DE2043869B2 - Notvorrichtung zum AbscMeudern oder Schnellöffnen eines Abschnittes einer Fahrzeugkanzel, insbesondere des Kanzeldaches eines Luftfahrzeuges - Google Patents
Notvorrichtung zum AbscMeudern oder Schnellöffnen eines Abschnittes einer Fahrzeugkanzel, insbesondere des Kanzeldaches eines LuftfahrzeugesInfo
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Description
Bei einer aus der USA.-Patentschrift 3 547 382
bekanntgewordenen anderen Notvorrichtung hat man versucht, zum Ziel zu gelangen, indem ein nicht für
den Einstieg vorgesehener Kanzelabschnitt über eine Zugleine durch eine Rakete vo.i dem Fahrzeug — in
dem dort beschriebenen Fall von einem Flugzeug — abgerissen wird, nachdem die Rakete durch einen
Abschnitt des Kanzeldaches geschossen worden ist. Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Notvorrichtung besteht darin, daß bei einer solchen Ausgestaltung zwangläufig eine verhältnismäßig große zeitliche Verzögerung zwischen der Zündung für das
Abschleudern und dem tatsächlichen Entfernen des Kanzelabschnittes von der Kanzel auftritt. Diese
Zeitverzögerung addiert sich noch zu der erforder lichen zeitlichen Verschiebung zwischen dem Entfernen
des Kanzelabschnittes und dem Zünden des Antriebes des Schleudersitzes, so daß ein Ausstieg in
kurzer Zeit nicht möglich ist. Im übrigen leide' auch diese bekannte Notvorrichtung daran, daß der
Kanzelabschnitt beim Ausschleudern des Schleudersitzes im Schwebezustand eines Senkrechtstarters mit
dem Schleudersitz und der auf diesem sitzenden Person kollidieren kann.
Auch andere bekannte Notvorrichtungen, beispielsweise die aus der USA.-Patentschrift 2 937 829
bekannte Vorrichtung, leiden unter denselben Nachteilen wie die vorstehend bereits beschriebenen bekannten
Abschleudervorrichtungen.
Entsprechende Schwierigkeiten bzw. Gefahren ergeben sich in Notfällen auch bei Fahrzeugkanzeln,
insbesondere Flugzeugkanzeln, die nicht abgeschleudert, sondern bei Gefahr zum Freigeben einer Ausstiegsöffnung
für den Fahrzeuginsassen z. B. seitlich aufgeschwenkt werden, wobei die Fahrzeugkanzel in
einem solchen Fall an dem betreffenden Fahrzeug, insbesondere also dem Flugzeug, verbleibt.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß die von hierfür vorgesehenen Stoßkolben erfolgende Öffnungsbewegung
im Notfalle erheblich zu langsam verläuft, so daß die entsprechend erforderliche Verzögerungszeit
zwischen Betätigung der Fahrzeugkanzel und Betätigung des Ausschleuderniechanismus für den Fahrzeuginsassen
entsprechende Gefahren mit sich bringen kann. Das gleiche gilt für Fahrzeugdächer, die zum
öffnen in Längsrichtung der Fahrzeugkanzel nach hinten oder vom verschoben werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Notvorrichtungen zum Abschleudern oder
Schnellöffnen eines Abschnittes einer Fahrzeugkanzel, insbesondere des Kanzcldaches eines Luftfahrzeuges
wie eines Flugzeuges, zu verbessern, und eine derartige Notvorrichtung zu schaffen, bei welcher es
nicht zu einer Kollision zwischen dem Schleudersitz und der auf dem Schleudersitz befindlichen Person
einerseits sowie dem abgeschleuderten Kanzelabschnitt andererseits kommt, wobei die zeitliche Verzögerung
zwischen dem Beginn des Abschleudervorgangs und dem Ausstieg durch Ausschleudern aus
dem Fahrzeug hinreichend klein sein soll.
Als Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß mindestens eh Raketenmotor vorgesehen
ist, mit dem der Kanzelabschnitt im Notfall wegschleudcrbar bzw. schicl.l zu öffnen ist.
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäße Notvorrichtung für verschiedenste Arten von Flugkanzeln
erfolgreich zu verwenden ist, und beispielsu/p.ici».
η im Abschleudern von Kanzeldächern einzusetzen ist, die um eine seitliche oder rückwärtige
Achse der Fahrzeugkanzel schwenkbar gelagert sind, wie auch zum Schnellöffnen von Fahrzeugdächem,
die zum öffnen in Längsrichtung der Fahrzeugkanzel nach hinten verschoben werden, wobei ein derartiges
Verschieben wie das vorstehend erwähnte Abschleudern erfindungsgemäß ebenfalls mittels eines Raketenmotors vorgenommen wird.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist
ίο vorgesehen, daß der Raketenmotor innerhalb der
Fahrzeugkanzel angeordnet ist, und daß sich die Schubdüse des Raketenmotors durch die Fahrzeugkanzel hindurch nach außen erstreckt.
Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn zusätzlich eine Einrichtung vorgesehen ist, die
den abzuschleudernden Kanzelabschnitt vor der Zündung des Raketenmotors nach der Entriegelung vom
Fahrzeug trennt, wobei diese Einrieb'ung mindestens einen Stoßzylinder aufweisen kann. Statt dessen kann
ao in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Einrichtung
zum Trennen des abzuschleudernden Kanzelabsch^ittes vom Fahrzeug jedoch auch aus mindestens
eine-.n Hilfsraketenmotor bestehen.
Die vorgesehene aufeinanderfolgende Betätigung
a5 des Entriegelungsmittels — gegebenenfalls der zusätzlichen
Trenneinrichtung — und des Raketenmotors kann mit einer Auslösevorrichtung erfolgen,
die mit einer automatisch arbeitenden Steuervorrichtung für die Zündeinrichtung des Schleudersitzes
gekoppelt sein kann, wobei die Steuervorrichtung die Zündung des Schleudersitzes nur nach einem erfolgten
Notabschleudern des Kanzeldaches durch die Notabschleudervorrichtung veranlaßt bzw. zuläßt,
d. h. erst dann, wenn sich der Kanzelabschnitt außerhalb der Flugbahr, des Schleudersitzes befindet. Bevorzugt
kann die Auslösevorrichtung hierfür uiindestens
einen beispielsweise aus einer Druckpatrone bestehenden Gasgenerator aufweisen, mit dem die
Betätigungen in der vorgesehenen Reihenfolge auszuführen sind. Sind mehr als ein Gasgenerator vorgesehen,
so können diese nacheinander betätigt werden.
