DE2055729C3 - Verfahren zur Verhinderung der Reoxydation von reduziertem kornigem oder pulvrigem Eisen - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung der Reoxydation von reduziertem kornigem oder pulvrigem EisenInfo
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- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B13/00—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
- C21B13/0086—Conditioning, transformation of reduced iron ores
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
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- C23F11/00—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent
- C23F11/02—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in air or gases by adding vapour phase inhibitors
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Reoxydation von reduziertem körnigem
oder pulvrigem Eisen, das als Rohmaterial für die Eisen- oder Stahlherstellung verwendet wird, b·.-'
dem das Eisen mit einem bei normaler Umgebungstemperatur flüchtigen Antikorrosionsmittel in Berührung
gebracht wird.
Körniges oder pulvriges Eisenmaterial, das als Rohmaterial für die Eisen- oder Stahlherstellung,
z. B. für die Elektrostahlherstellung verwendet wird, besitzt eine auf aas Volumen bezogen große Oberfläche
und weist, insbesondere w.nn das Material in körniger Form vorliegt, einv, große Zahl von feinen
Poren, die während des Granulieren oder durch das Entgasen während der Reduktionsbehandlung erzeugt
werden. Da sowohl diese inneren als auch diese äußeren Oberflächen des reduzierten Eisenmaterials
unmittelbar nach der Reduktion im chemisch äußerst reaktionsfähigen Zustand des metallischen Eisens sind, wird das reduzierte Eisenmaterial
sehr leicht reoxydiert, wenn es der Atmosphäre mit normalen Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen
ausgesetzt wird. Dies hat eine schnelle Verschlechterung der Materialqualität während der
Zeitspanne zur Folge, die zwischen dem Reduktionsvorgang und der Weiterverarbeitung des reduzierten
Eisenmaterials infolge des Transportes oder einer eventuellen Lagerung verstreicht.
Um diese Reoxydalion zu verhindern, wurde vorgeschlagen,
das reduzierte Eisenmaterial unter einer nichtoxydierenden Atmosphäre aus einem trockenen
inerten Gas zu halten. Dieses Verfahren ist jedoch nicht wirtschaftlich, da es einerseits einen hohen Aufwand
erfordert und andererseits ■' .s Eindringen von
atmosphärischer Luft, sei es auch nur in geringen Mengen, nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Ein
weiteres Verfahren zur Verhinderung der Reoxydation ist aus der deutschen Patentschrift 89 313 bekannt.
Dabei wird unmittelbar nach der Reduktion Ammoniakgas über das Eisen geleitet, so daß sich an
der Oberfläche des Eisenmaterials eine Schicht aus festem Eisennitrid bildet. Die Nachteile dieses Verfahrens
bestehen darin, daß einmal das Eisennitrid während der Lagerung Wasserstoffgas abgeben kann,
welches unter Umständen eine Explosionsgefahr hervorruft, und daß außerdem die harte Eisennitridschicht
infolge der unterschiedlichen Temperaturausdehnung aufplatzt, so daß ihre Schutzwirkung
zumindest teilweise verloren geht. Weiter ist aus der USA.-Patentschrift 2 875 935 ein Verfahren bekannt,
bei dem das reduzierte körnige oder pulvrige Eisenmaterial mit Aceton oder Äther überzogen wird, so
daß seine Oberfläche durch eine Flüssigkeitshaut vor der Reoxydation geschützt wird. Der Nachteil dieses
Verfahrens besteht darin, daß diese schützende Flüssigkeitshaut nicht beständig ist, sondern leicht
verdampft, wobei gesundheitsschädliche und explosionsgefährliche Dämpfe entstehen.
ίο Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das
reduzierte körnige oder pulvrige Eisen durch ein Antikorrosionsmittel vor einer Reoxydation zu
schützen, wobei diese' Schutz wirtschaftlich und zuverlässig sein soll und insbesondere nicht davon
'5 abhängen soll, daß das Antikorrosionsmittel tatsächlich
die Oberfläche des Eisenmaterials vollständig bedeckt.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß das reduzierte Eisen während des Abkühlens mit Dicyclohexylammoniumnitrid (C6H11 2
ΝΗ.,ΝΟ.,) behandelt wird.
D'ieses Antikorrosionsmittel hat nicht nur wie die bekannten Antikorrosionsmittel die Eigenschaft und
den Zweck, das körnige oder pulvrige Eisenmaterial an der Oberfläche mit einer Schutzschicht zu überziehen,
um zu vermeiden, daß das Eisen mit der atmosphärischen Luft in Berührung kommt. Dieses
Antikorrosionsmittel, das bis zu Temperaturen von
etwa 1000C stabil ist, hat außerdem noch die Eigenschaft,
daß es ständig langsam aus dem festen Zustand in den gasförmigen übergeht, wobei es ein Gas
abgibt, das auch verdünnt eine extrem starke oxydationshindernde Wirkung hat. Das erfindungsgemäße
Antikorrosionsmittel baut daher um die Eisenteilchen ständig eine Schutzgasatmosphäre auf.
