DE2039253A1 - Verfahren zur Herstellung von L-DOPA - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von L-DOPAInfo
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Description
BOEHRINGER MANNHEIM GMBH ■· I713
Verfahren zur Herstellung von L-DOPA
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein neues Verfahren zur
Herstellung von L-DOPA (3,4-Dihydroxyphenylalanin) aus D,L-N-Benzoy1-3,4-dimethoxyphenylalanin.
L-DOPA ist ein bekanntes Naturprodukt, für das bereits eine Reihe
von Synthesen beschrieben worden sind. Die Entdeckung, daß diese Substanz bei fortgesetzter Verabreichung gewisse Formen der Parkinson'sehen
Krankheit zu lindern oder zu heilen vermag, hat das Interesse an einem einfaohen, wirtschaftlichen Herstellungsverfahren wieder geweckt.
Da praktisch alle Synthesen über razemische Zwischenstufen verlaufen,
ist deren Auftrennung in die optisch aktiven Antipoden
ein besonders kritischer und kostenentscheidender Schritt der Synthese. In neuerer Zeit wurden deshalb mehrere Vorschläge zur
Lösung des Problems gemacht, die aber alle noch keine optimale
Lösung darstellen; vgl. z.B. BeIg. Patent 721.591 und die dort
angegebene Literatur.
Pur ein solches wirtschaftliches Verfahren ist zu fordern, daß
1. die Ausgangsstoffe leicht und billig herzustellen sind,
2. die Trennmittel (optisch aktive Hilfsstoffe) preisgünstig
sind, d.h. entweder billig sind oder mit sehr hoher Ausbeute
zurückgewonnen werden können,
3. die Kosten für Lösungsmittel und sonstige Chemikalien gering sind und
4. Apparative Einrichtungen, Arbeite- und Energieaufwand ebenfalls geringe Kosten verursaohen.
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Überraschenderweise wurde nunmehr ein Razematentrennungsverfahren
gefunden, das alle diese Bedingungen in hohem Maße erfüllt und den bisherigen Verfahren überlegen ist. D,L-N-Benzoyl-3,4-dimethoxyphenylalanin
(im weiteren Text als.B,L-BDA abgekürzt) wird dabei
in wässriger Lösung mit D(-)-threo-l-m-Nitrophenyl-2-amino-propandiol-1,3
(im weiteren Text als D-NAP abgekürzt) in ein diastereomeres
Salz-Paar überführt, welches aufgrund der verschiedenen Löslichkeiten fraktioniert kristallisiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von L-DOPA ist demgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß man razemisohes N-Benzoyl-3,4-dimethoxyphenylalanin
mit 1/2 bis 1 Äquivalent D(-)-threo-l-m-Nitrophenyl-2-amino-propandiol-l,3
und l/2 bis 0 Äquivalenten Natriumhydroxyd in mindestens 50 C warmem W&sser löst, die Lösung
durch Zugabe von wenig Säure bzw. Alkali etwa neutral oder schwach alkalisoh stellt, auf oa. 300C abkühlt, mit etwas kristallinem
D(-)-threo-l-m-Nitrophenyl- propan-l,3-diol-2-ammonio-L-N-benzoyl-3,4-dimethoxyphenylalanat
versetzt, die Lösung .unter ständigem Rühren langsam abkühlt, den Niederschlag abfiltriert, erneut in
warmem Wasser löst, mit verdünnter Säure zersetzt, das ausfallende L-N-Benzoyl-3,4-dimethoxyphenylalanin abtrennt und in an sich bekannter
Weise in L-DOPA überführt.
Im Gegensatz zu allen vorbekannten Verfahren, die in niedrigsiedenden,
organischen Lösungsmitteln durchgeführt werden, läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren in Wasser durchführen, woduroh praktisoh
die Kosten für das Lösungsmittel, dessen Wiedergewinnung und die bei Feuergefährlichkeit des Lösungsmittels notwendigen Schutzmaßnahmen
eingespart werden.
