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Spiegel mit Metallgehäuse.
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Die erfindung bezieht sich auf Spiegel, deren Glas in ein steifes
Gehäuse eingesetzt ist, und betrifft insbesondere Rückblickspiegel für Kraftfahrzeuge.
Bei solchen Spiegeln bringt die Befestigung des Spiegelglases in dem meist metallischen
Spiegelgehäuse eine Reihe von Schwierigkeiten mit sich, die sich in einer verhältnismäßig
hohen Ausschußguote auswirken.
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Bei der üblichen und wegen ihres geringen maschinellen Aufwandes bevorzugten
Fertigungsart wird das Spiegelglas unter Beilage eines elastischen Ringes, der seinen
Rand und mindestens einen Teil seiner beschichteten Rückseite umgibt, in das gewöhnlich
schalenförmige, passend zum Umriß des Spiegelglases vorgeformte Metallgehäuse eingelegt,
und anschließend wird der den Ring und Glasrand umfassende Gehäuserand nach einwärts
gedrückt oder gebördelt. Durch den dabei auf das Glas ausgeübten Anpreßdruck entsteht
ein erheblicher Glasbruch. Bei zu geringer Pressung besteht Gefahr, daß sich das
Spiegelglas aus seiner Fassung
löst oder diese undicht wird - denn
der Ring hat sowohl die Funktion einer elastischen, ausgleichenden, als auch einer
abdichtenden Zwischenlage -, so daß insbesondere ein Außenrückblickspiegel bald
unbrauchbar tzird. Man kann die Druck- und Dichtungsverhältnisse etwas verbessern,
indem man dem Rand des Spiegelglases eine konische Facette gibt, jedoch verteuert
dies die Herstellung.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden
und durch eine neue, völlig andere Art der Befestigung und Dichtung des Spiegelglases
im Gehäuse die Fertigung zu vereinfachen und zu verbilligen und die Ausschußquote
zu senken, Hierzu schlägt die Erfindung vor, den elastischen Beilagring zu unterteilen
in einen das Spiegelglas im Spiegelgehäuse zentrierenden und auf seiner Rückseite
unterstützenden Innenring und einen mit diesem formschlüssig verbundenen, das Spiegelglas
an seinem Rande durch'glemmung haltenden Außenring. Bei dieser Ausführung kann das
Metallgehäuse in seiner endgültigen Form fertig bearbeitet werden, und erst anschließend
wird der Spiegel durch Einlegen von Innenring, Spiegelglas und Außenring konfektioniert
und das Spiegelglas durch Eindrücken des Außenringes bis zur formschlüssigen Verbindung
mit dem Innenring abgedichtet im Gehäuserand festgelegt. Dieser Arbeitsgang läßt
sich ohne Nacharbeit am Spiegelgehäuse und durch passende Wahl der Shorehärte insbesondere
des Außenringes sehr schonend für das Spiegelglas ausführen.
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In vorteilhafter und bevorzugter Ausbildung der Erfindung besteht
der Formschluß zwischen den beiden Ringen in einem längs des Randes des Spiegelgehäuses
verlaufenden, vorzugsweise mehrstufigen Verzahnungseingriff zwischen Innen- und
Außenring. Der Verzahnungseingriff hat gegenüber einer
Schraubverbindung
den Vorteil, daß eindringendes Wasser nicht durch Kapillarwirkung entlang von Windungen
auf den Gehäusegrund und hinter das Spiegelglas gelangen kann. Insbesondere der
mehrstufige Verzahnungseingriff bietet eine Abdichtung, die auch bei Alterungserscheinungen
der venzendeten elastischen Werkstoffe Bestand hat.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung stützt
sich der Außenring an einer konischen Schulter des Innenringes in Richtung auf den
Gehäuserand ab. Hierdurch wird verhindert, daß der Formschluß zwischen den beiden
Ringen erlahmen kann, und eine zweite innere, aufsteigende Dichtungsfläche gegen
etwa eingedrungene Feuchtigkeit geschaffen.
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Die Erfindung und ihre Vorteile werden im folgenden an einem Arsfahrungsbeispiel
ausführlicher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigen
in vergrößertem Maßstab und Schnitten in einer Ebene senkrecht zum Spiegelglas durch
einen Rand des Spiegelgehäuses Fig. 1 den komplettierten Spiegel aus Gehäuse, Glas
und Befestigungsringen, Fig. 2 den Innenring und Fig. 3 den Außenring.
