DE2059022A1 - Selbstverloeschende Polyolefine - Google Patents
Selbstverloeschende PolyolefineInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AG. , vormals Jieister Lucius & Brüning
Aktenzeichen: HOE/09/F 341 ,
den 27. November 1970 DR.MD/MO Selbstverlöschende Polyolefine
Es ist aus der US-Patentschrift 3 437 550 bekannt, daß man
Polypropylen mit Glasfasern vorteilhaft verstärken kann, wenn die Glasfasern mit einem Silan geschlichtet wox'den sind, welches
mit Carbonsäuregruppen oder Carbonsäureanhydrid-Gruppen reagierende Substituenten trägt, und gleichzeitig das
Polypropylen mit einer kleinen Menge Maleinsäureanhydrid modifiziert ist, wodurch eine gute Verbindung zwischen dem
Polymerisat und den geschlichteten Glasfasern erreicht wird Formkörper, die aus einem derart modifizierten Polypropylen
hergestellt werden, zeichnen sich durch eine hohe Reißfestigkeit und Schlagzähigkeit aus, sind aber ebenso brennbar wie
Polypropylen selbst.
Es ist v/eiterhin bekannt, daß man Polypropylen flammhemmend ausrüsten kann, wenn man eine Kombination von Antimontrioxid
mit einer organischen Halogenverbindung, vorzugsweise einer chlorierten oder bromierten Verbindung versetzt.
Es wurde nun gefunden, daß selbstverlöschende Kunststoffmassen
dann besonders vorteilhafte Eigenschaften haben, wenn sie aus
kristallinem Polypropylen oder Mischpolymerisaten von Propylen mit bis zu 25 Gew.-% anderer oC-Olefine, 10-50 Gew -% Glasfasern,
4 - 45 % mindestens einer an sich bekannten, flammhemmenden, organischen Halogenverbindung, 2-23 Gew -% Antimontrioxid
und 0,5-3 Gew.-% eines mit Maleinsäureanhydrid modifizierten Polypropylens, bezogen auf das Gewicht des Polypropylens
oder des genannten Mischpolymerisats, bestehen.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, der selbstverlöschenden Kunststoffmasse als flammhemmende, organische Halogenverbindung
das Anlagerungsprodukt von Hexachlorcyclopentadien an ein Molekül Cyclooctadien zuzusetzen.
209817/1444 BAD original
Überraschenderweise wird durch die Zumischung der angegebenen
Mengen von Antimontrioxid und einer organischen Halogenverbindung die Kupplungsfunktion des mit Maleinsäureanhydrid modifizierten
Polypropylens, durch welches eine enge Verbindung zwischen den geschlichteten Glasfasern und dem Polypropylen hergestellt
wird, nicht gestört. Somit zeichnen sich die aus der beanspruchten Kunststoffinasse hergestellten Formkörper durch
eine hohe Reißfestigkeit und gute Schlagzähigkeit aus und haben außerdem selbstverlöschende Eigenschaften.
Die beanspruchten Kunststoffmassen haben dann besonders gute Eigenschafteii wenn ein kristallines, isotaktisches Polypropylen
oder kristalline Mischpolymerisate von Propylen mit bis zu 25 Gew-% anderer Olefine eingesetzt werden. Besonders bewährt
haben sich Mischpolymerisate aus Propylen und Äthylen.
Bei den erfindungsgemäß zuzusetzenden organischen Halogenverbindungen
handelt es sich um Substanzen, von denen an sich bekannt ist, daß sie in Kombination mit Antimontrioxid Polyolefine
selbstverlöschend oder nicht brennbar machen können. In der Regel enthalten diese Verbindungen mindestens 50 % Halogen,
vorzugsweise Chlor oder Brom. Zu der Gruppe der dafür geeigneten Substanzen gehören beispielsweise chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie chloriertes Paraffin, chlorierte cycloaliphatische Verbindungen wie Tetrachlorphthalsäureanhydrid, das
Dimere von Hexachlorcyclopentadien, Tetrachlorphthalimid, Octachbrdiphenyldioxid,
chloriertes Diphenylamin, Pentabromdiphenyläther, Tribromtrichlordiphenyläther, 2,4,6-Tribromanilin, Pentabroratoluol
und Hexabromcyclodecan. Herstellung und Anwendung dieser Verbindungen ist aus zahlreichen Patentschriften bekannt.
Die verschiedenen erfindungsgemäßen Zusätze werden in an sich
gebräuchlichen Mengen angewendet. Im allgemeinen werden Glasfasern
in einer Menge von 10-50 Gew.-%, die Halogenverbindung
in einer Menge von etwa 4-45 Gew.-%, das Antimontrioxid in einer Menge von 2-23 Gew -% und das mit Maleinsäureanhydrid
modifizierte Polypropylen in einer Menge von 0,5 - 3 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Polypropylens oder des genannten
209817/U44
• BAD ORIGINAL
-3-Mischpolymerisates zugesetzt.
Anhand der nachfolgenden Beispiele wird der Erfindungsgegenstand
näher erläutert:
Eine selbstverlöschende Kunststoffmasse wird hergestellt aus:
1) 244 Gewichtsteilen Äthylen/Propylen-Mischpolymerisat
2) 85 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes aus 2 Molekülen
Hexachlorcyclopentadien und einem Molekül Cyclooctadien, 3).42,5 Gewichtsteilen Antimontrioxid
4) 6,2 Gewichtsteilen mit Maleinsäureanhydrid modifiziertem
Polypropylen,
5) 107 GewicHsteile mit Aminosiian behandelten Glasfasern.
