DE2052819B2 - Cytosininosinat, Verfahren zu dessen Herstellung und es enthaltende Arzneimittel - Google Patents

Cytosininosinat, Verfahren zu dessen Herstellung und es enthaltende Arzneimittel

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    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H19/00Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
    • C07H19/02Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof sharing nitrogen
    • C07H19/04Heterocyclic radicals containing only nitrogen atoms as ring hetero atom
    • C07H19/16Purine radicals
    • C07H19/20Purine radicals with the saccharide radical esterified by phosphoric or polyphosphoric acids

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Description

OH
H
OH
2. Verfahren zur Herstellung von Cytosininosinat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Inosinsäure und Cytosin getrennt voneinander in Wasser auflöst und die Lösungen anschließend miteinander vermischt oder die Inosinsäure und das Cytosin in fester Form in Wasser bei Siedetemperatur auflöst und das Produkt auskristallisieren läßt.
3. Arzneimittel, enthaltend Cytosininosinat nach Anspruch 1.
HN
gelöst.
Cytosininosinat ist zur prophylaktischen und kuraliven Behandlung von Lebererkrankungen, wie akuter und chronischer Hepatitis und Leberzirrhose verwendbar und normalisiert die Lebel funktion.
Zum Nachweis der Überlegenheit gegenüber bekannten, auf dem gleichen Gebiet wirksamen Mitteln wurde Cytosininosinat verglichen mit:
1. Adenosintriphosphat + Arginin gemäß der FR-PS 5 032 M,
Aus den FR-PS 3 470 M, 6 297 M und 5 032 M ist es bekannt, äquimolare Gemische von Orotsäure und Inosinsäure, Gemische von Tetainorotat und Ornithininosin-5-monophosphat oder Verbindungen von Nucleotidsaizen oder -Vorläufern mit einer basischen Aminosäure als Mittel zur Behandlung von Lebererkrankungen zu verwenden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, bessere Arzneimittel, besonders bei der Behandlung von Lebererkrankungen, zu bekommen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit Cytosininosinat der Formel
2. lnosinsnonophosphat + Arginin gemäß der FR-PS 5 032 M und
3. Betainorotat + Ornithin-inosin-5-monophosphat gemäß der FR-PS 6 297 M.
Methode
Als Versuchstiere wurden männliche Ratten mit einem Gewicht von 150 g verwendet Die Tiere wurden in 5 Gruppen von je 15 Ratten unterteilt, wobei eine Gruppe als Kontrollgruppe diente und die übrigen vier Gruppen mit jeweils einem der drei bekannten Mittel und mit Cytosininosinat nach der Erfindung behandelt wurden. Innerhalb jeder Gruppe erfolgte eine Unterteilung in drei Untergruppen von 5 Tieren, wobei zusätzlich zu dem jeweiligen Mittel der ersten Untergruppe 0,5 ml eines Gemisches von Tetrachlorkohlenstoff und Olivenöl (1 :1), der zweiten Untergruppe 1,0 ml dieses Gemisches und der dritten Untergruppe 1,5 ml dieses Gemisches verabreicht wurden. Die Verabreichung erfolgte einen Monat lang an drei Tagen je Woche auf intraperotonealem Weg.
Nach Ablauf des Monats wurden die Tiere getötet ihre Leber herausseziert, in Formalin gelegt und pathologisch mikroskopisch untersucht.
Die Gruppe A (Kontrollgruppe) erhielt nur das Gemisch aus Tetrachlorkohlenstoff und OlivenöL Die Gruppe B erhielt zusätzlich zu diesem Gemisch 56,25 mg Adenosintriphosphat + 31,65 mg Arginin. Die Gruppe C erhielt zusätzlich zu diesem Gemisch 31,65 mg Arginin + 52,2 mg Inosinmonophosphat. Die Gruppe D erhielt zusätzlich zu diesem Gemisch 45 mg einer äquimolaren Mischung von Betainorotat und Ornithin-inosin-5-monophosphat. Die Gruppe E erhielt 15 mg Cytosininosinat zusätzlich zu diesem Gemisch.
Ergebnisse
Cruppe A (Kontrollgruppe)
Untergruppe 1 (0,5 ml/Ratte):
