DE20316617U1 - Aufnahmehilfe für WC-Toilettenbecken - Google Patents

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Abstract

Aufnahmehilfe (100) für WC-Toilettenbecken (144) zur Aufnahme von Stuhlproben mit einem langgestreckten Aufnahmeblatt (102), dessen Länge ein Mehrfaches der Breite beträgt, wobei an dem Aufnahmeblatt (102) ein erster und ein mindestens zweiter Befestigungsbereich (108, 110) zur lösbaren Befestigung im Bereich eines Beckenrandes (142) eines WC-Toilettenbeckens (144) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Aufnahmeblatt (102) im Gebrauchszustand ein eine Mulde beschreibender Stuhlproben-Aufnahmebereich (122) zur Verfügung gestellt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Aufnahmehilfe für WC-Toilettenbecken zur Aufnahme von Stuhlproben.
  • Bei medizinischen Untersuchungen, insbesondere bei der Darmkrebsvorsorge und bei Stoffwechsel- sowie infektiösen Magen- und Darmerkrankungen, ist es heute erforderlich, Stuhlproben zu untersuchen, die der Patient im häuslichen Bereich bei der Benutzung des Toilettenbeckens entnehmen muß. Diese Stuhlproben müssen für ein einwandfreies Untersuchungsergebnis unter hygienischen Bedingungen entnommen werden.
  • Es hat sich gezeigt, daß es für ein einwandfreies Untersuchungsergebnis insbesondere erforderlich ist, einen Kontakt sowohl zwischen Stuhlprobe und Spülwasser als auch zwischen Stuhlprobe und Urin möglichst zu vermeiden. Dies bereitet jedoch bei modernen Sanitäranlagen, insbesondere bei sogenannten Tiefspülbecken, Schwierigkeiten, da ein Kontakt zwischen Spülwasser, Urin und Stuhlprobe nicht vermieden wird. Ein solcher Kontakt verfälscht jedoch das Untersuchungsergebnis oder macht die Stuhlprobe für die Untersuchung unbrauchbar. Der Benutzer bzw. Patient hat also größte Schwierigkeiten, unter hygienischen Bedingungen eine Stuhlprobe zu entnehmen.
  • Aus DE 87 03 290 U1 ist eine Aufnahmehilfe bekannt, die aufwendig zu fertigen, kompliziert zu handhaben und schwierig zu entsorgen ist.
  • Aus DE 92 17 885 U1 ist eine Aufnahmehilfe bekannt, die nur aus einem Aufnahmeblatt besteht, einfach zu fertigen und einfach zu handhaben ist. Diese Aufnahmehilfe ist biologisch abbaubar und daher ökologisch unbedenklich. Sie basiert auf einem langgestreckten Aufnahmeblatt, das im Bereich der beiden sich in Längserstreckung gegenüberliegenden Enden jeweils einen Befestigungsbereich mit klebender Wirkung aufweist und mit diesen im Bereich des Beckenrandes eines WC-Toilettenbeckens befestigt wird. Die klebende Wirkung der Befestigungsbereiche wird durch Aufsprühen eines Schmelzhaftklebers erzielt. Um ein Verschmutzen der Befestigungsbereiche vor der Verwendung der Aufnahmehilfe zu verhindern, sind diese zu Transport- und Lagerzwecken durch Gegenlagen abgedeckt, die am Aufnahmeblatt selbst ausgebildet und durch Falzung des Aufnahmeblattes erzielt sind. Der vor dem Falzen durch Sprühtechnik zur Bildung der Befestigungsbereiche aufgetragene Schmelzhaftkleber neigt jedoch bereits kurze Zeit nach dem Falten zum Festkleben an der Gegenlage und macht die Aufnahmehilfe dadurch unbrauchbar. Ferner besteht das Problem, daß infektiöser Stuhlgang häufig dünnflüssig ist, von dem Aufnahmeblatt herabfließt und so eine Stuhlprobenentnahme von dem Aufnahmeblatt in diesem Fall nicht möglich ist.
  • Aus DE 203 03 129 U1 ist eine Aufnahmehilfe bekannt, die der Aufnahmehilfe aus DE 92 17 885 U1 im wesentlichen entspricht, jedoch hinsichtlich der zuvor erläuterten Verklebungsproblematik dadurch verbessert ist, daß das Papier, insbesondere im Bereich der Gegenlagen, geprägt ist. Infektiöser, dünnflüssiger Stuhlgang rutscht jedoch auch bei einer Aufnahmehilfe gemäß der DE 203 03 129 U1 von dieser ab und kann daher nicht unter hygienischen Bedienungen vom Aufnahmeblatt entnommen werden.
