DE2059029B2 - Verwendung von metallkoerpern, die durch flamm- bzw. plasmaspritzen mit einer beschichtung aus metallischen und/oder keramik- bzw. keramikaehnlichen verbindungen versehen sind - Google Patents
Verwendung von metallkoerpern, die durch flamm- bzw. plasmaspritzen mit einer beschichtung aus metallischen und/oder keramik- bzw. keramikaehnlichen verbindungen versehen sindInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verwendung von Metallkörpern, die durch Flamm- bzw. Plasmaspritzen mit
einer Beschichtung aus metallischen und/oder Keramik- bzw. keramikähnlichen Verb;ndungen versehen sind,
und besteht in der Verwendung derartiger Metallkörper als Füllkörper Für Stoffaustauschkolonnen.
Das bevorzugte Anwendungsgebiet für die Erfindung sind dabei Füllkörper, die einen geordneten und
regelmäßigen Aufbau besitzen. Derartige Füllkörper werden auch als Packungskörper bezeichnet; bei ihnen
ist der mit der Erfindung erzielte Effekt besonders ausgeprägt.
Metallkörper der genannten Art sind bekannt (DT-OS 15 21639); bei ihnen dient die Beschichtung
dem Schutz der Oberfläche des Metallkörpers gegen Abrieb durch harte Materialien in Pulverform. Zu
diesem Zweck muß die Beschichtung einen möglichst harten und glatten, zusammenhängenden Überzug
bilden, der den reibenden Teilchen möglichst wenig Angriffsmöglichkeiten bietet. Eine Porosität der Überzugsschicht
wird dabei ausdrücklich als nachteilig und schädlich herausgestellt.
Es ist weiterhin bekannt, im Stoffaustauschteil von den genannten Kolonnen Füllkörper anzuordnen, die
entweder in zufälliger Schichtung aufeinander liegen — z. B. Raschig- oder Pallringe — oder als Packungskörper
ausgebildet sind, die ihrerseits als Wickelkörper oder als Schichtkörper aus mehreren parallelen Lagen
hergestellt sein können. Die Packungskörper können dabei aus Bändern bestehen, die aus Metallamellen oder
Drahtgeweben gefertigt sind, wobei die Bänder zur Abstandshaltung unter Umständen mit einer Riffelung
und/oder für einen verbesserten Durchtritt der Gasphase mit Löchern versehen werden. Es ist jedoch auch
möglich, Packungskörper herzustellen, bei denen die einzelnen Lagen durch Abstandselemente im Abstand
voreinander gehalten werden.
Eine weitere Möglichkeit für die Herstellung von 5"
derartigen Packungskörpern besteht in der Verwendung von sogenanntem Streckmetall, das aus Metallfolien
besteht, die beispielsweise wabenartig zusammenhängen und vor ihrer Verwendung auseinandergezogen
werden.
Stoffaustauschkolonnen werden bekanntlich zum Destillieren, Rektifizieren, Absorbieren, Regenerieren,
Extrahieren, Befeuchten, Kühlen, Trocknen und zur Durchführung chemischer Reaktionen, wie z. B. zur
Abtrennung isotroper Elemente aus einem Stoff aufgrund einer chemischen Austauschreaktion, z. B. für
die Trennung von Deuterium und Wasserstoff, benutzt. Die Trennung von mit verschiedenen Isotopen gebildeten Molekülen, beispielsweise von schwerem und
leichtem Wasser, läßt sich selbstverständlich ebenfalls in
einer derartigen Austauschkolonne durchführen.
Für bestimmte Stoffgruppen, z. B. für Wasser oder mehrwertige Alkohole, weisen gewisse Metalle, z. B.
rostfreier Stahl, schlechte Benetzungseigenschaften auf,
die zu geringen Trennstufenzahlen pro Längeneinheit der Kolonne führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Benetzungseigenschaften
für bestimmte Zusammenstellungen von zu trennenden Stoffen und metallischem Material der
Füllkörper zu verbessern und dadurch die Trennstufenzahl pro Längeneinheit einer Kolonne zu erhöhen.
Zur Lösung dieser Aufgabe hat man bisher die metallischen Füllkörper mit porösem Material, z. B.
