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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Entsteinen von Früchten,
insbesondere von getrockneten Aprikosen oder dergleichen, mit einer
Fördereinrichtung
und einer der Fördereinrichtung
zugeordneten Bearbeitungsstation, wobei in der Bearbeitungsstation
das Fruchtfleisch von den Kernen befreit wird.
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Vorrichtungen zum Entsteinen von
Früchten sind
sowohl aus dem Haushalt als auch aus der Industrie seit längerem bekannt.
Diese Vorrichtungen sind zumeist speziell zum Entsteinen von frischem Obst
ausgelegt und beruhen alle auf einem ähnlichen Prinzip. Eine Frucht
wird einer Bearbeitungsstation zugeführt, dort wird die Frucht an
ihrem Umfang festgelegt und zentriert, z.B. indem sie mit ihrem
zulaufenden Ende in einen Kreisring gelegt wird, der einen geringeren
Durchmesser aufweist als die Frucht selber. Gemäß Stand der Technik wird die
Frucht darin möglichst
zentral von einem Dorn bzw. einem Stößel durchbohrt, wobei der Dorn
in der Mitte der Frucht auf den Kern trifft und diesen vor sich
her- und aus der Frucht ausschiebt.
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So zeigt z.B. die
DE 196 16 920 A1 – in der Terminologie
der vorliegenden Gebrauchsmusteranmeldung – in der
1 eine Bearbeitungsstation einer Vorrichtung
zum Entsteinen von Früchten,
bei der Früchte
in eine Bearbeitungsstation gefördert
werden, wobei sie in Mulden festgelegt und zentriert sind. Bei Erreichen
der richtigen Position werden die Früchte von den Dornen bzw. Stößeln durchstoßen, wobei
der Kern vom freien Ende des Stößels erfasst und
aus der Frucht herausgeschoben wird. Dieser Vorgang ist in
2 der Druckschrift zu sehen.
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Diese bekannten Vorrichtungen mit
dem bekannten Wirkprinzip des Durchstoßens der Früchte sind jedoch in vielerlei
Hinsicht nachteilig.
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Zunächst ist bei der gattungsbildenden
Vorrichtung nachteilig, dass die zu entsteinende Frucht stets komplett
durchstoßen
werden muss, um den Kern zu entfernen. Dies bedeutet, dass die Frucht nach
der Bearbeitung sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite eine
Verletzung der Außenhaut
aufweist. Darüber
hinaus muss – je
nach Größe und Form
des zu entfernenden Kerns – der
Stößel bzw. Dorn
mit einem relativ großen
Durchmesser vorgesehen werden, damit sich zwischen Dorn und der
Oberfläche
des Kerns eine genügend
große
Auflagefläche ausbilden
kann. Wäre
der Dorn z.B. in Form einer Nadel ausgebildet, könnte der Kern beim Auftref fen des
Dorns ausweichen, der Dorn würde
demnach durch die Frucht hindurchstoßen, ohne den Kern vor sich
herzuschieben. Dies bedeutet aber für die Vorrichtungen gemäß Stand
der Technik, dass bei der Bearbeitung nicht nur zwei, sondern zwei
großflächige Verletzungen
der Außenhaut
der zu entsteinenden Früchte
entstehen.
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Die bekannten Vorrichtungen zum Entsteinen
von (frischem) Obst sind darüber
hinaus zum Entsteinen von getrocknetem (und geschwefeltem) Obst,
insbesondere Aprikosen, gänzlich
ungeeignet.
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Aprikosen werden besonders in der
Türkei
in großem
Maßstab
angebaut, nach der Ernte an Ort und Stelle getrocknet und meist
geschwefelt, um die, natürliche
Farbe der Frucht zu erhalten. Vor dem Verkauf bzw. dem Export nach
Mitteleuropa müssen
die Früchte
jedoch entsteint werden, da der Verbraucher getrocknetes Obst mit
Kernen nicht akzeptiert.