  • Auf diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Aufnahmehilfe zur Verfügung zu stellen, mit der Stuhlproben unabhängig von deren Konsistenz sicher gewonnen werden können.
  • Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Gemäß der Erfindung ist bei einer Aufnahmehilfe mit einem langgestreckten Aufnahmeblatt vorgesehen, daß durch das Aufnahmeblatt im Gebrauchszustand ein eine Mulde beschreibender Stuhlproben-Aufnahmebereich zur Verfügung gestellt wird. Durch die Ausbildung eines solchen muldenförmigen Stuhlproben-Aufnahmebereiches kann sichergestellt werden, daß nicht nur fester Stuhlgang, sondern auch infektiöser, dünnflüssiger Stuhlgang nicht von dem Aufnahmeblatt herunterfließt und dadurch – in dem muldenartigen Stuhlproben-Aufnahmebereich gesammelt – für die Entnahme einer Stuhlprobe ohne vorherigen Kontakt mit Spülwasser oder Urin zur Verfügung steht. Bemerkenswert ist dabei, daß die Aufnahmehilfe mit ihrem muldenartigen Aufnahmebereich im Gebrauchszustand eine räumliche Struktur darstellt, die gleichwohl in der Herstellung, Lagerung und im Versand flach ist und sich vor der Verwendung nur in der Ebene erstreckt.
  • Wenn der eine Mulde beschreibende Stuhlproben-Aufnahmebereich durch eine Verwerfung des Aufnahmeblattes gebildet ist, kann durch einfaches Auseinanderfalten des im Lagerzustand flachen Aufnahmeblattes an diesem selbst eine räumliche Struktur ausgebildet werden, ohne daß dazu zusätzliche Elemente, wie Einsätze o.ä. erforderlich sind. Dadurch kann an einer derart ausgestalteten Aufnahmehilfe die durch die Erfindung möglich gewordene Funktionalitätssteigerung praktisch ohne Materialaufwand und ohne Mehrgewicht gegenüber den Aufnahmehilfen des Standes der Technik realisiert werden.
  • Wenn die Mulde Ränder aufweist, die durch die Längskanten des Aufnahmeblattes gebildet sind, steht praktisch die gesamte Aufnahmehilfe als Gefäß zur Verfügung.
  • In besonders einfacher Art und Weise läßt sich die Verwerfung des Aufnahmeblattes durch eine Verkürzung der wirksamen Länge der Längskanten des Aufnahmeblattes hervorrufen. Dies kann insbesondere dadurch realisiert werden, daß an dem Aufnahmeblatt an dessen Seitenrand an einem ersten Bereich und mindestens an einem, dem ersten Bereich bezüglich der Längsachse des Aufnahmeblattes gegenüberliegenden, zweiten Bereich eine Faltung vorgenommen wird und diese Faltung, die im Gebrauchszustand allerdings nur im Randbereich wirksam ist, durch eine Formfixierung auch bei Belastung bestehen bleibt. In dieser Ausführungsform kann ein Benutzer das Aufnahmeblatt vor dem Gebrauch einfach auseinanderfalten und mit dessen Befestigungsbereichen an einem Beckenrand eines WC-Toilettenbeckens befestigen, wobei sich aufgrund der verschiedenen wirksamen Längen am Rand und in der Mitte des Aufnahmeblattes eine Vertiefung in der Mitte des Aufnahmeblattes ausbildet.
  • Die belastungsfähige Formfixierung kann in einer weiter bevorzugten Ausführungsform durch eine flache Niet-, Klemm- oder Steckverbindung erfolgen. Wenn für die Nietverbindung mehrere, alternativ verwendbare Löcher in dem Aufnahmeblatt vorgesehen sind, kann – sofern die Fixierung durch den Benutzer erfolgt – eine Einstellung der Form und Größe des Stuhlproben-Aufnahmebereiches durch den Benutzer erfolgen. Bei Klemm- oder Steckverbindungen, insbesondere bei einer Fixierung der Faltung durch eine Heftklammer o.ä., ist auch eine Vorjustierung durch den Hersteller möglich, und bei Bedarf kann die Form bzw. Größe des Stuhlproben-Aufnahmebereiches durch einfaches Verschieben der Heftklammer nachjustiert werden. Zur Vergrößerung des Stuhlproben-Aufnahmebereiches wird die Heftklammer dann so verschoben, daß die durch die Faltung und Formfixierung der Seitenränder aneinander liegenden Flächen sich vergrößern und damit die Randlängen verkürzt werden.
  • Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist eine Klebverbindung als belastungsfähige Formfixierung der Faltung vorgesehen. Zwar kann mit der Klebverbindung keine individuelle Anpassung des Stuhlproben-Aufnahmebereiches mehr erfolgen, jedoch läßt sich eine solche Aufnahmehilfe zum einen besonders kostengünstig und einfach herstellen, zum anderen sind Fehleinstellungen des Benutzers ausgeschlossen, da die Aufnahmehilfe vom Benutzer lediglich auseinandergefaltet und – ohne jegliche Einstellungen – an einem Beckenrand eines WC-Toilettenbeckens befestigt werden kann.
  • In einer anderen Ausführungsform kann der eine Mulde beschreibende Stuhlproben-Aufnahmebereich auch durch ein mindestens einen Rand bildendes Element begrenzt sein. Solche Elemente können beispielsweise vier Wandungen sein, die so auf dem Aufnahmeblatt angeordnet sind, daß je zwei Wandungen sich berühren und die vier Wandungen ein Quadrat bilden. Die von den Wandungen umrandete quadratische Fläche des Aufnahmeblattes bildet dann den Boden einer Mulde zur Aufnahme der Stuhlprobe. Eine derartige Ausführungsform ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn für das Aufnahmeblatt ein sich für die Ausbildung von Verwerfungen nicht geeignetes Material, insbesondere verstärktes Papier, verwendet wird.
  • Wenn das mindestens einen Rand bildende Element sich beim Ausfalten des Aufnahmeblattes aus der Blattebene aufrichtet, sind bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufnahmehilfe Verwendungsfehler nahezu ausgeschlossen, da der Benutzer bei einer derartigen Aufnahmehilfe lediglich die Befestigung am Beckenrand eines WC-Toilettenbeckens vornehmen muß, wobei während des Ausfaltens ohne weitere Arbeitsschritte ein räumlich begrenzter Stuhlproben-Aufnahmebereich gebildet wird.
  • Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufnahmehilfe ist der eine Mulde beschreibende Stuhlproben-Aufnahmebereich durch eine Vertiefungs-Prägung des Aufnahmeblattes gebildet. Dann kann das Aufnahmeblatt einstückig ausgebildet werden, was insbesondere bei einer Massenfertigung niedrige Herstellungskosten bewirkt.
  • Die Aufnahmehilfe ist in einer weiter bevorzugten Ausführungsform aus einem in Wasser langsam zerfallenden Material, insbesondere Papier, hergestellt und ist daher vollständig biologisch abbaubar.
  • Somit kann die Aufnahmehilfe nach dem Gebrauch durch die Kanalisation entsorgt werden, ohne Gefahr zu laufen, die Umwelt zu verschmutzen oder die Kanalisation langfristig zu verstopfen.
  • Ein Schmelzhaftkleber, der nur auf die Befestigungsbereiche aufgesprüht ist, ist gemäß einer bevorzugten Ausführung ebenfalls biologisch abbaubar und daher ökologisch unbedenklich. Durch das Verfahren des Aufsprühens ist eine besonders dünne Beschichtung des Papiers möglich, wodurch einerseits Klebstoff bei der Herstellung eingespart wird und andererseits dünnes Papier zur Herstellung verwendet werden kann, welches ebenfalls kostengünstiger ist als dickeres Spezialpapier, welches bei anderen Beschichtungsmethoden verwendet werden müßte.
  • In einer weiter bevorzugten Ausführung einer erfindungsgemäßen Aufnahmehilfe sind der erste Befestigungsbereich und der mindestens zweite Befestigungsbereich zu Transport und/oder Lagerzwecken durch eine erste Gegenlage und eine mindestens zweite Gegenlage abgedeckt. Somit wird verhindert, daß die Befestigungsbereiche schon vor dem Gebrauch der Aufnahmehilfe ihre Klebwirkung verlieren und somit unbrauchbar werden.