Das als Ausgangsprodukt dienende D,L-BDA kann z.B. aus Veratrumaldehyd
in einer Aminosäuresynthese nach Erlenmeyer preiswert hergestellt werden.
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Das Trennmittel (D-NAP) ist ein.bisher praktisch wertloses Abfallprodukt der Ghloramphenicolsynthese gemäß DBP Nr. 972 977 ;
seine Wiedergewinnung aus den Mutterlaugen der Trennoperation ist sehr leicht möglich. Entsprechende Trennungen lassen
sioh auoh mit einigen Zwischenprodukten der Ghloramphenicolsynthese
durchführen, (D(-)-threo-l-Phenyl-2-amino-propandiol-l,3 und D(-)-threo-l-p-Nitrophenyl-2-amino-propandiol-l,3)
die jedoch als Zwischenprodukte wertvoller sind als das erfindungsgemäße Trennmittel. Ihre
Verwendung für ein wirtschaftliches Verfahren ist deshalb auf die
Fälle beschränkt, wo das Trennmittel wiedergewonnen werden kann.
Die Geschwindigkeit, mit der sich D,L-BDA und D-NAP in Wasser lösen,
ist wesentlich von der Temperatur des Lösungsmittels bestimmt. Temperaturen
von 50 G bis zum Siedepunkt des Wassers haben sich bewährt,
solche um 70 C werden als optimaler Kompromiss zwischen Zeit und
Energieaufwand bevorzugt.
Beim Lösen zurückbleibende und die Lösung färbende Verunreinigungen
können auf einfache Weise mit etwas Aktivkohle entfernt werden.
Der pH-Wert bei der Trennoperation ist an sich nicht kritisch,
jedoch darf die Lösung nur schwaoh sauer sein, da sonst freies
D-N-Benzoyl-3,'4-dimethoxyphenylalanin mit ausfällt;und nicht zu
stark alkalisch, da sich sonst die Verbindungen zersetzen. Ein pH-Wert von 6,5-8,0 wird daher bevorzugt und das Arbeiten am Heutralpunkt
scheint optimal zu sein.
Die Löslichkeiten der reinen Salze in Wasser wurden bei 25 C mit
5,4 g/100 ml für das D-BDA/D-NAP-Salz und 1,6 g/100 ml für das
L-BDA/D-HAP-Salz bestimmt; sie liegen jedoch für das zu trennende
Gemisch durch die lösungsvermittelnde Wirkung der übrigen Bestandteile erheblioh höher. Da die Lösliohkeiten der diastereomeren
Salze sich nach dem vorstehenden nur um den Faktor 3*4 unter-
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scheiden, fallen bei zu konzentrierten Lösungen unreine Produkte
an. Andererseits ist die Löslichkeit des ge ./uns ch ten L-BDA/D-NAP-Salzes
nicht zu vernachlässigen, co άαΛ3 bod verdünnten Lösungen
die Ausbeute merklich sinkt. Als brauchbarer Kompromiss haben sich
experimentell Substanz/Lösunganiittel-Verhä]tnisse von 1:2 bis 1:20
erwiesen, wobei die Lösungsmitteliflenge um si stärker erhöht werden
kann, je höher der Anteil von D-NAP und je geringer die Menge des zur pH-Einstellung zugesetzten Natriumhydro (.yds ist. Bevorzugt
werden Substanz/Lösungsmittelverhältnisse vm 1:3 bis 1:10, da
dabei praktisch reines L-BDA/D-NAP-Salz in oefriedigenden Ausbeuten
anfällt.
In den folgenden Beispielen ist das erfinduigsgemäße Verfahren
anhand von Beispielen näher erläutert.