Starke Fettzellendegenerierung mit diffuser Verteilung, vorherrschend zentrolobulär. In dem Parenchym wurden vereinzelte akute Entzündungsherde beobachtet. Es gab starke Anzeichen von Zellendegenerierung und beachtliche Nekroseherde. Weiterhin wurden geringe Anzeichen von Cholestase festgestellt.
Untergruppe 2 (1,0 ml/Ratte):
Starke Fettzellendegenerierung, diffus, aber vorherrschend zentrolobulär, ähnlich wie in der Untergruppe 1. Starke degenerierte Zellveränderungen und Nekroseherde. Kleine akute Parenchym-Entzündungen. Die »Kupfer«-Zellen erscheinen vervielfältigt, keine Anzeichen von Cholestase.
Untergruppe 3 (1,5 ml/Ratte):
Sehr starke Fettzellendegenerierung, besonders mit
diffuser Verteilung. Merkliche Zellendegenerierung und starke Nekrose. Im Parenchym treten kleine akute Entzündungsherde auf. Die »Kupfer«-Zellen sind
W) vervielfältigt. Keine Anzeichen von Cholestase.
Gruppe B
Untergruppe I:
b5 Intensive Fettzellendegenerierung, zentrolobulär lokalisiert, starke degenerierte Zellveränderungen mit Nekrose. Im Inneren des Parenchyms kleine akute Entzündungsherde, keine Cholestase.
Untergruppe 2:
Fett2ellendegenerierung mit gleicher Intensität und Lokalisierung wie bei der Untergruppe 1. In gleichem Maß degenerierte Zellveränderungen mit Nekroseherden im Parenchym. Die akuten Entzündungsherde sind lediglich im Parenchym und gering. Keine Anzeichen von Cholestase.
Gruppe C
Untergruppe 1:
Starke Fettzellendegenerierung, besonders zentrolobulär. Besonders starke Zelldegenerierung mit Nekroseherden. Entzündungen im Parenchym minimal. Keine Anzeichen von Cholestase.
Untergruppe 2:
Die Zelldegenerierung und Nekroseherde haben gleiche Intensität wie in der Untergruppe 1. Starke Fettzellendegenerierung, diffus. Akute Entzündungen in kleinen Herden, lediglich im Parenchym.
Untergruppe 3:
Die Fettzellendegenerierung hat die gleiche Intensität und Lokalisierung wie in den beiden Untergruppen 1 und 2, diffus. Starke Zelldegenerierung und Nekroseherde. Es sind akute Entzündungsherde im Parenchym vorhanden, aber minimal. Keine Anzeichen von Cholestase. Hyperplasie der »Kupfer«-Zellen.
Gruppe D
Untergruppe 1:
Fettzellendegenerierung, praktisch ausschließlich zentrolobulär und sehr stark. Anzeichen von Zelldegenerierung und Nekroseherden, letztere aber mit geringerer Intensität Akute Entzündungsherde, lediglich im Parenchym und in geringem Umfang. Hyperplasie der »Kupfer«-Zellen, keine Anzeichen von Cholestase.
Untergruppe 2:
Gemäßigte Fettzellendegenerierung mit diffuser Verteilung. Nekroseherde mit Anzeichen deutlicher Zelldegenerierung, wenn auch nicht sehr zahlreich. Geringe akute Entzündungsherde im Parenchym, vereinzelte chronische Entzündungsherde am Eingang. Vereinzelte Anzeichen von Cholestase vorhanden.
Untergruppe 3:
Fettzellendegenerierung wie bei der Untergruppe 2. Zellveränderungen mit Nekroseherden, insbesondere in der Nachbarschaft zur zentrolobulären Vene. Akute Entzündungsherde im Parenchym. Keine Anzeichen von Cholestase.
Gruppe E(nach der Erfindung)
Untergruppe 1:
Fettzellendegenerierung geringer als bei allen vorher untersuchten Gruppen, wenige einzelne degenerierte Zellveränderungen und Nekroseherde. Sehr wenige akute Entzündungsherde im Parenchym. Keine Anzeichen von Cholestase.
Untergruppe 2:
Fettzellendegenerierung ebenso gering wie bei der Untergruppe 1. Desgleichen 'Zelldegenerierung und Nekroseherde mit geringer Intensität Wenige kleine akute Entzündungsherde im Parenchym. Keine Anzeichen von Cholestase.
Untergruppe 3:
ίο Erscheinungsbild ähnlich wie bei den Untergruppen 1 und 2, etwas stärkere Fettzellendegenerierung, doch noch sehr gering. Ebenfalls Anzeichen von Zelldegenerierung und Nekroseherden. Die Entzündungsherde im Parenchym sind ähnlich wie in den Untergruppen 1 und
2. Keine Anzeichen von Cholestase.
Schlußfolgerungen
Die Fettzellendegenerierung ist bei der Gruppe E wesentlich geringer als bei den Gruppen A bis D, wo diffuse und zentrolobuläre starke Fettzellendegenerierung zu beobachten war.