Obwohl in bestimmten Anwendungsfällen ein Rakelenmotor ausreicht, ist im allgemeinen eine Ausbildung
mit zwei oder gegebenenfalls mehr als zwei Raketenmotoren vorzuziehen. In entsprechender
Weise können auch statt einem zwei Stoßzylindei bzw. Hilfsraketenmotore für die Einrichtung zum
Trer.nen des abzuschleudernden Kabinendaches vom Fahrzeug vorgesehen sein, wobei es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen hat, wenn die Stoßzylindei bzw. Hilfsraketenmotore den Kanzelabschnitt in eins
erste Richtung stoßen und der Raketenmotor in ei™ zweite Richtung.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß es hinsichtlicl der Funktion der Notvorrichtung gleichgültig ist, ii
welcher Stellung sich der abzuschleudernde Kanzel abschnitt gerade befindet.
Die Erfindung und bevorzugte Ausgestaltunge
der Erfindung sit d nachstehend an Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weite erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Seitenansicht der Fhij
zeugkanzcl eines Luftfahrzeugs mit einem Schleude
sitz, wobei die Fhigzeugkanzel durch ein nach hinte
verschiebliches Dach verschließbar ist, welches durc die neue Notöffnungs- bzw. -abschleudervorrichtni
betätigbar ist,
F i g. 2 eine vergmfierte Seitenansicht der Vorrich- einen Kniehebel 12 mit dem Kanzeldaehanschlag 4
lung nach Fig. 1, schwenkbar verbunden. Die Anordnung ist dabei so
F i g. 3 eine perspektivische Ansicht der Vorrich- getroffen, daß beim Drehen der Hebelwelle im Sinne
tting nach den Fi g. 1 und 2, einer Entriegelung des Kanzcldaches der Anschlag
F i g. 4 eine perspektivische Teilansicht einer ande- 5 gleichzeitig zurückgezogen und unwirksam gemacht
ren Ausführung einer Flugzeugkanzel mit einer Not- wird.
öfTnungs- bzw. -abschleudervorrichtung, welche ein Die Hebelwelle 9 trägt ferner ein Paar von radial
an einer seitlichen Achse schwenkbar gelagertes gerichteten Flanschteilen 13, zwischen denen ein ge-
Kanzeldach betätigt, schlitztes Verbindungsteil 14 schwenkbar gehaltert
F i g. 5 eine schematische Querschnittansicht durch io ist. Das geschlitzte Verbindungsteil 14 ist mit einer
das in geschlossener Stellung gezeigte Kanzeldach, Parallelführung 15 verbunden. Die Parallelführung
Fig. 6 eine Ansicht ähnlich derjenigen nach weist eine Schubstange 16 auf, welche auf schwenk-
Fig. 5 bei normaler Offenstellung und Notöffnungs- bar gelagerten Schenkeln 17 Schubbewegungen aus-
stellung des Kanzeldachs, führt, wenn die Hebelwelle unter Ausrücken der
Fig. 7 einen teilweisen Längsschnitt durch eine 13 Riegel 3, also in Richtung des Pfeils B, gedreht wird,
teleskopische Spreizvorichtung, die zwischen dem Auf Grund der Lagerung der sie abstützenden
Zellenkörper und dem Kanzeldach des Luftfahrzeugs Schenkel 17 führt die Schubstange 16 neben Schubwirksam ist, bewegungen auch Auf- und Abbewegungen aus. Der
Fi g. 8 eine Teilansicht auf ein der Dach-Schwenk- Schlitz 18 im Verbindungsteil 14 läßt eine begrenzte
achse zugeordnetes Hebelsystem bzw. -gestänge, und ao Drehbewegung der Hebelwelle 9 zum Lösen der
F i g. 9 eine weitere Teildarstellung eines zur Vor- Riegel 3 und zum Zurückziehen des Anschlags 4 zu,
richtung gehörigen Hebelsystems, welches einem bevor eine Bewegung der Schubstange stattfindet.
Sicherheitsanschlag zugeordnet ist, Oberhalb der Schubstange IS ist eine zweite
Fig. 10 und 11 sind Teildarstellungen von zwei Hcbelwelle 19 angeordnet, welche an einem Ende
weiteren Ausführungsformen der Notabschleuder- as eine hängend angeordnete Rolle 20 trägt, die auf der
vorrichtung, wobei Fig. 10 die Vorrichtung mit Schubstange 16 abläuft. Am anderen Ende der
einem bekannten Stoßzylinder zeigt, und zweiten Hebelwelle 19 ist ein Flanschteil 21 vorge-
Fig. 12 ist eine schematische Ansicht einer mög- sehen, welches mit einer Abzugsstange22 schwenklichen
Anordnung eines Raketenmotors innerhalb bar verbunden ist. Die Abzugsstange sitzt in einem
der Flugzeugkanzel, dessen Schubdüse sich durch die 30 federbelasteten Zündbolzen 23 eines Druckmittel-Verkleidung
bzw. das Dach in den Umgebungsraum (z. B. Gas-)Generators 24. Der Generator 24, der
erstreckt. eine Druckpatrone umschließt, weist als Auslässe ein
Bei der ersten Ausführungsform der neuen Vor- Paar Druckleitungen 25 und 26 auf, welche jeweils
richtung wird ein Kanzcldach 1, welches auf nicht mit einem Auslöser 27 eines Raketenmotors 28 vergezeigten
Schienen an einem nicht gezeigten Dach- 35 bunden sind. Die beiden Raketenmotoren 28 sind am
rahmen gleitend gelagert ist, vollständig abgeschleu- Kanzeldach gehaltert und haben zueinander pardert.