Kolloide der Kieselsäure, beschickt, wofür die Kolloide in Längsmitteln gelöst, die Füllkörper mit der
kolloidalen Lösung beschichtet und anschließend die Lösungsmittel verdampft werden. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß derartige Beschichtungen die gewünschte Wirkung, wenn überhapt, nur für relativ kurze Zeit
erreichen lasser;, ohne daß die Ursache für die Verschlechterung der Wirkung nach einiger Zeit bisher
geklärt werden konnte.
Demgegegenüber haben sich in Versuchen sehr gute
Benetzungseigenschaften auch über längere Zeiträume erreichen lassen, wenn als Füllkörper Metallkörper
verwendet werden, die durch Flamm- oder Plasmaspritzen mit einer Beschichtung aus metallischen und/oder
Keramik- bzw, keramikähnlichen Verbindungen versehen sind.
Uiiter Keramik- oder keramikähnhchen Verbindungen
v/erden im Rahmen der vorliegenden Erfindung die bekannten oxidischen, kerbidischen, nitridischen, bondischen
oder silizidischen Verbindungen von Metallen und Halbmetallen, wie z. B. Aluminium, Zirkonium, Titan,
oder Silizium verstanden, wobei bei ihrer Auswahl — neben der selbstverständlichen Forderung nach einer
guten Benetzbarkeit durch die zu trennenden Stoffe besonders auf gute Korrosionsbeständigkeit und gute
Hafteigenschaften auf der Oberfläche der metallischen Grundsubstanz des Füllkörpers geachtet wird.
Bevorzugte Verbindungen dieser Art für die Beschichtung der Füllkörper sind Aluminiumoxid (Al2O3)
oder Zirkoniumoxid (ZrO2). Weiterhin eignen sich für die Beschichtung besonders Mischungen aus Nickel-Titan
als metallischer Phase und Titankarbid als kermischer Verbindung. Eine weitere Kombination mit
günstigen Benetzungseigenschaften besteht aus Chrom-Nickel und Chromkarbid.
Die mit der neuartigen Verwendung der beschichteten Metallkörper erzielte Verbesserung der Benetzungseigenschaften
von Füllkörpern ist überraschend und war nicht voraussehbar, weil gute Benetzungseigenschaften
eine Porosität der Oberfläche voraussetzen, die bei durch Flamm- oder Plasmaspritzen aufgebrachten
Beschichtungen an sich nicht ohne weiteres zu erwarten ist, denn mit diesen Verfahren werden im allgemeinen
wegen der Verflüssigung der auf den Metallkörper aufgebrachten Teilchen — infolge der hohen Temperaturen
- glatte Überzüge mit einer geringen Porosität erreicht.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen im folgenden näher erläutert, wobei die Zeichnung in
schematischer Darstellung einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäß beschichteten Metalldraht im
vergrößerten Maßstab wiedergibt; die Vergrößerung ist dabei 500fach.
Als Grundsubstanz für die Packungskörper dient in allen Beispielen ein rostfreier Cr-Ni-Stahl mit niedrigem
Kohlenstoffgehalt — 0,03 Gew.-% —, der die Bezeichnung 316 LC trägt. Dabei werden aus diesem
Stahl sowohl Drahtgewebe mit Drahtdurchmessern von
η 15 mm als auch lamellenartige Bleche mit Blechdicken von ebenfalls 0,15 mm untersucht. Eine Riffelung oder
Mahnung der Gewebe oder der Lamellen erfolgt
wcwoh! vor als auch nach der Beschichtung. Weiterhin
sind sowohl die Gewebe als auch die Bleche mit Löchern oder Schlitzen versehen.
