DE204828C

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Publication number: DE204828C
Application number: DENDAT204828D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die durch das Patent 204827 geschützte Vorrichtung, um Schiffsgegenstände oder -teile von den rollenden und stampfenden Bewegungen des Schiffes unabhängig zu machen, soll im folgenden in ihrer Anwendung auf Schiffsbetten durchgeführt werden.

Eine auf dem Schiff angebrachte und von den rollenden Bewegungen des Schiffes unabhängige, stets senkrecht stehende Achse setzt die Relativbewegungen, welche sie zu dem rollenden Schiff ausführt, durch elektrische

m Schaltvorrichtungen in Drehbewegungen von Elektromotoren um. Da die Bewegung der Elektromotoren in genau mit den Schiffs-Schwankungen übereinstimmender Weise geregelt wird, so werden Gegenstände, an denen die Motoren angreifen, in genau mit den Schiffsbewegungen übereinstimmender Weise bewegt. Da die Bewegungsart zwar stets gleich groß, aber immer entgegegengesetzt" der Schiffsbewegung ist, so werden die betreffenden Gegenstände in ihrer Lage zur Wagerechten erhalten.

Im vorliegenden Falle muß also das Bett oder der Matratzenrahmen imstande sein, dieselben Bewegungen auszuführen wie das Schiff. Dies wird dadurch erreicht, daß man den Matratzenrahmen in bekannter Weise unter seinem Schwerpunkt kugelgelenkartig unter stützt. Da bekanntlich eine jede Bewegung dargestellt werden kann durch eine gleich-35

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zeitige Drehung um zwei senkrecht zueinander stehende Achsen, so ist der Matratzenrahmen derartig mit zwei von den Elektromotoren bewegten Wellen durch Drahtseile verbunden, daß die eine Welle eine Drehung des Bettes um seine Längsachse, die andere um seine Querachse bewirkt.

Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι und 2 die Übertragungsvorrichtung der Motorbewegung auf die zwei Antriebswellen im Auf- und Grundriß.

Fig. 3 stellt die Lagerung der Antriebswellen unter dem Bett dar.

Fig- 4> 5 ^un(i 6 zeigen das Bett im Querschnitt, Längsschnitt und Schnitt A-B der Fig. 5·

Die Regelvorrichtung α überträgt mit Hilfe der Schaltmotoren b in der oben geschilderten Weise ihre Bewegungen auf die Motoren c. Letztere setzen durch die Schnecken d und die Schneckenräder e die beiden Antriebswellen f und g in Bewegung. Die Wellen f und g führen unter den Betten durch.

Die Welle f bewirkt die Drehung des Matratzenrahmens h um seine Längsachse, während die Welle g die Drehung um die Querachse übernimmt. ·

Die Bewegung der Wellen auf dem Matratzenrahmen wird nun auf folgende Weise übertragen:

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Auf der Achse / sitzt fest verbunden eine Seilscheibe k, um die ein Seilband I geschlungen ist, dessen Enden an dem Matratzenrahmen h in den Punkten m angebracht sind. Das Band läuft über die Rollen n, um die Bewegung des Matratzenrahmens proportional den Drehbewegungen der Welle zu machen. Dasselbe läßt sich auch durch eine unrunde Seilscheibe k erreichen.

ίο Die Welle g bewirkt in gleicher Weise, die Drehung des Bettes h um seine Querachse, nur sind hier zwei Seilscheiben ο nötig, um welche die Seile in entgegengesetzter Richtung geschlungen sind, so daß das Band sich auf die eine Scheibe aufwickelt, wenn es sich von der anderen abwickelt.

Die Stahlseilbänder sind federnd und nachstellbar am Rahmen befestigt. Letzterer wird zur sicheren Führung durch Stifte p in dem

ao Kopf- und Fußgestell geführt.

Zweckmäßig wird an dem Matratzenrahmen ein Gestell für einen Bettvorhang angebracht, wodurch verhindert wird, daß der im Bett Ruhende die Bewegungen der Kajüte sieht.

Die ganze Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie in der Kajüte keinen größeren Platz einnimmt als ein gewöhnliches Bett, zweitens, daß mehrere Betten an dieselben Wellen angeschlossen werden können, und daß die Bewegungs- und Antriebsvorrichtungen einen ganz geringen Platz einnehmen.

Das In- und Außerbetriebsetzen der Vorrichtung kann durch einfaches Ein- und Ausschalten einer Kupplung bewirkt werden.

Claims

. Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum Verhindern der Übertragung der rollenden und stampfenden Schiffsbewegungen auf Gegenstände an Bord von Schiffen, insbesondere auf Betten, nach Patent 204827, dadurch gekennzeichnet, daß die der Schiffsbewegung entsprechende und nach ihr geregelte Bewegung der Motoren auf zwei Wellen übertragen wird, die durch Drahtseile mit dem in bekannter Weise frei drehbar aufgehängten Matratzenrahmen derart verbunden sind, daß die Drehung der einen Welle Bewegungen des Ma- ^ tratzenrahmens um seine Längsachse, die Drehung der anderen Welle aber um seine Querachse hervorrufen, so daß der Matratzenrahmen unabhängig von den Schiffsschwankungen in der wagerechten Lage verbleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.