DE2059277C3 - Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Protein - Google Patents
Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung von hochwertigem ProteinInfo
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Description
in einer geeigneten Nährlösung unter Verwendung von Methanol als einziger Kohlenstoffquelle unter
aeroben Bedingungen züchtet, die gebildeten Zellen aus dem Kulturmedium abtrennt und aus ihnen das
Protein gewinnt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Pseudomonas sp.
oder
Pseudomonas sp.
ATCC Nr. 21439
ATCC Nr. 21438
7H2O | g/l Leitungs | |
• H2O | wasser | |
H3PO4 | 1-3 | |
MgSO4 | 0,2-0,8 | |
K2SO4 | 0,2-1,0 | |
FeSO4 · | 0,01-0,03 | |
MnSO4 | 0,01 -0,03 | |
IS
20
bei einer Temperatur von etwa 25 bis etwa 45° C und einem pH-Wert von 5,5 bis 8,5 züchtet
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß man die Fermentation mit einer
Nährlösung der folgenden Zusammensetzung durchführt:
30
35
Gegenstand der Erfindung ist ein biosynthetisches Verfahren zur Herstellung von Protein durch Züchtung
bestimmter Mikroorganismen in einem Nährmedium, das als einzige Kohlenstoffquelle Methanol enthält
Dieses Verfahren kann kontinuierlich oder chargenweise durchgeführt werden.
Der gegenwärtige weltweite Mangel an Protein, insbesondere an preisgünstigem tierischen Protein für
den Verbrauch durch Mensch und Tier ist allgemein bekannt. Bei dem Versuch, diesem Proteinmangel
abzuhelfen, wurden kürzlich mehrere biosynthetische Verfahren entwickelt, mit denen durch Züchtung von
Mikroorganismen auf verschiedenen kohlenstoffhaltigen Substraten biologisch erzeugtes Protein erhalten «
wird. Nach einem dieser Verfahren werden verschiedene Mikroorganismen, z. B. Bakterien auf Kohlehydrat-Substraten
gezüchtet. Dieses Verfahren hängt jedoch von der Verfügbarkeit großer Mengen verhältnismäßig
kostspieliger Kohlenhydrate ab, welche die Kosten des m> Verfahrens und des Produkts wesentlich erhöhen.
Ein anderes kürzlich entwickeltes und mehr versprechendes Verfahren für die biologische Synthese von
Protein für Ernährungszwecke besteht in der Züchtung von Mikroorganismen auf Petroleumsubstraten. Diese 6>
Art der Proteinsynthese wird gewöhnlich in einem wäßrigen, eine Kohlenwasserstoffbeschickung, Sauerstoff.
Stickstoff und andere notwendige Nährstoffe sowie den zu züchtenden Mikroorganismus enthaltenden
Nährmedium durchgeführt
Aus der DE-OS 19 21886 ist ein Verfahren zur
Herstellung eines protejnhaltigen ZeUproduktes aus
Mikroorganismen bekannt, bei dem acyclische niedere Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 5 C-Atomen als Hauptkohlenstoftquelle
verwendet werden. Die dabei erzielten Produkte weisen einen Proteingehalt von nur etwa
40% auf. Man war deshalb bestrebt, ein Verfahren zu finden, das unter Verwendung einer preiswerten, leicht
zugänglichen Kohlenstoffquelle Produkte mit höherem Proteingehalt liefert
Obgleich allgemein bekannt ist, daß Mikroorganismen typischerweise kein Methanol assimilieren, wurde
überraschenderweise gefunden, daß bestimmte Mikroorganismen Methanol zu assimilieren vermögen und
dabei Zellprodukte mit einem hohen Proteingehalt über 70%, liefern.
Wie die Arbeiten von Dworkin & Foster (1956), J. Bact, 72, 646-659; Leadbetter & Foster
(1958), Arch. Mikrobiol, 30, 91-118; Harrington & Kallio (I960), J. Bact, 80,
321 -324 und R ο χ b u r g h (1959), Can. J. Microbiol, 5,
87—98, zeigen, ist die Fähigkeit bestimmter Mikroorganismen, auf einem bestimmten Substrat zu wachsen,
nicht vorhersehbar. So verwendet beispielsweise. ein von Kaneda & Roxburgh ^identifizierter und
charakterisierter Pseudomonas sp. Stamm Tartrat als Wachstumsquelle, während die erfindungsgemäß verwendeten
Pseudomonas sp. Stämme ATCC 21438 und 21439 auf Tartrat als Substrat nicht wachsen. Gleichermaßen
wird beschrieben, daß zwei bestimmte Pseudomonas Methanica Stämme unterschiedliche Wachstumscharakteristika
gegenüber Methan und Äthanol aufweisen.
