Es
ist bekannt, sekundäre
Alkohole in Gegenwart von Metallverbindungen und Aceton zu Ketonen
zu oxidieren. Bei dieser auch als Oppenauer-Oxidation bezeichneten
Reaktion nimmt Aceton Wasserstoff auf. Es wirkt als Oxidationsmittel
und wird zum Isopropanol reduziert. Eine spezielle Ausgestaltung
der Oppenauer-Oxidation wird beispielsweise in Chem. Eur. J. 1996,
2, No.12, Seiten 1533-1536 behandelt. Die Umsetzung der sekundären Alkohole
erfolgt in siedendem Aceton unter Verwendung von Rutheniumkatalysatoren
in Gegenwart geringer Wassermengen. Als Katalysatorsysteme wird
der einkernige Rutheniumkomplex (PPh3)3RuCl2 zusammen mit
der Base K2CO3 oder
der zweikernige Rutheniumkomplex (C4Ph4COHOCC4Ph4)(μ-H)(CO)4Ru2 beschrieben. Als besonders reaktiv erweist
sich der zweikernige Rutheniumkomplex. Offenkettige, sekundäre, aliphatische
Alkohole mit einer Doppelbindung in der Allyl-Position werden vollständig in
die gesättigten
Ketone überführt, während bei
der Umsetzung von offenkettigen, sekundären, aliphatischen Alkoholen
mit einer weiter entfernten Doppelbindung die ungesättigten
Ketone unter Erhalt der Doppelbindung gebildet werden. Alicyclische,
sekundäre
Alkohole mit einer Doppelbindung in der Allyl-Position, beispielsweise
2-Cyclohexenol, werden hingegen in die alpha-beta-ungesättigten
Ketone, beispielsweise 2-Cyclohexenon, überführt.
Eine Übersicht über Ruthenium
und Iridium katalysierte Oxidationsreaktionen von sekundären Alkoholen
mittels Wasserstoffverschiebung in Gegenwart von Basen und einem
Hilfsreagenz, im Allgemeinen Aceton, findet sich im Journal of Organometallic
Chemistry 652 (2002), 105-111.
Die
Umsetzung von 2-Cyclohexenol mit dem Katalysatorsystem [Ir(COD)Cl]2/dppp/Cs2CO3 (COD bedeutet 1,5-Cyclooctadien, dppp bedeutet
1,3-Bis(diphenylphosphino)propan) in Toluol in Abwesenheit eines Hilfsreagenz
wird in J.Org.Chem., Vol. 66, No. 13, 2001, S. 4710-2 beschrieben.
Es entsteht ein Reaktionsgemisch enthaltend den isomerisierten Alkohol
3-Cyclohexenol und das unter Wasserstoffwanderung gebildete gesättigte Cyclohexanon.
Das beschriebene Iridium haltige Katalysatorsystem vermag zwar,
im Gegensatz zu dem aus Chem. Eur. J. 1996, 2, Nr. 12, Seiten 1533-1536
bekannten zweikernigen Rutheniumkomplex, alicyclische, sekundäre Alkohole
mit einer Doppelbindung in der Allyl-Position in die gesättigten
Ketone zu überführen. Es
ist jedoch wenig geeignet, alicyclische, sekundäre Alkohole, die eine Doppelbindung
in einer nicht allylischen Position enthalten, in die gesättigten
Ketone zu überführen.
Neben
diesen in einer homogenen organischen Reaktionslösung durchgeführten katalytischen
Reaktionen gibt der Stand der Technik auch einen Hinweis auf die
Oxidation sekundärer
Alkohole, die eine nicht in Allylposition befindliche Doppelbindung
enthalten, in Gegenwart eines festen Katalysators. So verläuft nach
US 2,849,489 und nach EP-B1-0
471 227 die Dehydrierung der sekundären Alkoholgruppe des 8(9)-Hydroxy-tricyclo[5.2.1.0
2,6]-dec-3-en
unter gleichzeitiger Absättigung
der Doppelbindung des Cyclopentenrings zum Tricyclo(5.2.1.0
2,6]decan-8(9)-on durch Behandlung des Aus gangsalkohols
bei erhöhter
Temperatur mit Katalysatoren, die Metalle der achten Gruppe des
Periodensystems enthalten. Als Katalysatoren eignen sich besonders
Trägerkatalysatoren
auf Basis von Magnesiumoxid mit Nickel als katalytisch aktivem Metall.