  • Um während des Transportes und während der Lagerung von Aufnahmehilfen das Verkleben von Befestigungsbereich und Gegenlage zu verhindern, ist bei einer weiter bevorzugten Ausführung der Erfindung eine klebstoffabweisende Substanz auf die Gegenlage aufgetragen.
  • Wenn die auf der Gegenlage aufgetragene klebstoffabweisende Substanz Dissacharide, insbesondere Maltose und Glukose, sowie Polysacharide, Lactose und längerkettige Alkohole aufweist und auf wäßriger Basis beruht, wird ein Verkleben der Befestigungsbereiche an den Gegenlagen verhindert. Daher kann eine derart ausgestaltete Aufnahmehilfe bedeutend länger gelagert werden.
  • Alternativ zu der oben beschriebenen klebstoffabweisenden Substanz oder zusätzlich dazu kann eine Verringerung der Klebwirkung zwischen Befestigungsbereich und Gegenlage dadurch erreicht werden, daß das Material des Aufnahmeblattes in dem Anlagebereich zwischen Befestigungsbereich und Gegenlage nicht vollflächig zur Anlage gebracht wird. Dies geschieht vorzugsweise durch eine Prägung des Papiers, die zu einer Ausbildung von erhabenen bzw. vertieften Zonen führt.
  • Die Fertigung wird erheblich vereinfacht, wenn das gesamte Aufnahmeblatt mit Ausnahme des Befestigungsbereiches geprägt wird, da dann auf bekannte Herstellungsverfahren von handelsüblichem Papier aus der Massenfertigung zurückgegriffen werden kann und weniger Zeit für die Werkzeugrüstung benötigt wird.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
  • Es zeigen:
  • 1 eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufnahmehilfe für WC-Toilettenbecken im Verwendungszustand in einer perspektivischen Ansicht,
  • 2 die Aufnahmehilfe in 1 in einer Ansicht gemäß dem eingezeichneten Schnitt II-II in 1,
  • 3 die Oberseite der Aufnahmehilfe in den 1 und 2 mit Klebstellen und Verwerfungen in einem ausgefalteten Zustand,
  • 4 die Aufnahmehilfe in den 1 bis 3 in einem ausgefalteten Zustand in einer Seitenansicht,
  • 5 die Unterseite der Aufnahmehilfe in den 1 bis 4 in einem ausgefalteten Zustand mit Verwerfungen, Befestigungsbereichen und Gegenlagen,
  • 6 die Aufnahmehilfe in den 1 bis 5 mit Befestigungsbereichen, Gegenlagen und Klebschichten in einem teilweise zusammengefalteten Zustand in einer Seitenansicht,
  • 7 eine Detailansicht Y der Aufnahmehilfe in den 1 bis 6 gemäß dem eingezeichneten Schnitt VIII-VIII in 3 und gemäß der Markierung in 6,
  • 8 eine Detailansicht Z der Aufnahmehilfe in den 1 bis 6 gemäß der Markierung in 6.
  • Die in den 1 bis 8 gezeigte Aufnahmehilfe 100 basiert auf einem Aufnahmeblatt 102 mit einer Länge von 40 bis 80 cm, vorzugsweise 48 cm. Die Breite beträgt zwischen 10 cm und 25 cm, vorzugsweise 15 cm.
  • Wie in 5 zu erkennen ist, befinden sich an dem ersten Ende 104 und an dem zweiten Ende 106 der langgestreckten Seiten ein erster Befestigungsbereich 108 und ein zweiter Befestigungsbereich 110, wobei die Breite des ersten Befestigungsbereiches 108 und des zweiten Befestigungsbereiches 110 zwischen 1 und 3 cm beträgt, vorzugsweise 2 cm. Gestrichelt eingezeichnet sind eine erste Falzstelle 112, eine zweite Falzstelle 114 und eine dritte Falzstelle 116, an denen das Aufnahmeblatt 102 zum Transport bzw. zur Lagerung gefalzt wird. Im Bereich der Mitte der langgestreckten Seiten befinden sich parallel zu der als Falzlinie ausgebildeten zweiten Falzstelle 114 zwei Bereiche, die im gefalteten Zustand des Aufnahmeblattes 102 als erste Gegenlage 118 und als zweite Gegenlage 120 des ersten Befestigungsbereiches 108 bzw. zweiten Befestigungsbereiches 120 fungieren.
  • Wie in 3 gezeigt, weist die Oberseite des Aufnahmeblattes 102 im Bereich der zweiten Falzstelle 114 einen Stuhlproben-Aufnahmebereich 122 auf.
