DE2054021A1 - Betonschalungsplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Betonschalungsplatte und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Th. Goldschmidt A.-G., Essen
Betonschalungsplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft eine Betonschalungsplatte zur Herstellung von rauhen, waschbeton-ähnlichen Betonoberflachen
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Betonschalungsplatte .
Zum Ausschalen von Beton bedient man sich in der Regel, insbesondere
bei großflächigen Bauobjekten, der bekannten Schalungsplatten. Die Oberflächenstruktur des zur Herstellung
der Schalungsplatten verwendeten Holzes wird in Form eines Negatives von der Oberfläche des Betons wiedergegeben. Will
man weniger strukturierte Betonsichtflächen erhalten, muß man Sperrholz- oder Hartholzplatten verwenden. Eine völlig
glatte Betonoberfläche ergibt sich bei der Verwendung kunstharzbeschichteter
Sperrholzplatten. Dabei hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, daß diese Platten leicht
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entschalt werden können, so daß die Verwendung von speziellem Schalöl überflüssig wird. Auf diesen völlig glatten Flächen
treten Poren, Farbunterschiede und Schlieren durch ungleiche Schüttung und Verdichtung optisch stark hervor. Aus diesen
Gründen wird sehr häufig die Ausbildung einer glatten Sichtbetonoberfläche
nicht gewünscht, da eine glatte Oberfläche grau und kalt erscheinen kann, Fehler stark hervortreten
und deshalb ästhetisch nicht immer befriedigt. In vielen Fällen wird daher eine aufgerauhte gleichmäßige Betonoberfläche
bevorzugt. Die Herstellung solcher rauher Oberflächen ist jedoch arbeitsintensiv, da sie meist dadurch geschieht,
daß man vor dem endgültigen Erhärten des Betons mit Wasser und einer Bürste oberflächlich den noch nicht erhärteten
Zement von den Zuschlagstoffen wegwäscht und diese freisetzt. Es ist auch bekannt, den Zementleim durch Ausblasen mit
einem Luft-Wasser-Gemisch zu entfernen.
Diese beiden Verfahren setzen jedoch eine rasche und rechtzeitige Entschalung des Betons voraus. Wo dies nicht möglich
ist, arbeitet man mit Betonaushärtungsverzögerern, sogenannten Kontaktverzögerern. Wie in dem Buch "Sichtflächen des
Betons" von J.G. Wilson, Bauverlag GmbH, Wiesbaden-Berlin, 1967, Seiten 57 ff., ausgeführt, handelt es sich hierbei
meistens um Produkte auf der Basis von Melasse, welche bewirken, daß der auf der Schalung aufliegende Beton bzw.
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Zement in eine gewisse Tiefe hinein nicht abbindet. Der Kontaktverzögerer wird dabei auf die Brettschalung aufgebracht
und auf dieser antrocknen gelassen. Dieser Arbeitsvorgang muß auf der Baustelle geschehen, ist nur bei gutem
Wetter möglich, um ein Abwaschen zu verhindern, wobei ein relativ hoher Platzbedarf vonnöten ist, um die vorbereiteten
Platten trocknen zu lassen und abzustellen. Sofort nach dem Ausschalen muß die durch Verzögerung noch nicht vollständig
abgebundene Oberflächenschicht entfernt werden.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß es nicht notwendig
ist, diese Vorbereitungsarbeiten auf der Baustelle durchzuführen. Es ist vielmehr möglich, an sich bekannte
Betonaushärtungsverzögerer direkt der Lösung des Kunstharzes zuzusetzen, mit der die Trägerbahn imprägniert wird, welche
in beharztem Zustand auf die Betonschalungsplatte mindestens betonseitig aufgepreßt und ausgehärtet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist deshalb dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Tränkung der Trägerbahn eine Phenoplastharζlösung
verwendet, welche 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf Festsubstanz, an sich bekannter Betonaushärtungsverzögerer
enthält.
