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Baumaschine insbesondere Straßenwalze" Die Erfindung betrifft eine
Baumaschine, insbesondere eine Straßenwalze, mit mindestens einer Walze und/oder
einem Rad zum Egalisieren, Planieren und Verdichten von Erdschichten, Schotterschichten,
Bitumenschichten u.dgl.
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Derartige Baumaschinen besitzen zumeist mehrere Walzen und gegebenenfalls
auch Räder, wobei die Walzen und die Räder je nach der Beschaffenheit des zu bearbeitenden
Untergrundes und nach der Art der Bearbeitung mit verschiedenen Bandagen bzw. mit
unterschiedlichem Profil versehen sind. Bei einer universell verwendbaren Baumaschine
werden die Bandagen der Walzen und die Räder deshalb je nach der Beschaffenheit
des zu bearbeitenden Untergrundes und nach der Art der Bearbeitung ausgewechselt.
Das erfordert üblicherweise pro Walze zwei bis drei Stunden und ist darüber hinaus
infolge der oft tonnenschweren Einzelteile außerordentlich schwierig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Auswechseln der
Bandagen und/oder der Räder zu erleichtern
und die dazu erforderliche
Zeit zu verkürzen.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Walzen und
gegebenenfalls die Räder der Baumaschine in Rahmen gelagert sind, die lösbar mit
dem Gehäuse der Baumaschine verbunden sind, wobei das Gehäuse nach Lösen der Rahmen
von den Rahmen abhebbar ist. Nach dem Abheben des Gehäuses lassen sich die demontierten
Walzen und Räder leicht entfernen und an deren Stelle die Walzen und Räder mit der
gewünschten Bandage bzw. mit dem gewünschten Profil unter das Gehäuse der Baumaschine
rollen. Dadurch ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung beim Auswechseln der
Bandagen und Räder. Darüber hinaus geschieht das erfindungsgemäße Auswechseln der
Bandagen und Räder bei vergleichbaren Verbindungsarten, z.B. bei einer Schraubverbindung
zwischen den Rahmen und dem Gehäuse der Baumaschine, gegenüber herkömmlichen Baumaschinen
mit wesentlich geringerem Arbeits-und Zeitaufwand.
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Nach der Erfindung ist Jedem Gehäuse bzw. jeder Baumaschine eine eigene
Hubeinrichtung zugeordnet, so daß das erfindungsgemäße Auswechseln der Walzen und
Räder an jeder beliebigen Stelle, z.B. am Einsatzort unabhängig von fremden Hilfsmitteln
jederzeit vorgenommen werden kann.
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Die Hubeinrichtung kann dabei auf der Basis bekannter Wagenheber arbeiten
und wird insbesondere dann, wenn die Baumaschine bereits mit einem hydraulischen
Antrieb versehen ist, hydraulisch angetrieben. Dazu besteht die Hubeinrichtung beispielsweise
aus Kraftkolben, wobei vorzugsweise für jede Baumaschine bzw. Jedes Gehäuse
vier
Kraftkolben vorgesehen sind, die die Maschine beim Anheben im Gleichgewicht halten.
Von den vier Kraftkolben sind bei Verwendung einer Baumaschine mit Hnicklenkung,
d.h. einer Baumaschine, deren Gehäuse aus zwei gelenkig miteinander verbundenen
Teilen besteht, jedem Gehäuseteil zwei Kraftkolben zugeordnet Dadurch wird jedes
Gehäuseteil praktisch in drei die Gleichgewichtslage gewährleistenden Punkten unterstützt.
Von den drei Punkten werden jeweils zwei durch die beiden zugehörigen Kraftkolben
gebildet, während der dritte Punkt jeweils durch das die Gehäuseteile verbindende
Gelenk bzw. Jeweils durch das andere Gehäuseteil gebildet wird.
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Beim Auswechseln der Walzen und Räder können nach der Erfindung nicht
nur Walzen gegen Walzen und Räder gegen Räder ausgewechselt werden, sondern es ist
auch möglich, daß Walzen gegen Räder oder Räder gegen Walzen ausgewechselt werden,
wobei zugleich auch sogenannte Vibrationswalzen verwendet werden können.
