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"Regenschutz für Kraftfahrzeugseitenfenster" Brasilianische Priorität
vom 10. Juni 1970 aus der brasilianischen Patentanmeldung Nr. 219 643 Die Erfindung
bezieht sich auf einen Regenschutz für Kraftfahrzeugaeitenfenstern bestehend aus
einer einseitig mit dem Fensterrahmen und parallel zu der die Fensteröffnung begrenzenden
freien Scheibenkante verbundenen Blende, die einen Teil der geschlossenen Scheibe
in Abstand über die gesamte Scheibenbreite überlappt.
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Bekanntlich neigen, insbesondere bei feuchter Witterung, die Scheiben
eines Kraftfahrzeuges dazu, von innen zu beschlagen.
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Dieser Vorgang wird von einer Reihe von Faktoren beeinflußt, beispielsweise
von der relativen Luftfeuchtigkeit, der Zahl der Insassen im Kraftfahrzeug, der
Zahl der vorhandenen Kondensationskeime und dem Unterschied zwischen der Temperatur
im Inneren des Fahrzeuges und außerhalb desselben. Der aus einem Film feinster Wassertröpfchen
bestehende Beschlag stellt eine erhebliche Sichtbehinderung und damit eine nicht
zu unterschätzende Gefahrenquelle dar. Das Abwischen der Scheiben bringt
nur
kurzzeitig Abhilfe,da als Folge des Abwischens eine elektrostatische Aufladung der
Scheibe eintritt, die bewirkt, daß sich die kondensierten Wassertröpfchen nur umso
schneller auf der Scheibe niederschlagen. Soweit in dem Fahrzeug keine ESlimaanlage
eingebaut ist, was aus Kostengründen der Regelfall ist, läßt sich das Beschlagen
der Scheiben, wie es insbesondere bei Regenwetter auftritt, nur durch intensive
Belüftung der Scheiben und fortwährenden Austausch der feuchten Luft im Fahrzeuginneren
verhindern. Sofern es nicht regnet, geschieht dies am einfachsten über die mehr
oder weniger weit geöffneten Seitenscheiben, allerdings auf Kosten eines mehr oder
minder starken und dementsprechend unangenehmen Durchzuges.
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Bei Regenwetter dringt jedoch selbst durch nur spaltbreit geöffnete
Seitenfenster - gegebennfalls verstärkt durch Seitenwind - soviel Wasser ein, daß
von dieser Art der belüftung kein Gebrauch gemacht werden kann, so daß infolge des
bei geschlossenen Seitenscheiben fehlenden Luftaustausches die Scheiben sehr rasch
beschlagen.
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Um nun eine ausreichende Belüftung auch bei Regenwetter sicherzustellen,
wurde bereits ein Regenschutz für Kraftfahrzeugseitenfenster der einleitend angegebenen
Gattung verwendet.
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Es handelt sich dabei um eine am Rahmen des Seitenfensters außen anzubringende
Blende, die die üblicherweise nach unten zu öffnende Scheibe in ihrem oberen Teil
über die volle Fensterbreite unter Freilassung eines gewissen Abstandes überlappt.
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Damit ist es möglich, das Seitenfenster etwa bis zur unterkante der
Blende zu öffnen, so daß ein entsprechend großer Spalt für den Lauftaustausch entsteht,
ohne daß Regen oder IJässe in n das Fahrzeuginnere gelangen können, wobei gleichzeitig
eine zugfreie Belüftung erreicht wird. Bei bekannten Ausführungen dieses Rvegenschutzes
besteht die Blende aus metall und wird nachträglich an
dem Fensterrahmen
angeschraubt. Nachteilig ist daran sowohl die Sichtbehinderung, die die einen Teil
der Fensterfläche abdeckende Metallblende darstellt, als auch die Schraubbefestigung.
Aufgrund der ständigen Vibrationen neigen nämlich die hierfür allein verwendbaren
selbstschneidenden Blechschrauben dazu, sich in dem meist sehr dünnen Blech zu lockern,
was zumindest zu störenden Klappergeräuschen führt. Darüber hinaus stellen die nachträglich
angebrachten und daher nicht durch Parbe geschützten Schraubenlöcher Ansatzpunkte
für Rost dar.
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Weiterhin ist es - ebenfalls aufgrund des relativ dünnen für die Fensterrahmen
verwendeten Bleches - nicht möglich, ein gleichmäßiges Anliegen der Blende am Fensterrahmen
zu erzielen, so daß nach kurzer Zeit zwischen den Rahmen und die Blende Schmutz
gelangt, was sowohl unansehnlich ist als auch die Korrosion an diesen Stellen fördert.
