DE2060384A1 - Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CalciumsulfitInfo
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Description
T«l«gr.-Adr.i Elllptold MUndwi
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Tokio Tanan Telefon - Nr.
66
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- 8. Dez. 1970
••»ι«: Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfit
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Calciumsulfit und bezweckt eine solche Ausgestaltung desselben, dass sich das entstehende Calciumsulfit insbesondere
als Füllstoff für Kunststoffe eignet.
Es sind bereits verschiedene Caloiumsulfit-Herstellungsverfahren
bekannt. Hierzu gehören beispielsweise das Einleiten von Schwefeldioxyd in eine raumwarme Caloiumcarbonatsuspension,
das Zusammengeben von Natriumsulfitlösung und Calciumchloridlösung
bei niedriger Temperatur, um eine Doppelzersetzungsreaktion
zu bewirken, das Einleiten von Schwefeldioxyd in eine Caloiumoxydlösung bei Temperaturen unter 260°C sowie
die partielle Oxydation von Calciumthiosulfat in alkalischer
Lösung durch Wasserstoffperoxyd·
Kunststoffmaterialien zeichnen sich zwar nicht nur durch Ihre
ohemlsche Stabilität, überlegenere Elektroisolationseigenschaften
und leichte Handbarkeit, sondern auch durch ständige Lieferbarkeit
zu vergleichsweise niedrigem Preis und in beliebiger Menge aus, sodass sie weitgehende Verwendung finden· Sie
weisen aber neben diesen mehrfachen Vorteilen auch in mancherlei Beziehung, wie z.B. bezüglich Beständigkeit gegen Sonnen-
109824/1796 - 2 -
licht, Hitze und Kälte ungenügende Werte auf. Weiterhin besitzen insbesondere die thermoplastischen Materialien, wie
Polyolefin, Polyvinylchlorid, Polystyrol und dergleichen, neben diesen erwähnten Eigenschaften ungenügende mechanische
Eigenschaften in Bezug auf Zugfestigkeit, Härte, Steifigkeit usw., sowie schlechte Klebfähigkeit und Bedruckbarkeit. Zur
Beseitigung dieser ungenügenden Eigenschaften von Kunststoffen hat man ihnen schon zahlreich verschiedene Füllstoffe zugemischt
und dabei insbesondere Calciumsulfit als überlegene Zusatzsubstanz angesehen, weil es dem Kunststoff mechanische
Festigkeit, Beständigkeit gegen Sonnenlicht und Wärme, Klebvermögen, Bedruokbarkeit und so fort erteilt. Bei praktischer
Verwendung als Füllstoff verhielt es sich aber unvollkommen.
Das nach den bisherigen, vorerwähnten Verfahren hergestellte Calciumsulfit besass obendrein den Nachteil, dass es bei reichlicher
Zugabe zum Kunststoff dessen Orundeigenschaften beeinträchtigte.
Diesen Nachteil zu beseitigen 1st das Grundziel der Erfindung, Ihr Hauptzweck besteht darin, ein Herstellungsverfahren für
ein hochwertiges Calciumsulfit zu schaffen, das insbesondere bei Zusatz zu einem Kunststoff diesem erhöhte Beständigkeit
gegen Sonnenlicht und Wärme, Klebfähigkeit, Bedruckbarkeit und
mechanische Festigkeit zu erteilen vermag.
Die Erfindung sucht fernerhin die Sohaffung von Calciumsulfit, das man einem Kunststoff in grossen Mengen einverleiben kann,
ohne dessen Eigeneigensohaften zu beeinflussen.
Weitere Erfindungsziele bestehen darin, ein calciumsulfitgefülltes,
thermoplastisches Harz zu schaffen, das einem mit Calciumsulfit üblicher Art gefüllten Harz in Bezug auf Zugfestigkeit,
Zugscherfestigkeit, Stossfestigkeit, thermische sowie chemische Beständigkeit und Wärmesohrumpfung überlegen
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und zudem billiger ist. Ein solcher Thermoplastharzansatz soll
dabei die dem Harz selbst innewohnende Verformbarkeit aufweisen und sich im Sinne eines weiteren Erfindungsziels zu einem
naturpäpierähnlichen Kunstpapier verarbeiten lassen, indem man es mit grossen Mengen eines in spezieller Art hergestellten
Calciumsulfits vermischt.
Die Erfindung soll schliesslich insbesondere auch noch weitgehend einem öffentlichen Übel abhelfen, indem es eine direkte
Ausnutzung von schädlichen Abgasen erbringt, die in der petrochemischen Industrie bei der Erdölraffinierung und/oder
-crackung anfallen.
Demgemäss besteht die Erfindung in ihrem weitesten Umfange aus
einem Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfit, dessen kennzeichnende
Besonderheit in der Schrittfolge besteht, dass man CaIciumoxyd durch Einbringen in über 700C heisses Wasser einer
Hydratisierung bzw. sogenannter "Löschung" unterwirft und in die sich ergebende CaIciumhydroxydsuspension bzw. Löschkalkbrühe
soviel schwefeldioxyd-haltiges Gas einführt, dass die Suspension einen pH-Wert zwischen 1J und 15 erreicht und dabei
Neutralisation erfolgt. Der bevorzugte End-pH-Wert für die Schwefeldioxydeinführung liegt zwischen 8,5 bis 10. In dieser
Beziehung ergab die Erfahrung, dass bei niedrigeren pH-Werten das entstehende Calciumsulfit zu Grobkörnigkeit neigt, was an
sich unerwünscht ist.