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Außerdem ist vorgesehen, daß eine Walze gegen eine Anzahl Räder oder
eine Anzahl Räder gegen eine Walze oder eine Walze beispielsweise gegen zwei in
axialer Richtung nebeneinanderliegenden Walzen bzw. eine Walze mit sogenannten geteilter
Bandage ausgewechselt werden können und umgekehrt.
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Bei einer Knicklenkung weist die Baumaschine nach einem weiteren Merkmal
der Eriindung für den Fall, daß sie mit den zwei in axialer Richtung nebeneinanderliegenden
und zusammen die Walze mit geteilter Bandage bildenden Walzen versehen ist, eine
hydraulische und/oder mechanische
Sperre für die Knicklenkung auf.
Die-Baumaschine kann dann nach Einschalten der Sperre ähnlich wie ein Kettenfahrzeug
in bekannter Weise dadurch gesteuert werden, daß die beiden nebeneinanderliegenden
Walzen mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden. Die unterschiedliche
Umfangsgeschwindigkeit wird dann beispielsweise durch ein entsprechendes Abbremsen
einer der beiden in axialer Richtung nebeneinanderliegenden Walzen erzeugt.
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Sämtliche Walzen und Räder, die bei der erfindungsgemäßen Baumaschine
Verwendung finden, sind mit dem Vorteil der einfachen Montage bzw. der einfachen
Befestigung an dem Gehäuse der Baumaschine in Rahmen gelagert, die zur Befestigung
an dem Gehäuse gleiche Anschlußmaße besitzen. Das heißt, die Walzen und Räder werden
jeweils mit den Rahmen ausgewechselt; das ist deshalb leicht möglich, weil die zugehörigen
Anschluß- oder Verbindungsstellen des Gehäuses der Baumaschine für alle Rahmen bzw.
für alle Räder und Walzen passen.
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Außerdem sind die Anschlußstellen der Baumaschine nach der Erfindung
als nach unten offene Ausnehmungen ausgebildet. Dadurch wird vorteilhafterweise
ein Großteil der während des Betriebes an den Walzen und Rädern in radialer Richtung
auftretenden Belastungen bzw. Kräfte unmittelbar in das Gehäuse der Baumaschine
geleitet, ohne daß dabei die Verbindungselemente zwischen den Rahmen der Walzen
bzw. Räder und dem Gehäuse belastet werden.
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In.weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Ausnehmungen in dem
Gehäuse der Baumaschine U-förmig ausgebildet und die Rahmen der Walzen und Räder
bei entsprechender,
die Ausnehmungen ausfüllender Form gegen eine
Drehbewegung in den Ausnehmungen gesichert. Damit wird ein weiterer Teil der während
des Betriebes an den Walzen und Rädern auftretenden Belastungen bzw. Kräfte durch
die besondere Form der Ausnehmungen unmittelbar in das Gehäuse der Baumaschine geleitet.
Für die Verbindungselemente zwischen den Rahmen und dem Gehäuse der Baumaschine
verbleibt im wesentlichen nur eine Sicherungsfunktion.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Straßenwalze; Fig. 2 die Straßenwalze nach
Fig. 1 beim Auswechseln der Räder und Walzen; Fig. 3 bis 7 die Straßenwalze nach
Fig. 1 und 2 mit verschiedenen Rädern und Walzen; Fig. 8 und 9 eine weitere erfindungsgemäße
Straßenwalze mit verschiedenen Rädern und Walzen; Fig. 10 und 11 verschiedene Einzelansichten
einer erfindungsgemäßen Hubvorrichtung der Straßenwalzen nach den Fig. 1 bis 9s
Fig. 12 und 13 verschiedene Einzelansichten der Lagerung von Rädern und Walzen an
den Straßenwalzen nach den Fig. 1 bis 9.
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In Fig. 1 ist eine Baumaschine 1 dargestellt, die in bekannter Weise
mit einem hydrostatischen, hydrodynamischen oder mechanischen Antrieb versehen ist.
Die Baumaschine 1 besteht aus Gehäuseteilen 2 und 3, die in einem Gelenk miteinander
verbunden sind.