Die Umsetzung erfolgt üblicherweise
in Suspension. Zur Isolierung des gewünschten Ketons wird der Katalysator
abfiltriert und das organische Reaktionsgemisch destillativ aufgearbeitet.
Verbindungen
mit dem Tricyclodecangerüst
besitzen eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Als Ausgangsverbindung
steht das durch Dimerisierung von Cyclopentadien großtechnisch
verfügbare
Dicyclopentadien (DCP) preisgünstig
zur Verfügung.
Dicyclopentadien lässt
sich zu anwendungstechnisch interessanten Folgeprodukten umsetzen,
denen das Tricyclodecangerüst
besondere Eigenschaften verleiht. Die vom DCP-abgeleiteten Verbindungen
mit Tricyclodecan-Struktur werden in der Literatur häufig unterschiedlich
bezeichnet. Häufig
wird die auf dem Tricyclodecan-Gerüst, auch TCD-Gerüst genannt,
aufbauende Nomenklatur verwendet (Chemiker-Zeitung, 98, 1974, Seiten
70 bis 76).
Der
sekundäre
Alkohol 8(9)-Hydroxy-tricyclo[5.2.1.0.
2,6]-dec-3-en
wird häufig
auch als TCD-Alkohol E bezeichnet. Er wird durch sauer katalysierte
Wasseranlagerung an DCP gewonnen, wie beispielsweise aus
FR 1,155,677 bekannt. Bei
diesem ungesättigten,
sekundären
Alkohol ist die Hydroxylgruppe in der 8-oder 9-Position am Cyclohexanring
gebunden. Isoliert davon befindet sich die Doppelbindung in der
3-Postion im Cyclopentenring. Bei der Bildung von Tricyclo[5.2.1.0.
2,6]decan-8(9)-on, das häufig auch als TCD-Keton A bezeichnet
wird, aus TCD-Alkohol E wird unter intramolekularer Wasserstoffumlagerung
die Hydroxylgruppe in die Ketogruppe überführt und gleichzeitig die isolierte
Doppelbindung im Cyclopentenring reduziert. TCD-Keton A und daraus
erhältliche
Derivate haben Bedeutung als Komponenten zur Herstellung von Riechstoffen
erlangt (
US 3,417,132 ).
Die
bekannten Verfahren zur Oxidation sekundärer Alkohole, die gleichzeitig
eine isolierte Doppelbindung enthalten, zu den gesättigten
Ketonen sind mit Nachteilen behaftet. Unter einer isolierten Doppelbindung wird
im Sinne der Erfindung eine Doppelbindung verstanden, die sich nicht
in Allylposition zu der sekundären Hydroxylgruppe
befindet. Nach den bekannten homogenen katalytischen Verfahren beobachtet
man sowohl bei offenkettigen als auch bei alicyclischen, sekundären Alkoholen
mit einer isolierten Doppelbindung keine Reaktion. Bei den bekannten
heterogenen katalytischen Verfahren beobachtet man zwar die gleichzeitige
Oxidation der sekundären
Hydroxylgruppe in die Ketogruppe und die Hydrierung der isolierten
Doppelbindung, doch erfordern diese Verfahren die Abtrennung des
heterogenen, festen Katalysators. Diese Prozessführung ist umständlich,
sie benötigt
eine aufwendige Filtrationsapparatur und sie führt zu Produktverlusten beim
Filtrationsprozess.
Daher
besteht ein Bedarf nach einem möglichst
einfachen und kostengünstigen
Verfahren zur Herstellung alicyclischer, gesättigter Ketone aus sekundären, ungesättigten
Alkoholen mit einer isolierten Doppelbindung.
