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Justiertisch Die Erfindung betrifft einen Justiertisch zum Ausrichten,
insbesondere von optischen Prismen oder Spiegeln in sechs Freiheitsgraden und ist
ein Zusatz zum Patent (Patentanmeldung P 20 52 502.4 = VPA 70/7076).
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In optischen Systemen müssen z.B. Prismen oft eine bestimmte Stellung
und einen bestimmten Winkel zum Lichtstrahl einnehmen. Dazu muß das Prisma in Sonderfällen
in drei Richtungen verschiebbar undum drei Achsen kippbar sein. Der zur Verfügung
stehende Raum für die Justiervorrichtung ist normalerweise knapp.
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Bekannte Vorrichtungen zum Einstellen der Lage optischer Bauelemente
im Raum sind Kreuzschieber, Höhensupport, Kipptische, Gelenke und Eombinationedavon.
Wenn die Forderung nach Justiermöglichkeit in drei zueinander senkrecht stehenden
Richtungen und Drehachsen besteht, werden diese bekannten Einzelelemente aneinander
und übereinander gesetzt. Dabei entstehen Jedoch sperrige Bauteile Im Hauptpatent
ist ein Justiertisch, insbesondere zum Ausrichten von optischen Prismen und Spiegeln
in sechs FretheitBgragen angegeben, der aus einem U-förmigen Unterteil besteht,
an dem mittels eines zweistelligen Drehschubgelenks mit einer Zylinderachae ein
Doppel-U-Klotz gelagert ist, bei dem an diesem Doppel-U-Klotz über ein als Drehschubgelenk
ausgebildetes Kreuzgelenk ein Aufnahmetisch befestigt ist und bei dem alle Achsen
einen gemeinsamen Kreuzungspunkt besitzen. Bei diesem älteren Justiertisch liegt
die Befestigungsfläche des Aufnahmetisches über dem gemeinsamen Kreuzungspunkt aller
Achsen, so daß die Justierung der einzelnen Freiheitsgrade nicht völlig
voneinander
unabhängig ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Justiertisch
des Hauptpatents so zu verbessern, daß die Aufspannfläche unter dem gemeinsamen
Kreuzungspunkt aller Achsen liegt, so daß das zu Justierende Bauteil genau in den
Kreuzungspunkt aller Achsen zu liegen kommt.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an diesem Doppel-U-Klotz über
ein zweistelliges Walzengelenk ein erstes Zylindersegient kraftschlüssig gelagert
ist, daß auf diesem ersten Zylindersegment ein zweites Zylindersegment mit um 900
versetzter Achsrichtung ebenfalls kraftschlüssig und walzengelenkartig gelagert
ist, wobei die ebene Fläche dieses zweiten Zylindersegmentes die Aufspannfläche
zur Befestigung der zu austierenden Gegenstände ist, daß alle Achsen einen gemeinsamen
Kreuzungspunkt besitzen, daß die Auf spannfläche unter dem Kreuzungspunkt liegt
und daß Triebmittel zum Justieren der Freiheitsgrade vorgesehen sind.
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Damit ergeben sich zusätzlich zu den Vorteilen der Ausfffhrungsform
des Hauptpatents wie geringe Bauhöhe, hohe Stabilität und einfache Herstellung,
die weiteren Vorteile einer verringerten Anzahl von Einzelbauelementen, einer noch
geringeren Bauhöhe und ein Zusammenfallen der optischen Achse, z.B. des Prismas,
mit dem gemeinsamen Kreuzungspunkt der Justiertischachaen.
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Zum Verstellen einzelner Bauteile gegeneinander sind vorteilhaft Schraubengetriebe
vorgesehen. Schraubengetriebe sind sehr einfach mit hoher Genauigkeit herzustellen.
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Zum Verstellen einzelner Bauteile gegeneinander können Jedoch auch
Keilgetriebe vorgesehen sein, insbesondere dann, wenn eine Umlenkung der Kraft-
und Bewegungsrichtung aus Raumgründen nötig ist. Dabei werden die Keilgetriebe vorteilhaft
wieder über Schraubengetriebe betätigt. So sind Justiergenauigkeiten bis herab zu
1/1000 Millimeter ohne besonderen Aufwand möglich.
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Zwecks leichterer Montage und Herstellung ist der Doppel-U-Klotz aus
einem einfachen U-Klotz und einem Lagerbock zusanenge setzt.
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Zum axialen Schieben der Zylindersegmente sind an dem jeweils feststehenden,
als Lager dienenden Bauteil Lagerschilde vorgesehen, die eine Gewindebohrung für
eine Druckschraube und ein gekrümmtes Langloch für eine Zugschraube aufweisen. Das
Langloch ist gekrümmt, um ein Kippen aes Bauteils zu ermöglichen.
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Zum Kippen der Zylindersegmente sind vorzugsweise Tangentialschrauben
vorgesehen, d.h. Schrauben, deren Schraubrichtung tangential zu dem Zylinderkreis
liegt. Lager und Zylindersegment sind an den Stellen, an denen die Schrauben liegen,
entsprechend abgeschrägt.
