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Die Erfindung betrifft ein Parkhaus
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Parkhäuser werden bei der zunehmenden Urbanisierung
und gleichzeitiger immer weiterer Verfügbarkeit von Kraftfahrzeugen
in Städten
immer wichtiger.
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Bei Parkhäusern ist es wichtig, die Kraftfahrzeuge
schnell und dicht hineinstellen zu können. Sofern Personen in Parkhäusern sich
selber einen Parkplatz suchen sollen, sind sie bestrebt, möglichst
dicht am gewünschten
Ausgang zu parken und es wird vergleichsweise viel Zeit damit vergeudet,
Ein- und Ausparkmanöver
anderer Parkhausbenutzer zusehen zu müssen, weil diese die Wege im
Parkhaus versperren.
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Es gibt bereits automatisierte Parkhäuser, bei
denen man an sein Kraftfahrzeug in einen Fahrstuhl stellt und dieser über Schlitten
in einem Hochlager abgestellt wird. Problematisch bei diesen Hochlagern
ist, dass, wenn eine Vielzahl von Wagen gleichzeitig eingelagert
oder ausgelagert werden sollen, eine ebenso große Vielzahl von Fahrzeugschlitten vorzusehen
ist, die das System aufwendig gestalten, weil auch diese sich ausweichen
müssen.
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Die Erfindung hat sich daher zur
Aufgabe gestellt, ein Parkhaus zu entwickeln, in dem Fahrzeuge platzsparend
abgestellt und schnell zugeführt
und herausgeholt werden können.
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Weiter ist bereits eine mechanische
Turmparkvorrichtung aus der
DE
40 11 088 A1 bekannt, in der in einem zylindrischen Parkhaus
mit einem mittigen Aufzug sowie Mittel zum Verdrehen der Aufzugsmittel
vorgesehen sind.
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Diese Konstruktion ist aufwendig,
da sie voraussetzt, dass der Aufzug stets lastenunabhängig genau
ein Parksegment ansteuert und dadurch, daß konstruktionsbedingt durch
die mittige Anordnung lediglich ein Aufzug sämtliche Fahrzeuge ein- und
auslagern muss, was die Einlagerzeiten erheblich verlängert.
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Bei einem Ausfall des einen Aufzuges
können
sämtliche
Fahrzeuge nicht aus dem Parkhaus entfernt werden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
ein Parkhaus zu schaffen, bei dem die Ein- und Auslagerzeiten, insbesondere
die Zeiten zwischen der Abgabe eines Kraftfahrzeuges und der nächstmöglichen
Abgabe eines Kraftfahrzeuges bzw. den aufeinanderfolgenden Abgaben
der Kraftfahrzeuge deutlich vermindert sind.
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Erfindungsgemäß wird dies durch ein Parkhaus
mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst, in dem die Kraftfahrzeuge
ringsegmentartig aufgestellt werden, wobei durch seitliches Wegdrehen der
Scheiben jeweils neue leere Parkplätze angeboten werden können.
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Der zurückgelegte Weg ist beim aufeinanderfolgenden
Befüllen
minimal und bei Entnahme nach dem Zufallsprinzip muss maximal 180° zurückgelegt
werden, um an ein Fahrzeug zu gelangen.
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Durch eine geschickte Computersteuerung können, da
mehrere Kraftfahrzeuge in einer bevorzugten Ausführungsform nacheinander an
einen Paternoster abgegeben werden, die Rotierwinkel erheblich reduziert
werden.
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Durch die Vorsehung eines Paternosters
ist gleichzeitig ein Puffer vorhanden, der es erlaubt, eine Mehrzahl
von Fahrzeugen schnell hintereinander aufzunehmen bzw. abzugeben,
während
gleichzeitig am anderen Ende des Paternosters jeweils in jedem Stockwerk
ein Fahrzeug an die Ringsegmente übergeben wird, und die Zeit,
die der Paternoster zum Herausgeben von drei im Paternoster befindlichen Kraftfahrzeugen
benötigt,
dazu genutzt werden kann, in leere Paternosterkammern Fahrzeuge
einzubringen bzw. Kraftfahrzeuge herauszufahren.
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Durch eine Mehrzahl von derartigen
Paternostern kann eine redundante Entleerung des Parkhauses bzw.
an einem Ende eine Befüllung
und am anderen Ende eine Entleerung vorgenommen werden.
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Die Ringscheiben müssen dabei
wenigstens so breit sein, dass Vorder- und Hinterräder jeweils gleichzeitig
bei einem Rotieren erfasst werden, zwischen den Ringscheiben können jedoch
unbewegte Lagerelemente bleiben, über die die Überhänge des Kraftfahrzeuges
hinwegstreichen. Bevorzugt wird jedoch eine breitere Ausbildung,
bei der sichergestellt ist, dass die Relativbewegung zu einem Kraftfahrzeug
und darunterliegendem Untergrund minimal ist.
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Selbstverständlich müssen, wenn die innerste Ringscheibe
einer Mehrzahl von aneinander konzentrisch anschließenden Ringscheiben
befüllt
werden sollen, stets wenigstens ein Platz in der äußeren Ringscheibe
freibleiben, um eine weitere Befüllung bzw.