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BAD OBiQlNAl
Be i 3 pi θ 1
a) Racematenspaltung von D^-N-Benzoyl-^^-d^ raethox^phenylalanin
D^-2-threo-l-m-Nitrophenyl-2-aminopropandiol-l,3
200 g D,L-BDA (0,608 MoI), 77,3 S ΰ-ΝΑΡ (»,365 Mol) und
9,7 g Ätznatron (0,243 Mol) werden in 700 nil Wasser bei 700C
gelöst. Der pH-Wert beträgt 5,0. Man kühlt auf-500C ab, stellt mit
■ konzentrierter Natronlauge auf pH 7» gibt 6 g Aktivkohle hinzu und rührt 10 Min. bei 50 C. Nach dem Absaugen und Waschen
mit 20 ml Wasser von 50 C wird das Filtrat auf JO C abgekühlt
und mit 0,6 g L-BDA-D-NAP-OaIz angeimpft. Man rührt 3 Stunden
bei. 30 C, 2 Stunden bei 10 G, saugt ab, wäscht mit 100 ml Wasser
von 1O0C, trooknet bei 40°C und erhält 101,8 g L-BDA-D-NAP-SaIz,
das sind 61 ,8?6 . d.Th.; Fp.s 152-157°G; [ά|Ο + 20,7°
(.2 a/o Methanol). Bei Bedarf kann das Salz aus Wasser umkristalliafert
werden. ·
Zur tfberführung von L-BDA-D-NAP-SaIz in L-BDA werden z.B.
100 g L-BDA-D-NAP-SaIz in 1,5 1 Wasser bei 50°C gelöst. Unter
Rühren läßt man bei 50 C in 30 Min. etwa 150 ml 2n-Salzsäure .
bis pH 1 zulaufen. L-BDA fällt aus. Man rührt 30 Min. bei 5O0C,
kühlt mit Eis ab, rührt 1 Stunde bei +5 bin +10 C, saugt ab,
wäscht gut mit Wasser und trooknet bei etwa 70 C· Ma*1 erhält
60,3 S L-BDA, das sind etwa 98,9 "/>
d.Th,; Pp.: 174/176-1780C; [α] - 34,6 (2 °/o Methanol). Durch Verseifung mit Bromwasserstoffsäure
läßt sioh L-BDA mit einer Ausbeute von etwa 75 ia
d.Th. in L-DOPA ([a]^° - 12° (5 fi, ln-Sal«säure)) überführen.
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b) Gewinnung_von_D,L-li-Benzoyl-3 ,4-diniethoxyi'henylalanin (D,L-BDA]
aus den Mutterlaugen der Raoematentrennun,;
Das Piltrat und die Waschwässer werden zur Gewinnutig von D-BJ)A
auf 50 C erwärmt und unter Rühren mit 220 ml 2n-Salzsäure auf
pH 1,0 gestellt. Man rührt 1/2 Stunde bei 50°C und 1 Stunde bei 5-10 C, saugt ab, wäsoht 6 χ mit je KjO ml Wa3uer und trocknet
bei ca. 70 C. Man erhält 156 g Gemisch eus D-BBA und D,L-BDA,
das sind 97,5$ d.Th.; Fp.: 166-176°C; [a]^° + 16.7° (2 $ Methanol).
Die hier anfallende Mutterlauge enthält D-NAP, deöaen Rückgewinnung
unter 0) beschrieben ist.
Die Racemisierung des Gemisches aus D-BDA und D1L-BDA erfolgt mit
Essigsäureanhydrid und Natriumacetat in wT.ßriger Lösung. 200 g Gemisch aus D-BDA und D1L-BDA werden in 2 1 Wasser unter Zugabe
von 280 ml 2n-Natronlauge bei 6O0C gelöst., der pH-Wert beträgt 8,2.