Die bevorzugten Temperaturwerte für beide Reaktionen liegen Über 8O0C und am besten zwischen 900 und 1000C. Als Wärmequelle
benutzt man dabei im Sinne einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung möglicherweise die Wärme, die bei der Verbrennung von als Ausgangsmaterial benutztem Schwefelwasserstoff entsteht.
- 4 109824/1796
In letzterwähntem Falle der Schwefeldioxyd-Herstellung aus
rejLn Schwefelwasserstoff braucht letzterer nicht chemisch/zu sein,
und daher kann man mit einem hauptsächlich aus Schwefelwasserstoff bestehenden Gas arbeiten, wie es durch Kohlenwasserstoff-Abtrennung
aus einem Nebenproduktgas gewonnen wird, das seinerseits bei der Hydrierung oder thermischen Crackung von insbesondere
vergleichsweise schweren Erdölfraktionen anfällt. Man kann also die Abgase aus der Erdölraffinierung und der petrochemischen
Industrie verwenden. Daher besteht eine der Besonderheiten des erfindungsgemässen Calciumsulfit-Herstellungsverfahrens
darin, dass man selbst mit schwefelwasserstoffarmen Ausgangsgas ein als Füllstoff hochwertiges Calciumsulfit
erhalten kann, weil das neue Verfahren die alleinige Abtrennung und Ausnutzung der Schwefelwasserstoff-Komponente des
Rohgases bei seiner Verbrennung und die vorerwähnte Einführung des entstandenen Schwefeldioxyds in eine Calciumhydroxydsuspension
erleichtert. Die Rohgasverbrennung selbst kann in beliebiger,
bekannter Weise erfolgen, sofern sich nur sein zur Verfügung stehender Schwefelwasserstoffanteil mit Sauerstoff zu
Schwefeldioxyd umsetzen kann.
Das so z.B. aus der Erdölindustrie gewonnene, schwefeldioxydhaltige
Verbrennungsgas enthält ausserdem noch Dampf und Kohlendioxyd, die grundsätzlich ohne Erschwerung der ErfindungsdurchfUhrung
abgetrennt werden können, ohne dass dies aber erforderlich ist. Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht also
darin, dass man bei Verwendung von Schwefelwasserstoff als Ausgangsmaterial das schwefeldioxydhaltige Verbrennungsgas
als solches in die Löschkalkbrühe einleiten kann.
Ersichtlicherweise kann man diesem rohen Schwefeldioxyd auch noch solches anderer Herkunftsart, also z.B. solches aus verbranntem
Schwefel, zumischen.
109824/1796
Auch bezüglich der CaIciumhydroxydsuspension kommt es weder
auf chemisches Reinsein noch auf spezielle Konzentration an. Da aber das erfindungsgemäss gewonnene Calciumsulfit beim
Neutralisieren als Niederschlag anfällt, verwendet man ratsamerweise keine zu hoch konzentrierte Suspension, damit sich
nicht Calciumhydroxyd dem Sulfit als Verunreinigung zumischt.
Daher hält man die Calciumhydroxyd-Konzentration üblicherweise
unter 20$, vorzugsweise zwischen 5 bis 20$ und am besten zwischen 5 bis 15$. Der Löschkalkbrühe kann man auch noch -auf
Calciumhydroxyd bezogen- weniger als 1$ und vorzugsweise 0,2 bis 0,5$ eines wasserlöslichen Salzes oder Salzgemenges aus
Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- oder Aluminiumhalogenid, -sulfat oder -nitrat zusetzen, weil hierdurch das Kristallisierungsvermögen
des entstehenden Calciumsulfits und damit seine Wirksamkeit als Füllstoff insbesondere im Hinblick auf
die Oberflächeneigenschaften verbessert werden kann.
Der LöschkalkbrUhe kann man fernerhin auch gegebenenfalls
-wieder auf Calciumhydroxydgehalt bezogen- 0,5 bis 5$ und vorzugsweise 0,2 bis 0,5$ Ammoniak als pH-Wert-Puffer oder
0,01 bis 0,5$ und vorzugsweise 0,2 bis 0,5$ einer grenzflächenaktiven Substanz zumischen, um mit letzterer die Harzeigenschaften
nach Füllstoffzugabe zu verbessern. Derartige nichtionische grenzflächenaktive Substanzen sind beispielsweise
äthoxylierte allphatische Alkohole mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen in der aliphatischen Gruppe und 5 bis 50 Mol Äthylenoxyd
je Mol aliphatischem Hydrophobanteil oder äthoxylierte Alkylphenole mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und
ebenfalls 5 bis 50 Mol Äthylenoxyd je Mol Alkyl-Hydrophobanteil.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen
109824/1796
Figur 1 ein typisches Reaktionsgefäss zur chargenweisen
Durchführung der Lösch- und Neutralisierreaktion,
Figur 2 eine typische Reaktionsgefässerie für die kontinuierliche
Durchführung der Erfindung und
Figur 3 eine andere Ausführungsform der Apparatur mit teilweisem
Rücklauf der Reaktionsteilnehmer.