Entleerung zu erlauben.
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Die einzelnen Übergaben können durch Förderbänder erfolgen,
die das Kraftfahrzeug auf ggf. auch ohne Förderbänder lediglich mit Gleitmitteln versehene
Parkplatzsegmente einschieben.
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Insbesondere ist es denkbar, hierzu
eine Technik, ähnlich
wie in den Waschstrassen, zu verwenden, die an die Fahrzeugreifen
angreift.
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Es können jedoch auch insgesamt
die Fläche
eines Segments bedeckende Förderbänder, wie bei
Rolltreppen und motorisch betriebenen Laufstegen (wie sie aus Flughäfen bekannt
sind) Verwendung finden.
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Ein Mittensegment des Parkhauses
kann für Treppenhäuser und
die Belüftung
verwendet werden, und durch runde Außenwände wird gleichzeitig sichergestellt,
dass bei minimal denkbarsten Abmessungen und zu erstellender oder
begrünender
Wandfläche
eine maximale Anzahl von Parkplätzen
geschaffen werden kann, die insbesondere dadurch, dass keine Türen geöffnet werden
müssen,
durch die einzelnen Personen aussteigen könnten, geringer als in herkömmlichen
Parkhäusern
bemessen werden können.
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Weiter fallen alle für den Kraftfahrzeugverkehr
und das Ein- und Ausparken erforderlichen Flächen weg, so daß sie ebenfalls
zum Abstellen genutzt werden können,
so dass eine ganz erheblich dichtere Packung der Kraftfahrzeuge
möglich
ist.
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Durch Lagerung der Ringscheiben in
guten Gleitlagern wird ein wesentlicher Teil des Bewegungsweges
der Kraftfahrzeuge nicht auf den eigenen Rädern, sondern in dieser guten
Lagerung vorgenommen.
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Der Weg, den Kraftfahrzeuge bewegt
werden müssen,
ist lediglich derjenige in den Paternoster hinein, aus dem Paternoster
hinaus und quer über die
jeweils gewählte
Anzahl der Ringscheiben, d. h. bei einem Platz auf einer äußeren Ringscheibe
lediglich Einfahrt- und Ausfahrt in den Paternoster, bei anderen
Ringscheiben kommen noch Verschiebewege in der Länge einer Scheibenbreite hinzu.
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Selbstverständlich kann das Parkhaus auch mit
anderen Aufzügen
kombiniert werden, wobei insbesondere zur schnelleren Abgabe eines
Fahrzeuges, dessen Abgabezeitpunkt nicht im voraus bekannt ist,
ein herkömmlicher
weiterer Fahrstuhl ggf. in das System leicht integriert werden kann.
Für weitere Fahrstühle ist
insbesondere an den äußeren Ringscheiben
genügend
Platz vorhanden.
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Bei Kenntnis der Parkdauer lässt sich
somit auch die äußere Ringscheibe
dazu nutzen, Kurzparker zu beherbergen, während Langparker weiter innen
etwas schwerer erreichbar geparkt werden können. Dies kann in unterschiedlichen
Park-Tarifen seinen Niederschlag finden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
anhand der beigefügten
Zeichnung. Dabei zeigt:
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1 eine
perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Parkhauses nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
und
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2 eine
Draufsicht auf eine Etage des erfindungsgemäßen Parkhauses, und
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3 eine
weitere perspektivische Ansicht einer Etage.
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Das Parkhaus wie in der 1 dargestellt ist mit einer
Vielzahl von Stellplätzen 10 für Kraftfahrzeuge
auf konzentrisch angeordneten rotierlichen Ringscheiben 12 versehen,
deren radiale Breite wenigstens der Länge des Radstandes der zu beherbergenden
Fahrzeugs entspricht.
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Vorteilhafterweise ist eine Mehrzahl
von vier konzentrischen Ringscheiben vorgesehen und Einrichtungen
zum fahrerlosen Zuführen
eines Fahrzeugs auf eine äußere Ringscheibe
sind vorgesehen, um den Platz im Parkhaus besser zu nutzen. Dabei sollte
wenigstens ein Stellplatz-Ringsegment 14 einer weiter außen liegenden
Ringscheibe zur Weitergabe des Fahrzeugs an einen Stellplatz auf
einer weiter innen liegenden Ringscheibe ausgebildet sein. Nur auf
der innersten Scheibe jeder Etage ist dies nicht nötig, solange
dort nicht ein weiterer Aufzug oder Paternoster vorgesehen ist.
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Für
den Fall, daß jeweils
mehrere Ringscheiben in mehreren Stockwerken übereinander vorgesehen sind
sollten mehrer Aufzüge
für das
Verbringen der Fahrzeuge in die verschiedenen Stockwerke schon deswegen
vorgesehen sein, da sonst bei Ausfall eines Fahrstuhls die anderen
nicht entnommen werden können.
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Falls der Aufzug ein Paternoster
ist, der zur gleichzeitigen Ausnahme einer Mehrzahl von Fahrzeugen
ausgelegt ist, können
durch sich kompensierende Gewichte vieler Fahrzeuge die Motorleistungen
gering gehalten werden.