in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 50 bis 150 mg,
- f) ggf. bis zu 40 Gew.-% bezogen auf die Gesamtformulierung an weiteren physiologisch aktiven Zusätzen, und
- g) ggf. bis zu 20 Gew.-% bezogen auf die Gesamtformulierung an üblichen Formulierungs-Hilfsmitteln.
Überraschend konnten mit den beanspruchten Kombinationsmöglichkeiten
nicht nur die geforderten Eigenschaften der Formulierung, wie gute
Verarbeitbarkeit und Lagerstabilität erreicht werden; es wurden neben den
erwartet positiven Auswirkungen insbesondere bei fettleibigen Patienten
auch völlig unerwartet die Einzelwirkungen der Komponenten dahingehend
überadditiv ergänzt, daß Muskelkraft und Leistungsfähigkeit von
muskeldystrophisch und -atrophisch erkrankten Patienten signifikant
gesteigert werden können, wobei keinerlei Nebenwirkungen auftreten.
Damit konnte in diesem Ausmaß aufgrund der bislang bekannten
Eigenschaften der Einzelkomponenten in den gängigen Formulierungen
überhaupt nicht gerechnet werden.
Insbesondere kann festgestellt werden, daß die von der bisher einzig
Erfolg versprechenden Behandlungsmethode bei Muskeldystrophien, der
Verabreichung von Steroid-Derivaten, bekannte immunsuppressive
Nebenwirkung bei der Applikation der erfindungsgemäßen Formulierung
nicht auftritt und die Progression der Krankheitsverläufe deutlich
verlangsamt bzw. das gesamte Krankheitsbild signifikant verbessert
werden kann.
Für die vorliegende Erfindung ist es entscheidend, Kreatin oder eines
seiner Salze als eine Hauptkomponente einzusetzen, wobei bevorzugt
Kreatinpyruvat als Komponente a) in der Formulierung enthalten sein soll.
Als Komponente b) werden vorzugsweise Neurotransmitter oder deren
Vorläufer eingesetzt, die aus der Reihe Taurin, Hypericin, ein Extrakt aus
Hypericum perfolatum, Cholin, 5-Hydroxytryptophan und L-Tyrosin oder
ein physiologisch unbedenkliches Salz davon ausgewählt werden.
Dabei soll das Taurin in einer Menge von 0,5 bis 1 g, das Hypericin in
Mengen von 3 bis 6 mg, Cholin zu 1 bis 3 g, 5-Hydroxytryptophan zu 50 bis
200 mg und das L-Tyrosin in einer Menge von 4 bis 8 g eingesetzt werden.
Selbstverständlich können neben den als Komponente a) und b) genannten
Einzelsubstanzen auch alle beliebigen Mischungen davon verwendet
werden.
Dasselbe gilt auch für die Komponente d), das Carnitin, wobei als dessen
Salz bevorzugt dessen Tartrat, Fumarat, Magnesiumcitrat und Hydrochlorid
in der Formulierung enthalten sein kann.
Generell können die Komponenten a) bis e) in allen beanspruchten
Mengenvarianten an der Formulierung beteiligt sein, zwingend erforderlich
sind aber gemäß vorliegender Erfindung ausschließlich die Komponenten
a), b) und c).
Falls für spezielle Anwendungsfälle zusätzlich die Komponenten f) und g)
herangezogen werden, sind als weitere physiologisch aktive Zusätze
bevorzugt Zucker, Süßstoffe, Vitamine sowie Spurenelemente und hier
insbesondere Alkali- und Erdalkalimetalle, Bor, Eisen, Zink und Kupfer
sowie deren Salze wie Citrate, Lactate, Fumarate, Succinate, Orotate,
Gluconate, Picolinate, Glycerophosphate, Orthophosphate und/oder
Proteine oder Proteinhydrolysate zu empfehlen.
Hilfsstoffe wie Methylcellulosen, SiO2, Stearate, Lösevermittler, Aromastoffe
und Konservierungsmittel sind typische Vertreter der Formulierungs-
Hilfsmittel, wie sie die Erfindung ebenfalls als fakultative Bestandteile
vorsieht.
Neben der beanspruchten Formulierung beinhaltet die vorliegende
Erfindung auch ein Verfahren zu deren Herstellung, das in sehr einfacher
Weise durchgeführt werden kann: Die jeweils verwendeten Komponenten
werden nämlich bei Temperaturen zwischen -10 und + 80°C miteinander
vermischt, wobei sich insbesondere Temperaturen zwischen 10 und 50°C
besonders eignen. In Abhängigkeit von den gewählten Einzelbestandteilen
kann die Beteiligung von Löse- oder Verdünnungsmitteln wie Alkohole,
Ether, Ketone, Ester, aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe von
Vorteil sein, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.
Als Nahrungsergänzungsmittel kann die Gesamtformulierung nicht nur die
erwartete Wirkungsweise, wie bspw. die Körperfettreduzierung, entfalten.
Die beanspruchte Formulierung kann insbesondere gemäß vorliegender
Erfindung vorzugsweise für die Behandlung von Myopathien des
Skelettmuskels herangezogen werden, worunter insbesondere Formen von
Atrophien und Dystrophien zu verstehen sind.
Besonders positive Effekte sind mit der Gesamtformulierung bei der
Behandlung von Syndromen vom Typ Duchenne, Becker-Kiener und der
facio-scapulo-humeralen Muskeldystrophie möglich; bei
Erkrankungstypen wie Limb-Girdle, Kugelberg-Welander sowie Werdnig-
Hoffmann ist die Verwendung der vorliegenden Formulierung ebenso
therapeutisch sinnvoll, wie bei neuromuskulären Erkrankungen,
Inaktivitätsmuskelatrophien und Altersmuskelatrophien.