Bei der Benutzung der Anlage gemäss Figur 1 wird das als Rohmaterial
dienende Calciumoxyd über den Eingabestutzen 1 in das Reaktionsgefäss V eingefüllt, und gleichzeitig werden Wasser
und Dampf über ein Düsenrohr 2 (und gegebenenfalls ein zusätzliches,
nicht dargestelltes Düsenrohr 21) eingeleitet. Dabei
wird die Lösung auf über 8O0C und 5 bis"20 Gewichtsprozent
Calciumoxydgehalt gehalten und durch einen z.B. vom Motor jj
angetriebenen Rührer 4 gut durohgemengt. Nachdem auf diese Weise
das Calciumoxyd gelöscht ist, wird solange über das Düsenrohr 5 Schwefeldioxyd eingeblasen, bis der pH-Wert der Reaktionszone
in den Bereich von 7 bis 13 fällt und z.B. 8,5 erreicht,
wodurch das gelöschte Calciumoxyd neutralisiert wird. Währenddessen wird die Gefässinnentemperatur dadurch auf über
8o°C und vorzugsweise 90° bis 1000C gehalten, dass man weiterhin
Dampf einbläst oder, falls dadurch die Gefahr zu starker Suspensionsverdünnung entsteht, das Gefäss von aussen beheizt,
indem man ein Heizmedium, wie Dampf oder heisses Wasser, bei γ in die Gefäss-Ummantelung 6 ein- und über ein -an sich nicht
erforderliches- Ventil oder Trap 8 herauslässt. Während dieses Neutralisationsvorganges gibt man das Schwefeldioxyd nur langsam,
d.h. im Laufe von mindestens 20 Minuten, und in feinen Bimsen zu und schafft ebenso wie beim Löschvorgang durch kräftiges
Rühren des GefässInhalts ein einheitliches Reaktionssystem.
Die Drehzahl des z.B. Turbinenschaufel-Rührers wird zweokmässigerweise auf eine Umfangsgeschwindigkeit von jjm/sek
eingestellt.
- 7 109824/1796
Nicht umgesetztes Schwefeldioxyd und Dampf werden über den
Domauslass 9 abgelassen, anschliessend mit Hilfe eines -nicht
dargestellten- Wärmeaustauschers gekühlt und/oder kondensiert und als Schwefeldioxyd oder verdünnte schweflige Säure wiedergewonnen,
um zu gegebener Gelegenheit wieder in das Reaktionssystem zurückgeführt zu werden.
Nach erfolgter Neutralisation wird die entstandene Calciumsulfit-Suspension
nach öffnen des Ventils 11 durch den Bodenauslass 10 abgelassen und mittels Schleuderzentrifuge und geeigneter
Filterapparatur z.B. vom Amerika-, Oliver- oder M
Pressentyp vom festen Calciumsulfit abgetrennt, das schliesslich
in einem geeigneten, z.B. Luftstrora-Trockner getrocknet wird.
Wenn man das Löschen und Neutralisieren nicht chargenweise, sondern kontinuierlich durchführen will, schaltet man gemäss
Figur 2 mehr als 2 und vorzugsweise 3 bis 4 Reaktionsgefässe
V1, V2.... in räumlich absteigender Reihe an und führt die beiden
Reaktionen unter Ausnutzung des Uberlaufprinzips gefäss- *
weise nacheinander durch. Jedes Reaktionsgefäss ist dabei mit
Rührer 4, Speisedüse 12, Überlaufdüse IJ, Dampfeinblasdüse 2,
SchwefeldioxydeinblasdUse 5 und Ablasstutzen 9 versehen. M
Bei Benutzung einer Mehrgefässanlage vorstehend beschriebener
Art kommt es sehr stark auf die den einzelnen Qefässen zugeführte Schwefeldioxydmenge an. Da wahrscheinlich das Löschen
in der Hauptsache bereits im ersten Gefäss V, vor sich geht, gibt man hier bereits eine Schwefeldioxydmenge ein, die -auf
η gleich Gefässzahl bezogen- zwischen 1,3/n und 1,7/n liegt,
und verteilt das restliche Schwefeldioxyd auf die weiteren Gefässe V2 bis Vn.
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Noch günstiger für die Erzielung von Produktgleichförmigkeit und Massenproduktion ist es natürlich, ein zyklisch kontinierliches
Reaktionssystem zu benutzen, wie es z.B. in Figur j5
in einer möglichen Ausführungsform schematisch dargestellt
ist. Diese Figur zeigt ein Löschgefäss V mit CaIclumoxydeinlass
1, HeisswassereingabedUse 2, überlaufablass 15, Rührer 4
usw. Die entstandene LöschkalkbrUhe fliesst ständig in ein
Sammelgefäss A ab, aus dem es mittels Druckpumpe P in einen Mischer M und von dort in eine Alterungskolonne E überführt
wird.
