DE2059131A1 - Verfahren zur Herstellung von telomeren alpha,omega-dibromsubstituierten Carbonsaeuren oder ihren Alkylestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von telomeren alpha,omega-dibromsubstituierten Carbonsaeuren oder ihren AlkylesternInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von telomeren
ft ,k) -dibromsubstituierten Carbonsäuren
oder ihren Alkylestern
Die Erfindung betrifft die Herstellung von **,üJ -Dibrom-Carbonsäuren
oder ihren Estern durch Telomerisation von Äthylen mit einer c* ,α -Pibromearbonsäure oder deren Ester. Sie
betrifft insbesondere die Herstellung von Alkyl-0( »ω -dibrombutyraten
und ihren höheren dibromierten Homologen, insbesondere Alkyl-dibromhexanoaten ausgehend von den entsprechenden
Alkyl-dibromacetaten.
Die Telomerisation eines Taxogens wie Äthylen mit einem
Telogen, beispielsweise einem halogenieren Alkylester oder
der entsprechenden Säure in Gegenwart von radikalbildenden Initiatoren ist bereits in der Literaturbeschrieben worden.
So wird bekanntlich Äthylen mit Methyl-w-chloracetat zu einem
längerkettigen, ebenfalls «-chlorierten Ester telomerisiert.
'- 2 109823/2247
Aus einer Veröffentlichung R.X. Freidiina, Ets. Tchoukovskaya
und A.B. Terentiev, in der Revue "Izv. Akad. Nauk. SSSR11
(1967 - 11/2474-8), ist bekannt, daß durch Telomerisation von
Äthylen mit Methyl- «,Ol -dichloracetat Methylester von längerkettigen,
ebenfalls C*,W -dichiorsubstituierten Carbonsäuren erhalten werden.
Pur den Fall, daß die Monohalogenverbindung eine (X -Bromverbindung
ist, hat Skinner (JACS 79, Seiten 5790 bis 2-1957) nachgewiesen, daß die Telomerisation von Äthylen mit Methyl- c* bromacetat
zu einem längerkettigen,co-bromierten Methylester
führt. Die Versuche der Anmelderin haben jedoch ergeben, daß diese Reaktion nicht selektiv zu ex -bromierten Estern verläuft,
sondern daß sich daneben auch Produkte mit anderen Strukturen bilden.
Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß bei Anwendung des beschriebenen Telomerisationsprinzips auf (X , Ot Dibromessigsäure
oder einen ihrer Alkylester in ausgezeichneter Selektivität die entsprechenden längerkettigen Oi , oJ -dibromsubstituierten
Verbindungen erhalten werden.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung
von terlomeren «.,£*) -dibromsubstituierten Carbonsäuren oder
ihren Alkylestern der allgemeinen Formel
Br(CH2 - CH2)n - CHBr - COOR
worin R Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet,
die 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthalten kann, und η eine ganze Zahl ist und vorzugsweise die Werte 1 oder 2 annimmt, und ist
dadurch gekennzeichnet, daß man Äthylen unter an sich bekannten Bedingungen der Temperatur und des Druckes in Gegenwart eines
radikalbildenden Initiators mit α,ot -Dibromessigsäure oder
einem ihrer Alkylester telomerisiert.
Unter den am häufigsten angewandten Bedingungen erhält
1098-23/22 47
>ψ siii"
man Gemische von d ,ω -dibromierten Telomeren, die tiberwiegend
aus Verbindungen der obigen Formel bestehen, worin η die Werte
1 bzw. 2 und in geringerem Anteil den Wert 3 hat. So werden z.B. bei Verwendung von Methyl-dibromacetat als Telogen Gemische aus Methyl-2,4-dibrombutyrat und seinen dibromierten
höheren Homologen in unterschiedlichen Mengenverhältnissen, je nach den angewandten Verfahrens-Bedingungen, erhalten. .