Insgesamt kann festgestellt werden, daß die beanspruchte Formulierung
überraschend gute Ergebnisse bei myopathischen Erkrankungen zeigt, was
sich insbesondere auf eine verbesserte Kohlenhydrat-Verwertung, eine
positivere Grundeinstellung der Patienten und eine deutlich gesteigerte
Muskelkraft und anhaltende Leistungsfähigkeit zurückführen läßt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Formulierung ist deren breites
Applikationsspektrum: So kann sie natürlich ohne Probleme in Tabletten-,
Pastillen- und Kapselform verabreicht werden; aber auch in Getränken wie
bspw. Säften und Tees, Getreide-, Müsli- und Schokoriegeln sowie in
Joghurts, als Kau- und Lutschgummis können die Komponenten zugeführt
werden.
Entscheidend ist in jedem Fall die Gewährleistung einer einfachen und
anhaltenden Kreatinaufnahme in die Muskelzellen.
Die nachfolgenden Beispiele zeigen typische Darreichungsformen der
erfindungsgemäßen Formulierung.
Die Einzelkomponenten der nachfolgenden Formulierungen wurden bei
Raumtemperatur trocken abgemischt und vor der Applikation in 250 ml
Flüssigkeit gelöst.
Kreatin-Monohydrat | 2 000 mg |
Taurin | 500 mg |
α-Liponsäure | 500 mg |
Inulin | 2 000 mg |
AL=L<Erdbeeraroma |
Kreatinpyruvat | 5 000 mg |
Carnitin | 500 mg |
Taurin | 500 mg |
Cholin | 500 mg |
α-Liponsäure | 500 mg |
Johanniskraut-Extrakt (entsprechend 0,3 Gew.-% Hypericin) | 300 mg |
Saccharose | 200 mg |
Claims (10)
1. Kreatin-enthaltende Formulierung bestehend aus
- a) Kreatin und/oder einem seiner physiologisch unbedenklichen Salze, in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 0,1 bis 10 g,
- b) mindestens einem Neurotransmitter oder einem seiner Vorstufen, in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 2 mg bis 8 g, und
- c) α-Liponsäure in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 0,3 bis 3 g, sowie
- d) ggf. L-Carnitin oder einem seiner physiologisch unbedenklichen Salze, in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 0,8 bis 1 g,
- e) ggf. Koenzym Q 10, in einer Menge entsprechend einer Tagesdosis von 50 bis 150 mg,
- f) ggf. bis zu 40 Gew.-% bezogen auf die Gesamtformulierung an weiteren physiologisch aktiven Zusätzen, und
- g) ggf. bis zu 20 Gew.-% bezogen auf die Gesamtformulierung an üblichen Formulierungs-Hilfsmitteln.
2. Formulierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Kreatin-Salz Kreatinpyruvat enthält.
3. Formulierung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Neurotransmitter(-Vorstufe) 0,5 bis 1 g Taurin, 3 bis 6 mg
Hypericin, ein Extrakt aus Hypericum perfolatum, 1 bis 3 g Cholin, 50
bis 200 mg 5-Hydroxytryptophan und 4 bis 8 g L-Tyrosin, eines deren
physiologisch unbedenklicher Salze oder Mischungen davon enthält.
4. Formulierung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als L-Carnitin-Salz das Tartrat, Fumarat, Magnesiumcitrat und
Hydrochlorid oder beliebige Mischungen daraus enthalten sind.
5. Formulierung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als weitere physiologisch aktive Zusätze, Zucker, Süßstoffe,
Vitamine, Spurenelemente insbesondere aus der Gruppe Alkali- und
Erdalkalimetalle, Bor, Eisen, Zink und Kupfer sowie deren Salze wie
Citrate, Lactate, Fumarate, Succinate, Orotate, Gluconate, Picolinate,
Glycerophosphate, Orthophosphate und/oder Proteine oder
Proteinhydrolysate enthält.
6. Formulierung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Formulierungshilfsmittel Hilfsstoffe wie Methylcellulosen, SiO2,
Stearate, Lösevermittler, Aromastoffe und Konservierungsmittel
enthalten sind.
7. Verfahren zur Herstellung der Formulierung nach den Ansprüchen 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Komponenten a), b) und c)
sowie ggf. eine oder mehrere der Komponenten d) bis g) bei
Temperaturen zwischen -10 und + 80°C mischt.
8. Verfahren nach den Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Herstellung im Temperaturbereich von 10 bis 50°C vornimmt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Herstellung in Gegenwart eines Löse- oder
Verdünnungsmittels wie Alkohole, Ether, Ketone, Ester, aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffe durchführt.
10. Verwendung der Formulierung nach den Ansprüchen 1 bis 6 zur
Behandlung von Myopathien der Skelettmuskulatur.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130768 DE19830768A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Kreatin-enthaltende Formulierung und Verfahren zu deren Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130768 DE19830768A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Kreatin-enthaltende Formulierung und Verfahren zu deren Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19830768A1 true DE19830768A1 (de) | 2000-01-13 |
Family
ID=7873512
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998130768 Withdrawn DE19830768A1 (de) | 1998-07-09 | 1998-07-09 | Kreatin-enthaltende Formulierung und Verfahren zu deren Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19830768A1 (de) |
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- 1998-07-09 DE DE1998130768 patent/DE19830768A1/de not_active Withdrawn
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