Das Kanzeldach bzw. die Haube ist von der allel verlaufende Wirkungslinien, die ebenfalls par-Art,
daß es durch eine Verschiebebewegung in Rieh- allel zur Richtung der Öffnungsbewegung des Kantung
der Längsachse des Luftfahrzeugs 2 nach hinten zeldaches 1 verlaufen,
normalerweise geöffnet werden kann. \o Ein weiterer Hebel 29 erstreckt sich radial zur
normalerweise geöffnet werden kann. \o Ein weiterer Hebel 29 erstreckt sich radial zur
Luftfahrzeuge 2 mit Kanzeldächern 1 dieser Art ersten Hebelwelle 9, und das freie Ende dieses
sind an der Frontseite der Flugzeugkanzel mit Rie- Hebels greift an einen Kolben 30 einer Kolbengeln
3 ausgestattet, welche das Kanzeldach 1 in der Zylindereinheit 31 an. Die Unterseite dieser Einheit
geschlossenen Stellung über dem Führersitz halten. ist über eine Leitung 32 mit einem anderen Druck-Sie
weisen ferner einen Anschlag 4 auf, welcher beim 45 mittelgenerator 33 verbunden. Dieser Generator 33
öffnen des Kanzeldaches unter normalen Verhält- wird durch irgendeine geeignete Vorrichtung, z. B.
nissen, d. h. zum Ein- und Aussteigen, die zulässige über ein mechanisches Hebelsystem ZA und eine
Verschiebebewegung in Richtung des Pfeils A be- Kolben-Zylindereinheit 35, in Abhängigkeit von der
grenzt. Anfangsbewegung der Schleudersitz-Zündeinrichtung
Die Riegel 3 sind allgemein mit einem Freigabe- 50 ausgelöst. Bei dieser Ausführungsform bewirkt die
bzw. Entriegelungshebel (nicht gezeigt) verbunden, Schleudersitz-Zündeinrichtung, daß Gas unter Druck
der vom Piloten betätigt werden kann, wenn das durch die Leitung 36 zur Kolben-Zylindereinheit 35
Kanzeldach 1 geöffnet werden soll. strömt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind In den Fig. 1, 2 und 3 ist ein Schleudersitz37
die Riegel 3, von denen jeweils einer auf jeder Seite 55 gezeigt, der mit einer üblichen Treibstufe 38 verdes
Daches 1 angeordnet ist, jeweils schwenkbar mit sehen ist, welche sich an der Rückseite des Sitzes
zusätzlichen ersten und zweiten Verbindungsstan- zwischen den Holmen 39 erstreckt,
gen 5, 6 verbunden, welche zu den Seiten des Kanzel- Wenn die Schleudersitz-Zündeinrichtung betätigt daches parallel verlaufen und mit einem Hebel 7 wird, bewegt der Kolben der Einheit 35 das Hebelbzw. 8 verbunden sind, die an einer um ihre Achse 60 system 34, und der Gasgenerator 33 wird durch schwenkbar gelagerten Hebelwelle 9 angebracht sind. Zurückziehen einer Abzugsstange 40 ausgelöst. Da-Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß eine durch wird ein federbelasteter Zündbolzen 41 geDrehbewegung der Hebelwelle zu einer Verschie- spannt, der bei völlig zurückgezogener Abzugsbung der Verbindungsstangen 5 und 6 führt, welche stange 40 freigegeben wird, wodurch eine Zündgleichzeitig die Dachriegel 3 bewegen. 65 patrone im Generator 33 gezündet wird. Das dabei Die Hebelwelle 9 trägt einen dritten Hebel 10, der erzeugte Gas strömt in den Zylinder der Einheit 31, mit einer dritten Verbindungsstange 11 verbunden wodurch der Kolben 30 verschoben und der Hebel ist. Die Verbindungsstange 11 ist ihrerseits über 29 bewegt wird. Dies hat eine Drehbewegung dei
gen 5, 6 verbunden, welche zu den Seiten des Kanzel- Wenn die Schleudersitz-Zündeinrichtung betätigt daches parallel verlaufen und mit einem Hebel 7 wird, bewegt der Kolben der Einheit 35 das Hebelbzw. 8 verbunden sind, die an einer um ihre Achse 60 system 34, und der Gasgenerator 33 wird durch schwenkbar gelagerten Hebelwelle 9 angebracht sind. Zurückziehen einer Abzugsstange 40 ausgelöst. Da-Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß eine durch wird ein federbelasteter Zündbolzen 41 geDrehbewegung der Hebelwelle zu einer Verschie- spannt, der bei völlig zurückgezogener Abzugsbung der Verbindungsstangen 5 und 6 führt, welche stange 40 freigegeben wird, wodurch eine Zündgleichzeitig die Dachriegel 3 bewegen. 65 patrone im Generator 33 gezündet wird. Das dabei Die Hebelwelle 9 trägt einen dritten Hebel 10, der erzeugte Gas strömt in den Zylinder der Einheit 31, mit einer dritten Verbindungsstange 11 verbunden wodurch der Kolben 30 verschoben und der Hebel ist. Die Verbindungsstange 11 ist ihrerseits über 29 bewegt wird. Dies hat eine Drehbewegung dei
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ersten Hebelwcllc 9 in Richtung des Pfeils B zur Die Verbindungsstange 57 ist mit einem radial an
Folge. Die Drehbewegung der Hebelwelle 9 wird zu- einem Ende einer Haupthebelwelle 59 angeordneten
nächst in eine Bewegung der drei Verbindungsstan- ersten Hebel 58 verbunden. Die Haupthebelwelle 59
gen 5, 6 und 11 umgesetzt, welche eine Freigabe der erstreckt sich am hinteren Ende der Flugzeugkanzel
Riegel 3 und ein Zurückziehen des Anschlags 4 be- S quer zum Luftfahrzeug. Sie ist drehbar gelagert und
wirken. trägt etwa in der Mitte einen radial angeordneten
Sobald im Verlauf der Drehung der Hebelwellc Arm 90, dessen freies Ende an dem Kolben 61 einer
der durch den Schlitz 18 im geschlitzten Verbin- zweiten Kolben-Zylindereinheit 62 angreift. Die
dungsteil 14 gebildete Leergang übervunden ist, Kolben-Zylindereinheit 62 ist über eine Leitung 63
führt eine weitere Drehbewegung zu einer Längs- io mit einem zweiten Druckmittelgenerator 64 verbunbewegung
der Schubstange 16, wobei die Stange auf- den, welcher durch Abziehen einer Abzugsstange 65
wärts bewegt wird und die Rolle 20 anhebt. Beim gezündet werden kann. Die Abzugsstange 65 ist über
Anheben der Rolle 20 wird die zweite Hebelwelle 19 ein Hebelsystem 66 mit einer ersten Kolben-Zylindergedreht,
und der an ihr ausgebildete Flanschteil 21 einheit 67 verbunden. Die Kolben-Zylindereinheit 67
bewirkt ein Zurückziehen der Abzugsstange 22 vom 15 ist über eine Leitung 68 an einen ersten Druckmittel-Druckgasgenerator
24, der mit den Auslösern 27 der generator (nicht gezeigt) angeschlossen.