Bei der Gruppe E war die Zelldegenerierung hinsichtlich der Zellgröße und Zellkerngröße deutlich geringer als bei den Gruppen A bis D.
Bei den Gruppen A bis D trat teilweise starke Nekrose auf. Bei der Gruppe E wurde in keiner einzigen Leber starke Nekrose beobachtet
Bei den Gruppen C und D trat zuweilen Cholestase
jo auf. Die Gruppen C, D und E besaßen Anzeichen von regenerierender Aktivität
Insgesamt zeigte die Gruppe E erheblich geringe Veränderungen der Leber, was die Überlegenheit gegenüber den bekannten Mitteln zeigt
r> Die akuten Toxizitäten des Cytosininosinat und der drei bekannten Mittel bei Albinomäusen I. C. R. Swiss wurden verglichen. Alle vier untersuchten Präparate besaßen eine vernachlässigbare Toxizität, so daß alle Präparate in großen Mengen verabreicht werden
ίο können, ohne daß irgendeine Gefahr toxischer Erscheinungen besteht.
Cytosininosinat besitzt neben guter pharmakologischer Aktivität gute Verträglichkeit und gute Löslichkeit in Wasser, was seine Anwendung als Arzneimittel
45 erleichtert. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung besteht darin, daß man in an sich bekannter Weise getrennt voneinander Inosinsäure und Cytosin in der geringstmöglichen Menge Wasser, zweckmäßig unter Erhitzen, auflöst und anschließend die beiden Lösungen miteinander vermischt oder die Inosinsäure und das Cytosin in fester Form bei Siedetemperatur in Wasser auflöst und das Produkt auskristallisieren läßt.
55
Beispiel
In einem Wirbelreaktor wurden 1 1 Wasser und 348,2 g (1 Mol) Inosinsäure zum Sieden erhitzt. Wenn das Wasser siedete, wurden 111,1g (IMoI) Cytosin zugesetzt. Nach Beendigung dieser Zugabe und nach Auflösen des gesamten Cytosins wurde das Reaktionsgemisch in der Wärme filtriert, worauf man abkühlen ließ. Dabei traten unmittelbar weiße, federartige Kristalle auf.
Nach dem Abkühlen der Lösung wurde der Feststoff abfiltriert und dann dreimal mit 1 1 einer Lösung von 50% Alkohol in Wasser und schließlich mit 2 I 96%igem Alkohol gewaschen.
Nach dem Trocknen wog das Produkt 370 g (80%) und besaß einen unkorrigieiten Schmelzpunkt von 2200C (unter Zersetzung).
Analyse:
Ber.: C 36,60, H 332, N 21,35, P 6,74;
gef.: C 3632, H 3.72, N 21,10, P 6,92.
Infrarotspektrum (KBr): Die charakteristischs-ten Banden erschienen bei 2500 bis 3500 cm-1 (OH und NH im Molekül), 1590 und 1680 cm-' (heterocyclisches C=C und C=N), 1720 cm-1 (Amid-C=O), 1245 cm-' P=O-Gruppe), 1035 cm-' (P-O—C der Phosphorsäuregruppe) und 960 cm-' (Pyrimidinring).
Kernmagnetisches Resonanzspektrum (D2O): Banden traten bei δ = 1,60 und 1,80 (die beiden Wasserstoffatome des Hypoxanthinringes), 2,25 bis 238 (Duplett entsprechend dem meta-Wasserstoffatom des Cytosin-
ringes), 3,90 (Wasserstoffatom in ortho-Stellung zur Aminogruppe des Cytosins), 4,02 (an (Stickstoff gebundener Ribosewasserstoff des Carbonamids), 5,30 bis 5,80 (Multiplen von an alkoholische Zuckerkohlenstoffatome gebundenen Wasserstoffatomen) und 5.8 bis 6,0 (Zuckermethylen-Wasserstoffatome) ppm auf.
Das Ultraviolettspektrum besaß ein Maximum bei 250 ΐημ (log ε = 4,146).
Das Produkt bestand aus weißen Kristallen, die zu Beginn der Kristallisation federartig aussahen und sich schließlich unter Bildung eines kompakten Kriatailkuchens vereinigten. Das Produkt war in Wasser etwas und in organischen Lösungsmitteln nur geringfügig oder überhaupt nicht löslich. Die empirische Formel ist Ci4Hi8N7O9P entsprechend einem Molekulargewicht von 459314 Die wäßrige Lösung besaß einen pH-Wert von 3,2 in einer 3%igen Konzentration.

Claims (1)

  1. NH
    Patentansprüche:
    1. Cytosininosinat der Formel
    O
    ii
    O CH2-O-P-O
DE2052819A 1969-11-07 1970-10-28 Cytosininosinat, Verfahren zu dessen Herstellung und es enthaltende Arzneimittel Expired DE2052819C3 (de)

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