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Zuallererst ist die Tatsache nachteilig,
dass die Frucht beim Trocknen schrumpft und darüber hinaus ihre gleichmäßige Form
im Allgemeinen verliert. Deswegen ist es nicht mehr möglich, die
Frucht in Mulden oder ähnlichem
so zu zentrieren, dass die Dorne bzw. Stößel in den Bearbeitungsstationen
der Vorrichtungen gemäß Stand
der Technik den Kern beim Durchstoßen der Frucht zuverlässig treffen
und entfernen.
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Weiterhin ist nachteilig, dass der
Kern seine Lage während
des Trocknungsvorgangs verändern kann.
Sollte also die Frucht beim Trocknen ihre gleichmäßige Form
behalten und demnach trotz des Trocknungsvorgangs in einer Mulde
oder ähnlichem zentriert
werden können,
könnte
der Dorn bzw. der Stößel in der
Bearbeitungsstation einer Vorrichtung gemäß Stand der Technik den Kern
trotz alledem nicht zuverlässig
treffen und entfernen.
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Weiterhin ist bei der Vorrichtung
gemäß Stand
der Technik nachteilig, dass der Kern durch die beim Trocknungsvorgang
stattfindende Verfestigung des Fruchtfleischs nicht mehr zuverlässig von
einem Dorn ausgeschoben werden kann, selbst wenn der Dorn den Kern
genau treffen sollte. Durch den besonders großen Wider stand beim Durchschieben
des Kerns durch die Frucht kann der Kern ausweichen, der Dorn kann
an dem Kern vorbeigleiten.
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Zuletzt ist bei der gattungsbildenden
Vorrichtung in Bezug auf das Entfernen von getrocknetem Obst, insbesondere
Aprikosen, ganz besonders nachteilig, dass – wie oben bereits erwähnt – die Frucht
an zwei Stellen großflächig verletzt
wird. Diese zwei Verletzungen des Fruchtkörpers erlauben bei getrockneten
Früchten
das Eindringen von Keimen und Pilzsporen und zusätzlich von Schmutz, der sich in
nachgeschalteten Reinigungsvorgängen
nur sehr schwer wieder entfernen lässt. Ganz allgemein werden
Trockenfrüchte
mit zwei großflächigen Verletzungen
des Fruchtkörpers
vom Verbraucher in keinster Weise akzeptiert und hätten keinerlei
Marktchancen.
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Die oben genannten Nachteile der
gattungsbildenden Vorrichtung in Bezug auf das Entsteinen von getrockneten
Früchten,
insbesondere von Aprikosen, haben zur Folge, dass die getrockneten
(und geschwefelten) Früchten
in den Erzeugerländern nach
wie vor an Ort und Stelle von Hand entkernt werden. Dazu wird die
Frucht in die Hand genommen und der Kern wird mit dem Daumen an
der Oberseite und dem Zeigefinder an der Unterseite der Frucht durch
das Fruchtfleisch herausgearbeitet bzw. herausgedrückt, und
zwar so, dass er genau an der Eintrittsstelle des bereits entfernten
Fruchtstängels
aus der Frucht heraustritt. Dadurch wird eine weitere Verletzung
des Fruchtkörpers
vermieden und die Austrittstelle ist im Allgemeinen nach Beendigung
des Vorgangs nicht mehr wahrnehmbar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass ein ökonomisches
und effektives Entsteinen von Früchten,
insbesondere auch von getrockneten Früchten, bei einfachster Konstruktion
möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe
hinsichtlich einer Vorrichtung zum Entsteinen von Früchten mit
den Merkmalen des Schutzanspruches 1 gelöst. Danach ist eine Vorrichtung
zum Entsteinen von Früchten
dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsstation mit der Fördereinrichtung
zusammenwirkende Ausbringmittel umfasst, die aufgrund der Förderbewegung
derart auf die Früchte wirken,
dass der Kern entgegen der Förderrichtung aus
der Frucht herausdrückbar
ist.
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Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass das
Wirkprinzip des manuellen Entsteinens von getrockneten Früchten durchaus
in der Bearbeitungsstation einer Vorrichtung zum Entsteinen von
Früchten
realisiert werden kann, falls geeignete Ausbringmittel vorgesehen
werden.