Raketenmotore 28 verbunden ist. Die Raketenmotore Oberhalb der in Querrichtung verlaufenden Haupt-28 werden dadurch ausgelöst, und das Kanzeldach hebelwelle 59 ist eine Teleskopspreize 70 angeordnet, nach hinten aus der Bahn des Schleudersitzes ge- welche den Öffnungsgrad des Kanzeldaches unter stoßen, so daß der Auswurf des Schleudersitzes 37 »0 Normalverhältnissen begrenzt. Diese Spreizvorricherfolgen kann. tung 70 weist einen federbelasteten Hubbegrenzungs-
Raketenmotore 28 verbunden ist. Die Raketenmotore Oberhalb der in Querrichtung verlaufenden Haupt-28 werden dadurch ausgelöst, und das Kanzeldach hebelwelle 59 ist eine Teleskopspreize 70 angeordnet, nach hinten aus der Bahn des Schleudersitzes ge- welche den Öffnungsgrad des Kanzeldaches unter stoßen, so daß der Auswurf des Schleudersitzes 37 »0 Normalverhältnissen begrenzt. Diese Spreizvorricherfolgen kann. tung 70 weist einen federbelasteten Hubbegrenzungs-
Ein zusätzlicher Leergang ist an den Verbindungs- stift 71 auf, welcher verhindert, daß ein Innenteil 72
stangen zu den Riegeln 3 vorgesehen, damit das der Spreize ganz aus einem Außenteil 73 herausge-
Kanzeldach unter normalen Bedingungen geöffnet zogen wird. Der Hubbegrenzungsstift 71, welcher
werden kann, ohne die Notöffnungs- bzw. -abschleu- as unter Einwirkung der Vorspannung der Feder 74 in
dervorrichtung zu betätigen. seiner Wirkungsstellung gehalten wird, kann in Ab-
Die Schubstange 15 ist an schwenkbar gelagerte hängigkeit von der Bewegung einer Abzugsstange 75
Schenkrl 17 angeschlossen, mit denen sie eine Par- außer Betrieb gesetzt werden. Die Abzugsstange 75
allelführung bildet, welche die Abschleudervorrich- ist über eine Verbindungsstange 76, einen Kniehebel
tung selbst dann wirksam werden läßt, wenn das 3» 77 und eine weitere Verbindungsstange 78 mit einem
Abschleudern des Kanzeldaches bei teilweise oder Hebel 79 verbunden, der radial an die Haupthebelvöllig
geöffnetem Kanzeldach 1 erfolgt. welle 59 angesetzt ist. Wenn der Hubbegrenzungsstifl
Das Abschleudern des Sitzes 37 wird normaler- außer Wirkung gesetzt wird, kann das Kanzeldacti
weise durch Zurückziehen einer Abzugsstange von über seine normale Offenstellung hinaus auswärts
der Zündeinrichtung der Schleudersitz-Treibstufe 38 35 geschwenkt werden, um die zuvor als Notöffnungs-
ausgelöst, nachdem ein Sicherheitsabzug 42, der an stellung bezeichnete Stellung zu erreichen. Die ge-
ciner mit dem Kanzeldach 1 verbundenen Teleskop- sch'ossene Stellung, die normale Offenstellung und
stange oder Reißleine 43 angeschlossen ist, entfernt die Notöffnungsstellung des Kanzeldaches 50 sind iv
worden ist. Die Teleskopstange oder Reißleine 43 ist den Fi g. 5 und 6 der Zeichnung gezeigt. Die Spreiz-
so lang bemessen, daß eine Entfernung des Sicher- 40 vorrichtung ist im einzelnen in F i g. 7 dargestellt,
heitsabzugs 42 erst dann erfolgen kann, wenn die An der Teleskopspreize 70 ist außerdem ein durch
Kanzelhaube bzw. das Kanzeldach aus der Bahn des eine Feder 81 nach innen vorgespannter Kolben 80
Schleudersitzes 37 ausgerückt ist. vorgesehen, welcher die Spreize 70 in ihrer voll aus-
Gegebenenfalls kann das Kanzeldach 1 zunächst gerückten Stellung hält, sobald die Notöffnungs-
aus seiner Stellung auf dem Luftfahrzeug mittels 45 stellung erreicht worden ist.
üblicher Stoßzylinder ausgerückt werden. Ein weiterer Hebel 82 ist an der Haupthebelwellt
Bei einer zweiten Ausführungsform der neuen 59 nahe des Hebels 79 angebracht und mit einen-
Vorrichtung wird ein Kanzeldach 50, das normaler- genabelten Kolben 83 schwenkbar verbunden. Di<
weise seitlich der Flugzeugkanzel schwenkbar ge- Gabelarme 84 des Kolbens sind bei 85 zur Bildung
lagert ist, im Notfalle in eine Notöffnungsstellung 50 eines Leergangs geschlitzt. Der Kolben greift an einer
gebracht, welche über die normale Offenstellung hin- Arm 86 eines Kniehebels 87 an, dessen anderer Am
ausgeht. Bei dieser Ausführungsform wird das Kan- 88 mit einem Abzugshebel 89 eines Druckmittel
zeldach 50 nicht vollständig abgeworfen. (Gas-)Generators 90 verbunden ist. Letzterer steh
Seitlich aufgehängte Kanzeldächer 50 dieser Art über eine Leitung91 mit einem Raketenmotor 92 ii
weisen Riegel 51 zum Halten des Daches in der ge- 55 Verbindung, dessen Schubdüse an der Außenseiti
schlossenen Stellung und einen Betätigungsgriff 52 des Kanzeldaches 50 oberhalb der Dachriegel 51 an
auf, der zum öffnen des Daches vom Piloten ge- geordnet ist. Die Wirkungslinie des Raketenmotor
zogen werden kann. 92 ist auswärts und nach unten gerichtet, so daß siel
Diese Riegel sind als Hebel 53 ausgebildet, weiche das Kanzeldach 50 nach dem Zünden des Raketen
über eine Verbindungsstange 54 miteinander ver- 60 motors von den Riegeln fort und auf einer Kreisbahi
bwiden sind. Die Verbindungsstange 54 verläuft in um seine Anlenkstelle an der Flugzeugzelle bewegt
Längsrichtung des Fahrzeugs und ist über ein Seil 55 Ein mit dem Kanzeldach 50 beweglicher Auslöse
mit dem Handgriff 52 verbunden. hebel 93 ist an der angelenkten Seite des Kanzel
Bei dieser Ausführungsform sind Schlitze 56 als daches 50 angebracht. Ein Ende eines Auslöse
Leergänge vorgesehen, die so bemessen sind, daß die 65 gestänges 94 für den Treibsatz des Schleudersitze
Hebel 53 der Riegel 51 von einer getrennten Verbin- endet nahe dem Hebel 93. Die Anordnung ist dabe