Allgemein wird das Telogen zusammen mit dem radikalbildenden
Katalysator in einem Reaktionsbehälter vorgelegt, dessen Luft durch z.B. Stickstoff verdrängt wird, der Stickstoff wird
anschließend durch Äthylen verdrängt. Barauf wird das Taxogen
bei Raumtemperatur eingespritzt oder eingeführt; darauf wird auf die Zersetzungstemperatur des gewählten Katalysators erwärmt
und der erforderliche Druck durch Zufuhr von Äthylen während der gesamten Reaktion aufrecht erhalten· Die Reaktionstemperatur wird mit Hilfe einer entsprechenden Vorrichtung
auf dem Autoklaven gesteuert und innerhalb der gewünschten Grenzen gehalten.
Als radikalbildende Katalysatoren oder Initiatoren kommen die für solche Zwecke bekannten Verbindungen infrage,
beispielsweise Diacylperoxide wie Benzoylperoxid, Dialkylperoxide,
wie Di-tert.-Butylperoxid und andere mehr. Die katalysatormenge
kann innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwanken; vorzugsweise werden jedoch 0,1 bis 3 Gew.-96 eingesetzt, bezogen
auf das eingesetzte Telogen.
Der Äthylendruck spielt bekanntlich eine wesentliche ,
Rolle bei den Telomerisations-Reaktionen. Bei dem-erfindungsgemäßen
Verfahren kann dieser Druck zweckmäßigerweise 10 bis
200 Bar betragen. Sehr gute Ergebnisse werden innerhalb des bevorzugten Bereiches von 20 bis 120 Bar erzielt. Weiterhin
hat eich gezeigt, daß bei einem Druck von 50 Bar oder darunter
überwiegend Aikyl-2,4-dibrombutyrate, bei höheren Drucken hingegen
in zunehmendem UaQe höhere Dibromverbindungen gebildet
werden·
109823/2247
Weiterhin hat sich gezeigt, daß die Anwesenheit eines
den Reaktionspartnern gegenüber inerten .Lösungsmittels für
Äthylen die Reaktion in gleicher Richtung beeinflußt wie ein Druckanstieg. Dies bedeutet, daß, um vorgegebene Ausbeuten
zu erzielen, bei Verwendung eines Lösungsmittels, ein geringerer Anfangsdruck des Taxogens benötigt wird als bei Abwesenheit
eines Lösungsmittels. Als Lösungsmittel kommen aliphatisch
Kohlenwasserstoffe wie Pentan oder Hexan oder cyclische Kohlenwasserstoffe in Mengen von allgemein 30 bis 1000 Gew.-Teilen
auf 100 Gew.-Teile Telogen infrage.
I Die Reaktions-Temperatur hängt im wesentlichen von dem
eingesetzten Katalysator ab, und kann in einem Bereich von 50;bis 2000C liegen. Beispielsweise werden mit Benzoylperoxid
ausgezeichnete Resultate in einem Temperaturbereich von 70 bis 1150C erzielt; mit Di-tert.-Butylperoxid hingegen wird vorteilhafterweise
in einem Bereich von t20 biß 1600C gearbeitet.
Die Telomerisations-Reaktion kann diskontinuierlich oder kontinuierlich geführt werden. Bei diskontinuierlicher
Arbeitsweise wird zunächst das Telogen zusammen mit dem radikalbildenden Katalysator vorgelegt, darauf die Luft verjagt,
und schließlich das Gemisch unter Rühren in Gegenwart des unter Druck eingeleiteten Taxogens erhitzt. Bei kontinuierlicher
Arbeitsweise werden Telogen, Taxogen und radikalbildender Katalysator gleichzeitig unter entsprechendem Druck und bei
entsprechender Temperatur in den Autoklaven eingeleitet und die gebildeten Reaktionsprodukte kontinuierlich abgezogen.
Der verwendete Autoklav soll aus korrosionsfestem Material bestehen. Allgemein werden hierfür rostfreie Spezialstähle
oder Stablbehälter empfohlen, die innen emailliert oder mit einer Beschichtung aue Teflon oder einem anderen
inerten polymeren Material versehen sind.
Die im Verlauf der Telomerisation erhaltenen Produkte werden in üblicherweise . aufgefangen und isoliert, beispielsweise
durch Destillation unter vermindertem Druck.