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Weiterhin ist erkannt worden, dass
die Ausbringmittel einen nach unten gerichteten, orthogonal zur
Förderrichtung
wirkenden Druck auf die Früchte ausüben können. Im
Zusammenspiel mit der Förderbewegung
und mit der weichen, formbaren Struktur des getrockneten Fruchtfleisches
ergibt sich hierdurch eine resultierende, entgegen der Förderrichtung
wirkende Kraft auf den Kern, die diesen entgegen der Förderrichtung
aus dem Fruchtkörper
ausschiebt. Hierdurch ist ein effektives Entsteinen von Früchten, insbesondere
von getrockneten Früchten, gewährleistet.
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Weiterhin ist erkannt worden, dass
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
in Bezug auf das Entsteinen getrockneter Früchte den Mengendurchsatz bisher
bekannter Vorrichtungen gemäß Stand
der Technik problemlos erreichen kann. Die beanspruchte Vorrichtung
ist ganz besonders flexibel bezüglich
der Fördergeschwindigkeit
bzw. des Zuführintervalls
von Früchten
in die Bearbeitungsstation. Gleichzeitig ist die Bearbeitungsstation
in besonders einfacher Weise erweiterbar, so dass auch mehrere Früchte gleichzeitig
entsteint werden können.
Hierdurch ist ein besonders ökonomisches
Entsteinen von Früchten
realisiert.
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Folglich ist eine Vorrichtung zum
Entsteinen von Früchten
angegeben, bei der ein ökonomisches und
effektives Entsteinen von Früchten,
insbesondere auch von getrockneten Früchten, bei einfachster Konstruktion
möglich
ist.
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Die Fördereinrichtung könnte aus
zwei parallelen Ketten, Riemen oder dergleichen bestehen. Hierdurch
ist eine besonders kostengünstige
Fertigung gewährleistet.
Des Weiteren können
entfernte Kerne direkt durch die die Fördereinrichtung bildenden Ketten
bzw. Riemen hindurch nach unten aus der Vorrichtung fallen. Hierzu
könnte
unter der Vorrichtung in einfacher Weise ein Auffangbehälter für die entfernten
Kerne vorgesehen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der beanspruchten Vorrichtung könnte
die Fördereinrichtung
andererseits aus einem durchgehenden oder mit Ausnehmungen versehenen
Förderband
bestehen. Ein durchgehendes Förderband
ist besonders einfach zu reinigen und deswegen in hygienischer Hinsicht
zu bevorzugen. Ein mit Ausnehmungen (Löchern bzw. Ausstanzungen) versehenes
Förderband hingegen
hat den bereits angesprochenen Vorteil, dass entfernte Kerne direkt
durch die Fördereinrichtung
in Richtung der wirkenden Schwerkraft aus der Maschine herausfallen
könnten.
Die Kerne können auf
diese Weise den weiteren Bearbeitungsprozess nicht behindern.
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Das Förderband könnte aus einem flexiblen und
spannbaren Material, insbesondere aus Kunststoff, Gummi oder einer
Mischung hiervon bestehen. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Förderband durch
die nötigen
Umlenkungen am Beginn und am Ende der Förderstrecke nicht brüchig wird,
sondern durch seine Flexibilität
die Richtung der Umlenkung mitbeschreiben kann. Des Weiteren kann
das flexible und spannbare Förderband
durch eine weitere Vorrichtung am Beginn oder am Ende der Förderstrecke gespannt
werden, so dass eine Kraftübertragung
sowie ein sicherer Lauf des Förderbands
ermöglicht
ist. Des Weiteren ist ein Förderband
aus Kunststoff oder Gummi besonders einfach zu reinigen und deshalb
in hygienischer Hinsicht zu bevorzugen.
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Die Fördereinrichtung könnte eine
oder mehrere bezüglich
der Förderrichtung
hintereinander angeordnete Transportformen zur Aufnahme der Früchte aufweisen.
Hiermit ist sichergestellt, dass die Früchte mit einem gewissen Abstand
zueinander auf der Fördereinrichtung
zum Liegen kommen und der Bearbeitungsstation zugeführt werden.
Es wird vermieden, dass übereinander
oder kurz hintereinander liegende Früchte in die Bearbeitungsstation
gelangen, was den Vorgang des Entsteinens behindern oder unmöglich machen
könnte.
Gleichzeitig ist sichergestellt, dass, falls mehrere Früchte gleichzeitig der
Bearbeitungsstation zugeführt
werden sollen, sich diese bezüglich
der Fördereinrichtung
genau parallel ausgerichtet befinden. So kann ein definiertes Entsteinen
von mehreren Früchten
gleichzeitig stattfinden.
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Die Transportformen könnten aus
Stahl, insbesondere Edelstahl, oder aus Kunststoff, insbesondere
aus Teflon, PVC, PE oder ähnlichem
bestehen. Transportformen aus Stahl bzw. Edelstahl sind besonders
robust und langlebig und in hygieni scher Hinsicht ganz besonders
zu bevorzugen. Transportformen aus Teflon, PVC oder PE sind deutlich
leichter als Transportformen aus Edelstahl und einfacher herzustellen
(z.B. im Spritzgussverfahren). Insbesondere Formen aus Teflon haben
den Vorteil, dass die Anhaftung von entsteinten Früchten deutlich
erschwert ist. Sowohl Transportformen aus Stahl als auch aus den
genannten Kunststoffen lassen sich besonders einfach und durch die
hohe Temperaturtoleranz auch besonders gründlich mit z.B. heißem Sprühwasser reinigen.
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Die Transportformen könnten manuell
beschickbar sein. Hierzu müssten
eine oder mehrere Bedienpersonen am Beginn der Förderstrecke die zu entsteinenden
Früchte,
z.B. getrocknete Aprikosen, in der richtigen Lage in die Transportformen
legen. Die richtige Lage der Früchte
ist hierbei dadurch gekennzeichnet, dass die Früchte mit der Eintrittsseite des
entfernten Fruchtstängels
entgegen der Förderrichtung
weisen. Dadurch wird der Kern in der Bearbeitungsstation durch die Öffnung,
die nach dem Entfernen des Fruchtstängels verbleibt, aus der Frucht ausgedrückt. Die Öffnung wird
hierbei durch den Kern entsprechend aufgeweitet.
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Die Transportformen könnten auch
automatisch beschickbar sein. Hierdurch wäre ein größerer Durchsatz an Früchten durch
die Vorrichtung gewährleistet.
Gleichzeitig könnte
die gesamte Vorrichtung kompakt gebaut werden, da am Beginn der
Förderstrecke
kein Platz für
mehrere Bedienpersonen, die die Früchte in die Transportformen
einlegen müssten,
vorzusehen wäre.
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Die Transportformen könnten eine
geeignet ausgeformte Mulde zur Aufnahme einer Frucht aufweisen.
Die Mulde ist hierbei derart ausgeformt, dass die Frucht wie oben
beschrieben mit der Eintrittsseite des entfernten Fruchtstängels entgegen
der Förderrichtung
zum Liegen kommt.
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Die Transportformen könnten auch
mehrere geeignet ausgeformte Mulden zur Aufnahme mehrerer Früchte aufweisen.
Hierdurch ist ermöglicht,
dass mehrere Früchte
gleichzeitig entsteint werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist hierdurch fast beliebig erweiterbar.
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Die Früchte könnten nach dem Einbringen in die
Mulden durch eine Vorrichtung, insbesondere einen Rüttelmechanismus,
in eine für
das Entsteinen optimale Lage positionierbar sein. Durch die speziell ausgeformten
Mulden ist im Zusammenspiel mit der Schwerkraft und dem vorgesehenen
Rüttelmechanismus
gewährleistet,
dass die Früchte
stets in die oben beschriebene, optimale Lage für das Entsteinen gelangen.
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Die Fördereinrichtung könnte in
einer Endlosschleife ausgeformt sein, und am Beginn und am Ende
der Förderstrecke
könnten
zwei von der Fördereinrichtung
umschlungene Umlenkrollen oder -walzen angeordnet sein, von denen
mindestens eine verstell- und arretierbar sein könnte, um die Fördereinrichtung
unter Spannung zu setzen. Die Fördereinrichtung
besteht hierbei aus einem aus der Technik bekannten Förderband
oder zwei parallelen Ketten oder Bändern. Der vorgesehene Spannmechanismus
dient zur Vorspannung der Fördereinrichtung,
so dass ein sicherer und gerader Lauf der Fördereinrichtung gewährleistet
ist. Gleichzeitig kann die Fördereinrichtung
erst durch die Vorspannung eine Kraft übertragen, ohne Falten oder Überwürfe zu bilden.
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In einer besonders einfachen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
könnte
die Fördereinrichtung
manuell, insbesondere mit einer Handkurbel antreibbar sein. Diese
Antriebsart ist besonders zum mobilen Einsatz kleinerer Geräte geeignet.
Sie stellt gleichzeitig die kostengünstigste Variante des Antriebs
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dar.
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In einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
könnte
die Fördereinrichtung
mit einer Fußwippe
oder einem Fußpedalsystem
antreibbar sein. Diese Antriebsart hat den Vorteil, dass eine Bedienperson,
welche am Beginn der Förderstrecke
positioniert ist, sowohl die Vorrichtung mit den Füßen antreiben
kann, als auch gleichzeitig die Früchte in die erfindungsgemäßen Transportformen
bzw. -mulden einlegen kann. Hiermit ist Einmann-Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ermöglicht.
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In einer bevorzugten Ausführung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
könnte
die Fördereinrichtung
von einem Verbrennungs- oder Elektromotor antreibbar sein. Diese
Antriebsart eignet sich besonders für größere Einheiten zum mobilen
oder stationären
Betrieb als auch für
Einheiten industrieller Ausführungsgröße.
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Die Bearbeitungsstation könnte eine
oder mehrere Walzen aufweisen, die oberhalb der Fördereinrichtung
angeordnet sein könnten
und eine Normalkraft bezüglich
der Oberfläche
der Fördereinrichtung
ausüben
könnten.
In bevorzugter Weise üben die
Walzen eine orthogonale Kraft bezüglich der Oberfläche des
Förderbandes
aus und „quetschen" die zu entsteinenden,
getrockneten Früchte
derart, dass der Kern innerhalb der Frucht eine resultierende, gegen
die Förderrichtung
gerichtete Kraft erfährt und
so aus der Frucht herausgedrückt
wird.
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Die Walzen könnten an einem Joch oder einer ähnlichen
Ausformung, welche sich zumindest teilweise orthogonal zur Fördereinrichtung
erstreckt, auf der in die Förderrichtung
weisenden Seite oder der entgegengesetzten Seite des Jochs höhenverstellbar
angeordnet sein. Die Höhenverstellbarkeit der
Walzen ist anzustreben, da durch die hierdurch erreichte Variabilität der Vorrichtung
verschiedene Transportformen und Fördereinrichtungen Verwendung
finden können.
Vor allem aber ist hierdurch ermöglicht,
dass verschieden große
und verschiedenartige Früchte
entsteint werden können.
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Die Walzen könnten aus Stahl, insbesondere Edelstahl,
oder aus Kunststoff, insbesondere aus Teflon, PVC, PE oder ähnlichem
bestehen. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird hier auf die Ausführungen
bezüglich
der Transportformen verwiesen.
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Die Walzen könnten eine glatte Oberfläche aufweisen.
Hierdurch ist eine Reinigung deutlich erleichtert. Darüber hinaus
wird die Außenhaut
der zu entsteinenden Früchte
durch eine glatte Oberfläche der
Walzen möglichst
wenig angegriffen.
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In einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
könnten
die Walzen eine geriffelte, geprägte,
gemusterte oder in sonstiger Weise aufgerauhte Oberfläche aufweisen.
Hierdurch ist gewährleistet,
dass zwischen den zu entsteinenden Früchten und den Walzen eine Haftkraft
besteht. Den Walzen zugeführte,
zu entsteinende Früchte werden
hierdurch stets von den Walzen „überrollt". Es wird vermieden, dass Früchte vor
den Walzen verbleiben und von diesen lediglich über das Förderband geschoben werden.
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Die durch die Walzen auf die Oberfläche der Fördereinrichtung
ausgeübte
Normalkraft könnte
von mindestens einer einstellbaren Feder aufbringbar sein. Hierdurch
ergibt sich eine erhöhte
Variabilität der
gesamten Vorrichtung, denn es kann eine Anpassung an jedwede zu
entsteinende Fruchtsorte erfolgen, und zwar sowohl was die Konsistenz
der Früchte
als auch deren Größe betrifft.
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In einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
könnte
die von den Walzen auf die Oberfläche der Fördereinrichtung ausgeübte Normalkraft
durch die Gewichtskraft der Walzen oder durch ein hydraulisches
oder pneumatisches System aufbringbar sein. Die Nutzung der Gewichtskraft
der Walzen ist eine besonders robuste und günstige Variante. Durch ein
hydraulisches oder pneumatisches System könnte die aufbringbare Kraft besonders
genau eingestellt oder sogar – bei
Vorhandensein eines entsprechenden Detektionssystems – auf jede
einzelne zu entsteinende Frucht einstellbar sein.
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Den Walzen könnte eine Vorrichtung zum Abstreifen
eventuell an der Außenhaut
der Früchte klebender
Kerne, insbesondere ein System aus feststehenden oder rotierenden
Bürsten,
in Bezug auf die Förderrichtung
nachgeschaltet sein. Vor allem beim Entsteinen von getrockneten
Früchten,
wie z.B. von Aprikosen, muss durch das besonders faserige und einen
hohen Zuckeranteil aufweisende Fruchtfleisch damit gerechnet werden,
dass aus den Früchten
ausgedrückte
Kerne durch Fruchtfasern oder sirupartige Rückstände an der Außenhaut
der entsteinten Früchte
verbleiben. Eine feststehende, über
die Fördereinrichtung
streifende Bürste
kann diese verbleibenden Kerne entfernen. Eine noch sicherere und
effektivere Entfernung verbleibender Kerne kann mit einer oberhalb
der Fördereinrichtung
angeordneten, gegen die Fördereinrichtung
rotierenden Bürste
oder einer ähnlichen
Einrichtung erreicht werden.
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Den Walzen könnte eine Vorrichtung zum Waschen
der entsteinten Früchte,
insbesondere ein Wassersprühsystem,
in Bezug auf die Förderrichtung nachgeschaltet
sein. Ein Wassersprühsystem
oder dergleichen dient dabei zum Entfernen von sirupartigen Anlagerungen
und von Resten getrockneten Fruchtfleischs, die sowohl von der Frucht
selber als auch mittelbar von den Walzen stammen können. Des
Weiteren kann mit einer solchen Einrichtung überschüssiger Schwefel aus dem Schwefelvorgang der
Früchte
entfernt werden. Weiterhin können
bei einer entspre chenden Auslegung einer solchen Einrichtung auch
an der Außenhaut
der entsteinten Früchte
festgelegte Kerne entfernt werden.
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Den Walzen könnte eine Vorrichtung zum Entfernen
der auf der Fördereinrichtung
liegenden herausgedrückten
Kerne, insbesondere ein Druckluftsystem oder ein mechanisches Schiebersystem, in
Bezug auf die Förderrichtung
nachgeschaltet sein. Falls die Fördereinrichtung
aus einem durchgehenden Band besteht, bleiben entfernte Kerne zwischen den
Früchten
oder aber – beim
Einsatz von Transportformen – zwischen
den Transportformen auf dem Förderband
liegen. Diese Kerne können
durch ein Druckluftsystem mit entsprechender Detektions- und Düseneinrichtung
zu einer Seite der Maschine „herausgeblasen" werden. Des Weiteren
ist ein mechanisches Schiebersystem vorstellbar, dass einen Schieber
umfasst, der – ebenfalls
bei Vorhandensein eines entsprechenden Detektionssystems – die zwischen den
Transportformen liegenden Kerne mit einer schnellen Bewegung zur
Seite der Maschine „herausfegt". An dieser Seite
der Maschine wäre
dementsprechend ein Auffangbehälter
für die
Kerne vorzusehen.
