DE2050659A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen und Reinigen einer Metallschmelze - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen und Reinigen einer MetallschmelzeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B9/00—General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
- C22B9/05—Refining by treating with gases, e.g. gas flushing also refining by means of a material generating gas in situ
- C22B9/055—Refining by treating with gases, e.g. gas flushing also refining by means of a material generating gas in situ while the metal is circulating, e.g. combined with filtration
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 2050659
Unser Zeichen: O.Z. 27 O87 I?l/Hu
6700 Ludwigshafen, 13· 10. 1970
Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen und Reinigen einer - Metallschmelze ■
. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entgasen und Reinigen
einer strömenden Metallschmelze,
Bei einem bekannten Verfahren zum Entgasen und Reinigen von
AluminiumschmeIzen wird als Filtermasse Tonerdegranulat verwendet.
Das Granulat befindet sich dabei in einem U-förmigen Gefäß. Die Schmelze wird hierbei durch einen Zulauf dem Gefäß
zugeführt, mittels einer im Gefäß angeordneten Absperrung umgelenkt und anschließend über einen Abiauf abgeleitet (USA-Patentschrift
2 863 558).
Es hat sich dabei erwiesen, daß die Schmelze nicht ausreichend
filtriert wird, da sich während des Filtriervorganges in der
Schüttung Kanäle ausbilden, durch welche die nachfolgende Schmelze fließt.
Ein weiteres bekanntes Verfahren betrifft die Filtrierung und Entgasung von Metallschmelzen. Dabei befinden sich keramische
Filterkörper in einem Tiegel; die obere und die untere Schicht werden von großen Filterkörpern gebildet, während die dazwischen
liegende Schicht aus feinen Keramikteilchen besteht. Im Bereich der unteren Filterschicht wird der Schmelze Argon zugeführt,
das ihr den Wasserstoffgehalt entzieht und sie gleichzeitig reinigen soll. Durch die feine Filterschicht wird das Gas und
die Schmelze lediglich gedrosselt (USA-Patentschrift 3 039 864).
Es ist aber bekannt, daß sich bei vielen Metallen auch der Sauerstoffgehalt
auf die physikalischen und mechanischen Eigenschaften recht ungünstig auswirkt. So verursacht z.B. der in Aluminium
gelöste, oder gar als Al^O,-Phase gebundene Sauerstoff
beim Verformen, insbesondere beim Walzen, vielfach die Kantenrißbildung,
Ähnliche Erscheinungen sind auch bei Kupfer und 403/70 209817/0510 -2-
INSPECTED
- 2 - O.Z. 27 O87
Kupferlegierungen bekannt.
Unter Reinigen einer Schmelze wird in der Praxis das Ausspülen
der schädlichen Verunreinigungen, wie z.B. Sulfide, Oxide usw.,
,verstanden. Das Entfernen des in der Schmelze enthaltenen Sauerstoffes
bzw. Wasserstoffes wird als Entgasen bezeichnet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, bei welchem
eine strömende Metallschmelze mit einfachen Mitteln gereinigt und weitgehend entgast wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst j daß die Schmelze
quer zu ihrer' Strömungsrichtung von einem Inertgas durchs trömt wird und eine ihren Sauerstoffgehalt chemisch-physikalisch
bindende Schüttung durchläuft. Als Schüttmaterial hat sich überraschenderweise körniger Petrolkoks bewährt, der alg
billiges Nebenprodukt bei petrochemischen Prozessen als' sogenannter
Äthylen- bzw. Acetylen-koks anfällt. Dieser Koks ist chemisch außerordentlich rein und"weist bei kleinen Partikeln