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1 1 Ml·»1"!..'·. ;
Unter den angegebenen Verfahrens-Bedingungen erfolgt die
Telomerisation von Äthylen mit einer «,et -Dibromcarbonsäure
oder ihrem Ester selektiv, d.h. die entstandenen Reaktionsprodukte
bestehen im wesentlichen aus CX,W -dibromsubstituierten
Telomeren·
Die Erfindung wird anband der folgenden Beispiele näher erläutert. .
In einem 250 ecm-Autoklaven mit Rührwerk und Heizvorrichtung wurden 232 g (1 Mol) Methyl-dibromacetat, .Reinheitsgrad
99,0 56, sowie 2,09 g Benzoylperoxid vorgelegt; darauf wurde
3mal mit Stickstoff unter einem Druck von 30 Bar gespült, wobei jedesmal auf Atafrsphärendruck enspannt wurde. Darauf
wurde unter denselben Bedingungen Äthylen eingeleitet, um den Stickstoff vollständig zu verdrängen. Schließlich wurde erneut
Äthylen unter einem Druck von 35 Bar eingeleitet und die Heizung in Gang gesetzt. Die Temperatur wurde gleichmäßig auf
90 bis 1000C gebracht und 2 Stunden bei diesem Wert gehalten.
Der Äthylendruck nahm parallel zum Temperaturanstieg von 35 Bar auf 50 Bar zu und wurde bis zum Ende der Reaktion durch Ergän-
zung des verbrauchten Äthylens bei diesem Wert gehalten.
Der Autoklav wurde abgekühlt und der Inhalt unter vermindertem Druck destilliert; die verschiedenen Fraktionen wurden
durch Dampfphasen-Chroinatographie analysiert. Die Reaktionsmasse setzte sich wie folgt zusammen:
17»1# nicht umgesetztes Methyl-dibromacetat (enthaltend
den wesentlichen Anteil der Zersetzungsprodukte des Katalysators sowie die Verunreinigungen der
Ausgangsstoffe)
759* Methyl-2f4-üibrombutyrat
dibromeubstituierte Cg-Verbindungen, davon 4,7#
Methyl-2,6-dibromhexanoat
109823/2247 . " 6 ~
2,75 y^ Telomere mit höherer Kohl ens tof !"zahl.
Die Analyse ergab weiterhin, daß die Differenz bis 100, a.h. 0,25 unbekannte Produkte, den Gehalt an Zwischenprodukten
zwischen Methyl-dibromacetat und Methyl-2,6-dibromhexanoat
ausmachte.
Darüber hinaus ließ sich errechnen, daß die Leistungsfähigkeit
des Veriahreiis hinsichtlich der &,ω-dibromsubstituierten
Telomeren, bezogen auf den eingesetzten radikalbildenden Katalysator außerordentlich hoch war und etwa 100 kg
Telomer je kg Katalysator betrug.
Das Beispiel wurde unter Zugabe von 3 Gew.-Teilen n-Pentan je Gew.-Teil Dibromacetat wiederholt; dadurch stieg das Gew-Verhältnis
von Cg-Dibromverbindungen zu C.-Dibromverbindungen
auf 0,54, während es bei Abwesenheit des Lösungsmittels lediglich
0,06 betrug* Wurde mit 6 Gew.-Teilen n-Pentan je Teil Dibromacetat gearbeitet, so erreichte dieses Gewichtsverhältnis
den Wert 0,54.
In dieselbe Vorrichtung wie in Beispiel 1 wurden 116 g
(0,5 Mol) Methyl-dibromacetat und 0,87 g Benzoylperoxid in 46 g n-Pentan vorgelegt. Der Autoklav wurde wie angegeben
mit Stickstoff und dann mit Äthylen gespült. Darauf wurde Äthylen unter einem Druck von 60 Bar eingeleitet und der
Autoklaven-Inhalt auf 95 bis 11O0C erwärmt; diese Temperatur
wurde 4 Stunden beibehalten. Gleichzeitig stieg der Äthylendruck von 60 Bar auf 75 Bar an; der letztere Wert wurde bis
zum vollständigen Verbrauch des Taxogens aufrechterhalten. Die Heaktionsm&sse enthielt naoh beendeter Reaktion neben
21,5 Gew.-% nicht umgesetztes Methyl-dibromacetat (das die
Zersetzungsprodukte des Katalysators sowie die Verunreinigungen der Ausgangsstoffe enthielt) und 5|6# schwere Telomeren
. - 7 -109823/22A7
(η größer 2), 61,7# Methyl-2,4-dibrombutyrat und1O,9# Cg-Dibroinverbindungen,
davon 10,49^ Methyl~2,6-dibromhexanoat.
