DE2050377C3

DE2050377C3 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Strangformteilen, insbesondere aus Schaumkunststoff

Info

Publication number: DE2050377C3
Application number: DE19702050377
Authority: DE
Inventors: Hermann-Josef 4714 Selm Raffenberg
Original assignee: Elastogran GmbH
Current assignee: BASF Polyurethanes GmbH
Priority date: 1970-10-14
Filing date: 1970-10-14
Publication date: 1981-09-17
Also published as: DE2050377A1; DE2050377B2

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Strangformteilen, insbesondere aus Schaumkunststoff, mit einem Formkanal, welcher durch je ein oberes und ein unteres in Kanal-Längsrichtung verlaufendes endloses Plattenförderband sowie seitliche am unteren Plattenförderband angeordnete Begrenzungsplatten gebildet ist.

Es ist eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von porösen Formkörpern bekannt, welche einen durch je ein oberes und unteres endloses Plattenförderband sowie seitliche Begrenzungsplatten gebildeten Formkanal aufweist, in dem das Material für die zu bildenden Formkörper auftreibt und geformt wird. Die seitlichen Begrenzungsplatten sind dabei ebenfalls durch zwei seitliche Plattenförderbänder gebildet. Dadurch weist die bekannte Vorrichtung sehr wesentliche Nachteile auf. Infolge der vier Plattenförderbänder ist sie in apparativer und energetischer Hinsicht sehr aufwendig sowie störanfällig, nicht zuletzt dadurch, daß ein zum Funktionieren der Anlage erforderlicher synchroner Lauf der vier Plattenförderbänder kostspielige Regelungseinrichtungen erforderlich macht. Ferner haben die seitlichen Plattenförderbänder einen ganz bestimmten feststehenden horizontalen Abstand zum oberen und unteren Plattenförderband. Dieser Abstand ist bei der Forderung nach einem dichten Abschluß des Formkanals in der Regel sehr klein. Somit besteht die Gefahr, daß durch den Formkanal mit hindurchzusetzende Trennpapierbahnen oder dergleichen, insbesondere bei ihrem Einfädeln in den Formkanal, zerstört werden, und daß ferner zwischen den seitlichen und dem oberen und dem unteren Platienförderband unnötige Reibung auftritt

Aus der US-PS 29 29 793 ist weiterhin eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Strangformteilen aus Schaumkunststoff bekannt, bei der der Schaumkunststoff in einem an beiden Enden offenen Kanal durch eine Heiz- und eine Kühlzone gefördert wird. Die Kanalwände bestehen aus einem endlos umlaufenden unteren Plattenförderband, einem diesem gegenüberliegenden, ebenfalls endlos umlaufenden und vertikal verstellbaren oberen Förderband sowie aus seitlichen, am unteren Plattenförderband befestigten Begrenzungsplatten. Diese sind jedoch so angeordnet, daß benachbarte Platten sich teilweise überlappen, wodurch auf den Strangformteilen Markierungen entstehen, die in höchstem Maße unerwünscht sind. Außerdem sind die seitlichen Begrenzungsplatten in ihrer Stellung zum unteren Plattenförderband absolut festgelegt, so daß eine Anpassung der Vorrichtung an wechselnde Erfordernisse, wenn überhaupt, nur schwer möglich ist

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und zweckmäßige Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Strangformteilen zu schaffen, welche nicht die Nachteile der bekannten Vorrichtung aufweist, und eine Anpassung der seitlichen Begrenzungsplatten an wechselnde Erfordernisse bei der Formung erlaubt

Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß die seitlichen Begrenzungsplatten entsprechend einem gewünschten Schließvorgang für den Formkanal mittels zwei seitlichen schablonenartigen Führungsleisten senkrecht zur Kanal-Längsrichtung horizontal verstellbar.

Bei Vorrichtungen dieser Art ist die Verstellbarkeit der Plattenbreite zwar bereits bekannt, es wird jedoch erst infolge der erfindungsgemäßen Ausgestaltung und Anordnung der seitlichen, immer synchron mit dem unteren Plattenförderband umlaufenden Begrenzungsplatten ein sehr genaues seitliches Verschließen des Formkanals auf jede gewünschte Weise ermöglicht, ohne daß hierzu irgendwelche zusätzlichen Maßnahmen notwendig wären. Dabei kann ein Zerstören von durch den Formkanal mit hindurchzusetzenden Trennpapierbahnen oder dergleichen, insbesondere bei deren Einfädeln in den Formkanal, sowie unnötige Reibung zwischen den Plattenförderbändern und den seitlichen Begrenzungsplatten nicht auftreten. Die erfindungsgernäße, einfach aufgebaute Vorrichtung ist somit sehr funktionssicher und wirtschaftlich.