Die
Erfindung besteht daher in einem Verfahren zur Herstellung alicyclischer,
gesättigter
Ketone aus alicyclischen, ungesättigten,
sekundären
Alkoholen mit einer isolierten Doppelbindung. Es ist dadurch gekennzeichnet,
dass man alicyclische, ungesättigte,
sekundäre
Alkohole mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen, die eine isolierte Doppelbindung
enthalten, in Gegenwart von organischen Phosphor(III)-Verbindungen
und/oder organischen Stickstoffverbindungen in komplexer Bindung
enthaltender Übergangsmetallverbindungen
der Gruppen 8 und 9 des Periodensystems der Elemente, die in der
organischen Reaktionslösung
gelöst
vorliegen, bei Temperaturen von 150°C bis 250°C in Anwesenheit mindestens
einer basisch reagierenden Verbindung umsetzt.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
gestattet einen einfachen und eleganten Weg zur Herstellung alicyclischer,
gesättigter
Ketone aus alicyclischen, ungesättigten,
sekundären
Alkoholen mit einer isolierten Doppelbindung. Dabei kommt es unter
Wanderung von Wasserstoff überraschender
Weise sowohl zur Oxidation der sekundären Hydroxylgruppe als auch
zur Hydrierung der isolierten Doppelbindung. Dieses Reaktionsverhalten
unter gleichzeitiger Hydrierung der isolierten Doppelbindung kann
aus dem Stand der Technik nicht hergeleitet werden, nach dem bei
alicyclischen, ungesättigten,
sekundären
Alkoholen nur Doppelbindungen in der Allyl-Position zur Hydroxylgruppe
hydriert werden und sich isolierte Doppelbindungen gegenüber der
Wasserstoffanlagerung inert verhalten.
Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
lassen sich alicyclische, ungesättigte,
sekundäre
Alkohole mit 5 bis 20 Kohlenstoffatomen und mit einer isolierten
Doppelbindung in die entsprechenden gesättigten Ketone überführen. Insbesondere
geeignet sind die alicyclischen, ungesättigten, sekundären Alkohole
die bicyclischen Alkohole
der allgemeinen Formel (I)
in der, unabhängig voneinander,
a = 2 oder 3 bedeutet, b und c = 0, 1 oder 2 sind und die Summe
aus b + c 1 oder 2 ist und in der in dem gesättigten Ring eine -C(OH)H-Gruppe
vorliegt;
die tricyclische Verbindung
sowie
die pentacyclischen Verbindungen der Formeln
Zu
den geeigneten alicyclischen, ungesättigten, sekundären Alkoholen
der allgemeinen Formel (I) zählen
die chemischen Verbindungen:
Ganz
besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren für die Umlagerung
von TCD-Alkokol E {8(9)-Hydroxy-tricyclo[5.2.1.02,6]dec-3-en}
in TCD-Keton A {Tricyclo[5.2.1.02,6]decan-8(9)-on}.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
erfolgt in einem organischen Reaktionssystem in Gegenwart eines Katalysatorsystems
aus einer Übergangsmetallverbindung
der Gruppen 8 und 9 des Periodensystems der Elemente, die den Komplexbildner
komplex gebunden enthält
und die man als katalytisch aktive Übergangsmetallkomplexverbindung
ansehen kann, gegebenenstalls im Gegenwart eines freien Komplexbildners
d.h. von überschüssigem Komplexbildner,
der mit dem Übergangsmetall
keine Komplexverbindung mehr eingeht, und einer Base. Der freie
Komplexbildner kann der gleiche sein wie in der Übergangsmetall-Komplexverbindung, es
können
aber auch von diesem verschiedene Komplexbildner eingesetzt werden.
Der freie Komplexbildner kann eine einheitliche Verbindung sein
oder aus einem Gemisch verschiedener Verbindungen bestehen. Auch die
einzusetzende Base kann eine einheitliche Verbindung sein oder aus
einem Gemisch verschiedener Verbindungen bestehen.
Die
katalytisch aktive Übergangsmetall-Komplexverbindung
und gegebenenfalls anwesender, überschüssiger Komplexbilder
sind in dem organischen Reaktionsgemisch homogen gelöst. Die
ebenfalls anwesende basische Verbindung kann entweder in dem organischen
Reaktionssystem gelöst
vorliegen oder sie kann darin als Feststoff suspendiert oder aber
als eigene flüssige
Phase darin emulgiert werden.
Die
katalytisch aktive Verbindung leitet sich von Übergangsmetallen der Gruppen
8 und 9 des Periodensystems der Elemente (in der Fassung der IUPAC-Empfehlung
von 1985) ab. Übergangsmetall-Komplexverbindungen
des Rutheniums, Rhodiums und des Iridiums haben sich besonders bewährt.