Schließlich kann diese Art von Regenschutz nur in der Werkstatt angebracht werden,
was zeitraubend und kostspielig ist.
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Um zumindest einen Teil dieser Nachteile zu vermeiden, wurden bekanntlich
auch schon aus Kunststoff bestehende Blenden als Regenschutz verwendet, die dann
meist mittels eines aushärtenden 2-Komponenten-Klebers an den Fensterrahmen geklebt
wurden.
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Diese Kleber benötigen jedoch bis zu 72 Stunden, bis sie eine vibrationssichere
Verbindung ergeben. Auch hier ist also das Anbringen zeitraubend und teuer. Darüber
hinausfrurden allgemein ungeeignete Kunststoffe verwendet, die weder gegenüber dem
ultravioletten Anteil des Tages lichts alterungsbeständig noch kraftstoffest waren.
Die Blenden verfärbten sich daher nach einiger Zeit gelblich und bekamen Haarrisse.
Schließlich hat sich noch gezeigt, daß die Klebverbindung aufgrund ihrer mangelnden
Elastizität und der unvermeidbaren Vibrationen des Fensterrahmens einerseits und
der Blende andererseits nicht hinreichend dauerhaft war, so daß die Blenden sich
vom Rahmen lösten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Regenschutz der einleitend
angegebenen Gattung zu schaffen, der sich schnell und ohne Hilfsmittel dauerhaft
befestigen läßt und gegen Umgebungseinflüsse unempfindlich ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Blende
einheitlich aus einem lichtbeständigen, kraftstofffesten, durchsichtigen Kunststoff
besteht und ihr dem Fensterrahmen zugewandter Rand als der Rahmenkontur angepaßBter
Flansch ausgebildet ist, auf den ein außen mit einer dauerhaft selbstklebenden Schicht
versehener Streifen aus porösem Material zur Einklebung in die Fensteröffnung aufgebracht
ist. Dieser Regenschutz hat den Vorteil, von jedermann ohne Vorkenntnisse und Hilfsmittel
in kurzer Zeit anbringbar und nach dem Einkleben in die Fensterführung mit dieser
sofort unlösbar verbunden zu sein. Zur Dauerhaftigkeit der Klebverbindung trägt
dabei insbesondere der Streifen aus porösem Material bei, der sich infolge seiner
Elastizität vorzüglich an die Klebfläche anschmiegt und dadurch in der Lage ist,
Unebenheiten sowohl der als Klebfläche dienenden Fensterführung als auch des Blendenflansches
auszugleichen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß aufgrund der unvermeidbaren Unebenheiten,
insbesondere der Fensterführung,die wirksame Klebfläche teilweise nur 30 X der gesamten
mit der selbstklebenden Schicht überzogenen Fläche des Flansches beträgt. darüber
hinaus hat der erfindungsgemäße Regenschutz den Vorteil, die freie Sicht nicht zu
behindern, sowie alterungsbeständig und gegenüber den insbesondere beim Tanken entstehenden
Kraftstoffdämpfen unempfindlich zu sein. Schließlich l§ßtich einfach und preiswert
herstellen.
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Als besonders geeigneter Kunststoff hat sich das leicht verformbare
Acrylglas erwiesen. Dies ist nämlich nicht nur lichtbeständig und kraftstoffest,
sondern läßt sich auch mit
konstantem Brechungskoeffizienten herstellen,
wodurch die bei anderen durchsichtigen Kunststoffen häufig auftretenden Verzeichnungen
beim Hindurchblicken vermieden werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Regenschutzes
besteht der Streifen aus Polyurethanschaum und wird auf den Flansch aufgeklebt.
Dieses preiswerte und leicht zu verarbeitende Material ist außerordentlich elastisch
und vollkommen alterungsbeständig.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besteht der Streifen
aus porösem Gummi und ist auf dem Flansch aufgeklebt. Auch dieser sogenannte Schwammgummi
besitzt die erforderliche Elastizität.
