DE2041547A1 - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-alpha-sulfonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-alpha-sulfonsaeurenInfo
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Description
LEVERKUSEN-Beyerwerk 20. A Ug 2 1970
Peteat-AbtcüuDS
My/Ru
Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-a-sulfonsäuren
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-a-sulfonsäuren, insbesondere g
Anthrachinon-1-sulfonsäure, durch Sulfonierung von Anthrachinonen
mit freier a-Stellung in Gegenwart von Katalysatoren in Lösungsmitteln
bei gegebenenfalls erhöhter Temperatur, dadurch gekenn" zeichnet, daß man als Katalysatoren Metalle der 1. oder 8. Webengruppe
des Periodensystems oder derartige Metalle enthaltend·=1
Verbindungen verwendet.
Das Verfahren wird im einzelnen in der Weise durchgeführt, daß das Anthrachinon bei Temperaturen von etwa 25 bis 350 C, bevorzugt
50 bis 18O°C, in geeigneten Lösungsmitteln, beispielsweise anorganischen Säuren wie gegebenenfalls P2Ölhaltiger.Phosphor- säure,
Plußsäure, Chlorsulfonsäure, Pluo rs ul fonsäure, Perchloi"-säure
und vorzugsweise Schwefelsäure, weiterhin flüssigem SO,/ I
flüssigem SO2 oder geschmolzenen Salzen wie KHSO11 oder KH^(SO||)2
in Gegenwart von etwa 0,005 bis 5'£, bevorzugt 0,1 bis 5 %s eines
Metalls der 1. oder 8. Nebengruppe des Periodensystems bzw, einer
ein derartiges Metall enthaltenden Verbindung, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Anthrachinöns, mit bevorzugt-etwa 100
bis 500 Mol-ji eines sulfonierenden Agens, beispielsweise SO,
oder dessen Komplexen und Additionsverbindungen, Chlorsulfonsäure,
Fluorsulfonsäure, konzentrierter Schwefelsäure, Estern der Chlorsulfonsäure
oder Dialkylsulfonaten wie Dimethylsulfat behandelt wird. Die Reaktionszeiten liegen je nach Reaktionstemperatur bei
Le A 13 278
209809-/f 638
etwa 5 Minuten bis 20 Stunden, vorzugsweise bei etwa 1 bis 6 Stunden. Die Sulfonierung kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt werden.
Geeignete Katalysatoren sind beispielsweise Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium, Platin, Silber, Gold, Kobalt bzw.
• diese Metalle enthaltende Verbindungen. Besonders geeignete und wirksame Katalysatoren sind dabei Palladium und Ruthenium bzw.
diese Metalle enthaltende Verbindungen. In den Metallverbindungen können dabei die Metalle in verschiedenen Oxydationsstufen vorliegen.
Durch Zusatz von Reduktions- oder Oxydationsmitteln während der Sulfonierung läßt sich die günstigste Oxydationsstufe
einstellen, beispielsweise mit Hydrazin oder Persulfaten wie Kaliumpersulfat.
Geeignete Katalysatoren sind beispielsweise:
Kobalt, besondere als dreiwertiges Kobalt, z. B. als Co(OH),, Co3O5, Co5O4 oder K5Co(NO3)6,
Nickel, besonders als 3- und 4-wertiges Nickel, z. B. als
Ni3O, · aq und NiO2,
Rhodium, metallisch oder in Form von RhCl5, K5RhCIg,
Silber, metallisch oder in Form von Ag3SO4 oder als zweiwertiges
Silber in Form von AgO,
Osmium, metallisch oder in Form von K3OsO4, K2OsCIg oder OsO4,
Iridium, metallisch oder in Form von Ir3O5, IrO3, K3IrCIg,
K3IrCl6,
Platin, metallisch oder in Form von K3PtCIg, PtCl4, PtO3, PtCl3,
K3PtCl4,
Gold, metallisch oder in Form von Au3O, AuO(OH), AuCl5, HAuCl4.