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In das flache Spiegelgehäuse 1 mit hoch- und etwas einwärts gezogenem
Rand 1' ist einen Innenring 2 unverlierbar eingesetzt, der sich gegen Gehäuseboden
1 t t und -rand 1' anlegt.
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Dieser Innenring hat etwa die Breite des Gehäuserandes und eine innere
Schulter 21, die kongruent zum Rande 4' des Spiegelglases 4 verläuft und dieses
im Gehäuse ohne Zwängung zentriert. Der sich längs des Gehäusebodens 1 "
erstreckende
Plansch 2' des Innenringes ist leicht gewölbt. Die Unterseite der Wölbung hebt vom
Gehäuseboden ab, auf ihrer Oberseite liegt das Spiegelglas 4 mit seinem Belag 5
auf.
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Die etwa senkrecht zum Gehäuseboden stehende innere Ringfläche ist
mit mehreren sägezahnförmigen Ringnuten 22 versehen. Die Schulter 21 steigt in den
Bereich der unteren, tiefer liegenden Ringnuten auf und bildet eine konische Außenfläche
21'.
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Der Außenring 3 hat einen etwa pilzförmigen Querschnitt (Fig. 3).
Der "Stiel" -31 weist an seiner Außenfläche sägezahnförmige Ringnuten 32 auf, die
zu denen des Innenringes passen, und hat eine konische Innenfläche 31', die zur
konischen Außenfläche der Innenringschulter passt.
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Der "Kopf" 3' - oder Innenflansch des Außenringes - ist etwas nach
unten gezogen.
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Beim Zusammenbau werden Innenring 2 und Spiegelglas 4 in die Gehäuseschale
1 eingelegt. Das Spiegelgias wird von der ringförmigen Schulter 21 lose zentriert
und ruht mit seinem Belag 5 auf der Wölbung des Innenringflansches 2'.
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Dann wird der Außenring 3 zunächst lose in den offenen Ringraum zwischen
Glasrand 4' und Innenring eingeführt und durch Einpressen in die Vertiefung mit
seinen Zahnnuten 32 in die Zahnnuten 22 des Außenringes eingerastet, wobei sich
seine innere Konusfläche 31' gegen die konische Außenfläche 21' an der Schulter
21 des Innenringes abstützt und dieser sich seinerseits gegen den Rand 1' des Spiegelgehäuses.
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Gegen Ende der Einpressbewegung legt sich der Innenflansch 3' des
Außenringes längs des Randes 4' auf die
Oberfläche des Spiegelglases
und drückt dieses leicht und elastisch in das Gehäuse hinein und gegen die stützende
Wölbung 2' des Innenringes. Dabei werden die Randkanten des Spiegelglases nicht
berührt, so daß ein Absplittern der empfindlichen Kanten nicht auftreten kann. Auch
eine Facettierung des Glasrandes ist nicht erforderlich, wie sich aus Fig. 1 deutlich
ergibt. Die Wölbung im Plansch 2' des Innenringes kann einfedern, so daß Toleranzen,
insbesondere in der Glasdicke, ausgeglichen werden können, ohne daß Zwängungen auftreten
können oder der Spiegelbelag 5 verletzt werden könnte.
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Vorteilhaft liegen die randnahen Zonen an Ober- und Unterseite des
Spiegelglases, in denen die von Innen- und Außenring übertragenen Druckkräfte angreifen,
einander gegenüber (Fig. 1), bei runden Spiegeln also auf gleichen Radien, damit
im Glas keine Biegespannungen auftreten können.
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Die Ausführung kann im Rahmen der Erfindung in Einzelheiten, z.B.
in Zahl und Form der Verzahnungseingriffe, in der Stellung und Ausbildung der Dichtungsfläche
zwischen den Ringen und in der Art der Abdichtung des Spiegelgehäuses gegen den
Gehäuseboden abgewandelt werden. - Man erkennt auch, daß die Erfindung keineswegs
auf metallische Spiegelgehäuse beschränkt ist, sondern mit gleichem Vorteil auch
bei Gehäusen aus schlagfestem und temperaturbeständigem, z.B.
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aushärtendem Kunststoff angewendet werden kann.