dungsstange 57, die Teil der Notöffnungsvorrichtung so getroffen, daß der Hebel 93 von dem Auslöse
füi das Kanzeldach bildet, bewegt werden können. gestänge 94 Abstand hat, wenn sich das Kanzeidacl
in ifgcndcincr Lage zwischen der normalen Offen- stellung G' gebracht, in der es am Flugzeug befestigt
stellung und der geschlossenen Stellung befindet. bleibt. Wie jedoch bereits oben erwähnt wurde,
Wenn jedoch das Kanzcldach die normale Offen- könnte auch das seitlich angeschlagene Kanzeldacli
.stellung überschreitet, was nur möglich ist, wenn der 50 vollständig abgeschleudert werden, wobei die An-
federbclaslelc 1 lubbcgrcnziingsslift 71 zurückgezogen 5 schliißslcllen für das Kanzeldach 50 so ausgebildet
ist, kommt 'er Hebel 93 mit dem Auslose- bzw. sind, daß sie gelöst werden, wenn das Kan/.eldach die
/ündgestängo 94 in Eingriff, und eine Abzugsstange NotölTnungsstellung G erreicht hat. Außerdem müßte
V5 des Schleudersitz-Treibsatzes 96 win) abgezogen eine Zusatzvorrichtung vorgesehen werden, welche
und der Treibsatz 96 gezündet. die Telcskopspreizc 70 abtrennt. Bei einer solchen
Das Gestänge 94 weist eine Reihe von Verbin- io Ausbildung kann ein zusätzlicher Raketenmotor vor-
duiigsglicdern 97, 98 und 99 auf, die über eine Welle gesehen sein, welcher das gelöste Kanzeldach 50 vom
100 schwenkbar miteinander verbunden sind. Luftfahrzeug abstößt.
Um ein zufälliges Zünden des Schleudersitz-Trcib- Es leuchtet ein, daß die zuvor beschriebene Vorsatzes
96, z. B. auf Grund einer Beschädigung des richtung in derselben Weise für ein an der Vorder-Hubbegrcnzungsstifts
71, mit Sicherheit zu verhin- 15 seite geöffnetes Kanzeldach benutzt werden kann,
dem, ist ein Sicherheitszapfen 101 vorgesehen, der in welches an einer Querachse hinter der Flugzeugcinem
solchen Fall die Bewegung des Auslösegestän- kanzel schwenkbar gelagert ist.
ges 94 für den Treibsatz 96 sperrt. Dieser Zapfen ist Bei einem an der Frontseite des Cockpits zu über einen L-förmigen Hebel und geeignete Verbin- öffnenden Dach, das an einer hinter der Flugzeugdungsstangen 103 an einen radial an die Haupthebel- ao kanzel angebrachten Querachse schwenkbar gelagert welle 59 angesetzten Hebel 104 angeschlossen. ist, ist es normalerweise nicht möglich, die Flugzeug-
ges 94 für den Treibsatz 96 sperrt. Dieser Zapfen ist Bei einem an der Frontseite des Cockpits zu über einen L-förmigen Hebel und geeignete Verbin- öffnenden Dach, das an einer hinter der Flugzeugdungsstangen 103 an einen radial an die Haupthebel- ao kanzel angebrachten Querachse schwenkbar gelagert welle 59 angesetzten Hebel 104 angeschlossen. ist, ist es normalerweise nicht möglich, die Flugzeug-
Dic Funktion der Notöffnungsvorrichtung ist wie kanzel während des Flugs nur zu öffnen; vielmehr
folgt: ist es notwendig, das Kanzeldach vollständig vom
Die Betätigung der Schleudersitz-Zündeinrichtung Luftfahrzeug abzuschleudern.
(nicht gezeigt) bewirkt den Abzug der Abzugsstange 35 Bei einer in Fig. 10dargestellten Ausführungsform
von dem ebenfalls nicht dargestellten Primärgenera- ist das Kanzeldach 110 mit an seinen gegenüber-
tor, die Bewegung des Kolbens aus dem Zylinder der liegenden Seiten angebrachten Raketenmotoren 111
ersten Kolben-Zylindereinheit 67, das Zurückziehen ausgestattet, deren Wirkungsrichtungen nach vorne
der Abzugsstange 65 vom zweiten Druckmittelgene- und im wesentlichen parallel zur Hauptlängsachse
rator 64 und die Bewegung des Kolbens 61 aus dem 30 des Flugzeugrumpfs verlaufen. Die Raketenmotore
Zylinder der zweiten Kolben-Zylindereinheit 62. 111 sind jeweils über Leitungen 112 mit einem
Diese Bewegungen haben eine Schwenkbewegung des Druckmittelgcnerator 113 verbunden, welcher an der
zentral angeordneten radialen Arms 60 zur Folge. Kanzel rückseite angeordnet ist. Der Generator 113
Dessen Bewegung ergibt eine Drehbewegung der weist eine Druckpatrone zur Erzeugung des Strö-
Haupthebelwelle in Richtung des Pfeils C. 35 mungsmitteldrucks auf. Die Dr.'ckpatrone wird durch
Dadurch werden zunächst die Dachriegel 51 frei- einen federbelasteten Zündbolzen 114 ausgelöst,
gegeben und gleichzeitig der Hubbegrenzungsstift 71 welcher von einer nach vorn abziehbaren Abzugsaus der Spreizvorrichtung 70 herausgezogen. Außer- stange 115 zunächst gespannt und freigegeben wird,
dem wird der Sicherheitszapfen 101 aus dem Aus- Die Abzugsstange 115 ist mit einer Betätigungsstange
lösegestänge 94 entfernt. Nach einer kurzen durch 40 116 verbunden, welche so bemessen ist, daß ihr freies
den Schlitz 85 hervorgerufenen Totzeit wird der an Ende auf einen an der Dachaufhängung 118 vorgeden
Raketenmotor 92 angeschlossene Druckmittel- sehenen Vorsprung 117 aufläuft, wenn das Kanzelgcnerator90
gezündet, da seine Abzugsstange auf dach eine vorgegebene Lage überschritten hat. Die
Grund der durch die fortgesetzte Drehung der Hebel- Bewegung des Kanzeldaches 110 über die vorgewelle59
hervorgerufenen Bewegung des Kolbens 83 45 gebene Lage führt zu einer Bewegung des Vorsprungs
/uriirkgezogen worden ist. Dadurch wird der Ra- 1J7 und einem Zurückziehen der Abzugsstange 115,
ketenmotor92 gezündet, und das Kanzeldach aus wodurch die Auslösung des Gasgenerators 113 erseiner
geschlossenen Stellung E längs einer Kreisbahn folgt.