Vorzugsweise ist jede seitliche Begrenzungsplatte an einem Führungsbolzen befestigt, welcher in einem am unteren Plattenförderband fest angeordneten Lagerbock in Verstellrichtung der Begrenzungsplatle axial verschiebbar gelagert ist und an seinem von der Begrenzungsplatte entfernten Ende stirnseitig mit einer Führungsrolle versehen ist, die durch Federkraft gegen die Führungsleiste gedrückt wird. Zur Erzeugung der Federkraft kann dabei eine zwischen Lagerbock und Führungsgehäuse abgestützte Schraubendruckfeder verwendet werden.

Mit Vorteil sind die beiden Führungsleisten zur Erzielung eines Schließ- bzw. öffnungshubes der seitlichen Begrenzungsplatten am Anfang bzw. finde des Formkanals entsprechend geformt. Sie sind ferner zweckmäßigerweisc horizontal verstellbar. Durch entsprechende Einstellung der Führungsleisten läßt sich

der gewünschte Schließvorgang der seitlichen Begrenzungsplatten genau justieren.

Dadurch, daß die seitlichen Begrenzungsplatten sehr genau einstellbar sind, wird es bsonders leicht möglich, das obere Plattenförderband vertikal zu verstellen. Hierdurch lassen sich auf einfache Weise Strangformteile unterschiedlicher vertikaler Erstreckung, das heißt Dicke, innerhalb der durch die Höhe der seitlichen Begrenzungsplatten vorgegebene Grenzen herstellen. Darüber hinaus läßt sich durch weitere vertikale Verstellung des oberen Plattenförderbandes der Formkanal nach oben hin öffnen und ist somit über seine gesamte Länge, beispielsweise zu Reparaturzwecken, frei zugänglich.

Es soll noch erwähnt werden, daß sich die Anlage ganz besonders gut zum Herstellen von Strangformteilen aus Polyurethan-Schaumstoff eignet. Dabei können der auszuschäumenden Schaumstoffkomposition verschiedene, insbesondere trockene, Füllstoffe beigemengt werden. Auf diese Weise können beispielsweise mit Zement durchsetzte Polyurethan-Hartschaumplatten hergesteiit werden, die min Vorteil im Baugewerbe Verwendung finden können.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert Es zeigt

Fig. 1 eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Strangformteilen iius Schaumkunststoff im Aufriß,

Fig. 2 einen schematischen Sichniu H-Il aus Fig. 1,

Fig.3 einen teilweisen Schnitt III-III aus Fig. 1 im Detail und

F i g. 4 eine Draufsicht auf den in F i g. 3 dargestellten Schnitt nebst näherer Umgebung.

Gemäß den Fig. 1 und 2 weist die Vorrichtung ein oberes 1 und ein unteres 2 endloses Plattenförderband auf, welche einen rechteckigen Formkanal einschließen. Der Formkanal 3 ist an seinen beiden Seiten durch seitliche Begrenzungsplatten 4,5 abschließbar.

Zum kontinuierlichen Herstellen eines im Querschnitt rechteckigen Stranges aus Schaumkunststoff, insbesondere Polyurethan, bewegen sich die Plattenförderbänder 1 und 2 in ihrem den Formkanal 3 bildenden Abschnitt sychron in Richtung lies Pfeiles 6. Gleichzeitig werden eine obere Trennpapierbahn 7 am oberen Plattenförderband 1 anliegend sowie eine untere Trennpapierbahn 8 am unteren Plattenförderband 2 und den seitlichen Begrenzungsplatten 4, 5 anliegend synchron durch den Formkanal 3 hindurchgesetzt.

Mit Hilfe einer Düse 9 wird die auszuschäumende Polyurethan-Schaumstoffkomposition 10 am Anfang des Formkanals 3 kontinuierlich auf das mit der Trennpapierbahn 8 bedeckte untere Plattenförderband 2 aufgebracht Die Schaumstoffkomposition wird anschließend kontinuierlich durch den Formkanal 3 weiterbefördert wobei sie in diesem ausschäumt. Am Ende des Formkanals 3 verläßt sie diesen als ausgeschäumter Polyurethan-Schaumsioffstrang 10', der mit einer in der Zeichnung nicht dargestellter Trennvorrichtung auf gewünschte Längen geschnitten wird.