  • Ferner sind an dem Aufnahmeblatt 102 entlang des zweiten Falzbereiches 114 vom Rand des Aufnahmeblattes 102 zu dessen Mitte hin ein erster Klebebereich 124 und ein zweiter Klebebereich 126 vorgesehen, in welchen das Aufnahmeblatt 102 dauerhaft gefaltet ist und durch Klebstoff 128 in dieser Position gehalten wird. Die Länge 1 des ersten bzw. zweiten Klebebereiches 124, 126, gemessen von der Längskante des Aufnahmeblattes 102, beträgt 5 bis 20 mm, vorzugsweise 10 mm.
  • Der durch Klebstoff 128 zusammengehaltene erste Klebebereich 124 und der zweite Klebebereich 126 führen zu einer Verkürzung der wirksamen Länge der Längskanten des Aufnahmeblattes. Dadurch bilden sich Verwerfungen 129 aus, und in dem Bereich zwischen dem ersten und zweiten Klebebereich 124, 126 hängt das Aufnahmeblattes 102 durch, wodurch ein muldenartiger Stuhlproben-Aufnahmebereich 122 gebildet wird. Als Klebstoff 128 ist insbesondere ein Hot-Melt-Kleber vorgesehen, mit welchem eine permanente Verklebung erzielt wird.
  • Zur Ausbildung des muldenartigen Stuhlproben-Aufnahmebereiches 122 muß das Aufnahmeblatt 102 bei dieser Ausführung von einem Benutzer lediglich an einem Beckenrand eines WC-Toilettenbeckens befestigt werden. Die Ausbildung des muldenartigen Stuhlproben-Aufnahmebereiches 122 erfolgt dann selbsttätig durch herabfallenden Stuhl.
  • Wie in den 3 und 5 zu sehen, führt die Verkürzung der wirksamen Länge der Längskanten des Aufnahmeblattes 102 ferner im ausgefalteten Zustand zu einer Verjüngung des Aufnahmeblattes 102 zwischen der ersten Falzstelle 112 und der dritten Falzstelle 116. Der Zusammenhang zwischen dem ersten bzw. zweiten Klebebereich 124, 126 und der Verjüngung wird anhand von 7 näher erläutert.
  • 5 und 6 zeigen, wie auf dem aus glattem Papier gefertigten ersten bzw. zweiten Befestigungsbereich 108, 110 eine erste Klebschicht 130 bzw. eine zweite Klebschicht 132 aufgebracht sind, um die klebende Wirkung für die Befestigungsfunktion zu erzielen. Für die erste Klebschicht 130 und die zweite Klebschicht 132 wird insbesondere ein Adhesiv-Kleber verwendet, der nach der Verwendung der Aufnahmehilfe ein leichtes Lösen des Aufnahmeblattes von dem WC-Toilettenbecken ermöglicht.
  • Die Breite des ersten Befestigungsbereiches 108 und des zweiten Befestigungsbereiches 110 ist mit einer Sicherheitstoleranz beaufschlagt, so daß die erste Klebschicht 130 und die zweite Klebschicht 132 sich nicht über die gesamte Breite des ersten bzw. zweiten Befestigungsbereiches 108, 110 erstrecken. Im zusammengefalteten Zustand liegen die erste Klebschicht 130 und die zweite Klebschicht 132 des ersten Befestigungsbereiches 108 bzw. zweiten Befestigungsbereiches 110 an der ersten Gegenlage 118 bzw. zweiten Gegenlage 120 an. Die erste Gegenlage 118 und die zweite Gegenlage 120 weisen, wie alle anderen Bereiche des Aufnahmeblattes 102 mit Ausnahme des ersten Befestigungsbereiches 108 und des zweiten Befestigungsbereiches 110, geprägtes Papier mit erhabenen Zonen 134 und vertieften Zonen 136 auf. Im gefalzten Zustand liegen folglich nur die erhabenen Zonen 134 der ersten bzw. der zweiten Gegenlage 118, 120 an der ersten bzw. zweiten Klebschicht 130, 132 des ersten bzw. zweiten Befestigungsbereiches 108, 110 an, wodurch sich die Klebwirkung des ersten und des zweiten Befestigungs bereiches 108, 110 an der ersten bzw. der zweiten Gegenlage 118, 120 verringert.