um die Anlenkstellen in Richtung des Pfeils D über Die Auslösung des Generators 113 bewirkt, daß
seine normale Offenstellung F hinausgeschwenkt (der 50 das vom Generator gelieferte Druckmittel in die
Hubbegrenzungsstift 71 ist unwirksam). Nach Durch- Leitungen 112 strömt, wodurch die Auslöser dei
laufen der normalen Offenstellung F und Erreichen Raketenmotoren betätigt und die Raketenmotorer
der Notöffnungsstellung G verhindert der Kolben 80 gezündet werden.
ein Zusammendrücken der Spreize 70 und damit ein Um die neue Vorrichtung in Wirkung zu setzen
erneutes Schließen des Kanzeldaches 50. 55 ist zunächst nur die Betätigung irgendeines bekannter
Wenn diese Stellung erreicht ist, d. h. wenn das Entriegelungsmechanismus und einer Stoßzylinder
Kanzeldach sich außerhalb der Flug- bzw. Wurfbahn anordnung erforderlich, welche dazu führt, daß di<
des Schleudersitzes befindet, stößt der am Dach bzw. Frontseite des Kanzeldaches 110 aus der normal ge
an der Haube 50 angebrachte Auslösehebel 93 gegen schlossenen Stellung über einen Winkel von 90c
das Auslösegestänge 94 des Schleudersitz-Treib- 60 oder mehr bis zum Erreichen der bestimmten Stel
satzes, wodurch der Treibsatz gezündet und der Sitz lung bzw. Lage angehoben wird. Die Stoßzylindei
aus dem Luftfahrzeug herauskatapultiert wird. 119 sind zu diesem Zweck nahe der Vorderseite de:
Während bei dem zuvor beschriebenen Ausfüh- Kanzeldaches angeordnet. Die Schwenkbewegung de:
rungsbeispiel gemäß den F i g. 1 bis 3 das Kanzel- Daches 110 um seine rückwärtige Schwenkachse ha
dach vollständig abgeschleudert und nicht nur geöff- 65 eine Bewegung des Vorsprungs 117 zur Folge, wo
net wird, wird es bei dem zweiten, an Hand der durch in der zuvor beschriebenen Weise eine Zün
F i g. 4 bis 9 beschriebenen Ausführungsbeispiel über dung der Raketenmotoren 111 erfolgt. Ein Stoß
seine normale OffenstellungF in eine Notöffnungs- zylinder 119 ist zu EriäuterungS/.wecken in Fig. K
11 12
dargestellt. Er ist in bekannter Weise über eine ist. Diese Einheit 133 ist über eine weitere Leitung
Leitung 120 Mit Anschlüssen 121 und 122 vcrbiin- 134 mit einem Bypass- oder Steuerventil 135 ver-
dc i, die an zwei Gasgeneratoren 123 und 124 auge- bunden, welches am Luftfahrzeug befestigt ist. Das
schlossen sind, so dal} eine Auslösung eines der Ventil ist über eine Leitung 136 an ein T-Stück 137
Generatoren zu einer Betätigung der Stoßzyiinder 5 angeschlossen, von wo zwei Leitungsabs-hnitte 138
119 führt. Das Anschlußstück 121 ist als Kolben- und 139 zu einem ersten und einem zweiten Druck-
Zylindcreinheit oder als Schaltventil ausgebildet, das iniltelgencrator 140 und 141 führen, welche in der
mit den Kanzeldachriegcln (nicht gezeigt) media- Luftfahrzcugkanzel angeordnet sind. Das Bypass-
nisch gekoppelt ist. Eine Druckbeaufschlagung von ventil 135 läßt das Druckmittel zur Kolben-Zylinder-
einem der beiden Generatoren 123 und 124 bewirkt io einheit 133 nur dann durch, wenn die zugehörige
also die Bewegung des Kolbens der Einheit 121 und Freigabevorrichtung für die Dachriegel zuvor in
demzufolge ein Entriegeln der Dachriegcl. Solange Wirkung gesetzt worden sind, wodurch sichergestellt
nicht der Kolben auf Grund der Druckmittelbeauf- ist, daß die Raketeninotore nicht vor dem Entriegeln
schlagung bewegt und das Dach entriegelt ist, kann des Kanzcldaches ausgelöst werden. Eine solche An-
das Druckmittel nicht in die Leitung 120 strömen, 15 Ordnung wurde bereits in Verbindung mit der
um ein Zünden der Stoßzyiinder 119 zu bewirken. Fig. 10 erläutert.
Aus den obigen Erläuterungen wird deutlich, daß Der erste Generator 140 ist betriebsmäßig mit der
zum Zeitpunkt des Auslösens der Raketenmotore 111 Schleudersitz-Zündeinrichtung und der zweite Gene-
das Kanzeldach unter Einwirkung der Stoßzylinder rator mit einer getrennten Steuervorrichtung ver-
119 über einen Winkel von etwa 90° bewegt worden ao bunden, die normalerweise in einer Flugzeugkanzel
ist und im Begriffe steht, umzuschlagen, so daß die (unabhängig vom Schleudersitz) zum Abschleudern
Wirkungslinien der Raketenmotoren 111 nach oben des Kanzeldaches ohne Betätigung des Schleuder-
und nach hinten gerichtet sind. Diese Raketen- sitzes vorgesehen ist.