Es ist also nicht unbedingt erforderlich, daß die einzelnen Eisenkörner tatsächlich vollständig von
dem Antikorrosionsmittel bedeckt sind. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß das Antikorrosionsmittel unmittelbar nach dem -Reduktionsvorgang auf das noch heiße Eisen
während des Abkühlens gebracht wird. Dies bringt eine Zeitersparnis mit sich, da das Antikorrosions-
mittel ohne Verzögerung nach dem Reduzieren aufgebracht werden kann. Außerdem ist das Antikorrosionsmittel
bei den anfänglichen hohen Temperaturen des Eisenmaterials noch gasförmig und kondensiert
erst im Verlauf des Abkühlens auf der Oberfläche aes Eisens, so daß sich eine vollständige und gleichmäßige
Bedeckung des Eisenmaterials durch das Antikorrosionsmittel ergibt.
Im folgenden soll die Erfindung irn einzelnen an Hand der in der Zeichnung dargestellten beispielsweisen
Ausführungsform näher erläutert werden. Wie in der einzigen Figur zu sehen ist, ist der Behälter 1
so gebaut, daß er einen Raum für die Aufnahme einer geeigneten Menge von reduziertem Eisenmaterial
beim Abkühlschritt, der der letzte Verfahrensschritt
der Reduktionsbehandlung ist, bildet. Falls es nötig ist, kann der Behälter 1 mit einer
Kühleinrichtung versehen sein zum Einleiten eines Kühlfluids und zu seinem Durchtritt oder Zirkulieren
durch den Innenraum des Behälters ud mit einer Entleereinrichtung für den Inhalt, die einen Auslaß
einschließt (diese Einrichtungen sind in der Zeichnung nicht gezeigt). An der oberen öffnung ist der
Behälter mit einer Einrichtung! versehen, die als
Verschluß oder Deckelteil dient, um das Eindringen von atmosphärischer oxydierender Luft in den Behälter
zu steuern oder zu verhindern. Mit 3 ist eine Einrichtung bezeichnet, in der das flüchtige Anti-Abkühlungsperiode
dieser Behandlung unterworfen werden. In diesem Fall sollte der in der Zeichnung
gezeigte Behälter als ein Behälter betrachtet werden, der gebaut ist, um reduziertes Eisen für den Zweck
korrosionsmittel verdampft wird, festes oder gas- 5 des Kühlens während einer bestimmten Zeitspanne
förmiges Antikorrosionsmittel mit anderem Gas gemischt wird, oder Antikorrosionsmittel gelöst wird,
oder mit anderen Flüssigkeiten gemischt wird; dann wird das verdampfte oder verflüssigte Antikorrosionsnach
dem Wiedererhitzen aufzunehmen.
Die Deckeleinrichtung 2 des Behälters ist ebenso nützlich, um Verluste von diesem Mittel zu verhindern,
die durch Verflüchtigen oder andere Gründe
mittel durch eine Leitung 4 in den Behälter 1 von io verursacht werden können.
einem geeigneten Teil wie z.B. der Öffnung 4 α des Der Behälter 1 kann ebenso als Einrichtung zum
Behälters eingeleitet oder eingeblasen. Falls
es erwünscht ist, kann die Einrichtung 3 mit einer Heizeinrichtung
versehen sein. Zur Beschleunigung der Verdampfung des nüchtigen Antikorrosionsmittels
oder mit Einrichtungen zum Zuführen de^ o<i>
flüchtige Antikorrosionsmittel enthaltenden Materials unter Druck, oder mit Einrichtungen für die Zuführung
eines Fluids, das für die Kühlung des reduzierten Eisens verwendet wird. Mit 5 sind die Teilchen
oder Körner von reduziertem Eisen bezeichnet.
Im Betrieb wird das in der Vorrichtung enthaltene reduzierte Eisenmaterial geeignet gekühlt und das
flüchtige Antikorrosionsmittel wird" darüber eingeleitet. In diesem Fall sollte die Konzentration des
Antikorrosionsmittels und die Temperatur beim Beginn des Einleitens und danach entsprechend dem
angewendeten Einleitungsverfahren geeignet gewählt und eingestellt werden, damit es nicht in höherem
Maße zur Dissoziation oder Zersetzung korrTnt infolge
von hohen Temperaturen, die nicht ausreichen, um eine Explosion oder Verbrennung zu verursachen.
Die Temperatur, bei welcher das Einleiten oder Einsprühen begonnen wird, sollte jedoch so hoch wie
möglich innerhalb der oben genannten Grenzen ge- 35 optimal zu erreichen:
Speichern oder Aufbewahren von reduziertem Eisen für Transportzwecke oder für andere allgemeine
Zwecke dienen.
Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die spezielle Ausführungsform beschränkt,
die gezeigt und beschrieben wurde, sondern es sind andere Abwandlunger, im Rahmen der Erfindung
möglich, wie z. B.:
1. In der in der Zeichnung gezeigten Konstruktion kann die Leitung 4 entfernt werden und die Zuführeinrichtung
3 für das flüchtige Antikorrosionsmittel kann im Inneren des Behälters 1 angebracht
werden;
2. das flüchtige Antikorrosionsmittel kann manuell in geeigneten gewählten Zeitpunkten, in mehreren
einzelnen Portionen, in den Behälter eingesprüht werden, um den Betrieb zu vereinfachen.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde es als nützlich gefunden,
die folgenden Maßnahmen in Verbindung mit der Behandlung des reduzierten Eisenmaterials vorzunehmen,
um das Ziel der vorliegenden Erfindung
wählt werden, um den höchst möglichen Anfangswert des Partialdruckes des Gases des flüchtigen Antikorrosionsmittels,
das in den Behälter eingeleitet oder in ihm erzeugt wird, auswählen zu können. Sie
kann aus der Tatsache abgeschätzt werden, daß Dicyclohexylammoniumnitrid, bei 60° C einen Partialdruek
von 0,012 mm Hg haben kann, was etwa das 400fache des Dampf doickes bei 10° C ist. Das
flüchtige Antikorrosionsmittel, das durch d.is oben genannte Verfahren verdampft wird, hat die Neigung
sich zu verteilen, wobei eine ausreichende Konzentration eingehalten wird, und ebenso hat die
Oberfläche des reduzierten Eisens einen hoher. Grad von Aktivität proportional der Temperatur, so daß
die Entwicklung und Adsorption des flüchtigen Antikorrosionsmittels schnell und gleichmäßig durchgeführt
wird. Weiter wird als Folge des anschließenden natürlichen oder erzwungenen Abkühlens das
Volumen des Gases, das die Hohlräume in dem reduzierten Eisen füllt, verkleinert, um das Eiudringen
des flüchtigen Antikorrosionsmittels in die Hohlräume zu ermöglichen, so daß ebenfalls eine
wirkungsvollere Entwicklung des flüchtigen Antikorrosionsmittels sichergestellt wird. Wenn es im
Betrieb notwendig wird, kann das einmal gekühlte reduzierte Eisenmaterial wieder erhitzt werden und
dann während der Erhitzungsperiode und seiner
1. Während des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahrens wird die Atmosphäre in dem Raum,
in welchem das reduzierte Eisenmaterial enthalten ist, in einer so entfeuchteten trockenen
Bedingung wie möglich gehalten, und auch die Konzentration des inerten Gases in dieser Zusammensetzung
wird so hoch wie möglich gehalten, um die nicht oxydierende Eigenschaft der Atmosphäre aufrechtzuerhalten;
2. während des Behandlungsverfahrens wird die Luftdichtigkeit des Behälters, in welchem das
reduzierte Eisen enthalten ist, kontrolliert oder eine geeignete Abdichtung wird vorgenommen;
3. während der Zeit, in welcher die verschiedenen Handhabungen oder Behandlungen durchgeführt
werden, nachdem das erfindungsgemäße Verfahren beendet wurde, wird das flüchtige Antikorrosionsmittel
wieder über das reduzierte Eisen eingeleitet, oder es wird ein geeignetes Nachfüllen dieses Mittels durchgeführt;
4. wf'.irend der Periode, in welcher die verschiedenen
Handhabungen oder Behandlungen durchgeführt werden, nachdem das erfindungsgemäße
Verfahren beendet wurde, wird der Raum, in welchem das reduzierte Eisen enthalten
ist, in einer möglichst nicht oxydierenden Atmosphäre gehalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Verhinderung der Reoxydation von reduziertem körnigem oder pulvrigem Eisen, das als Rohmaterial für die Eisen- oder Stahlherstellung verwendet wird, bei dem das Eisen mit einem bei normaler Umgebungstemperatur flüchtigen Antikorrosionsmittel in Berührung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das reduzierte Eisen während des Abkühlens mit Dicyclohexylammoniumnitrid (C6H11 2 NH2NO2) behandelt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP9121369 | 1969-11-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2055729A1 DE2055729A1 (de) | 1971-07-22 |
DE2055729B2 DE2055729B2 (de) | 1973-04-26 |
DE2055729C3 true DE2055729C3 (de) | 1973-11-08 |
Family
ID=14020127
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2055729A Expired DE2055729C3 (de) | 1969-11-14 | 1970-11-12 | Verfahren zur Verhinderung der Reoxydation von reduziertem kornigem oder pulvrigem Eisen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CA (1) | CA927221A (de) |
DE (1) | DE2055729C3 (de) |
GB (1) | GB1296767A (de) |
-
1970
- 1970-11-12 GB GB1296767D patent/GB1296767A/en not_active Expired
- 1970-11-12 DE DE2055729A patent/DE2055729C3/de not_active Expired
- 1970-11-13 CA CA098072A patent/CA927221A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2055729B2 (de) | 1973-04-26 |
GB1296767A (de) | 1972-11-15 |
DE2055729A1 (de) | 1971-07-22 |
CA927221A (en) | 1973-05-29 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |