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Einrichtung an mit Alkoholzusatz arbeitenden Feuchtwerken von B ogenoffsetr
otations druckmaschinen Bei der Feuchtung von Druckplatten bereitet es bekanntlich
insbesondere bei glatten Papieren Schwierigkeiten, einegeringe Feuchtigke its menge
gleichmäßig aut der Platte zu verteilen. Möglichst wenig Feuchtilüssigkeit ist aber
erwünscht, wegen der Wasseranziehtreudigkeit des Druckträgers uLd der Gefahr des
Emulgierens von Farbe und Wasser, die zu Farbschwankungen führen. Um diesen Mangel
zu beheben, hat man dem Feuchtwasser bereits Alkohol zugesetzt, welcher die Obertlächenspann:mg
des Feuchtwassers verringert, die Benetzungstähigkeit und die Verdunstungsgeschwindigkeit
desselben erhöht und damit die Verringerung der Feuchtwassermenge ermöglicht. Nachteilig
wirkt sich jedoch bei derartigen sogenannten Alkoholfeuchtwerken die Tatsache aus,
daß bei Maschinenstillständen die auf den Feuchtwalzen und der Platte befindliche
Feuchtigkeit rasch verdunstet und die Feuchtwalze dann von der Platte Farbe annimmt
und diese wieder an die Platte abgibt, so daß Tonen auftritt. Um; beim Wiederanlaufen
der Maschine das Farbe-Wasser-Gleichgewicht
schnell wieder herzustellen
und die durch die schnelle Verdunstung bewirkte Farbabgabe von der Feuchtwalze an
die Platte zu verhindern, ist es notwendig. vorzufeuchten. Dies wird beispielsweise
in der Praxis mittels einer eigenhändig vom Drucker über die Walzen des Feuchtwerks
geführten Spritzilasche durchgeführt. Andererseits ist es auch bekannt, bei einem
auf dem Heberprinzip beruhenden Feuchtwerk (Zeitschrift: Deutscher Drucker vom 10.
8. 67, Seite 3) bei vom Plattenzylinder abgestellter Feuchtauftrag walze mittels
einer Anzahl Feuchtheberhübe Feuchtflüssigkeit aut den Feuchtreiber aufzutragen,
von welcher wiederum die Feuchtauftragwalze damit gespeist wird. Die Vorprogrammierung
einer derartigen Vorfeuchtung erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Einrichtung
an Feuchtwerken zu schalten, die bei einer einfachen Bedienungsw(eise und mit geringem
Aufwand ein Vorfeuchten nach Mas chinenstiliständen ermöglicht.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß ia dem Raum zwischen
Feuchtauftragwalze, Feuchtreiber und einer Speicherwalze eine Sprthvorrichtung angeordnet
ist, welche vom Ausleger aus zu bedienen ist und zonenweise regulierbare Feuchtigkeits
strahlen zwischen Feucitait:ragslvalae und Feuchtreiber zu richten ermöglicht. Durch
dieae Maltnahme wird ein Tonen beim Wiederanlaufen der Maschine schnell beseitigt
und damit der Makulatur anfall verringert, weil das Farb-Wassergleichgewicht schnell
wieder hergestellt wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann durch ein Zeitrelais
oder der -gleichen die Spritzdauer so bemessen werden, daß sowohl die Auftragwalze
als auch die Platte selbst mit einem ausreichenden Feuchtigkeitsfilm versehen sind.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht
darin,
gegebenenfalls das Vorfeuchtwerk auch als Hauptfeuchtwerk selbst zu benutzen.
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In der Zeichnung ist. ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen Fig 1 einen Plattenzylinder mit einem Teil des Farbwerks
und dem erfindungsgemäßen Feuchtwerk schematisch, Fig. 2 eine Vorderansicht in schematischer
Darstellung, Fig. 3 eine Einzelheit.