  • 7 zeigt einen Schnitt durch das Aufnahmeblatt 102 im Randbereich des zweiten Falzbereiches 114 gemäß dem Schnitt VI-VI in 4. Gleichzeitig entspricht 6 der in 5 eingezeichneten Detailansicht Y. Es ist zu erkennen, daß das Aufnahmeblatt 102 so gefaltet ist, daß die Falzkante 140 nach unten weist. Das Aufnahmeblatt 102 wird durch Klebstoff 128 auf einer Höhe h von 2 bis 10 mm, vorzugsweise 5 mm, zusammengehalten, wodurch das Aufnahmeblatt 102 im Bereich des ersten bzw. zweiten Klebebereichs 124, 126 sowohl im auseinandergefalteten als auch im zusammengefalteten Zustand gefalzt bleibt. Je größer die Höhe h gewählt ist, desto größer ist die Verkürzung der wirksamen Länge der Längskanten des Aufnahmeblattes 102 und desto stärker fällt auch die Verjüngung zwischen der ersten Falzstelle 112 und der dritten Falzstelle 116 aus.
  • Die Länge 1 des ersten bzw. des zweiten Klebebereichs 124, 126 beträgt 5 bis 20 mm, vorzugsweise 10 mm.
  • 8 zeigt am Beispiel der ersten Gegenlage 118, daß das geprägte Papier der Gegenlage 118 zusätzlich eine klebstoffabweisende Schicht 138 aufweist. Die klebstoffabweisende Schicht 138 erstreckt sich in ihrer Breitenausdehnung etwas weiter als die gegenüberliegende erste Klebschicht 130, damit sichergestellt ist, daß im gefalteten Zustand des Aufnahmeblattes 102 die erste Klebschicht 130 immer auf einen Abschnitt der ersten Gegenlage 118 trifft, der eine klebstoffabweisende Schicht 138 aufweist und somit die Haftung verringert.
  • In den 1 und 2 ist gezeigt, wie das Aufnahmeblatt 102 mit seinem ersten bzw. zweiten Befestigungsbereich 108, 110 an einem Beckenrand 142 eines WC-Toilettenbeckens 144 befestigt ist. Die Anordnung des ersten bzw. zweiten Befestigungsbereiches 108, 110 an dem Aufnahmeblatt 102 ist so bemessen, daß das Aufnahmeblatt 102 im WC-Toilettenbecken 144 frei herunterhängt, ohne in Kontakt mit dem Toilettenwasser 146 zu kommen, wobei ein Sicherheitsabstand 148 verbleibt. Dadurch wird gewährleistet, daß kein Kontakt zwischen Stuhlprobe und Toilettenwasser 146 entsteht. Der Kontakt zwischen Urin und Stuhlprobe wird dadurch vermieden, daß das Aufnahmeblatt 102, wie in 2 zu sehen ist, im hinteren Bereich des Beckenrandes 142 des WC-Toilettenbeckens 144 angebracht ist.
  • Zum Versand wird das in 5 dargestellte Aufnahmeblatt 102 zusätzlich zu der ersten und dritten Falzstelle 112, 116 an der zweiten Falzstelle 114 in Richtung der Pfeile B so gefaltet, daß die erste Gegenlage 118 und die zweite Gegenlage 120 aneinander anliegen und sich eine kompakte, ebene Lagerform des Aufnahmeblattes 102 ergibt.
  • Um das Aufnahmeblatt 102 ausgehend von dem in 6 gezeigten Zustand auseinanderzufalten, werden das erste bzw. zweite Ende 104, 106 in Richtung der Pfeile A gezogen, so daß sich der erste bzw. zweite Befestigungsbereich 108, 110 von der ersten bzw. zweiten Gegenlage 118, 120 lösen und das erste bzw. zweite Ende 104, 106 anschließend, wie in 3 gezeigt, maximal weit voneinander entfernt sind.

Claims (18)

  1. Aufnahmehilfe (100) für WC-Toilettenbecken (144) zur Aufnahme von Stuhlproben mit einem langgestreckten Aufnahmeblatt (102), dessen Länge ein Mehrfaches der Breite beträgt, wobei an dem Aufnahmeblatt (102) ein erster und ein mindestens zweiter Befestigungsbereich (108, 110) zur lösbaren Befestigung im Bereich eines Beckenrandes (142) eines WC-Toilettenbeckens (144) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Aufnahmeblatt (102) im Gebrauchszustand ein eine Mulde beschreibender Stuhlproben-Aufnahmebereich (122) zur Verfügung gestellt wird.
  2. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Mulde beschreibende Stuhlproben-Aufnahmebereich (122) durch eine Verwerfung (129) des Aufnahmeblattes (102) gebildet ist.
  3. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mulde Ränder aufweist, die durch die Längskanten des Aufnahmeblattes (102) gebildet sind.
  4. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwerfung (129) des Aufnahmeblattes (102) durch eine Verkürzung der wirksamen Länge der Längskanten des Aufnahmeblattes (102) hervorgerufen ist.
  5. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkürzung der wirksamen Länge der Längskanten des Aufnahmeblattes (102) durch eine Faltung und eine belastungsfähige Formfixierung der Faltung eines ersten Bereiches am Seitenrand des Aufnahmeblattes (102) und mindestens eines, dem ersten Bereich bezüglich der Längsachse des Aufnahmeblattes (102) gegenüberliegenden, zweiten Bereiches am Seitenrand des Aufnahmeblattes (102) ausgebildet ist.
  6. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die belastungsfähige Formfixierung eine flache Niet-, Klemm- oder Steckverbindung ist.
  7. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die belastungsfähige Formfixierung eine Klebverbindung ist.
  8. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Mulde beschreibende Stuhlproben-Aufnahmebereich (122) durch mindestens ein einen Rand bildendes Element begrenzt ist.
  9. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich das mindestens eine einen Rand bildende Element beim Ausfalten des Aufnahmeblattes (102) aus der Blattebene aufrichtet.
  10. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Mulde beschreibende Stuhlproben-Aufnahmebereich (122) durch eine Vertiefungs-Prägung des Aufnahmeblattes (102) an dem Aufnahmeblatt (102) selbst gebildet ist.
  11. Aufnahmehilfe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeblatt (102) aus einem in Wasser langsam zerfallenden Material, insbesondere aus Papier besteht.
  12. Aufnahmehilfe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Befestigungsbereich (108) und der mindestens zweite Befestigungsbereich (110) durch Aufsprühen eines Schmelzhaftklebers mit ökologisch unbedenklicher Basis ausgebildet sind.
  13. Aufnahmehilfe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Befestigungsbereich (108) und der mindestens zweite Befestigungsbereich (110) zu Transport- und/oder Lagerzwecken durch eine erste Gegenlage (118) und eine mindestens zweite Gegenlage (120) abgedeckt sind.
  14. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der ersten Gegenlage (118) und der mindestens zweiten Gegenlage (120) zur Verringerung der Klebwirkung, insbesondere durch den Auftrag einer klebstoffabweisenden Substanz (138), behandelt sind.
  15. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die klebstoffabweisende Substanz (138) Disaccharide, insbesondere Maltose und Glucose sowie Polysaccharide, Lactose und längerkettige Alkohole aufweist und auf wäßriger Basis beruht.
  16. Aufnahmehilfe (100) nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Gegenlage (118) und die mindestens zweite Gegenlage (120) an dem Aufnahmeblatt (102) ausgebildet sind und durch Falzung an Falzstellen (112, 114, 116) des Materials des Aufnahmeblattes (102) an dem ersten Befestigungsbereich (108) und dem mindestens zweiten Befestigungsbereich (110) zu Transport- und/oder Lagerzwecken zur Anlage gebracht sind.
  17. Aufnahmehilfe (100) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Befestigungsbereich (108) und der mindestens zweite Befestigungsbereich (110) an der ersten Gegenlage (118) bzw. an der mindestens zweiten Gegenlage (120) nicht vollflächig zur Anlage gebracht sind, wozu das Material der ersten und der mindestens zweiten Gegenlage (118, 120) durch Prägung ausgebildete erhabene bzw. vertiefte Zonen (134, 136) aufweist.
  18. Aufnahmehilfe (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte Aufnahmeblatt (102) mit Ausnahme der Befestigungsbereiche (108, 110) durch Prägung so verändert ist, daß das Material in geprägten Bereichen erhabene bzw. vertiefte Zonen (134, 136) aufweist.
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DE (1) DE20316617U1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US11255079B2 (en) * 2016-04-26 2022-02-22 Takahashi Keisei Corporation Feces sampling tool and feces sampling tool manufacturing device
CZ309801B6 (cs) * 2020-06-08 2023-10-25 Zbyněk Ing. Švasta Prostředek pro usnadnění odběru vzorku stolice

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