Als Äthylen/Propylen-Mischpolymerisat wurde ein Blockmischpolymerisat
verwendet, das etwa 25'Gew,-% Äthylen enthält und
einen Sdimelzindex von etwa 4 aufweist, gemessen nach ASTM D
1238-657. Die chlorierte Verbindung hat eine Teilchengröße zwischen S und 15 u. Das mit Maleinsäureanhydrid modifizierte
Polypropylen enthält etwa 3 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid,
Die genannten Verbindungen mit Ausnahme der Glasfasern werden
im trockenen Zustand in das Mischpolymerisat eingebracht und die Mischung etwa 5 Minuten lang in einem handelsüblichen Mischer
bei 18O°G plastifiziert, worauf die Glasfasern langsam
während etwa 15 Minuten zugesetzt werden. Die erhaltene Masse wird granuliert und bei 2O0°C zu Platten mit einer Dicke von
1,9 mm verpresst.
Bei der Flammfestprüfung.nach ASTM D 635 erweisen sich die erhaltenen
Platten als selbstverlöschend und nicht tropfend. Die Platten haben eine Kerbschlagzähigkeit nach Izod von 6,54 cm kp/
cm Kerblänge (= 1,2 ft.Ib/iri.Kerbe), während Platten der gleichen
Zusammensetzung aber ohne Zusatz des mit Maleinsäureanhj'drid
modifizierten Polypropylens nur eine Izod-Kerbschlagzähigkeit
von 2,73 cm kp/cm Kerblänge (= 0,5 ft. Vo/in. Kerbe) auf v/eisen.
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100 Teile Propylen werden mit 36 Gewichtsteilen des Anlagerungsproduktes von Hexachlorcyclopentadien/Cyclooctadien, 18 Gewichtsteilen Antimintrioxid und 1,25 Gewichtsteilen des mit Maleinsäureanhydrid
modifizierten kristallinen Polypropylen vermischt. Die Mischung wird 5 Minuten bei 180°C plastifiziert und 30 Gewichtsteile
mit Aminosilan behandelte Glasfasern im Laufe von 15 Minuten zugegeben. Die erhaltene Masse wird granuliert und
zu Platten mit einer Dichte von 1,9 mm verpresst. Zum Vergleich wild die gleiche Masse ohne Zusatz des mit Maleinsäureanhydrid
modifizierten Polypropylens hergestellt.
Bei der Prüfung gemäß ASTM D 635 zeigt sich, daß die unter Zusatz des mit Maleinsäureanhydrid hergestellten Polypropylens
selbstverlöschend und nicht tropfend ist.
Die Prüfkörper weisen eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 6,7 cm
kp/cm Kerblänge (= 1,23 ft lb/in.Kerbe), eine Biegefestigkeit
von 598 kg/cm und eine Durchbiegungstemperatur von 1400C bei
ο
einer Belastung von 18,48 kg/cm auf. Im Vergleich dazu haben Prüfkörper, die ohne Zusatz des mit Maleinsäureanhydrid modifizierten Polypropylens hergestellt sind, eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 4,57 cm kp/cm Kerblänge (= 0,84 ft.lb/in.Kerbe),
einer Belastung von 18,48 kg/cm auf. Im Vergleich dazu haben Prüfkörper, die ohne Zusatz des mit Maleinsäureanhydrid modifizierten Polypropylens hergestellt sind, eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 4,57 cm kp/cm Kerblänge (= 0,84 ft.lb/in.Kerbe),
e 2
2
eine Reißfestigkeit von 415 kg/cm und eine Durchbiegungstemperatur von 113OC bei einer Belastung von 18,48 kg/cm'
eine Reißfestigkeit von 415 kg/cm und eine Durchbiegungstemperatur von 113OC bei einer Belastung von 18,48 kg/cm'
20981 7/U44
BAD ORIGINAL
Claims (1)
- Patent an SprücheSelbstverlöschende Kunststoffmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus kristallinem Polypropylen oder Mischpolymerisaten von Propylen mit bis zu 25 Gew.-% anderer Olefine, 10-50 Gew-% Glasfasern, 4 - 45 Gew.~% mindestens einer an sich bekannten, flammheimnenden, organischen Halogenverbindung, 2-23 Gew.-% Antimontrioxid und 0,5 - 3 Gew.- % eines mit Maleinsäureanhydrid modifizierten Polypropylens, bezogen auf das Gewicht des Polypropylens oder des genannten Mischpolymerisates besteht.(2) Selbstverlöschende Kunststoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als flammhemmende organische Halogenverbindung das Anlagerungsprodukt von zwei Mole-·s.külen Hexachlorcyclopentadien an ein Molekül Cyclooctadien eingesetzt wird.209817/UA4
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DE2059022C3 DE2059022C3 (de) | 1980-01-17 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2711271A1 (de) * | 1976-03-15 | 1977-09-22 | Uniroyal Inc | Entflammungshemmende, thermoplastische elastomere |
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CN109354714B (zh) * | 2018-11-15 | 2020-09-04 | 江西盛达隆科技有限公司 | 三氧化二锑增强剂及其在高强度亚克力板材中的应用 |
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- 1969-12-02 US US882015D patent/UST882015I4/en active Pending
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- 1970-12-01 DE DE2059022A patent/DE2059022C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2711271A1 (de) * | 1976-03-15 | 1977-09-22 | Uniroyal Inc | Entflammungshemmende, thermoplastische elastomere |
Also Published As
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GB1281766A (en) | 1972-07-12 |
DE2059022B2 (de) | 1979-05-23 |
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UST882015I4 (en) | 1971-01-26 |
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