Der Anteil an unbekannten Produkten, wie in Beispiel 1 definiert,
betrug bier 0,30$.
Beispiel 3 ' -
Es wurde wiederum in derselben Apparatur unter folgenden Bedingungen gearbeitet:
29 g (0,125MoI) Methyl-dibromacetat;
0,21 g Benzoylperoxidj
84,5 g n-Pentan;
Äthylendruck: 90 bis 100 Bar; · * .
Temperatur: 90 ± 50C;
Berührungszeit: 4 Stunden.
Die Reaktionsmasse enthielt diesmal 32,39& nicht umgesetztes
Ausgangsmaterial, das für eine weitere Telomerisation
in Umlauf gebracht werden konnte, 35|4?6 Methyl-2,4-dibrombutyrat,
21,8$ Cg-Dibromverbindungen, davon 20,7$ Methyl-2,6-dibromhexanoat
und 10,1$ schwerere Telomere. Der unbekannte
Anteil entsprechend den vorangegangenen Beispielen betrug
In gleicher Weise wie bisher wurden 65,5 g (0,3 Mol) Dibromessigsäure,
0,651 g Benzoylperoxid und 45 g n-Pentan vorgelegt. Die Eeaktionstemperatur betrug 90 - 950C, der fieaktionedruck
50 bis 60 Bar, die Jieaktionsdauer 3 1/2 Stunden.
Die Reaktionsmasse wurde mit Diazomethan verestert und, wie oben analysiert. Die Analyse ergab folgende Zusammensetzung:
48,95^ Methyl-2,4-dibrombutyrat
Cg-Dibromverbindungen (davon 2,2$ Methyl-2,6-üi-
bromhexanoat}
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Die Differenz bis 100 bestand zum überwiegenden Teil
aus nicht umgesetztem Telogen, d.h. Dibromessigsäure.
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Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von telomeren 0(,£0 -Dibromcarbonsäuren
oder ihren Alkylestern der allgemeinen Formel
Br(CH2 - CH2Jn- CHBr - COOE
worin E Wasserstoff oder ein niederer Alkylrest, und η eine
ganze Zahl, vorzugsweise 1 oder 2, ist, dadurch g e k e η η zeichnet
,daß man Äthylen in Gegenwart eines radikalbildenden
Katalysators mit <λ,ο( -Dibromessigsäure oder einem
ihrer Alkylester telomerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch .gekennzeichnet,
daß man die Telomerisation bei einer Temperatur von 50 bis 2000C vornimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2f dadurch gekennzeichnet, daß man einen Anfangsdruck von Äthylen von
10 bis 200 Bar, vorzugsweise von 20 bis 120 Bar einhält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3t dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Benzoylperoxid
verwendet und eine Temperatur von 70 bis 1150C einhält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man die Telomerisation in Gegenwart
eines aliphatischen oder cyclischen Kohlenwasserstoffs als Lösungsmittel durchführt und das lösungsmittel in einer isaenge
von 30 bis 1000 Gew.-Teilen auf 100 Teile Telogen einsetzt.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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- 1970-12-01 LU LU62164D patent/LU62164A1/xx unknown
- 1970-12-01 DE DE19702059131 patent/DE2059131A1/de active Pending
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US5292928A (en) * | 1990-02-02 | 1994-03-08 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for the reaction of a low-molecular hydroxyl compound with a carboxylic acid halide |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2070336A5 (de) | 1971-09-10 |
JPS5425005B1 (de) | 1979-08-24 |
LU62164A1 (de) | 1971-05-11 |
NL7017624A (de) | 1971-06-04 |
BE759704A (fr) | 1971-05-17 |
GB1308980A (en) | 1973-03-07 |
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