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Das Gelenk wird in ähnlicher Weise wie ein Scharnier durch Laschen
5 und 6 und einen Bolzen 7 gebildet.
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Die Laschen 5 und 6 gehen von den Teilen 2 und 3 aus und werden durch
den Bolzen 7 miteinander verbunden.
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Bei vertikal angeordnetem Bolzen ergibt sich dadurch eine Möglichkeit
zur Lenkung der Baumaschine 1, die allgemein mit Knicklenkung bezeichnet wird.
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In dem Gehäuseteil 2 der Straßenwalze 1 sind nach Fig. 1 mehrere nebeneinander
angeordnete Gummiräder 2 mit glatten Reifen gelagert, während in dem Gehäuseteil
3 eine sogenannte Riffelwalze 8 bzw. eine Walze mit geriffelter und zusätzlich mit
Spitzen 9 versehener Bandage gelagert ist. Die Riffelwalze 8 wie auch die Gummiräder
4 sind dabei mit Rahmen in den Gehäuseteilen 2 und 3 gelagert, die im folgenden
als Achslager 10 bezeichnet sind. Die Achslager 10 haben einen rechteckförmigen
Querschnitt und sind nach Fig. 1 in geeigneten, nach unten offenen Ausnehmungen
11 der Gehäuseteile 2 und 3 gehalten, so daß die während des Betriebes an der Riffelwalze
8 und den Gummirädern 4 in radialer Richtung auftretenden Kräfte über zwischengeschaltete
Federn und/oder Stoßdämpfer 22 unmittelbar in das durch die Gehäuseteile 2 und 3
gebildete Gehäuse der Baumaschine 1 geleitet werden.
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Die Achslager 10 sind nach Fig. 2 und 13 darüber hinaus
jeweils
mit einem Flansch 12 versehen, über den sie sich während des Betriebes in axialer
Richtung über zwischengeschaltete Federn und/oder Stoßdämpfer 23 an den Gehäuseteilen
2 und 3 abstützen. Dadurch halten die Achslager 10 sich während des Betriebes der
Baumaschine 1 praktisch allein in den Ausnehmungen 11 der Gehäuseteile 2 und 3,
und die in Fig. 1 und 12 gezeigten Leisten 13, mit denen die Achslager 10 während
des Betriebes in den Ausnehmungen 11 der Gehäuseteile 2 und 3 eingeschlossen werden,
dienen insbesondere in welligem Gelände allein der Sicherheit gegen ein unvorhergesehenes
Herausrutschen der Achslager 10 aus den Ausnehmungen 11. Die Leisten 13 sind dabei
in nicht dargestellter Weise an die Teile 2 und 3 angeschraubt.
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Beiderseits der Baumaschine 1 sind jeweils zwei Eraftkolben 14 an
den Gehäuseteilen 2 und 3 angebracht, d.h.
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die Baumaschine 1 ist insgesamt mit vier Kraftkolben 14 versehen.
Die Kraftkolben 14 sind nach Fig. 10 und 11 mit dem jeweils zugehörigen Zylinder
schwenkbeweglich in den Gehäuseteilen 2 und 3 gelagert und werden in der Fahrstellung
der Baumaschine, die dem in Fig. 10 und 11 gezeigten Zustand entspricht, durch Haken
25 arretiert. Die Haken 25 sind dazu ebenfalls schwenkbeweglich in den Gehäuseteilen
2 und 3 gelagert und werden durch Druckfedern 26, die auf Stangen 27 geführt sind,
in der Funktionsstellung gehalten. In der Funktionsstellung greifen die Haken 25
hinter Zapfen 28, die seitlich an Stützplatten 29 befestigt sind. Die Stützplatten
29 sind ihrerseits Jeweils an dem freien Ende der zu den Kraftkolben 14 gehörigen-und
aus den zugehörigen Zylindern herausragenden Kolbenstangen befestigt.
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Nach Lösen der Haken 25 lassen sich die Kraftkolben, wie in Fig. 2
dargestellt, nach unten bzw. um 1800 verschwenken oder klappen und heben bei entsprechender
Betätigung die Gehäuseteile 2 und 3 an. Dabei werden die Kraftkolben in der Arbeitsstellung
durch weitere, in den Gehäuseteilen 2 und 3 schwenkbeweglich gelagerte und federbelastete
Haken 30 arretiert, die analog zu den Haken 25 mit auf Stangen 31 geführten Druckfedern
32 zusammenwirken.