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Bei Kraftfahrzeugen dienen die Fensterführungen meist gleichzeitig
zur Abdichtung gegen Nässe. Sie bestehen vielfach aus einem dünnen U-förmigen Metallprofil5
das in ein gummiertes Gewebe eingebettet und innen zusätzlich mit Filz od. dgl.
belegt ist. Die so aufgebaute Dichtleiste ist in den Fensterrahmen eingelegt und
bildet die Fensterführung. Der erfindungsgemäße Regenschutz wird zweckmäßig zwischen
den Metallrahmen und die Außenseite der U-profilförmigen Dichtleiste eingeführt
und auf letzterer mittels der selbstklebenden Schicht festgeklebt. Dies ist insofern
zweckmäßig, als die Dichtleiste eine gewisse Plastizität und Eigendämpfung hat,wodurch
zusammen mit dem EinklemmeffektKie Auswirkungen der Fahrzeugvibrationen vermindert
werden können. Um jedoch wahlweise den erfindungsgemäßen Regenschutz auch innen
in die Dichtleiste oder gleichzeitig auf der einen Seite auf dem Metallrahmen und
auf der anderen Seite auf die Außenseite der Dichtleiste aufkleben zu können, hat
es sich als zweckmäßig erwiesen, daß der Rand der Blende beidseitig mit einer selbstklebenden
Schicht versehen und diese vor Anbringung am Fahrzeug mit einem leicht abziehbaren
Schutzstreifen abgedeckt ist.
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Schließlich bietet das für die Blende verwendete Material noch die
Möglichkeit, diese lichtabsorbierend, beispielsweise bräunlich oder grünlich,zu
tönen.
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In der Zeichnung ist der erfindungsgemäße Regenschutz anhand einer
beispielsweise gewählten Ausführungsform schematisch veranschaulicht. Es zeigen:
-Fig. 1 eine Aufsicht auf den Regenschutz von innen, Fig. 2 einen Schnitt durch
den Regenschutz nach Fig. 1 längs der Linie I-I, Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt
des Randbereiches des Schnittes nach Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt durch einen Regenschutz
ähnlich Fig. 1 längs der Linie I-I, jedoch mit doppelseitig beschichtetem Rand,
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt des Randbereiches des Schnittes nach Fig. 4.
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Fig. 1 zeigt den Regenschutz 1 in einer einem bestimmten Fahrzeugtyp
angepaßten Ausführungsform; Der Rand ist oben und seitlich zu einem Flansch 2 verbreitert,
der in die Fensterrahmenkontur hineinpaßt.
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Die Fig. 2 und 3 lassen erkennen, daß auf dem Flansch 2 ein elastischer
Streifen 3 aus einem porösen Material, z.B.
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einem geeigneten Schaumstoff, aufgeklebt ist. Die dünne Klebschicht
ist in den Figuren nicht dargestellt. Der Streifen 3 ist mit einer dauerhaften selbstklebenden
Schicht 4 überzogen,
die ihrerseits mit einem Schutzstreifen 5 abgedeckt
ist, der unmittelbar vor der Anbringung am Fensterrahmen abgezogen wird.
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Der Streifen 3 hat im unbelasteten Zustand eine Dicke von beispielsweise
3 mm und läßt sich bis auf eine Dicke von etwa 1-mm zusammendrücken. Der Streifen
3 vermag so Unebenheiten bis zu einer Tiefe von 2 mm auszugleichen. Da Messungen'ergeben
haben, daß aus die größten Unebenheiten dieses Maß nicht überschreiten, stellt der
Streifen 3 so eine über die ganze Fläche gleichmäßige und wirksame Klebverbindung
sicher, während ohne diesen Streifen nur etwa 30 % der klebfähigen Flächen tatsächlich
miteinander verklebt wären. Die selbstklebende Schicht 4 besteht aus einem dünnen
Auftrag eines geeigneten hitze- und feuchtigkeitsbeständigen Klebers. Der Schutzstreifen
5 kann aus einem geeignet präparierten, beispielsweise paraffinierten oder siliconisierten
Papier- oder Kunststoffstreifen bestehen. Die freie Unterkante der einheitlich aus
Acrylglas hergestellten Blende ist zur Vermeidung von Verletzungen abgerundet.
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Die Fig. 4 und 5 stellen im Querschnitt eine andere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Regenschutzes dar, bei dem der Flansch 2 doppelseitig sowohl
mit dem Streifen porösem Materials 3 als auch der selbstklebenden Schicht 4 und
den Schutzstreifen 5 versehen ist. Hierdurch kann die Verklebung wahlweise doppelseitig
oder einseitig auf einer gewünschten Seite vorgenommen werden.
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Das Acrylglas kann entweder farblos oder zur Verminderung der Sonneneinstrahlung
indas Fahrzeuginnere nach Belieben dunkel getönt sein. Darüber hinaus weist es in
seiner planen Fläche einen einheitlichen Brechungskoeffizienten auf, so daß beim
Hindurchsehen keine störenden Verzeichnungen auftreten.