eine chemisch aktive Oberfläche -auf. G-egenüber einer Aluminiumschmelze
besteht bis zu Temperaturen von 11000G keine Löslichkeit
des Kokses. Ebenso weist Kupfer keinerlei Affinität gegenüber Kohlenstoff auf. Eine Kupferschmelze löst oberhalb ii50°C
die kaum nennenswerte Menge von 0,5 ppm Kohlenstoff. Für das Entgasen von Metallschmelzen, insbesondere für die Abbindung
des Sauerstoffgehaltes, hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn der Petrolkoks eine Körnung zwischen 2 bis 8 mm, vorzugsweise 2 bis 6.mm, aufweist. Auch wird bei dieser'Korngröße
die herabsinkende Schmelze in so kleine Tropfen zerteilt, daß sie voifl Inertgas vollständig durchsetzt und entgast wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einer den Sauerstoffgehalt
-cter Metallschmelze chemisch-physikalisch bindenden
Schüttüng beschichtete Rinne vorgesehen ist und der Boden der Rinne teilweise; oder ganz mit gasdurchlässigen und feuerfesten
Steinen ausgelegt ist und daß die Rinne mit einer oder mehreren hintereinander angeordneten Stauwänden versehen ist. Als gas-
- 3 20981 770510
- 3 - O.ζ. 27 087
durchlässige und feuerfeste Steine werden sogenannte Spülsteine auf Bauxit- (gebrannt oder ungebrannt) bzw. Zirkonsilikat-Basis
verwendet. Diese Spülsteine weisen eine hohe Gasdurehlässigkeit
auf und sind gegenüber der Metallschmelze äußerst resistent. Die Anordnung der Stauwände in der Rinne hat den Vorteil, daß
die Schmelze hier langer verweilt, was sich sehr günstig auf
die Entgasung und Reinigung der Schmelze infolge des größeren Inertgasdurchsatze s auswirkt.
Für die Entgasung und Reinigung von Aluminiumschmelzeη wurde
eine Rinne mit etwa 150 kg Schmelze/Minute beschichtet, wobei
die Aluminium schmelze gleichzeitig von 50 1 Argön/ilinute quer
zur Strömungsrichtung der Schmelze durchströmt wurde. Die zu behandelnde Schmelze hatte folgende Zusammensetzung:
Bezeichn. Elemente Si Mg Mn Gr Al
AlMgSi 1 Gew.-5ö 1,01 0,89 0,83 0,05 Rest
Die Schmelze hatte im Ofen eine Temperatur von 77O°C und floß
durch die Gießrinne im Rhythmus der Schmelzaufnahme in den
Warmhalte- bzw. Vergießofen,, Proben, die vor und nach der Behandlung
entnommen wurden, zeigten folgende Ergebnisse?
der Behandlung | Spez.Gew. legierung p/cm-' |
der in |
Wasserstoff gehalt in ppm |
Sauerstoff gehalt in ppm |
|
Vor | dem Filtrieren Spülen |
2,34 | 1,25 | 62 | |
Nach und |
2,70 | 0,2 | 30 | ||
Überraschenderweise wurde auch der Natriumgehalt in der Schmelze
um nahezu 50 $ herabgesetzt.
Die Rinne faßt durchschnittlieh 40 kg Petrolkoks. Mit einer
Schüttung können 20 Aluminiumschmelzen entgast und gereinigt werden. Gasanalytische Untersuchungen an Petrolkoksproben vor
dem Einsatz und nach Entleerung aus der Gießrinne zeigten folgende Unterschiede:
209817/05Ί0
- 4 - O.Z. 27 08Τ
Probe Anlieferungs- vom unteren Be- vom oberen Bezustand
reich reich der Gießrinne
Sauerstoff
in,Petrolkoks 306 402 980
cm /100 g
Hieraus ist die stark sauerstoffabsorbierende Wirkung des Petrolkokses
ersichtlich. .
Es besteht auch die Möglichkeit, die Stauwände zu versetzen oder zahlenmäßig zu verändern. Ebenfalls ist es "möglich, die
Form der Spülvorrichtung 'dahingehend abzuändern, daß man durch konzentrische Anordnung der Stauwande zu einem spiralförmigen
Ablauf der Schmelze kommt, wodurch die Spülfläche wesentlich vergrößert wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel„der Erfindung dargestellt.