Als besonders wirksame Katalysatoren haben sich erwiesen:
Ruthenium, metallisch oder in Form von K3RuO4, KRuO4, RuO4,
RuO2, KpRuCIg, RuCl5 sowie Ruthenrot (RuOHCl · XNH5 · yOH2)
Palladium, metallisch oder in Form von PdCl2, PdO, PdO2, K3PdCl4,
K2PdCl6.
Le A 13 278 - 2 -
209809/1638
Die genannten* Katalysatoren stellen nur eine Auswahl dar, es
können auch andere Verbindungen der genannten Metalle eingesetzt werden, die sich z. B. durch -die Art des Gegenions, die Art des
Komplexliganden sowie durch die Oxydationsstufe von den genannten Verbindungen unterscheiden. Anstelle der Einzelverbindungen
können selbstverständlich auch Gemische der genannten Verbindungen verwendet werden, aber auch Mischungen der genannten Verbindungen
mit Quecksilber oder Thallium oder deren Verbindungen.
Es ist bereits bekannt, daß Anthrachinon bei der Sulfonierung in SO,-haltiger Schwefelsäure in.Gegenwart von Quecksilber,
Quecksilbersalzen oder Thallium-(III)-salzen überwiegend in !-Stellung unter Bildung von Anthrachinon-1-sulfonsäure reagiert
(vgl. DRP 149 801). Diese Sulfonierung ist jedoch nicht selektiv., d. h. neben ca. 9 % 2-Sulfonsäure tritt selbst bei Anwesenheit
überschüssigen Anthrachinone bereits in erheblichem Maße Disulfonierung
zur Anthrachinon-1,5- und Anthrachinon-l,8-disulfonsäure
sowie weiteren Disulfonierungsprodukten ein. Will man reine Anthrachinon-1-sulfonsäure nach diesem Verfahren, das dem gegenwärtigen
Stand der Technik entspricht, herstellen, so muß man die Reaktion abbrechen, sobald ca. 45 % des eingesetzten Anthrachinone
umgesetzt sind, da sonst die Disulfonierung überwiegt. Selbst unter diesen Bedingungen entstehen jedoch nur ca. 82 %
d. Th. Anthrachinon-1-sulfonsäure, bezogen auf das umgesetzte Anthrachinon (d. h. ca. 35 % d· Th,, bezogen auf das eingesetzte
Anthrachinon). Der Rest besteht aus ca. 9>5 % d. Th. Anthrachinon-1,5-
und Anthrachinon-ljS-disulfonsäure sowie aus ca.
8,5 % d. Th. Anthrachinon-2-sulfonsäure neben geringeren Mengen
isomerer Disulfonsäuren, bezogen auf das umgesetzte Anthrachinon (vgl. Ulimann, Enzyklopädie, der technischen Chemie, 3· Auflage
[19533, Band 3, S. 667).
Demgegenüber liefert das erfindungsgemäße Verfahren, insbesondere
bei Verwendung von Palladium oder Palladium enthaltenden Verbindungen
wesentlich höhere Ausbeuten an Anthrachinon-1-sulfonsäure bei wesentlich geringeren Anteilen von Anthrachinon-2-sulfonsäure
und Anthrachinon-disulfonsäuren.
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So erhält man bei Verwendung von K3RuCIg bei einen Sulfonierungsgrad
von 48 % ein Gemisch aus ca. 83 % d. Th. Anthrachinon-1-sulfonsäure,
ca. 15 % d. Th. Anthrachinon-2-sulfonsäure und ca. 1 % ä. Th. Anthrachinondisulfonsäuren und bei Verwendung von
KgPdCIg bei einem Sulfonierungsgrac* von 85 % ein Gemisch aus ca. 95 % d. Th. Anthrachinon~l-sulfonsäure, ca. 1,8 % d. Th. Anthra-. chinon-2-sulfonsäure und ca. 2,4 % ά. Th. Anthrachinon-disulfonsäuren.
KgPdCIg bei einem Sulfonierungsgrac* von 85 % ein Gemisch aus ca. 95 % d. Th. Anthrachinon~l-sulfonsäure, ca. 1,8 % d. Th. Anthra-. chinon-2-sulfonsäure und ca. 2,4 % ά. Th. Anthrachinon-disulfonsäuren.