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In Drehrichtung des Plattenzylinders 1 eines Druckwerks vor den Farbauftragwalzen
2, 3, 4, 5 ist in bekannter Weise das aus einer in einem Feuchtbehälter 6 laufenden
Duktorwalze 7, einem Heber 8, einem Feuchtreiber 9, de-r-Feuchtauftragwalze 10 und
einer Speicherwalze 11 bestehende Feuchtwerk angeordnet. Während des Betriebes wird
die zum Drucken erforderliche Feuchtflüssigkeit durch den zwischen Duktorwalze 7
und dem changierenden Feuchtreiber 9 hin- und herschwingenden Heber 8 zugeführt.
Nach Maschinenstillständen ist wegen der schnellen Verdunstung der mit Alkohol angereicherten
Feuchtflüssigkeit auf der ausgleichend wirkenden Speicherwalze 11 nicht mehr ausreichend
Feuchtflüssigkeit und damit auch nicht mehr auf der Feuchtauftragwalze 10.
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Um beim Wiederanfahren trotzdem möglichst schnell das für ein einwandfreies.
Druckergebnis erforderliche Wasser-Farbe-Gleichgewicht herzustellen, sind im Raum
zwischen Feuchtauftragwalze 10, Feuchtreiber 9 und Speicherwalze 11 über die Maschinenbreite
verteilt eine Anzahl Düsen 12 vorgesehen,
durch welche die Feuchtflüssigkeit
auf die Feuchtauftragwalze 10 und den an ihr anliegenden Feuchtreiber 9 beim Anfahren
autgesprüht wird.
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Dies kann in einfacher Weise beispielsweise, wie in Figur 3 dargestellt
ist, durch eine Anzahl Steigrohre 13 erfolgen, welche in einen Feuchtflüssigkeits
behälter 14 tauchen und jeweils nach Art eines Injektors an der Mündung eines Luftrohres
15 angeordnet sind. Durch die Geschwindigkeit der aus den Luftrohren 15 austretenden
Luft wird dabei genügend Flüssigkeit aus dem Feuchtflüssigkeitsbehälter 14 durch
die Steigrohre 13 gesaugt und auf die Auftragwalze 10 geblasen. Durch entsprechende
Unterteilung des Luftsammelrohres 16 und die Anordnung von Absperrorganen kann die
Feuchtflüssigkeitsmenge zonenweise genau angepaßt und gesteuert werden.
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Eine andere Ausführungsform der Vorteuchtung ist in Figur L dargestellt.
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Die Feuchtflüssigkeit wird dabei einem Druckflüs sigkeitsbehälter
17 entnom -men und durch die Ventile 18 den gezeigten vier Zonen zugeteilt. Am zweckmäßigsten
ist es dabei, diese Steuerventile in der Nähe des Auslegers anzuordnen, so daß der
Drucker anhand der Qualität der ausgelegten Bogen Tonen durch die Menge der zuzuteilenden
Feuchtflüssigkeit an den Ventilen 18 gegebenenfalls durch Fernbedienung beheben
kann.
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An Stelle der Handverstellung kann die Bemessung der Feuchtflüssigkeitsmenge
auch durch eine automatische Zuteilung vorgenommen werden, indem beispielsweise
beim Antahren durch ein Zeitrelais oder dergleichen eine bestimmte für die Feuchtung
ausreichende Menge durch zeitweiliges Offenhalten der Ventile aufgesprüht wird.
Etwa zuviel autgebrachte Feuchtfli;lssigkeit bleibt dabei im Zusammenlauf zwischen
Feuchtauftragwalze 10 und Feuchtreiber 9 als Speicher und gelangt nach und nach
auf den Plattenzylinder, ohne daß ein momentaner UberscheuLl auftritt.
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Bei entsprechender Bemessung der Vorteuchteinrichtung kann diese gegebenenfalls
auch als den Heber ersetzendes Sprühhauptfeuchtwerk verwendet werden.