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Prinzipiell kann das Justieren der einzelnen Freiheitsgrade mit Schraube
und Gegenschraube, z.B. mit Zug- und Druckschraube erfolgen. Diese einfache Verstellmöglichkeit
wird mit Vorteil dann angewendet, wenn die Justierung nur selten verändert werden
soll. Bei häufigerem Justieren erfolgt das Verstellen zweckmäßiger mit Schraube
und Gegenfeder, z.B.
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mit Druckschraube und Zugfeder.
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Vorzugsweise sind die Zylindersegmente in Prismenlagern gelagert.
Prismenlager besitzen infolge ihrer Keilform eine eindeutige FUhrung in Drehung
und Schub.
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Der gleiche Effekt läßt sich bei Zylinderlagerung dadurch erreichen,
daß das Zylindersegment einen geringfügig größeren Durchmesser aufweist als die
Lagerschale. Dadurch liegt das Zylindersegment nur an zwei Stellen auf und es kann
nicht in der Lagerschale rollen, was einer gleichzeitigen Schiebebewegung entspräche.
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Eine andere Möglichkeit, das Rollen des Zylindersegments in der Lagerschale
auszuschließen, besteht darin, die zylindrische
Lagerschale an
der Peripherie freizuarbeiten bis auf schmale Flächen an beiden Enden.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung ausführlich erläutert werden.
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Die Figuren 1 bis 3 zeigen einen erfindungsgemäßen Justiertisch in
Aufriß, Seitenriß und Grundriß.
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Man erkennt ein U-förmiges Unterteil 1, an dem mittels eines zweistelligen
Drehschubgelenkes mit der Achse 3 ein Doppel-U-Klotz 2, 4 gelenkig befestigt ist.
Der Doppel-U-Klotz 2, 4 ist aus einem einfachen U-Klotz 2 und einem Lagerbock 4
zusammengesetzt, um eine leichtere Herstellung und Montage zu ermöglichen. Am oberen
Ende des U-Klotzes 2 ist waagrecht liegend ein Zylindersegment 18 kraftschlüssig
mit Hilfe der Schrauben 24 gelagert. Die Schrauben 24 dienen gleichzeitig zum Kippen
des Zylindersegmentes 18 um den Winkel o( und sind daher tangential zum Zylinderkreis
gerichtet. Zum Verschieben des Bauteils 18 in x-Richtung dienen die beiden Schrauben
23, die als Zug- bzw. Druckschraube ausgeführt sind und in dem an dem U-Klotz 2
befestigten Lagerschild 22 laufen. Auf dem ersten Zylindersegment 18, dessen Mittelteil
entsprechend geformt ist, liegt, ebenfalls kraftschlüssig mit Hilfe der Schrauben
30 befestigt, ein zweites Zylindersegment 19 mit um 900 gedrehter Achsrichtung.
Die ebene Oberfläche dieses Zylindersegmentes 19 dient als Aufspannfläche 27 und
liegt unter dem gemeinsamen Kreuzungspunkt 25 sämtlicher Dreh- und Schiebeachsen
3, 18, 19. Das Kippen des zweiten Zylindersegmentes 19 um den Winkel ß erfolgt mit
Hilfe der beiden Schrauben 30, die zu diesem Zweck wieder tangential zu dem Zylinderkreis
gerichtet sind. Das Verschieben des zweiten Zylindersegmentes 19 in y-Richtung erfolgt
mit Hilfe der beiden Schrauben 29, die wiederum als Zug- bzw. Druckschraube ausgeführt
sind und in dem an dem ersten Zylindersegment 18 befestigten Lagerschild 28 laufen.
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Zum Verschieben des Doppel-U-Klotzes 2, 4 in z-Richtung dienen zwei
Druckstifte 14, die über ein Keilgetriebe mit Hilfe der
beiden Schrauben
13 bedient werden. Zum Drehen des Doppel-U-Klotzes 2, 4 um den Winkel & dienen
die beiden Schrauben 11.
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Zum Festlegen des eingestellten Winkels 'ist eine Klemmschraube 5
vorgesehen.
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Die beiden auf den U-Klotz 2 gelagerten Zylinderseglente 18, 19 sind
durch eipe sogenannte getriebetechnische Erweiterung aus einem als Drehschubgelenk
ausgebildeten Kreuzgelenk hervorgegangen. Diese sinnvolle getriebetechnische Erweiterung
im Zusammenhang mit der U-förmigen Ausbildung des Unterteils 1 und des Doppelklotzes
2, 4 bilden die Grundlage für die geringe Bauhöhe und die gegenseitig unabhangige
Verstellbarkeit der Freiheitsgrade des erfindungsgemäßen Justiertischeß.
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Selbstverständlich sind zum Verstellen der einzelnen Freiheitsgrade
auch andere Triebaittel verwendbar, z.B. Federn, Mikrometerschrauben und hnliches,
ohne daß der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke verlassen wird.
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12 Patentansprüche 3 Figuren