Man gibt 80 g Natriumacetat (mit 3 Xrista^.lwasser) hinzu, kühlt
auf 50 C ab und läßt unter Rühren 4OO ml Ussigsäureanhydrid
zulaufen. Die Temperatur steigt hierbei auf 58 C an. Man erwärmt
auf 800C und rührt 30 Min. bei 800C nach, der pH-Wert beträgt
jetzt 3>8. Es fällt zunächst ein gelbes Öl aus. Man kühlt auf
500C ab; hierbei kristallisiert das gelbe Öl. Durch Zugabe von
435 ml konzentrierter Natronlauge (50 $ig) bis pH 8,2 erhält
man eine klare Lösung. Man gibt 20 g Aktivkohle zu, rührt 15 Min.
bei 500C, saugt ab und wäscht mit 200 ml Vasser. Zum Filtrat gibt
man unter Rühren bei 5O0C innerhalb 30 Min. 1,6 1 konzentrierte
Salzsäure bis der pH-Wert 1,0 beträgt. Man rührt I/2 Stunde bei 50°C,
1 Stunde bei 5-100C, saugt ab, wäscht mit 4 χ je 4OO ml Wasser
und trooknet bei 700C. Man erhält 183,4 S D,L-BDA, das sind
91,7 i» d.Th.j Fp. 178-1820C; [a]^° + 0,2· (2 #, Methanol). Das
so gewonnene D,L-BDA kann wieder in die Racematenspaltung eingesetzt
werden.
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o) Rückgewinnung von D£-}-threo-l-m-Nitrophenyl-2-aminopropandiol-l,3
Zur Rückgewinnung von D-NAP werden die te im Abtrennen von D-BDA
und L-DOPA erhaltenen Filtrate vereinigt md mit Natronlauge
auf pH 9 gestellt. Man gibt Benzaldeyd (io $ Überschuß) hinzu,
rührt 2 1/2 Stunden nach und hält dabei dan pH-Wert durch Zugabe von Katronlauge auf pH 9· Nach dem Absaugan und Trocknen erhält
man D-NAP als Benzalverbindung in einer Ausbeute von über
95 /° d.Th. Die D-NAP-Benzalverbindung wiri mit Salzsäure
verseift und nach Abtrennen des Benzaldehyde mit Natronlauge
' bei pH 10,6 das D-NAP mit einer Ausbeute von etwa 80-90 <fo d.Th.
ausgefällt. Der Rest des D-NAP1 s wird dunh Zugabe von'Benzaldehyd
bei pH 9 als D-NAP-BenzaIverbindung ausgefällt, die bei der
nächsten Verseifung mit eingesetzt wird.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von L-DOPA, daduich gekennzeichnet, daß
man razemisches N-Benzoyl-3,4-din)ethoxypherylalanin mit l/2 bis
1 Äquivalent D(-)-threo-l-Hi-Nitrophenyl-2-c raino-propandiol-1,3
und l/2 bis O Äquivalenten liatriumhydroxyd in mindestens 50°C
warmem Wasser löst, die Lösung durch Zugabc- von wenig Säure bzw.
Alkali etwa neutral oder achwach alkalisch stellt, auf ca. 30°C abkühlt, mit etwas kristallinem D(~)-threo~l-m-Iiitrophenylpropan-l,3-ö.iol-2-aramonio-L-K-benzoyl~3,4-(
imethoxyphenylalanat versetzt, die Lösung unter ständigem Rühren langsam abkühlt,
den Niederschlag abfiltriert, erneut in warmem Wasser löst, mit verdünnter Säure zersetzt, das ausfallende L-N-Benzoyl-3,4-dimethoxyphenylalanin
abtrennt und in an sich bekannter Weise in L-DOPA überführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das
aus den Mutterlaugen der Razematentrennung gewinnbare Gemisch von
D- und L-N-Benzoyl-3 ,4-<3-in]ethoxyphenylalan:.n in an sioh bekannter
Weise razemisiert und in den Prozeß zurückführt.
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IT1194152B (it) * | 1983-03-07 | 1988-09-14 | Secifarma Spa | Procedimento di risoluzione enantiomerica di miscele di acidi d- e l-6-metossi-alfa-metil-2-naftalenacetici ed agenti di risoluzione per detto procedimento |
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1971
- 1971-08-03 US US00168737A patent/US3725465A/en not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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