Als allgemeines Ergebnis sei vorweggenommen, daß es vorteilhaft ist, die Beschichtung nach der Riffelung
oder Zahnung durchzuführen, da bei der damit verbundenen mechanischen Beanspruchung die Be- ι ο
Schichtungen häufig zum Teil wieder abplatzen. Lediglich die, an sich relativ teuren Beschichtungen mit
den Kombinationen von metallischen und keramischen Phasen erweisen sich als ausreichend fest haftend für
eine nachträgliche mechanische Zahnung der Metall-
bänder. ·_,_,,·
Die Beschichtungen sind dabei nach vorheriger Reinigung und Entfettung der Grundkörper, beispielsweise
mit Trichloräthan, entweder nach deni bekannten Flammspritz- oder nach dem ebenfalls bekannten
Plasmaspritzverfahren hergestellt worden; mit dem letztgenannten Verfahren werden bekanntlich besonders
hohe Geschwindigkeiten der Teilchen und besonders hohe Temperaturen der Trägergase erreicht,
wodurch sich verbesserte Hafteigenschaften ergeben, und darüber hinaus Stoffe als Beschichtungen aufgetragen
werden können, die sich mit anderen Verfahren nicht auftragen lassen.
Beim Flammspritzen werden Geschwindigkeiten für die aufgeschmolzenen Teilchen tragenden Gase von
einigen hundert Metern pro Sekunde erreicht, während die im Plasmastrahl erreichten Geschwindigkeiten
größer sind als Schallgeschwindigkeit; die Gastemperaturen können beim Flammspritzen bis zu 3000° C und
beim Plasmaspritzen, an der heißesten Stelle des 35, Plasmas, bis zu 18 000° C erreichen.
Für die aufzuspritzenden Teilchen werden dadurch Geschwindigkeiten von etwa 50-250m/sec beim
Flammspritzen und 80 - 350 m/sec beim Plasmaspritzen erreicht, wodurch die Temperatur der Teilchen um oder
etwas über der Schmelztemperatur des aufzuspritzenden Materials liegt.
Für das Flammspritzen dienen als Flamm- und Trägergas Gemische von Azetylen und Sauerstoff,
wobei die Drücke dieser Gase variiert worden sind im Bereich von:
C2H2
O2
O2
0,3-1 atü
1,5-4 atü
1,5-4 atü
Als Plasmagase können beispielsweise Argon, Helium, Wasserstoff, Stickstoff oder Gemische dieser Gase
dienen.
Für die einzelnen Beschichtungen aus unterschiedlichen Materialien sind die folgenden Bedingungen
eingehalten worden:
Beispiel 1 Beschichtung aus NiTi + TiC
Beschichtungsverfahren:
Flammspritzen
Zusammensetzung des Materials:
Zusammensetzung des Materials:
Ni 24 Gew.-%
Ni 16Gew.-%
TiC 60 Gew.-%
Gasdrücke:
Gasdrücke:
O-> 1.6 atü
C2H2 0,9 atü
Die einzelnen Bestandteile der Beschichtung werden als Pulver mit möglichst einheitlicher Körnung von etwa
40 - 50 μιη Durchmesser in die Flamme bzw. das Plasma
eingebracht, wobei die Körnung mit der Flamm- bzw. der Plasmatemperalur und der Verweilzeit der Teilchen
in der Flamme bzw. dem Plasma variieren kann.
Im allgemeinen gibt es für jeden Stoff, jede
Temperatur und jede Verweilzeit eine optimale Körnung; denn zu große Körner können nicht richtig
aufgeschmolzen und zu kleine Körner überhitzt und teilweise verdampft werden.
Von den beschleunigten Gasen werden die Teilchen zum Substrat getragen. Bei Beispiel 1 findet schon auf
dem Wege zum Substrat in der Flamme zwischen dem Nickel und dem Titan eine Reaktion zu der intermetallischen
Verbindung Nickel-Titanid statt, wobei die exotherme Wärmetönung dieser Reaktion ihren Fortgang
begünstigt. Diese Reaktion setzt sich nach dem Aufprall auf dem Substrat fort; auf diesem entsteht
darüber hinaus durch eine partielle Verschweißung der auftreffenden heißen und flüssigen Teilchen eine feste
Haftung.
Das stabilere Titankarbid wird in der Flamme teilweise zu Titanoxiden (TiO und Ti2O3) umgesetzt und
zusammen mit diesen Oxiden in flüssigem oder halbflüssigerr. Zustand mit großer Energie ebenfalls auf
den metallischen Träger geschleudert, wobei die keramischen Teilchen sich mit dem Träger mechanisch
verklammern.