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Beispiel 1: 3
In 55 ml 20 5»iges Oleum trägt man unter Rühren 0,64 g PdGl2 ein,
heizt hoch, setzt bei 500G 2g, bei 7O0C und 120°C je 1 g Kaliumpersulfat
zu, trägt bei 12O°C 30 g Anthrachinon ein, hält unter
Feuchtigkeitsausschluß 4 Stunden auf 1200C und arbeitet wie üblich
durch Verdünnen mit Wasser, Filtrieren und Aussalzen der Anthrachinon-l-sulfonsäurB
im Piltrat auf.
Das erhaltene Reaktionsprodukt enthält:
Anthrachinon, nicht umgesetzt Anthrachinon-1-sulfonsäure
Anthrachinon-2-sulfonsäure
Anthrachinon-1,5-disulfonsäure ca. 0,5 % d, Th.
Anthrachinon-1,8-disulfonsäure Anthrachinon-1,6-disulfonsäure
Anthrachinon-1,7-disulfonsäure
Anthrachinon-2,6-disulfonsäure
Summe Nebensäuren
Sulfonierungsgrad
Arbeitet man wie in Beispiel 1 angegeben, verwendet jedoch statt
0,64 g PdCIp 0,4 g Pd, so erhält man ein Reaktionsprodukt,
welches folgende Komponenten enthält:
Anthrachinon, nicht umgesetzt ca. 10 % d. Th.
Anthrachinon-1-sulfonsäure ca. 82 % d. Th.
Anthrachinon-2-sulfonsäure ca. 1,5 £ d. Th.
Anthrachinon-1,5-disulfonsäure ca. 2,5 % d. Th.
Anthrachinon-1,8-disulf onsäure ca. 3 /S d' Th.
Anthrachinon-1,6-disulfonsäure ca. 0,3 ί d. .Th.
Anthrachinon-1,7-disulfonsäure ca. 0,4 % d. Th.
Anthrachinon-2,6-disulfonsäure Spur
Summe Nebensäuren ca. 8 $ d. Th.
Sulfonierungsgrad 90 %
Le A 13 278 - 5 -
209309/1838
ca. | 35 : | Th. |
ca. | 49 i | Th |
ca. | ίο : | Th. |
ca. | 0,5.5 | Th. |
ca. | ι : | Th. |
ca. | 1 / | Th. |
ca. | 1 S | Th. |
ca. | 2 5 | Th. |
ca. | 16 5 | Th. |
65 5 | ||
S d. | ||
S d." | ||
% d. | ||
t d. | ||
S'd. | ||
( d. | ||
% d. | ||
S d. | ||
S d. | ||
ca. | 15 ) | Th. |
ca. | 81 5 | Th. |
ca. | 1,5 5 | Th. |
ca. | 1 5 | Th. |
ca. | 0,5 5 | Th. |
ca. | 0,3 J | Th. |
ca. | 0,3 5 | Th. |
Spur | ||
ca. | 4 5 | Th. |
85 ? | ||
S d. | ||
ί d. | ||
( d. | ||
f d. | ||
( d. | ||
ί d. | ||
ί d. | ||
i d. | ||
In 55 ml 20 iiges Oleum trägt man unter Rühren 1,5 g 2g
ein, heizt auf 12O0C hoch, trägt bei 12O°C 30 g Anthrachinon ein,
hält 1 3/4 Stunden unter Feuchtigkeitsausschluß auf 1200C und
arbeitet wie üblich durch Verdünnen mit Wasser, Filtrieren und Aussalzen der Anthrachinon-1-sulfonsäure im Piltrat auf.