Zur
Herstellung des Katalysatorsystems gelangen die Übergangsmetalle der 8. und
9. Gruppe des Periodensystems der Elemente entweder einzeln oder als
Gemisch in Form von geeigneten Ausgangsverbindungen zum Einsatz.
Als Ausgangsverbindungen eignen sich Salze aliphatischer Mono- und
Polycarbonsäuren, wie Übergangsmetall-2-Ethylhexanoate,
-Acetate, -Oxalate, -Propionate oder -Malonate. Weiterhin können Salze
anorganischer Wasserstoff- und Sauerstoffsäuren, wie Chloride, Nitrate
oder Sulfate, die verschiedenen Übergangsmetallverbindungen
wie Übergangsmetallcarbonyle
oder Übergangsmetallkomplexverbindungen, z.B.
Cyclopentadienylverbindungen, Acetylacetonate oder Cyclooctadien-1,5-Verbindungen,
zum Einsatz kommen.
Geeignete
Ausgangsverbindungen zur Herstellung des Katalysatorsystems sind
die Carbonylverbindungen des Rhodiums, Iridiums oder Rutheniums
Rh3(CO)12, Rh6(CO)16, Ir2(CO)8, Ir4(CO)12, Ru3, (CO)12, oder die Übergangsmetallverbindungen
[RhCl(Cyclooctadien-1,5)]2, Rh(acetylacetonat)(CO)2, Rh-2-Ethylhexanoat, RuCl2(PPh3)3, [RuCl2(p-Cymol)]2, [IrCl(Cyclooctadien-1,5)]2 und
[IrCl(Cyclooctadien-1,5]2. Bevorzugt werden Übergangsmetallkomplexverbindungen,
wie [RhCl(Cyclooctadien-1,5)]2 und [IrCl(Cyclooctadien-1,5)]2.
Als
Komplexbildner verwendet man organische Phosphor(III)-Verbindungen
und organische Stickstoffverbindungen, entweder als einheitliche
Verbindung oder als Gemisch aus verschiedenen organischen Phosphor(III)-Verbindungen
oder verschiedenen organischen Stickstoffverbindungen, die in dem
organischen Reaktionssystem löslich
sind. Auch Gemische aus organischen Phosphor(III)-Verbindungen und
organischen Sticksoffverbindungen kommen zum Einsatz. Zu den bevorzugten
organischen Phosphor(III)-Verbindungen zählen Triarylphosphine wie Triphenylphosphin,
Trialkylphosphine wie Tri-(nocytl)-phosphin, Tri-(cyclohexyl)-phosphin,
Alkylphenylphosphine, Cycloalkylphenylphosphine und organische Diphosphine
wie Bis(diphenylphosphino)ethan (BDPPE), Bis(diphenylphosphino)propan
(BDPPP) und Bis(diphenylphosphino)butan (BDPPB). Zu den bevorzugten
organischen Stickstoffverbindungen zählen aliphatische Alkylendiamine
wie Dimethylethylendiamin (DMEDA) oder aromatische Diamine wie Bipyridin
oder Phenanthrolin.
Ebenfalls
kommt eine basische Verbindung zum Einsatz, entweder als einheitliche
Verbindung oder als Gemisch. Als Basen eignen sich Alkali- oder
Erdalkaliverbindungen wie Hydroxide, Carbonate oder Alkoxide mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen. Zu den bevorzugten Basen zählen Kaliumhydroxid,
Kaliumcarbonat, Kalium-tertiärbutylat,
Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Natrium-tertiärbutylat oder Caesiumcarbonat.
Die
basische Verbindung wird entweder als Feststoff oder als Lösung, vorzugsweise
als wässrige
Lösung,
eingesetzt. Wird sie als Feststoff eingesetzt, kann sie auch in
einer solchen Menge eingesetzt werden, dass ihre Löslichkeit
in der organischen Reaktionslösung überschritten
und sie als Feststoff in dem organischen Reaktionssystem suspendiert
wird.