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Dem Ende der Förderstrecke könnte ebenfalls
eine Vorrichtung zur Aufnahme der entsteinten Früchte, insbesondere ein Auffangbehälter zugeordnet
sein. Hierdurch lassen sich die entsteinten Früchte auf einfache und hygienische
Art und Weise sammeln sowie einer weiteren Verarbeitung oder der
versandfertigen Verpackung zuführen.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Schutzansprüche und
andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
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1 eine
räumliche
Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Entsteinen von Früchten,
wobei eine besondere Ausführungsform der
Vorrichtung gezeigt wird, und
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2 eine
schematische, detaillierte Darstellung des Ausbringmittels innerhalb
der Bearbeitungsstation der in 1 gezeigten
Ausführungsform der
Vorrichtung.
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1 zeigt
zunächst
allgemein die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Entsteinen von Früchten 1,
die eine Fördereinrichtung 2 sowie
eine Bearbeitungsstation 3 für die Früchte 1 umfasst. Die Bearbeitungsstation 3 wiederum
umfasst Ausbringmittel 4 zum Entsteinen der Früchte 1.
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In der gezeigten Ausführungsform
umfasst die Fördereinrichtung 2 ein
durchgehendes Förderband 5,
das aus Gummi oder einem gummiähnlichen Material
besteht. Die zu entsteinenden Früchte 1 werden
am Beginn der Förderstrecke
auf das Förderband 5 aufgebracht,
wofür spezielle
Transportformen 6 vorgesehen sind, die ihrerseits über geeignet
ausgeformte Mulden 7 zur Aufnahme der Früchte 1 verfügen. Nach
dem Entsteinvorgang in der Bearbeitungsstation 3 wird das
Förderband 5 über eine
Umlenkrolle 8 zum Beginn der Förderstrecke zurückgeleitet.
Hierbei fallen die entsteinten Früchte 1 beispielsweise
in einen bereitzustellenden Auffangbehälter. In der gezeigten Ausführungsform
erfolgt der Antrieb des Förderbandes 5 über einen
Elektromotor 9, der über
einen Kettenantrieb mit der Fördereinrichtung 2 verbunden
ist.
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Unter spezieller Bezugnahme auf den
Entsteinvorgang in der Bearbeitungsstation 3 umfasst die
gezeigte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Walzen 10, die als Ausbringmittel 4 wirken. Die
Walzen 10 sind an einem Joch 11, das sich orthogonal
zur Fördereinrichtung 2 erstreckt,
höhenverstellbar
angeordnet. Die Anpresskraft der Walzen 10 auf die Transportformen 6 bzw.
das Transportband 5 kann durch einstell- bzw. austauschbare
Federn 12 variiert werden.
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2 zeigt
schematisch eine detaillierte Ansicht des Ausbringmittels der in 1 gezeigten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Speziell
gezeigt ist hier die erfindungsgemäße Vorrichtung beim Trennen
des Fruchtfleischs 13 vom Kern 14. Durch die Förderbewegung
der Fördereinrichtung 2 bzw.
des Förderbands 5,
dem Anpressdruck des Ausbringmittels 4 auf die Transportform 6 sowie
die sich ergebende Reibung zwischen der Frucht 1 und der
Walze 10 wird das Fruchtfleisch
13 insoweit gequetscht,
dass eine resultierende, gegen die Förderbewegung gerichtete Kraft
auf den Kern 14 entsteht. Dieser wird – in optimaler Weise durch
den vom Fruchtstängel
hinterlassenen Durchgang – aus der
Frucht 1 ausgedrückt.
Die in dieser Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwendete Transportform 6 umfasst neben der Mulde 7 des Weiteren
einen mittigen Kanal, der das Ausdrücken und den Auswurf des Kerns 14 über den
Rand der Transportform 6 erleichtert.
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Abschließend sei hervorgehoben, dass
das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel die beanspruchte
Lehre erörtert,
diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel
einschränkt.