Im erfindungsgemäßen biosynthetischen Verfahren
wird eine bestimmte Klasse von Mikroorganismen eingesetzt, die auf Methanol zu wachsen vermögen, das
vorzugsweise aus einem Petroleumkohlenwasserstoff stammt. Die für das erfindungsgemäße Verfahren
besonders geeigneten Mikroorganismen sind nachfolgend mit ihren Wachstumscharakteristika aufgeführt:
Identifizierung Pseudomonas sp. Pseudomonas sp.
Stamm 6307 MC7
ATCCNr.') 21439 21438
Verwertung von
Verwertung von
Methan -
Methanol + +
Äthanol - +
Formiat — +
Tartrat
Acetat - -
Glucose — +
Lactat — +
') American Type Culture Collection, Washington. F. C.
Andere Mikroorganismen, die Methanol zu assimilieren vermögen, sind nachfolgend unter ihren ATCC
Registriernummern aufgeführt:
Corynebacterium sp, ATCC 21232
Corynebacterium sp. ATCC2I236
Corynebacterium sp. ATCC2I236
Das Fermentationsverfahren ist aerob, und das Kulturmedium besteht aus einem wäßrige Mineralsalze
und überschüssigen Sauerstoff enthaltenden Medium. Es ist ähnlich wie das in der US-PS 34 14 477 beschriebene
Verfahren zur Biosynthese von Protein aus Kohlenwns-
serstoffen unter Verwendung eines Antibiotikums und
das in der US-PS 33 84 491 beschriebene Verfahren zur Herstellung von Futtermittelzusätzen mit hohem
Proteingehalt aus Kohlenwasserstoffen,
Ein zufriedenstellendes Nährmedium enthält die
folgenden Bestandteile
Bestandteile | Konzentration, g/I | gewöhnlich | vorzugsweise |
anwendbar | verwendet | verwendet | |
5-80 | 10-50 | ||
Kohlenwasserstoffe | 4-120 | 1-10 | 2-8 |
K2HPO4 | 0,5-15 | 7-13 | 8-12 |
(NH4)2HPO4 | 5-15 | 0,2-0,9 | 0,3-0,8 |
Na2SO4 | 0,1-1,0 | 0,005-0,04 | 0,01-0,03 |
FeSO4-7 H2O | 0,002-0,5 | 0,2-0,6 | 0,3-0,5 |
MgSO4-7 H2O | 0,1-0,7 | 0,005-0,04 | 0,01-0,03 |
MnSO4-7 H2O | 0,002-0,05 | 0,005-0,04 | 0,01-0,03 |
NaCI | 0,002-0,05 | 100 Gew.-% | |
Wasser | zum Auffüllen auf | ||
Andere mineralische Nährstoffe, die gegebenenfalls in Spurenmengen zugefügt werden
können, sind:
Bestandteile | Konzentration, mg/1 | gewöhnlich | vorzugsweise |
anwendbar | verwendet | verwendet | |
0-0,3 | 0-0,2 | ||
ZnSO4 H2O | 0-0,4 | 0-0,05 | 0-0,04 |
Na2McO4 H2O | 0-0,06 | 0-1,1 | 0-1,2 |
CoCI2 | 0-1,2 | 0-0,07 | 0-0,06 |
HjBOj | 0-0,08 | 0-1,25 | 0-0,2 |
CuSO4-5 H2O | 0-0,3 | 0-0,13 | 0-0,12 |
CaCI2-OH2O | 0-0,14 | 0-0,008 | 0-0,006 |
NiCl2-OH2O | 0-0,01 | ||
Die notwendigen und die gegebenenfalls verwendbaren Nährstoffe können auch in Form anderer Salze oder
Säuren zugefügt werden als sie vorliegend angegeben sind.
Salzlösung A
g/l
dest. Wasser
MgSO4-7 H2O
FeSO4-7 H2O
MnSO4 · 4 H2O
NaCI
FeSO4-7 H2O
MnSO4 · 4 H2O
NaCI
40
2
2
2
Das vorstehende Pi-Medium hat einen pH-Wert von 7,8. Dieses Medium kann dahigengehend variiert
werden, daB man das Phosphat in Form von Phosphorsäure zufügt.
Die Fermentationstemperatur kann je nach dem verwendeten spezifischen Mikroorganismus zwischen
etwa 20 und etwa 65°C betragen. Die bevorzugten Temperaturen liegen zwischen etwa 25 und etwa 45°C,
z. B. bei etwa 32°C. Der pH-Wert beträgt vorzugsweise zwischen 5,5 und 8,5, z. B. etwa 7,0.