motorelll stoßen das Kanzeldach daher nach der Die Anordnung ist so getroffen, daß eine Betäti-Erregung
nach oben und hinten. Die Winkelbe- »5 gung eines der beiden Druckmittel- bzw. Gasgeneraziehung
zwischen dem Vorsprung 117 und dem toren bei Betätigung des Handgriffs zum Abwurf
Kanzeldach ist so gewählt, daß die Auslösung der des Kanzeldaches oder bei ursprünglicher Betätigung
Raketenmotore bei einer solchen Lage des Kanzel- des Schleudersitzmechanismus das T-Stück 137 und
daclics erfolgt, bei der die Wirkungsrichtung der das Bypassventil 135 druckmittelbeaufschlagt. Das
Raketenmotore die günstigste Flugbahn zur Bewe- 30 Bypassventil bewirkt oder stellt fest, daß der der
gung des Kanzeldaches 110 gewährleistet, nämlich Dachverriegelung zugeordnete Mechanismus betätigt
einerseits aus der Wurfbahn des Schleudersitzes hin- wird oder worden ist, so daß die Riegel geöffnet sind,
aus und andererseits in eine Stellung, wo das Kanzel- bevor das Druckmittel durch die Leitungen 134 zur
dach nicht gegen die Schwanzflosse des Luftfahrzeugs Kolben-Zylindereinheit 133 strömen kann. Der Koltreffen
kann. 35 ben der Kolben-Zylindereinheit wird auf Grund der
Die Aufhängung bzw. Aufhängungen des Kanzel- Druckmittelbeaufschlagung aus dem Zylinder in
daches am Luftfahrzeug sind so ausgebildet, daß sie Richtung des Auslösers des Gasgenerators 132 aus
das Kanzeldach 110 von dem Luftfahrzeug lösen, gerückt. Diese Bewegung des Kolbens bewirkt eine
nachdem der Vorsprung 117 an der Betätigungs- Bewegung des Generatorauslösers, dessen Abgabestange
116 in Anlage tritt. 40 druck über die Leitungen 131 zum Auslöser der
Bei einer anderen Ausführungsform werden die beiden Raketenmotoren 130, die an einander gegen-
ersten Bewegungsphasen beim Abwerfen des Kanzel- überliegenden Seiten des Daches angebracht sind,
daches nicht durch am vorderen Ende des Kanzel- geleitet wird.
daches 110 angreifende Stoßzylinder, sondern durch Auf diese Weise werden die Raketenmotoren geeinen
oder mehrere Hilfsraketenmotore hervorge- 45 zündet und der vordere Teil des Kanzeldaches um
rufen, welche die Stoßzylinder ersetzen. die Dach-Schwenkachse verschwenkt, worauf ein
Bei dieser Ausführungsform, die in Fig. 11 darge- Widerlager 142 an einer Betätigungsstange 143 zur
stellt ist, sind zwei Raketenmotore 130 im Bereich Anlage kommt, die Dachaufhängung löst und die
der Frontseite des Kanzeldaches angeordnet, wobei Raketenmotore 144 durch die Generatoren 145 ge-
jeweils ein Raketenmotor 130 an jeder Seite des 50 zündet werden, so daß das Kanzeldach vollständig
Kanzeldaches derart angeordnet ist, daß seine Wir- aus der Wurfbahn des Schleudersitzes entfernt wird,
kungslinie im wesentlichen aufwärts gerichtet ist. Es ist eine Vorrichtung vorgesehen, welche ge-
Die Wirkungsrichtung steht also etwa im rechten währleistet, daß der Schleudersitz so lange nicht
Winkel zur Längsachse des Flugzeugrumpfs oder ausgeworfen werden kann, bis das Kanzeldach aus
etwa rechtwinklig zur Trennungslinie zwischen dem 55 der Wurfbahn des Schleudersitzes entfernt ist. Eine
Dach und dem Flugzeugrumpf in der Nähe der solche Vorrichtung kann eine am Kanzeldach be-
Raketenmotore. festigte Abzugsleine aufweisen, die mit ihrem ande-
Jeder der Raketenmotore 130 ist über eine züge- ren Ende an einer zur Schleudersitz-Zündeinrichtung
hörige Leitung 131 mit einem Druckmittelgenerator gehörigen Steuervorrichtung oder Sicherheits-132
verbunden, der zweckmäßigerweise eine Druck- 60 Abzugsstange angeschlossen ist.
patrone umschließt. Dieser Generator 132 ist so Fig. 12 zeigt die zweckmäßige Anordnung des angeordnet, daß sein Auslöser zur Zündung der oder der Raketenmotore innerhalb des Kanzel-Patrone nahe der Trennlinie zwischen dem Kanzel- daches bzw. der Kanzelhaube. In Fig. 12 sind eir dach 130 und der Frontseite der Flugzeugkanzel Kanzeldach 150, ein in dessen Innenraum angeordliegt und einer am Flugzeugrumpf angebrachten 65 neter Raketenmotor 151 und eine außerhalb liegend« Kolben-Zylindereinheit 133 gegenüber angeordnet Düse 152 gezeigt.
patrone umschließt. Dieser Generator 132 ist so Fig. 12 zeigt die zweckmäßige Anordnung des angeordnet, daß sein Auslöser zur Zündung der oder der Raketenmotore innerhalb des Kanzel-Patrone nahe der Trennlinie zwischen dem Kanzel- daches bzw. der Kanzelhaube. In Fig. 12 sind eir dach 130 und der Frontseite der Flugzeugkanzel Kanzeldach 150, ein in dessen Innenraum angeordliegt und einer am Flugzeugrumpf angebrachten 65 neter Raketenmotor 151 und eine außerhalb liegend« Kolben-Zylindereinheit 133 gegenüber angeordnet Düse 152 gezeigt.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
4348
Claims (11)
1. Notvorrichtung zum Abschleudern oder Abschleudern oder Schnellöffnen eines Abschnittes
SchnellöfTnen eines Abschnittes einer Fahrzeug- einer Fahrzeugkanzel, insbesondere des Kanzelkanzel,
insbesondere des Kanzeldaches eines daches eines Luftfahrzeuges, mit einem Verriege-Luftfahrzeuges,
mit einem Verriegelungsmittel 5 lungsmittel zum Halten des Kaiizelabschnittes in
zum Halten des Kanzelabschnittes in einer einer Schließstellung während des Normalzustandes
Schließstellung während des Normalzustandes und einem Entriegelungsmittel zur Freigabe des
und einem Entriegelungsmittel zur Freigabe des Kanzelabschnittes im Notfall.