Wird
die basische Verbindung in Form einer Lösung eingesetzt, so beträgt ihr Gehalt
in der Lösung
im allgemeinen von 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 20 bis 40 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte basische Lösung. Wird eine wässrige Lösung der
basischen Verbindung verwendet, so wird sie zweckmäßigerweise
in einer solchen Menge eingesetzt, dass sie mit der organischen
Reaktionslösung
ein homogenes Reaktionssystem bildet. Man kann die wässrige Lösung jedoch
auch in einer solchen Menge einsetzen, dass sie eine eigene wässrige Phase
bildet, die in dem organischen Reaktionssystem emulgiert wird.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird in einem organischen Reaktionssystem durchgeführt, in
dem die katalytisch aktive Übergangsmetall-Komplexverbindung,
gegebenenfalls überschüssiger Komplexbildner, unumgesetzter
Ausgangsalkohol und gebildetes Keton gelöst vorliegen, und in dem eine
basische Verbindung anwesend ist, die entweder in der organischen
Reaktionslösung
gelöst
vorliegt oder getrennt davon in einer separaten Phase.
Zweckmäßigerweise
wird dem Reaktionsgemisch kein Lösungsmittel
zugesetzt. Ein Lösungsmittelzusatz
ist jedoch nicht ausgeschlossen, er ist jedoch auf solche Lösungsmittel
beschränkt,
die sich unter den Reaktionsbedingungen inert verhalten. Beispiele
für solche
Verbindungen sind inerte Kohlenwasserstoffe, wie die aromatischen
Kohlenwasserstoffe Benzol und Toluol oder die isomeren Xylole und
Mesitylen oder die aliphatischen Kohlenwasserstoffe Paraffinöl, Cyclohexan,
n-Hexan, n-Heptan oder n-Octan.
Die Übergangsmetallkonzentration
im Reaktionsmedium erstreckt sich über einen Bereich von 0,05 mol-%
bis 5 mol-% und beträgt
vorzugsweise 0,1 mol-% bis 2 mol-%. Insbesondere wendet man das Übergangsmetall
in Konzentrationen von 0,5 mol-% bis 1 mol-%, jeweils bezogen auf
den eingesetzten alicyclischen, ungesättigten, sekundären Alkohol,
an. Werden verschiedene Übergangsmetalle
eingesetzt, beziehen sich diese Angaben auf die Summe aller eingesetzter Übergangsmetalle.
Das
molare Verhältnis
von Übergangsmetall
zu dem eingesetzten Komplexbildner beträgt üblicherweise in der Reaktionsmischung
1:0,2 bis 1:10. Vorzugsweise setzt man je Mol Übergangsmetall 0,5 bis 5 Mol Komplexbildner
ein. Dieses Molverhältnis
wird auch bei einer Mischung aus Übergangsmetallen und Komplexbildnern
eingestellt und bezieht sich daher auch auf die Summe aller eingesetzter Übergangsmetalle
zu der Summe aller eingesetzten Komplexbildner.
Das
Reaktionsgemisch enthält
noch eine basisch reagierende Verbindung in einer Konzentration
von 0,5 mol-% bis 10 mol-%, vorzugsweise 3 mol-% bis 5 mol-%, jeweils
bezogen auf den eingesetzten alicyclischen, ungesättigten,
sekundären
Alkohol. Setzt man verschiedene Basen ein, beziehen sich diese Angaben auf
die Summe aller eingesetzter Basen. Das molare Verhältnis zwischen Übergangsmetall
und basisch reagierender Verbindung im Reaktionsgemisch beträgt 1:1 bis
1:15, vorzugsweise von 1:5 bis 1:10. Dieses Mol verhältnis bezieht
sich auch auf die Summe aller eingesetzter Übergangsmetalle und aller basischer
Verbindungen.
Man
bildet die katalytisch aktive Übergangsmetall-Komplexverbindung üblicherweise
aus der vorgelegten Übergangsmetall
haltigen Ausgangsverbindung und Komplexbildner in Gegenwart der
basischen Verbindung bei Anwesenheit des alicyclischen, ungesättigten,
sekundären
Alkohols unter den Reaktionsbedingungen. Es ist aber auch möglich, den
Katalysator zunächst
in Abwesenheit des alicyclischen, ungesättigten sekundären Alkohols
vorzubilden und ihn anschließend
der eigentlichen Reaktion zuzuführen.
Die Bedingungen bei der Katalysatorvorbildung entsprechen dabei
im allgemeinen den Reaktionsbedingungen bei der Umsetzung der alicyclischen,
ungesättigten,
sekundären
Alkohole.
