DE20383A - Löschvorrichtungen für Petroleumlampen, welche beim Umfallen letzterer selbstthätig wirken - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. April 1882 ab.

Der Apparat, Fig. 1, besteht aus einer Blechkappe a, welche um das Scharnier b drehbar ist; dieselbe ist derart construirt, dais sie, wenn sie sich über den Lampendocht legt, letzteren an allen vier Seiten umfafst und daher den Zutritt der Luft vollständig absperrt. An diese Blechkappe α ist ein Bügel c angelöthet, an welchem mittelst einer kleinen Kette das Kugelgewicht d aufgehängt wird.

Mittelst der Hülse e, welche an den verticalen Blechträger / angelöthet ist, wird der Apparat auf die Dochthülse der Lampe aufgesteckt. An dem Blech f ist eine Feder g befestigt, deren oberes Ende auf die Blechkappe α von aufsen drückt und dieselbe über den Docht zu stülpen bestrebt ist, hieran jedoch durch das Kugelgewicht d gehindert wird.

Bei aufrechter Stellung der Lampe befindet sich der Aufhängepunkt des Kugelgewichtes am äufsersten rechten Ende des Bügels c; es wirkt also das Kugelgewicht d an dem gröfsten Hebelarme, so dafs es in dieser Läge die Feder g überwindet, wobei also die Blechkappe in dieser Lage nicht durch die Feder auf den Docht umgekippt werden kann: Wird die Lampe aus der verticalen Lage gebracht, so wird der Hebelarm verkürzt und die Blechkappe unter Einwirkung der Feder g über den Docht gestülpt.

Da nun beim Umfallen der Lampe dieses Verkürzen des Hebelarmes in jedem Fall eintritt, so wird die Lampe auch stets, und zwar noch ehe sie die horizontale Lage erreicht hat, ausgelöscht.

Fig. 2 und 3 stellen einen modificirten Apparat bei aufrechtstehender Lampe dar; derselbe enthält ebenfalls eine Blechkappe h, welche sich um das Scharnier i dreht.

Statt des Kugelgewichtes ist bei diesem Apparat ein kleines Gewicht k angebracht, welches auf der Achse / befestigt ist, die sich in den beiden Lagern m und η leicht hin- und herbewegen kann.

Diese Achse / ist gegen den Blechträger 0 geneigt.

Das untere Ende p dieser Achse ist abgesetzt und schwächer, damit dasselbe beim Verschieben auf dem unteren Lager η ruhen bleibt.

Das obere Ende der Achse / trägt eine kleine tellerartige Scheibe q, welche den an der Blechkappe befestigten Bügel r mit seinem unteren gebogenen Ende heben und dadurch die Blechkappe auf den Docht umkippen kann.

Wird die Lampe in der gezeichneten Stellung nach links geneigt, so kippt die Blechkappe vermöge ihres Eigengewichtes auf den Docht und bringt denselben zum Verlöschen.

Wird dagegen die Lampe nach rechts geneigt, so tritt das kleine Gewicht k in Wirksamkeit, indem das Gewicht wegen der Divergenz seiner Achse mit dem Träger ο schon früher aus der horizontalen in eine nach abwärts geneigte Lage gebracht wird, infolge dessen es vermöge seiner Schwere nach der Seite der Blechkappe sich bewegt, der an dessen Achse / befestigte Teller den Bügel der Blechkappe vorwärts schiebt und somit die letzteren zum Umkippen auf den brennenden Docht bringt.

Beim Umfallen der Lampe mufs also auch hier ein Verlöschen derselben eintreten, noch ehe dieselbe die horizontale Lage erreicht hat.

Claims (1)

1. PATENT-Anspruch:

   An einer Lampe die Einrichtung, dafs dieselbe, wenn sie umfällt, erlischt, noch ehe sie die horizontale Lage erreicht hat, bestehend:

   a) aus einer um ein an der Dochthülse oder an einem über die Dochthülse gesteckten Ring angebrachtes Scharnier drehbaren Kappe mit einem Bügel, an welchem ein Gewicht lose hängt, das sich beim Umfallen der Lampe so verschiebt, dafs eine auf die Kappe drückende Feder zur Geltung gelangt und die Kappe über den Docht stülpt; b) aus einer um ein an der Dochthülse oder an einem über die Dochthülse gesteckten Ring angebrachtes Scharnier drehbaren Kappe, welche sich beim Umfallen der Lampe in der einen Richtung durch ihr Eigengewicht, in der anderen Richtung jedoch durch Anschlagen eines kleinen verschiebbaren Gewichtes gegen die Kappe zu über den Docht stülpt.

   Hiereu ι Blatt Zeichnungen.