Das erhaltene Reaktionsprodukt enthält:
Anthrachinon, nicht umgesetzt
Anthrachinon-1-sulfonsäure
Anthrachinon-2-sulfonsäure
Anthrachinon-1,5-disulfonsäure Wk Anthrachinon-1,8-disulfonsäure
Anthrachinon-1-sulfonsäure
Anthrachinon-2-sulfonsäure
Anthrachinon-1,5-disulfonsäure Wk Anthrachinon-1,8-disulfonsäure
Anthrachinon-1,6-disulfonsäure
Anthrachinon-1,7~disulfonsäure
Anthrachinon-2,6-disulfonsäure Summe Nebensäuren
Sulfönierungsgrad
Sulfönierungsgrad
In 100 ml 20 jSiges Oleum trägt iran einen durch Lösen von 1 g
RuCl, in 50 ml Königswasser und Ausfällung mit 5 g KCl erhaltenen Katalysator (mit Wasser und Methanol gewaschen und getrocknet;
vermutlich K2RuCIg) ein, gibt 100 g Anthrachinon zu und erhitzt
fc auf 1250C. Es wird eine Stunde bei dieser Temperatur gehalten.
Danach enthält die Schmelze:
Anthrachinon, nicht umgesetzt
Anthrachinon-1-sulfonsäure
Anthrachinon-2-sulfonsäure
Anthrachinon-l,5-disulfonsäure Anthrachinon-1,6-disulfonsäure Anthrachinon-1,7-disulfonsäure Anthrachinon-2,6-disulfonsäure Anthrachinon-1,8-disulfonsäure
Anthrachinon-1-sulfonsäure
Anthrachinon-2-sulfonsäure
Anthrachinon-l,5-disulfonsäure Anthrachinon-1,6-disulfonsäure Anthrachinon-1,7-disulfonsäure Anthrachinon-2,6-disulfonsäure Anthrachinon-1,8-disulfonsäure
Le A 13 278 - 6 -
209809/1638
ca. * |
52 J | I d. | Th. |
ca. | 40 J | ( d. | Th. |
ca. | 7 5 | t d. | Th. |
ca. | 0,25 5 | ί d. | Th. |
ca. | 0,25 5 | ί d. | Th. |
ca. | 0,25 ? | ( d. | Th. |
ca. | 0,25 J | 5 d. | Th. |
Spur |
Bei Verwendung entsprechender Menge PdCIp anstelle von RuCl,
erhält man ein Reaktionsgemische das folgende Komponenten enthält:
Anthrachinone nicht umgesetzt
Anthrachinon-i-sulfonsäure
Anthrachinon-2-sulfonsäure
Anthrachinon-1,8-disulfonsäure
Anthrachinon-l,6-disulfonsäure Anthrachinon-l,7-disulfonsäure
Anthraehinon-2,6-disulfonsäure
Anthrachinon-l,5-disulfonsäure ·
Arbeitet man unter den Reaktionsbedingungen ohne Katalysator.,
erhält man ein Reaktionsgemisch, das 83 % d. Th. Anthraehinon«, ™
0,25 % d. Th. Anthrachinon-1-sulfonsäure, 10 bis 15 % d. Th.
Anthrachinon-2-sulfonsäure und 1 % d. Th. Anthrachinon-disulfonsäuren
enthält.
ca. | 70 5 | I d. | Th-. |
ca. | 25 ί | ! d. | Th. |
ca. | 5 ? | { do | Th ο |
ca. | Os25 5 | % d. | Th. |
ca. | 0,25 5 | % d. | Th. |
ca. | 0,25 .5 | ? d. | Th. |
ca. | 0,25 S | t d. | Th. |
Spur |
Le A -13 278 - 7 ·-
209809/1638
Claims (5)
- Patentansprüche:(U Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-a-sulfonsäuren durch Sulfonierung von Anthrachinonen mit freier α-Stellung in Gegenwart von Katalysatoren in Lösungsmitteln bei gegebenenfalls erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren Metalle der 1. oder 8. Nebenpruppe des Periodensystems oder derartige Metalle enthaltende Verbindungen verwendet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Palladium oder Palladium enthaltende Verbindungen verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Palladiumverbindung PdCl2 oder K3PdCIg verwendet.
- ty. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Ruthenium oder Ruthenium enthaltende. Verbindungen verwendet.
- 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoren in Mengen von 0,1 bis 5 56, bezogen auf das eingesetzte Anthrachinon, einsetzt.Le A 13 278 - 8 -209809/1638
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