In der schematischen Zeichnungsfigur 2 ist durch Pfeile U, 12 angedeutet, daß die seitlichen Begrenzungsplatten 4 und/oder 5 senkrecht zur Längsrichtung des Formkanals 3 horizontal verstellbar sind. Eine detaillierte Darstellung der genauen Anordnung und Verstellbarkeit der seitlichen Begrenzungsplatten is>t in den F i g. 3 und 4 dargestellt

leder Platte 2' des unteren Plattenförderbandes 2 ist beidseitig je eine seitliche Begrenzungsplatte 4, z. B. A, B, C, zugeordnet Hierzu ist jede seitliche Begrenzungsplatte 4 an einem Führungsbolzen 13 befestigt welcher in einem an der entsprechenden Platte 2' des unteren Plattenförderbandes 2 fest angeordneten lagerbock 14 in Verstellrichtung der Begrenzungsplatte 4 axial verschiebbar gelagert ist An seinem von der Begrenzungsplatte 4 entfernten Ende ist d'. Führungsbolzen i3 slirnseilig mit einer Führungsrolle «5 versehen, die durch die Kraft einer Schraubendruckfeder 16 gegen eine schablonenartige Führungsleiste 17 gedrückt wird.

Die Führungsleiste 17 ist dem gewünschten Scnließ- bzw. Öffnungshub der seitlichen Begrenzungsplatten 4 am Anfang bzw. Ende des Formkanals entsprechend geformt und darüber hinaus horizontal verstellbar, so daß der Schließ- bzw. Öffnungsvorgang genau einjustiert werden kann. Letzteres ist jedoch der besseren Übersichtlichkeit halber in der Zeichnung nicht dargestellt.

Am Beginn des Formkanals 3, d. h. beim Zusammenlaufen von oberem I und unterem Plattenförderband 2, laufen die Führungsrollen 15 auf die Führungsleiste 17 auf, wobei sich der Schließhub a von maximal beispielsweise 15 mm zwischen seitlichen Begrenzungsplatten 4 und oberem Plattenförderband 1 entsprechend der Form der Führungsleiste 17 auf die gewü.'-schte Weise verringert bis er seinen Endwert erreicht hat. Auf diese Weise wird ein reibungsfreies Schließen des Foriiikanals 3 erreicht, wobei insbesondere die untere Trennpapierbahn 8 ohne jegliche Beschädigung in den Spalt zwischen oberem Plattenförderbaud 1 und seitlichen Begrenzungsplatten eingefädelt wird Über seine im wesentlichen gesamte Länge bleibt anschließend der Formkanal 3 geschlossen, und an seinem Ende läuft analog dem vorstehend beschriebenen Schließvorgang der Öffnungsvorgang der seitlichen Begrenzungsplatten 4 ab. Der beschriebene Ablauf wiederholt sich kontinuierlich.

Zu erwähnen ist noch, daß das obere Plattenförderband 1, wie durch Pfeile 18, 19 in Fi g. 2 angedeutet, in vertikaler Richtung verstellbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, Schaumstoffstränge unterschiedlicher Dicke, z. B. von 20 bis 100 ein, herzustellen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Strangformteilen, insbesondere aus Schaumkunststoff, mit einem Formkanal, welcher durch je · ein oberes und unteres, in Kanal-Längsrichtung verlaufendes endloses Plattenförderband sowie seitliche am unteren Plattenförderband angeordnete Begrenzungsplatten gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Begrenzungs- in platten (4) und/oder (5) entsprechend einem gewünschten Schließvorgang für den Formkanal (3) mittels zwei seitlichen schablonenartigen Führungsleisten (17) senkrecht zur Kanal-Längsrichtung horizontal verstellbar sind. ι".

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede seitliche Begrenzungsplatte (4), (5) an einem Führungsbolzen (13) befestigt ist, welcher in einem am unteren Plattenförderband (2) fest angeordneten Lagerbock (14) in Verstellrichtung der >» Begrenzungsplatte axial verschiebbar gelagert ist und an seinem von der Begrenzungsplatte entfernten Ende stirnseitig mit einer Führungsrolle (15) versehen ist, die durch Federkraft gegen die Führungsleiste (17) gedrückt wird. r.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Führungsleisten (17) zur Erzielung eines Schließ- bzw. Öffnungshubes (a) der seitlichen Begrenzungsplatten (4), (5) am Anfang bzw. Ende des Formkanals (3) v\ entsprechend geformt sind.

4. Vorrichi/jng nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekonnzeichnet, daß die Führungsleisten (17) hori7ontal verstellbar sind.