Innerhalb der Rinne 1 befinden sich Stauwände 2, die mit Öffnungen
3 versehen sind. Die Rinne 1 enthält körnigen Petrolkoks
4 und ist mit einem Ablauf 5 für die Metallschmelze 6 versehen.
Der Boden der Rinne 1 ist mit gasdurchlässigen und feuerfesten Spülsteinen 7 ausgelegt, auf deren Unterseite sich ein
Anschluß für Inertgas, beispielsweise Argon, befindet. Der Anschluß
8 für das Argon mündet in eine Verteilerkammer 9. Aus
dem Ablauf 5 wird die Schmelze 6 in den Warmhalteofen 10 überführt,
aus dem sie dann vergossen wird.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die Metallschmelze 6 wird
der Rinne 1 von einem Ofen 11 zugeführt. Während die Schmelze 6 die mit Petrolkoks 4 versehene Rinne 1 durchläuft, wird sie
quer zu ihrer Strömungsrichtung von Argon durchströmt. Bei diesem Vorgang spielt sich der Entgasungs- und Reinigungsprozeß
der Schmelze 6 ab. Die Schmelze 6 verläßt anschließend über einen Ablauf 5 die Rinne 1 und gelangt dabei in den Warmhaltebzw.
Vergießofen 10.
— 5 —
2098 17/05 10
BAD ORIGINAL
Claims (3)
1. Verfahren zum Entgasen und Reinigen einer strömenden Metallschmelze,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze (6) quer zu ihrer Strömungsrichtung von einem Inertgas durchströmt
wird und eine ihren Sauerstoffgehalt' chemisch-physikalisch bindende Schüttung (4) durchläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Schüttung (4) körniger Petrolkoks vorgesehen ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzelehnet, daß eine mit einer den Sauerstoffgehalt
der Metallschmelze (6) chemisch-physikalisch bindenden Schüttung (4) beschichtete Rinne (1) vorgesehen ist und der
Boden der Rinne (1) teilweise oder ganz mit gasdurchlässxgen
und feuerfesten Steinen (7) ausgelegt ist und daß die Rinne (1) mit einer oder mehreren hintereinander angeordneten
Stauwände (2) versehen ist.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG Zeichn.
2098 Ί7/0510
Lee rs ei te
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702050659 DE2050659A1 (de) | 1970-10-15 | 1970-10-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen und Reinigen einer Metallschmelze |
FR7136739A FR2110438A1 (en) | 1970-10-15 | 1971-10-13 | Stream refining of metal melts - by inert gas purging and passage trough a granulate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702050659 DE2050659A1 (de) | 1970-10-15 | 1970-10-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen und Reinigen einer Metallschmelze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE2050659A1 true DE2050659A1 (de) | 1972-04-20 |
Family
ID=5785219
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702050659 Pending DE2050659A1 (de) | 1970-10-15 | 1970-10-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen und Reinigen einer Metallschmelze |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2050659A1 (de) |
FR (1) | FR2110438A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2553777A1 (de) * | 1975-07-21 | 1977-02-10 | Carborundum Co | Verfahren und vorrichtung zum spuelen von geschmolzenem metall mit einem gas sowie anwendungen derselben |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CH615697A5 (de) * | 1975-04-24 | 1980-02-15 | Alusuisse | |
CH595452A5 (de) * | 1975-04-29 | 1978-02-15 | Alusuisse | |
CH623849A5 (de) * | 1976-03-26 | 1981-06-30 | Alusuisse | |
CN101781712B (zh) * | 2010-03-31 | 2011-03-16 | 上海交通大学 | 流槽式在线除气装置 |
-
1970
- 1970-10-15 DE DE19702050659 patent/DE2050659A1/de active Pending
-
1971
- 1971-10-13 FR FR7136739A patent/FR2110438A1/fr not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2553777A1 (de) * | 1975-07-21 | 1977-02-10 | Carborundum Co | Verfahren und vorrichtung zum spuelen von geschmolzenem metall mit einem gas sowie anwendungen derselben |
Also Published As
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---|---|
FR2110438A1 (en) | 1972-06-02 |
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