Der Betrieb geht so vor sich, dass man kontinuierlich Calciumoxyd über den Einlass 1 in das Löschgefäss V einbringt, das
über Düsenrohr 2 mit mehr als 8o°C heissem Wasser gefüllt und ständig durchgerührt wird, um ein kontinuierliches Löschen zu
bewirken. Die so gewonnene LöschkalkbrUhe wird, wie bereits gesagt, ständig über Ablaufrohr 3* Sammelgefäss A, Druckpumpe
P und Mischer M in die Alterungskolonne E überführt. Falls der Mischer vom Injektortyp ist, saugt die durchströmende Brühe
Schwefeldioxyd an, mischt sich damit und wird in der Kolonne E zu Calciumsulfit neutralisiert. Dieses beginnt auszukristallisieren
und steigt langsam in der Kolonne bis zum Uberlaufrohr 14 auf, aus dem es entnommen wird. Ungenügend gealtertes Calciumsulfit
und nicht umgesetztes Calciumhydroxyd gelangen über
RUckflussrohr 15 in das Sammelgefäss A zurück, während nicht
umgesetztes Schwefeldioxyd über den Kopfauslass 16 in den Mischer M zurückgeführt wird. Das infolge übermässiger Kristallisation
ausfallende Calciumsulfit sammelt sich am Kolonnenboden und wird fallweise durch einen Bodenauslass 17 abgeführt,
abfiltriert und zusammen mit dem aus Auslass 14 herkommenden, feinteiligeren Calciumsulfit zum Fertigprodukt getrocknet.
Der bei Abbruch der Löschreaktion nicht über das Rohr Γ5 ablaufende Inhalt des Gefässes V kann über den Bodenauslass
18 in das Sammelgefäss A abgelassen werden.
- 9 109824/1796
_9. 206038A
Das so erfindungsgemäss gewonnene Produkt weist als Kunststoff-Füllmaterial
die nachstehend geschilderten, überragenden Eigenschaften auf. Es kann in unbegrenzter Menge als Füllstoff
beigegeben werden und wirkt um so besser, je mehr von
ihm im Harzansatz enthalten ist. Gewöhnlich arbeitet man aber mit 10 bis 90 und vorzugsweise 50 bis 80 Gewichtsprozent Zusatz.
Zu den erfindungsgemäss verbesserbaren Kunststoffen gehören thermoplastische Harze, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid
oder deir Copolymere untereinander oder mit anderen Thermoplasten. Ausser dem Calciumsulfit kann man andere
übliche Substanzen, wie Weichmacher, Alterungsschutzmittel, Färbemittel, Viskositätsverbesserer und dergleichen zusetzen.
Obwohl das erfindungsgemäss hergestellte Calciumsulfit aus feinen Teilchen ähnlich denen üblicher Herstellungsart besteht,
ist es den bisher bekannten Produkten bezüglich Füllstoffeigenschaften
weit überlegen, ohne dass man bisher den Grund für diesen Unterschied kennt.
Ein mit erfindungsgemässem Calciumsulfit gefüllter Harzansatz
zeigt merkliche Verbesserung bezüglich Zugfestigkeit (in Stabform und dergleichen), Zugscherfestigkeit (in Blattfortn), .
Stossfestlgkeit, chemischer Beständigkeit, Wärmeschrumpfung (Formstabilität), Wärmebeständigkeit (geringerer Verfärbbarkeit
und so weiter), Formbarkeit, Handhabbarkeit sowie Preisgünstigkeit· Insbesondere kann man das erfindungsgemässe
Calciumsulfit in grösserer Menge in thermoplastische Harze ein- ■ mischen, ohne deren Grundeigenschaften zu schädigen. Ausserdem
j bietet die Erfindung den Vorteil, dass man als Füllstoff ein Calciumsulfit verwenden kann, das aus Abgasen der petroohemlschen
Industrie als natürlich sehr billigem Rohmaterial her-ϊ
stellbar ist, wodurch nicht nur die Produktkosten noch weiter
- 10 -
109824/1796
herabgesetzt werden, sondern auch einem öffentlichen Übel abgeholfen
wird*
Nachstehend wird die Erfindung an Hand einiger bevorzugter AusfUhrungsbeispiele näher erläutert, ohne auf sie beschränkt
zu sein.
Es wurden in ihrer Eigenschaft als Kunststoff-Füllmaterial
miteinander verglichen:
a) nach optimaler Erfindungsvorschrift hergestelltes Calciumsulfit
(Beispiele 1-3)
b) erfindungsgemäss, aber mit anderen Umsetztemperaturen und
anderen Calciumoxydkonzentrationen hergestelltes Calciumsulfit (Versuchsbeispiele 1-3),
c) aus handelsüblichem Calciumhydroxyd durch blosses Neutralisieren
hergestelltes Calciumsulfit (Vergleichsbeispiel 1),
d) handelsübliches Calciumsulfit.
Tabelle I gibt die jeweiligen Herstellungs-Betriebsdaten und die Füllstoff-Leistungen an.
- 11 -
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Löschen Temp.0C CaO-Konz.
Temp. 0C
Neutralis ieren
CaO-Konz. Schluss pH-Wert
Füllstoff-Leistung
Beispiel 1 2 3
95-100 95-100 95-100
10 15
95-100 95-100 95-100
10
10
10
10
8,5 8,5
8,5 8,5
überlegen
ausgezeichnet
überlegen
Versuchsbeispiel 1
2 3
95-100 95-100 50-
30 2
10
95-100 95-100 95-100
10
2
2
8,5 10
8,5
8,5
gut gut gut
Vergleichsbeispiel
95-100
8,5
etwas schlechter schlechter
ro
IO CD CD O
Aus den Tabellenwerten ersieht man, dass die Füllstoff- Leistung des nach optimaler Erfindungsvorschrift hergestellten
CaIciumsulfits denen aller übrigen Vergleichsraaterialien weit
überlegen ist.