Kanzelabschnittes im Notfall, dadurch ge- Es ist eine derartige Notvorrichtung aus der USA.-k en nze ich η et, daß mindestens ein Raketen- io Patentschrift 2982 502 bekannt. Diese Notvorrichmotor(28; 92; 111; 144; 151) vorgesehen ist, tung ist mit Zylindern versehen, in denen von einem mit dem der Kanzel abschnitt im Notfall weg- Druckmittel beaufschlagte Arbcits- bzw. Stoßkolben schleuderbar bzw. schnell zu öffnen ist. umgeordnet sind, die über Rohrleitungen von einer
Kanzelabschnittes im Notfall, dadurch ge- Es ist eine derartige Notvorrichtung aus der USA.-k en nze ich η et, daß mindestens ein Raketen- io Patentschrift 2982 502 bekannt. Diese Notvorrichmotor(28; 92; 111; 144; 151) vorgesehen ist, tung ist mit Zylindern versehen, in denen von einem mit dem der Kanzel abschnitt im Notfall weg- Druckmittel beaufschlagte Arbcits- bzw. Stoßkolben schleuderbar bzw. schnell zu öffnen ist. umgeordnet sind, die über Rohrleitungen von einer
2. Notvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gemeinsamen Druckquelle zu beaufschlagen sind,
gekennzeichnet, daß der Raketenmotor (ISl) 15 Außerdem besitzt die bekannte Notvorrichtung ein
innerhalb der Fahrzeugkanzel (150) angeordnet ebenfalls druckmittelbetätigtes Entriegelungsmittel
ist, und daß sich seine Schubdüse (152) durch die zur Freigabe des Kanzelabschnittes in Mo'-rall, wel-Fahrzeugkani.;l
(150) nach außen erstreckt dies derart zu betätigen ist, daß vor dem Abschleu-(Fi
g. 12). dem des Kanzelabschnittes zunächst das Verriege-
3. Notvorrichtung nach einem oder beiden der ao lungsmittel zum Halten des Kanzelabsclinittes in einer
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- Schließstellung während des Normalzustandes in
zeichnet, daß eine Einrichtung (119; 130) vorge- dieser Schließstellung entriegelt wird. Erst danach
sehen ist, mit welcher der abzuschleudernde sind die Stoßzylindereinheiten zum Abschleudern des
Kanzelabschnitt nach dem Entriegeln und vor Kanzelabschniltes zu betätigen. Die Betätigung der
dem Zünden des Raketenmotors (111; 144) vom »5 Stoßzylindereinheite.-i erfolgt im Notfall derart, daß
Fahrzeug zu trennen ist. sie den vorderen Randabschnitt des abzuschleudem-
4. Notvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch den Kanzelabschnittes so weit anheben, daß die über
gekennzeichn?t, daß die Einrichtung zum Tren- die Kanzel strömende Luft einen Druck auf die
nen des abzuschleudernden Kanzelabschnittes Unterseite des Kanzelabschnittes ausüben kann, ihn
vom Fahrzeug mindestens ~;nen Stoßzylinder 30 dabei weiter anhebt und dabei bewirkt, daß der
(119) aufweist. Kanzelabschnitt von dem Fahrzeug, beispielsweise
5. Notvorrichtung nach Anbruch 3, dadurch einem Flugzeug, durch Abschleudern entfernt wird,
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Tren- Die bekannte Notvorrichtung weist den Nachteil
nen des abzuschleudernden Kanzelabschnittes auf, daß der zunächst geöffnete und sodann abgevom
Fahrzeug mindestens einen Hilfsraketen- 35 schleuderte Kanzelabschnitt unter Umständen so
motor (130) aufweist. lange in der Flugbahn des zeitverzögert nachfolgen-
6. Notvorrichtung nach einem oder mehreren den Schleudersitzes mit dem Fai.rzeuginsassen verder
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- bleiben kann, daß es zu einer Kollision kommt. Diezeichnet,
daß eine Auslösevorrichtung (13 bis 24) ser erhebliche Nachteil ergibt sich insbesondere bei
zum aufeinanderfolgenden Betätigen wenigstens 40 senkrecht startenden Flugzeugen, weiche die Mögdes
Entriegelungsmittels (5 bis 10) und des Ra- lichkeit eines Schwebefluges haben, in Fällen, in
ketenmotors (28) vorgesehen ist. denen ein Not-Abschleudern des Kanzelabschnittes
7. Notvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch während des Schwebefiuges stattfinden muß. Die
gekennzeichnet, daß die Auslösevorrichtung mit Kollisionsgefahr ist um so größer, je kleiner die zeiteiner
automatisch arbeitenden Steuervorrichtung 45 liehe Verzögeiung zwischen dem Abschleudern des
(42, 43) für die Zündeinrichtung des Schleuder- Kanzelabschnittes einerseits und dem Ausstoßen des
sitzes (37) gekoppelt ist, wobei die Steuervorrich- Schleudersitzes andererseits ist. Dabei ist zu beachtung
(42, 43) die Zündung des Schleudersitzes ten, daß eine möglichst kleine zeitliche Verzögerung
(37) nur nach einem erfolgten Notabschleudern zwischen diesen beiden Vorgängen anzustreben ist,
des Kanzelabschnittes durch die Notabschleuder- 50 um dem Fahrzeuginsassen im Notfall ein möglichst
vorrichtung veranlaßt bzw. zuläßt. schnelles Aussteigen aus dem Fahrzeug zu ermög-
8. Notvorrichtung nach einem oder beiden der liehen.
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- Im Verlaufe der weiteren Entwicklung von Notzeichnet,
daß die Auslösevorrichtung mindestens vorrichtungen ist versucht worden, den vorstehend
einen Gasgenerator (24, 33) aufweist, der das 55 dargelegten Nachteil durch eine Vergrößerung des
Entriegeliingsmittel (5 bis 10) und den Raketen- Hubes der Kolben der Stoßzylindereinheiten zu vermotor
(28) nacheinander betätigt. meiden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Maß-
9. Notvorrichtung nach einem oder mehreren nähme keine wirksame Abhilfe bringt, da auch ein
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- entsprechend höher angehobener Kanzelabschnitt
zeichnet, daß zwei Raketenmotore (28; 111; 144) 60 noch zu lange in der Bahn des Schleudersitzes vervorgesehen
aind. bleibt, um eine Kollision mit Sicherheit auszu-
10. Notvorrichtung nach einem oder mehreren schließen.
der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, Weitere Bemühungen zur Lösung dieses Problems,
daß zwei Stoßzylinder (119) vorgesehen sind. die von einer Verlegung der Stoßzylindercinheiten
11. Notvorrichtung nach einem oder mehreren 65 Gebrauch machten, führten ebenfalls nicht zu dem
der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, erstrebten Hrfolg, da dem abgeworfenen Kanzeldaß
zwei Hilfsraketenmotore (130) vorgesehen abschnitt hierdurch lediglich eine zusätzliche Trudels'nd.
bewegung verliehen wird.
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