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Besonders bevorzugt werden als Härtungsverzögerer Polyalkohole, wie Zucker, wasserlösliche Stärke, Gluconate,
Sorbit, Pentaerythrit verwendet. Dabei ist insbesondere überraschend, daß diese Verbindungen auch nach dem Aushärten
der Kunstharzschicht noch in einer solchen Menge freigesetzt werden, daß der gewünschte Effekt erzielt wird, zumal bekannt
ist, daß Polyalkohole in Phenolharze einkondensiert werden und damit unlöslich werden.
Ein weiterer Gegenstand vorliegender Erfindung ist die Betonschalungsplatte
zur Herstellung von rauhen, waschbetonähnlichen Betonoberflächen, welche dadurch, gekennzeichnet ist,
daß die betonseitige Kunstharzschicht 5 bis 15 Gew.-% an sich
bekannter Betonaushärtungsverzögerer enthält.
Bei Verwendung dieser erfindungsgemäßen Betonschalungsplatte erhält man Sichtbetonflächen mit gleichmäßiger Oberflächenstruktur
und Aufrauhung. Hierzu ist es lediglich notwendig, daß nach dem Entschalen die entschalten Betonflächen leicht
abgebürstet werden, um sie von der nichtabgebundenen Zementschicht zu befreien.
Die erfindungsgemäßen Platten sind mehrfach zu verwenden. Ist ihr Oberflächengehalt an Härtungsverzögerern erschöpft,
können sie als normale Betonschalungsplatten weiter ver-
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wendet werden. Zweckmäßig werden die Oberflächen der Betonschalungsplatten, welche die Härtungsverzögerer enthalten,
besonders gekennzeichnet, um ein Verwechseln mit normalen Platten zu vermeiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der folgenden Beispiele noch näher erläutert:
In einem durch Basenkatalyse hergestellten wäßrigen Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukt
werden 10 Gew.~% Saccharose Cauf Festharz bezogen) gelöst. Mit dieser Phenolharzlösung
wird eine Trägerbahn (Natronkraftpapier 40 g/m ) getränkt. Die beharzte Trägerbahn wird im Trockenschrank bei 13O°C
1 1/2 Minuten vorkondensiert. Es resultiert ein klebfreier
Phenolharzfilm mit einem Flächengewicht von ca. 120 g/m .
Eine 16 mm dicke Birkensperrholzplatte wird beidseitig durch
Aufpressen unter Aushärtungsbedingungen mit dem Phenolharzfilm beschichtet. (Preßbedingungen: 13O°C, 20 kp/m ,
7 Minuten)
Auf die Oberfläche der wie beschrieben gefertigten Betonverschalungsplatte wird einseitig eine Betonmischung aufge-
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— D —
bracht. Nach 2 Tagen Abbindezeit wird entschalt. Die Betonfläche wird leicht abgebürstet. Es resultiert eine gleichmäßige
waschbeton-ähnliche Oberfläche.
Analog Beispiel 1 wird unter Verwendung von 10 % Sorbit (auf Festharz bezogen) als Modifizierungsmittel für das
wäßrige Phenol-Formaldehyd-Kondensat eine Betonverschalungsplatte gefertigt und ein Betonierversuch durchgeführt. Nach
dem Entschalen und leichten Abbürsten der Betonoberfläche wird eine waschbeton-ähnliche gleichmäßige Betonoberfläche
erhalten.
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Claims (3)
- Patentansprüche(l.) Verfahren zur Herstellung einer kunstharzbeschichteten Betonschalungsplatte durch Tränken einer Trägerbahn mit der Lösung eines Phenoplastharzes, Aufpressen der das Kunstharz enthaltenden, getrockneten Trägerbahn auf mindestens die betonseitige Oberfläche der Betonschalungsplatte unter Aushärtungsbedingungen für das Kunstharz, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Tränkung der Trägerbahn eine Phenoplastharζlösung verwendet, welche 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf Festsubstanz, an sich bekannter Betonaushärtungsverzögerer enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Betonaushärtungsverzögerer Polyalkohole verwendet.
- 3. Betonschalungsplatte zur Herstellung von rauhen,waschbetonähnlichen Betonoberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die betonseitige Kunstharzschicht 5 bis 15 Gew.-% an sich bekannter Betonaushärtungsverzögerer enthält.209819/0461
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