Ein konstanter pH-Wert wird mittels einer pH-Kontrollvorrichtung aufrechterhalten, mit der die Säuren
sobald sie gebildet werden, durch basische Lösungen, wie Calciumhydroxid, Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid
neutralisiert werden. Die Abtrennung der Zellen vom Kulturmedium und Reinigung kann mit den
üblichen Vorrichtungen erfolgen, z. B. durch Zentrifugieren.
Das Fermentationsverfahren kann kontinuierlich oder chargenweise durchgeführt werden. Nachdem die
Fermentation eine vorbestimmte Zeit vor sich gegangen ist, wird mindestens ein Teil des Kulturmediums aus
der Fermentationszone abgezogen und vorzugsweise einer Konzentrierungs- oder Abtrennzone zugeführt. In
der Abtrennzone werden die Zellen aus der wäßrigen Aufschlämmung, in der sie gebildet wurden, gewonnen
oder konzentriert. Die Konzentrierung kann in üblicher geeigneter Weise, z. B. durch Zentrifugieren, Filtrieren,
Absetzen u. dgl. erfolgen. Die wäßrige Aufschlämmung, aus der die Zellen gewonnen wurden, wird vorzugsweise
in die Fermentationszone zurückgeführt
Die abgetrennten Proteinzellen werden sodann einer
bo Sterilisierungszone zugeführt, wo die Mikroorganismen
abgetötet werden. Zum Abtöten der Mikroorganismen kann jede geeignete Methode angewandt werden, z. B.
eine Hitze-Pasteurisierung. Die Temperatur wird hierbei mindestens 30 Minuten auf mindestens 121°C
gehalten. Ein zweites Verfahren besteht in der Sprühtrocknung. Bevorzugt wird jedoch die Abtötung
der Mikroorganismen durch Zellzerstörung, die man dadurch herbeiführen kann, daß man die Zellen mit
Aceton, Äther, Hexan oder einem ähnlichen organischen Lösungsmittel in Berührung bringt.
Nachdem die Mikroorganismen abgetötet sind, ist es vorteilhaft, die Proteine aus den Zellwandungen und
von den Fetten, Kohlehydraten und anderen Nicht-Proteinen abzutrennen. Die Abtrennung kann in jeder
geeigneten Weise erfolgen und hängt von dem verwendeten spezidien Mikroorganismus ab. Zum
Beispiel kann die in der US-Patentschrift 33 47 688 (»Protein-Anhangsstoffe und Verfahren zu ihrer Herstellung«) beschriebene Methode angewandt werden.
Das folgende Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren.
Es wurde eine Reihe kontinuierlicher aerober Fermentationen unter Verwendung des unten angegebenen PrMediums und von Methanol als einziger
Kohlenstoffquelle durchgeführt Die Temperatur betrug 32° C Der pH-Wert wurde mittels Ammoniumhydroxid
auf 7,0 gehalten. Auf Grund der Löslichkeit des Methanols im Fermentationsmedium betrug der erforderliche Energieaufwand weniger ais 3,5 PS/3781
Nährmedium. Der Sauerstoffbedarf betrag etwa 2,2 g je g Zelle. Es wurden Ausbeuten von etwa 0,4 g Zelle je g
Methanol erhalten, Die Wachstumsgeschwindigkeiten betrugen bei einer Verweilzeit von 2,0 Stunden
3,0-6,0g/I/Stunde, Zellzusammensetzung; 7G-80%
Protein (N χ 625), 3-5% Gesamtfett und etwa 4%
Asche.
15
20
P2-Medium | g/l Leitungs |
wasser | |
H3PO4 | 1-3 |
MgSO4 | 0,2-0,8 |
K2SO4 | 0,2-1,0 |
FeSO4-7 H2O | 0,01-0,03 |
MnSO4-H2O | 0,01-0,03 |
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also unter Verwendung eines bestimmten Klasse von
Mikroorganismen und Methanol als KohlenstoffqueHe hochwertiges Protein erhalten Die gebildeten Zellen
enthalten mehr als 60Gew.-% Piatein, vorzugsweise
mehr als 70 Gew.-%, und weniger als etwa 5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als etwa 3Gew.-%, Fett Der
Aschegehalt dieser Zellen liegt unter etwa 5 Gew.-°/o.
Claims (1)
1. Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Protein, dadurch gekennzeichnet,
daß man
Pseudomonas sp,
Pseudomonas sp.
Corynebacterium sp.
Corynebacterium sp.
Pseudomonas sp.
Corynebacterium sp.
Corynebacterium sp.
ATCC Nr. 21439
ATCC Nr. 21438
ATCC Nr. 21232
ATCC Nr. 21236
ATCC Nr. 21438
ATCC Nr. 21232
ATCC Nr. 21236
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