Die
Bedingungen, unter denen die Ketonbildung abläuft, können innerhalb weiter Grenzen
variiert und den individuellen Gegebenheiten angepasst werden. Sie
hängen
u.a. vom Einsatzmaterial, vom ausgewählten Katalysatorsystem und
vom angestrebten Umsetzungsgrad ab. Man führt die Reaktion bei Temperaturen
von 150°C
bis 250°C,
vorzugsweise von 190°C
bis 230°C
unter Eigendruck in einer Inertgasatmosphäre, beispielsweise unter Stickstoff
oder Argon durch.
Die
Umsetzung kann sowohl absatzweise als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Bei der absatzweisen Reaktionsführung
beträgt
die Reaktionszeit je nach Umsetzungsgrad zwischen 5 bis 30 Stunden.
Nach
beendeter Reaktion wird das organische Rohprodukt vom Katalysatorsystem
abgetrennt. Beispielsweise wird das organische Rohgemisch abdestilliert
und anschließend
weiter aufgearbeitet. Aus dem im Destillationsrückstand verbleibenden Katalysatorsystem
wird das Übergangsmetall
nach bekannten Verfahren zurückgewonnen.
Je
nach Reaktionsbedingungen und eingesetztem Katalysatorsystem enthält das organische
Rohprodukt noch wechselnde Anteile an dem Ausgangsalkohol und an
dem alicyclischen, ungesättigten
Keton sowie an dem alicyclischen, gesättigten Alkohol, der durch
die Aufnahme des bei der Bildung des alicyclischen, ungesättigten
Ketons freigesetzten Wasserstoffs entsteht. Das organische Rohprodukt
kann nach konventionellen Methoden destillativ aufgearbeitet werden.
In
den folgenden Beispielen wird das neue Verfahren näher erläutert. Selbstverständlich ist
nicht beabsichtigt, die Erfindung auf diese speziellen Ausführungsformen
zu beschränken.
In
einem 300 mL Autoklav wurden 120 g TCD-Alkohol E (0,8 mmol), 75,5
g Toluol, 1,34 g Chloro(1,5-cyclooctadien)-iridium(I) Dimer (4,0
mmol, 0,5 mol-%),
0,82 mg Bis-1,3-(diphenylphosphino)propan (2,0 mmol, 0,25 mol-%)
und 2,24 g 30 %ige KOH-Lösung
in H2O (12,0 mmol, 1,5 mol-%) vorgelegt
und innerhalb von 4 Stunden unter Eigendruck auf 230°C aufgeheizt.
Nach 2 Stunden, 6 Stunden und 12 Stunden wurden Proben mit einer
Gesamtmasse von 46,2 g gezogen. Nach einer Reaktionszeit von 20
Stunden wurde der Autoklav abgekühlt
und entspannt. Die gaschromatographische Analyse des ausgebauten
Produktes (142,0 g) zeigte einen Umsatz von 95,5 % und eine TCD-Keton
A Ausbeute von 65,1 % bei einem Gehalt an TCD-Keton E von 14,3 %.
Die Angaben mol-% beziehen sich auf die eingesetzte TCD-Alkohol
E-Menge.
In
einem 300 mL Autoklav wurden 120 g TCD-Alkohol E (0,8 mmol), 73,8
g Toluol, 1,34 g Chloro(1,5-cyclooctadien)-iridium(I) Dimer (4,0
mmol, 0,5 mol-%),
1,05 mg Triphenylphosphin (4,0 mmol, 0,5 mol-%) und 3,76 g 30 %ige
KOH-Lösung
in H2O (20,1 mmol, 2,5 mol-%) vorgelegt
und innerhalb von 6 Stunden unter Eigendruck auf 230°C aufgeheizt.
Nach 2 Stunden, 6 Stunden und 12 Stunden wurden Proben mit einer Gesamtmasse
von 41,3 g gezogen. Nach einer Reaktionszeit von 20 Stunden wurde
der Autoklav abgekühlt und
entspannt. Die gaschromatographische Analyse des ausgebauten Produktes
(141,3 g) zeigte einen Umsatz von 99,4 % und eine TCD-Keton A Ausbeute
von 88,7 % bei einem Gehalt an TCD-Keton E von 1,4 %. Die Angaben
mol-% beziehen sich auf die eingesetzte TCD-Alkohol E-Menge.