Bei dieser Versuchsreihe wurden die Betriebsbedingungen sowohl beim Löschen als auch beim Neutralisieren variiert und
bei letzterem z.T· auch noch mit einem Zusatz an nicht-ionischer, grenzflächenaktiver Substanz oder Ammoniak gearbeitet.
109874/17QC
Tabelle II
Beispiel | 5 | Löschen | CaO- | Neutralisieren | CaO- | Schluss- t pH-¥ert |
Zusatz | Zusatz- menge |
- | Füllstoff- Leistuag |
|
Beispiel | 6 | 20 | Temp.0C | 5 | 13 | nicht- ionischer Surfektant |
0,2 | - | überlegen | ||
Beispiel | 7 | 70- 75 | 10 | 95-100 | 10 | 7 | AnKDoniak | 0,3 | überlegen | ||
O | Beispiel | 8 | 75- 80 | 15 | 95-100 | 10 | 8 | - | - | Überlegen | |
CO «ο |
Beispiel | 9 | 85- 90 | 15 | 95-100 | 10 | 12 | Ammoniak | 0,5 | ausgezeichnet * | |
Beispiel | 10 | 95-IOO | 15 | 95-100 | 10 | 13 | nicht- 0,4 ionischer o* Surfektant' |
ausgezeichnet ν I |
|||
-Jl
;£% |
Beispiel | 11 | 95-100 | 10 | 95-100 | 15 | 11 | - | überlegen | ||
Beispiel | 95-100 | 10 | 70- 75 | 20 | 9 | - | überlegen | ||||
95-100 | 10 | 75- 80 | 10 | 10 | mm | Überlegen | |||||
95-100 | 85-90 | ||||||||||
2)
P olyoxyäthylen-laurylather,
, Polymerisationsgrad 8 Polymerisationsgrad 18
CD CD
CO
CO
Die fabellenwerte sprechen für sich und bedürfen keiner
näheren Erläuterung.
näheren Erläuterung.
Bei diesen Versuchen wurde der Einfluss der Neutralisierungs»
bedingungen auf die Füllstoff-Leistung untersucht. Das Löschen
erfolgte in allen Fällen gleichartig und unter den meistbenutzten Bedingungen, nämlich durch Zugabe von 10 Gew.-$ Galciuraoxyd
zu 97 ·$■ 2°C heissem Wasser. Beim Neutralisieren andererseits
wurden Suspensionstemperatur und Schwefeldioxyd-Konzentration
variiert*
Temp. | Neutralisieren | 0G | S02-Kon | ζ* Schluss* | Füllstoff- | |
Gew.-# | pH-Wert | Leistung | ||||
97 + | 2 | 5 | 8,5 | überlegen | ||
Beispiel 12 | 97 t | 2 | 10 | 8,5 | ausgezeichnet | |
15 | 97 4 | 2 | 20 | 8,5 | überlegen | |
14 | 97 t | 2 | 2 | 8,5 | gut | |
Versuchs- Beispiel 4 |
97 i | 2 | 30 | 11,0 | gut | |
5 | 50 t | 5 | 10 | 8,5 | gut | |
6 | - | - | schlechter | |||
Vergleichs- beispiel jj |
||||||
Beim Versuchsbeispiel 4 wurde mit zu niedriger, beim Versuchsbeispiel
5 mit zu hoher Calciumhydroxyd-Konzentration und beim
Versuohabeispiel 6 mit erniedrigter Temperatur gearbeitet»
109824/1796
- i5 -
Beim Vergleichsbeispiel 5 wurde handelsübliches Calciumsulfit
benutzt, das zuvor 3 Stunden lang sorgfältig in einem luftbeheiztem
Ofen bei 12O0C getrocknet worden war.
Aus den Tabellenwerten ersieht man, dass sowohl mit aus dem günstigen Bereich von 5 bis 20 Gew.-% herausfallendem Calciumhydroxydgehalt
als auch mit zu niedriger Temperatur weniger zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden. Man hält also
ratsamerweise die Neutralisierungstemperatur über 900C und die
Calciumhydroxyd-Konzentration zwischen 5 bis 20 Gew.-%,
Diesmal wurde der Einfluss der An- und Abwesenheit von anorganischen
Salzen beim Neutralisieren auf die Füllstoff-Leistung untersucht. Die Versuche wurden mit Calciumhydroxyd durchgeführt,
das unter den gleichen Bedingungen wie beim Beispiel 2 hergestellt war.
- 16 -
1098Μ/1796
T a b e 1 le IV"
Temp. 0C
Neutralisieren
Salzzusatz
Schluss- Substanz
PH-Wert
Mischverhältnis zu
Ca(CH)2
Ca(CH)2
Füllstoff-Leistung
Beispiel 18 9 O-100
5 5 5 5
8,5 MgCl2 0,2
8,5 NaCl+Na2S04 0,5
8,5 NaNCy-MgCl2 0,5
8,5 - O
ausgezeichnet
ausgezeichnet
ausgezeichnet
überlegen
CT) CD OJ CO
Aus diesen Tabellenwerten ersieht man, dass ein Salzgehalt
im Neutralisierungsmedium die Füllstoff-Leistung erhöht.