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Wie in Fig. 2 gezeigt, werden die Gehäuseteile 2 und 3 nach Lösen
der Leisten 13 von den Achslagern 10 bzw.
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von der Riffelwalze 8 und den Gummirädern 4 abgehoben.
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Danach lassen sich die Riffelwalze 8 und die Gummiräder 4 leicht wegrollen
und gegen andere Walzen oder Räder austauschen.
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Bei Hydraulikanschlüssen an die Achslager 10 wird das Auswechseln
der Walzen und Räder durch bekannte Schnellverschlüsse zusätzlich erleichtert und
gegebenenfalls auch bei einem für die Kraftkolben 14 laufenden hydraulischen Antrieb
ermöglicht.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist für die Kraftkolben 14, zum
Antrieb der Walzen und Räder und auch zu deren Vibration vorzugsweise ein gemeinsamer
hydraulischer Antrieb vorgesehen, der auch zum Antrieb eines nicht dargestellten
Arbeitsgerätes der Baumaschine 1, beispielsweise zur Bewegung eines sogenannten
Planierschildes dient. Der hydraulische Antrieb wird dabei seinerseits durch einen
Verbrennungsmotor angetrieben und befindet sich mit diesem in dem Gehäuseteil 2
der Baumaschine 1.
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Nach Fig. 2 wird die Riffelwalze 8 gegen eine Glattwalze 15 bzw. eine
Walze mit glatter Bandage ausgewechselt und bei gleichen Achslagern 10 nach Fig.
4 z.B.
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mit stark profilierten Gummirädern 16 kombiniert.
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Andererseits kann die Riffelwalze 8 z.B. nach Fig. 5 mit einer weiteren
Riffelwalze 8 oder nach Fig. 6 mit der Glattwalze 15 oder nach Fig. 3 ebenfalls
mit stark profilierten Gummirädern 16 kombiniert werden. Schließlich besteht auch,
wie in Fig. 7 dargestellt, die Möglichkeit, eine Glattwalze 15 mit einer Walze 17
zu kombinieren, die eine sogenannte Schaffußbandage hat.
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Darüber hinaus kann jede Walze und Jedes Rad gegen eine Vibrationswalze
oder eine Walze mit geteilter Bandage ausgewechselt werden. Eine Walze mit geteilter
Bandage besteht aus zwei in axialer Richtung nebeneinanderliegenden Walzen, die
vorzugsweise dann, wenn sowohl das Gehäuseteil 2 als auch das Gehäuseteil 3 der
Baumaschine 1 mit einer Walze versehen ist, zur Lenkung der Baumaschine 1 verwendet
werden. Dazu werden die beiden nebeneinanderliegenden Walzen mechanisch über Differential-Steckachsen
oder hydrostatisch oder hydrodynamisch mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben und wird gleichzeitig das Gelenk zwischen den Gehäuseteilen 2 und 3
gesperrt. Das geschieht beispielsweise durch einen nicht dargestellten, einfach
oder doppeltwirkenden Kraftkolben, der sowohl mit dem Gehäuseteil 2 als auch mit
dem Gehäuseteil 3 gelenkig verbunden und mit einem Druckmittel gefüllt ist, indem
der Einlaß und/oder der Auslaß des Xraftkolbens durch entsprechende Schieber verschlossen
wird.
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In Fig. 8 und 9 ist eine weitere Baumaschine 18 dargestellt,
die
im wesentlichen mit der Baumaschine 1 nach den Fig. 1 bis 7 identisch ist bzw. sich
von der Baumaschine 1 lediglich darin unterscheidet, daß dem Gehäuseteil 2 ein bestimmtes,
vom Auswechseln der Walzen und Räder ausgenommenes Paar Riffelwalzen 19 oder ein
Paar stark profilierter Gummiräder 20 zugeordnet ist, wobei die Riffelwalzen 19
oder die Gummiräder 20 jeweils beiderseits des Gehäuseteiles 2 angeordnet sind.