Beispiel 2 Beschichtung aus Aluminiumoxid (Al2O3)
Beschichtungsverfahren:
Flammspritzen
Material:
Material:
99,99%ige Al2O3
Gasdrücke:
Gasdrücke:
O2 1,4 atü
C2H2 0,9 atü
Korngröße:
Korngröße:
bis zu 100 um Durchmesser
Eine chemische Reaktion in der Flamme findet bei dieser Beschichtung nicht statt. Lediglich die thermisch/
mechanische Wirkung tritt ein, bei der das Al2O3 in
flüssigem oder halbflüssigem Zustand auf den metall; ■ sehen Träger geschleudert wird und sich dabei mit
diesem mechanisch verklammert.
Als Besonderheit ist hier zu erwähnen, daß während des Flammspritzens in die Flamme Preßluft mit einem
Druck von 3,85 atü aus zwei seitlich angeordneten Düsen eingeblasen wird. Diese Preßluft dient dazu, die
Flamme zu kühlen und so ein Schmelzen oder Verbrennen des Substrates zu verhindern.
Beispiel 3 Beschichtung aus CrNi + Cr3C2
Beschichtungsverfahren:
Plasmaspritzen
Material:
Material:
Mischung aus
Ni 20Gew.-%
Cr 5 Gew.-%
Cr3C2 75 Gew.-%
Plasmagas:
Argon in einer Menge von 2,3 NmVh
Trägergas:
Trägergas:
Argon in einer Menge von 0,5 NmVh
Plasmastrom:
Plasmastrom:
700A
Angelegte Spannung:
Angelegte Spannung:
30 V
Körnung:
Körnung:
40-60 μίτι Durchmesser
Nach Beendigung des Plasmaspritzens konnten bei diesem Beispiel in der aufgespritzten Schicht neben
Nickel-Chrom-Teilchen, bei denen das Chrom im Kristallgitter des Nickels gelöst ist, Chromkarbid,
Nickel- und Chromoxide sowie Mischoxide, die als Kationen Nickel oder Chrom enthalten, ermittelt
werden.
Die Verbesserung für die Trennung von H2O/D2O
infolge der mit der geschilderten Beschichtung erreichten, besseren Benetzung der Füllkörper zeigt das
folgende Beispiel:
In einer Kolonne von 70 mm Durchmesser und 1 m Länge mit einem Durchsatz von 2t/m2H ist mit
Packungskörpern aus Drahtgewebe, das aus Drähten
des erwähnten 316 LC-Stahls gewoben und nicht beschichtet worden ist, eine Trennstufenzahl/m von 3
erreicht worden, während mit Packungskörpern der gleichen Art, die mit NiTi+TiC beschichtet worden
sind, die Trennstufenzahl/m 17 betrug.
Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch den Draht eines Drahtgewebes, das mit den Substanzen
nach Beispiel 1 beschichtet worden ist. Mit 1 ist dabei der Stahldraht bezeichnet, während 2 die Beschichtung
darstellt. Die Dicke der Beschichtung beträgt jeweils nur einen Bruchteil des Drahtdurchmessers, so daß die
Maschenöffnungen des Gewebes erhalten bleiben. Weiterhin ist es nicht unbedingt notwendig, daß die
Beschichtung die ganze Oberfläche der Drähte als eine zusammenhängende Schicht bedeckt; unter Umständen
reicht für die gewünschte Wirkung eine Teilbedeckung der Drähte durch die Beschichtung aus.
Die grauen, gepunkteten Flächen 3 innerhalb der Beschichtung 2 bestehen aus keramischen Phasen, die
sich aus Titan-Karbid (TiC) und Titanoxiden (Ti2O3;
TiO) zusammensetzen; die weißen Flächen 4 innerhalb der Schicht 2 geben die metallischen Phasen aus
Ni-Titaniden (Ni-Ti) wieder, während die schwarzen Flächen 5 Hohlräume oder Poren darstellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Metallkörpern, die durch Flamm- bzw. Plasmaspritzen mit einer Beschichtung aus metallischen und/oder Keramik- bzw. keramikähnlichen Verbindungen versehen sind, als Füllkörper für Stoffaustauschkolonnen.
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