Die in den Tabellen I, HJ und IV enthaltenen Angaben über die Füllstoff-Leistung beruhen auf der Gesamtauswertung einer Mehrzahl
von Testen, die z.B. betreffs
Sonnenlichtbeständigkeit gemäss JIS A141O1968 entsprechend
ASTM D-1435,
Wärmebeständigkeit gemäss ASTM D-I525,
Scherfestigkeit gemäss JIS Ρ8ΐ1β-19β3 entsprechend
ASTM D-1922-βΙΤ,
und so fort, mit Blattproben durchgeführt wurden, die aus verschiedenen
Ansätzen aus je
Polyolefinharz in Form von Mitteloder Niederdruck-Polyäthylen oder
-Polypropylen 27 Gew.-^
Äthylen-Propylen-Kautschuk 2,5 Gew.-^
Calciumsulfit gemäss tabellierter
Herkunft 70,5 Gew.-%
geformt wurden. Die CaIciumsulfit-Hersteilung erfolgte bei
allen Beispielen chargenweise.
In der nachstehenden Tabelle V sind die jeweiligen Scherfestigkeitswerte
angegeben.
Scherfestigkeit (in g/0,2mm) für ein Blatt
aus
Polyäthylen | quer | Polypropylen | quer | |
längs | 430 | längs | 245 | |
Beispiel 1 | 1850 | 470 | 440 | 260 |
2 | 2280 | 440 | 490 | 240 |
3 | 18ΟΟ | 435 | 430 | 240 |
12 | I79O | 475 | 430 | 255 |
13 | 2270 | 430 | 505 | 240 |
14 | 1900 | 480 | 450 | 260 |
15 | 2290 | 480 | 500 | 260 |
16 | 23ΟΟ | 480 | 510 | 260 |
17 | 23IO | 440 | 510 | 245 |
18 | I820 | 310 | 450 | 210 |
Versuchs- beispiel 1 |
1450 | 310 | 380 | 210 |
2 | 1430 | 300 | 380 | 210 |
3 | 1370 | 315 | 385 | 210 |
4 | 1420 | 310 | 385 | 215 |
5 | 1270 | 310 | 380 | 210 |
6 | 1010 | 260 | 340 | I90 |
Vergleichs- be Lap IeI 1 |
8OO | 150 | 230 | 140 |
2 ,.5 | 36Ο | 280 |
_19. 206038Λ
Nach der Arbeitsweise der vorangehenden Beispielsserie 15 bis
18 wurden Blätter aus Polyäthylen- und Polypropylenansätzen
der angegebenen Zusammensetzung auf Scherfestigkeit untersucht, wobei das benutzte Calciumsulfit bei Versuch I9 mit Hilfe einer
Dreigefäss-Apparatur gemäss Figur 2 und bei Versuch 20 mit Hilfe einer Umlaufapparatur gemäss Figur 3 unter den in Beispiel
16 angegebenen Bedingungen hergestellt worden war.
Tabelle VI
Scherfestigkeit (in g/0,2mm) für ein Blatt aus
Scherfestigkeit (in g/0,2mm) für ein Blatt aus
Polyäthylen | quer | Polypropylen | quer | |
längs | 520 | längs | 300 | |
Beispiel I9 | 26OO | 530 | 560 | 320 |
20 | 2700 | 480 | 580 | 260 |
(Beispiel 16) | 2500 | 510 |
Aus den Tabellenwerten ersieht «an, dass die Calciumeulfit-Heratellung In kontinuierlich·· oder Umlaufbetrieb den ohargenweisen Betrieb Überlegen ist·
Aus EisensulfId mlttele verdünnter Salzsäure entwickelter
Schwefelwasserstoff wurde so« wie er entstand, in luft su
einem schwefeldioxydhaltigen Gas verbrannt, dessen SO2-Gehalt
- 20 109824/1796
danach auf 8 Vol.-# eingestellt wurde. Dieses Gas wurde in
eine kochende, 5 Gew.-% Calclumhydroxyd enthaltende Löschkalkbrühe
eingeblasen, die zuvor unter den in Beispiel 1 gegebenen Bedingungen hergestellt war. Nach Erreichen des pH-Wertes 8,5
wurde mit der Qaszufuhr aufgehört und das so entstandene Calciumsulfit abfiltriert und getrocknet. Seine Analyse ergab
eine Zusammensetzung aus 99,8 % CaSO,·1/2 H2O und 0,2 % Ca(OH)2,
Zum Vergleich wurde in gleicher Weise ein Calciumsulfitprodukt
hergestellt, bei dem aber als Schwefeldioxyd-Ausgangsmaterial Schwefel anstelle von Schwefelwasserstoff benutzt wurde.
Beide Calciumsulfitsorten wurden dann in den Anteilsmengen
70, 75 oder 80 Gew.-^ in Polyäthylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid
eingemischt. Alle so gewonnenen Harzansätze wurden zu je 0,2 mm dicken Blättern verformt, die dann auf die verschiedenen,
in nachstehender Tabelle VII aufgezählten Eigenschaften untersucht wurden.
- 21 -
1 (I "4 « 1 L / 1 I <*
T a belle VII
Harz | gemäss Erfin dung |
Polyäthylen | 70 | Ver gleich |
75 | Ver gleich |
80 | Ver- glei |
Polyvinylchlorid (5) | Ver gleich |
75 | Ver- gleic |
Füllmenge in G©Wt-$ | 313 | Ver gleich |
360 | gemäss Erfin dung |
240 | gemäss Erfin dung |
196 | 70 | 192 | gemäss Erfin dung |
230 | |
Füllstoff | 303 | 298 | 351 | 270 | 224 | 202 | 191 | gemäss Erfin dung |
186 | 248 | 224 | |
Zugfestigkeit (kg/cm2) |
298 | 240 | 348 | 261 | 230 | 201 | 186 | 201 | 179 | 244 | I96 | |
Alterungsbest än- digkeit (kg/cm2) (1) |
3,2 | 280 | 8,9 | 239 | 3,1 | 186 | 2,8 | 191 | 7,4 | 241 | 3,8 | |
Laugenbeständig keit (kg/cm2) (2) |
100 | 3,6 | 80 | 2,9 | 70 | 2,7 | 60 | 186 | 60 | 3,6 | 80 | |
S chrumpfung und Verformbarkeit <*> (3) |
80 | 100 | 100 | 7,3 | 100 | |||||||
Verarbeitbarkeit <*> |
Polypropylen | 100 | ||||||||||
Harz | 60 | |||||||||||
Füllmenge in Gew.-# | gemäss Irfin- dung |
|||||||||||
Füllstoff | 372 | |||||||||||
Zugfestigkeit (kg/onf) |
368 | |||||||||||
Alterungsbea tändig«· keit (kg/cm2) (1) |
361 | |||||||||||
Laugenbestand ig- keit (kg/cuT) (2) |
8,2 | |||||||||||
Schrumpfung und (3) Verformbarkeit (%) |
100 | |||||||||||
'Verarbeitbarkeit (4) | ||||||||||||
109824/1796
- 22-
~' Die Zugfestigkeit wurde gemäss ASTM D-638-67J an Proben gemessen,
die zuvor 50 Stunden lang in einem 120 + 5°C heissen Ofen aufbewahrt waren;
' Die Zugfestigkeit wurde an Proben gemessen, die zuvor 7 Tage
lang in 30 #iger wässriger Natronlauge gelegen hatten;
^' Die Prozentzahlen geben die Änderung der Probenblattfläche
nach 2 stündiger Aufbewahrung in einem luftbeheizten Ofen bei 120 + 0,5°C an;
' Die Verarbeitbarkeit wurde an Hand der Zeit ermittelt, die
zur völligen Homogenisierung des zu prüfenden Harzansatzes bei seiner Verarbeitung auf einem Zweiwalzenstuhl erforderlich
war, der aus zwei je I60 + 5°C heissen Walzen von je
89 mm Durchmesser und 200 nun Länge, einem Drehzahlverhältnis von 1,2 und einer Walzenspaltweite von 1,8 mm bestand. Die
Mahldauer des erfindungsgemässen Ansatzes wurde dabei jeweils als Wert 100 eingesetzt, und je langer die Mahldauer beim
Vergleichsansatz war, desto niedriger war sein Verarbeitbarkeitswert.
-*' Die Polyvinylchloridansätze besassen folgende Zusammensetzung:
Polyvinylchlorid 30$ 2O# 15$
Dioctylphthalat 8% 6$ 4$
Bleistearat 2% h% 6<f0
Calciumsulfit 6o$ 70$ 75$
Als Schwefeldioxydquelle diente diesmal das bei der Schwerülhydrierung
anfallende Gasgemisch aus
- 23 109824/1796
Schwefelwasserstoff Kohlendioxyd
G1 -C-,-Kohlenwassers toff en
1
48
51
Vol.
51
Vol.
Es wurde -auf den in ihm enthaltenen Schwefelwasserstoff bezogenmit
Luft im Volumenverhältnis 9 : 1 gemischt und verbrannt. Das so verbrannte Gas wurde solange in eine etwa 1000C heisse Calciumhydroxydsuspension
eingeführt, die durch Eingeben von Calciumoxyd in 900C heisses Wasser entstanden war, bis alles CaIciumhydroxyd
in das Sulfit umgewandelt war. Das so gewonnene Calciumsulfit besass nach dem Entwässern und Trocknen eine Teilchengrösse
von 1 bis lO/U. Von ihm gab man jeweils 70 Gewichtsteile zu je
30 Gewichtsteilen der in Tabelle VIII angegebenen Thermoplastharze
und verformte die einzelnen Harzzusätze zu lmm dicken Platten, die auf die ebenfalls in der Tabelle angegebenen Eigenschaften
untersucht wurden.
Tabelle VIII
gemäss Erfindung
Zugfestigkeit (kg/cm )
Alterungsbeständigkeit (kg/cm2)
Laugenbeständigkeit (kg/cm )
Schrumpfung und Verformbarkeit (%)
ο 1 ektr. V/iders i and
(Ohm/rm)
Polyäthylen | Polypropylen | Polyvinyl chlorid |
313 | 287 | 254 |
308 | 270 | 200 |
297
4.9
J
285
>ισ
16
220
7,3
α
Das gemäss Beispiel 22 gewonnene Calciumsulfit wurde in verschiedenen,
zwischen 30 und 70 Gew.-% liegenden Mengen in zwei verschiedene,
handelsübliche Mittel/Niederdruck-Polyäthylensorten A bzw. B eingemischt, von denen die Sorte A das mittlere Molekulargewicht
65 000 und den Schmelzindex 6,5 und die Sorte B das mittlere Molekulargewicht 75 000 und den Schmelzindex 3,0 aufwies.
Die so erhaltenen Harzansätze wurden je zu einem Becher von 70 mm Höhe, 1,5 mm Wandstärke und 200 ecm Fassungsvermögen
spritzverformt. Die Verformungsbedingungen waren wie folgt:
Formgeber 85 g Kolben-Spritzgussmaschine
p Spritzdruck 30 kg/cm Zylindertemperatur 210°, 220°, 24o° C
Taktdauer 18 sek
Zwecks Vergleich wurden weitere Becher aus den verschiedenen Harzansätzen geformt und in gleicher Welse untersucht, bei denen
aber der Füllstoff aus Calciumsulfit bestand, welches mit Hilfe von aus verbranntem Schwefel stammendem Schwefeldioxyd hergestellt
war. Die verschiedenen Probebecher wurden je mit der öffnung nach unten auf Zementboden aufgesetzt, und dann liess man
auf sie eine 500g schwere Stahlkugel aus wachsender Höhe fallen, um die Mindesthöhe festzustellen, bei der der Becher zerstört
wurde.
- 25 -
Tabelle IX
Polyäthylensorte
Zugemischte Calcium- Erfindung Vergleich Erfindung Vergleich sulfitmenge (%)
120 | 120 | 140 | 130 | |
40 | 100 | 100 | 100 | 100 |
50 | 6o | 50 | 80 | 70 |
60 | 50 | 20 | 50 | 30 |
70 | 20 | 15 | 30 | 20 |
- 26 -
Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfit, dadurch gekennzeichnet,
dass man Calciumoxyd zwecks Hydratisierung in mehr als 7O°C heisses Wasser eingibt und in die so entstandene
Calciumhydroxydsuspension zwecks Neutralisierung bei über 7O°C ein schwefeldioxydhaltiges Gas solange einführt,
bis der pH-Wert der Suspension in den Bereich 7-13
gerät.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Reaktionstemperatur sowohl während des Hydratisierens
als auch des Neutralisierens auf über 8o°C hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Reaktionstemperatur sowohl während des Hydratis
ierens als auch des Neutralisierens zwischen 90° und
1000C hält.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis j5,
dadurch gekennzeichnet, dass man das Schwefeldioxydhaltige
Gas so lange einführt, bis der pH-Wert in den Bereich 8,5-10 gerät.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einem schwefeldioxydhaltigen
Gas arbeitet, das durch Verbrennen von Schwefelwasserstoff haltigem Gas entstand.
- 27 109874/1796
6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, dass man mit einem schwefeldioxydhaltigen Gas arbeitet, das
durch Verbrennen eines Abgases der Erdölraffinierung
oder -crackung entstand.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Calciumoxydkonzentration während der Hydratisierungsreaktion unter 20 Gewichtsprozent
hält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die CaIciumoxydkonzentration zwischen 5 und I5 Gewichtsprozent
hält.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Calciumhydroxydkonzentration
während der Neutralisierungsreaktion unter
20 Gewichtsprozent hält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man die Calciumhydroxydkonzentration zwischen 5 und I5
Gewichtsprozent hält.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man die Neutralisierungsreaktion
in Gegenwart von -auf Calciumhydroxydgewicht bezogen-0,2-0,5$ mindestens eines anorganischen Salzes in Form
eines Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- oder Aluminiumhalogenids,
-sulfate oder -nitrate durchführt.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Neutralisierungsreaktion in Gegenwart yon -auf Calciumhydroxydgewicht bezogen-0,01-0,5$
einer nichtionischen grenzflächenaktiven Substanz durchführt.
- 28 109824/179$
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Neutralisierungsreaktion
in Gegenwart von -auf Calciumhydroxydgewicht bezogen-0,05-5$
Ammoniak durchführt.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis Ij5,
dadurch gekennzeichnet, dass man Hydratisieren und Neutralisieren in einer Mehrstufenapparatur aus mindestens zwei
Reaktionsgefässen kontinuierlich durchführt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer η-stufigen Apparatur die anfänglich in
eines der Reaktionsgefässe einzuführende Schwefeldioxydmenge zwischen 1,3/n und 1,7/n. (mit n>2) der insgesamt
einzugebenden Menge hält und die restliche Schwefeldioxydmenge
gleichmässig auf die übrigen Reaktionsgefässe verteilt.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis I3,
dadurch gekennzeichnet, dass man Hydratisieren und Neutralisieren in einer Umlaufapparatur kontinuierlich durchführt.
17» Aus thermoplastischem Harz und Calciumsulfit bestehender
Thermoplastansatz, dadurch gekennzeichnet, dass der
CaIciumsulfitbestandteil aus dem Reaktionsprodukt besteht,
das beim Einführen des schwefeldioxydhaltigen Verbrennungsproduktes eines schwefelwasserstoffhaltigen Gases in eine
CaIciumhydroxydsuspension entsteht.
18. Thermoplastansatz nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
dass er -auf sein Gesamtgewicht bezogen- 10-90$ Calciumsulfit enthält.
- 29 -
10982Λ/179Ρ
19· Thermoplastansatz nach Anspruch 17 und 18, dadurch gekennzeichnet,
dass er -auf sein Gesamtgewicht bezogen-50-8 <$ Calciumsulfit enthält.
20. Thermoplastansatz nach einem der Ansprüche I7 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass sein Therraoplastharz-Anteil aus Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder deren
Copolymeren oder Mischungen untereinander besteht.
Leerseite
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