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Die
Erfindung betrifft eine Feststoffverbrennungsanlage gemäss dem Oberbegriff
des unabhängigen
Schutzanspruchs 1.
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Solche
Feststoffverbrennungsanlagen werden beispielsweise zum Verbrennen
von Kehricht als Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) eingesetzt. Dabei
wird der eingesammelte Kehricht, welcher sich beispielsweise aus
Haushaltsabfällen,
Rechengut aus Abwasserreinigungsanlagen, Sperrmüll und Industrieabfällen zusammensetzt,
in einem Brennraum möglichst
vollständig
verbrannt und in Schlacke und Rückstände umgewandelt.
Der Kehricht wird dabei beispielsweise dosiert auf einem Verbrennungsrost angeordnet
und bei Temperaturen im Bereich von zwischen 600°C und 1100°C verbrannt. Die zur Verbrennung
notwendige Luft wird dem Brennraum mit einem Gebläse von unten
durch den Rost zugeführt. Dadurch
herrscht im Ansauggebiet der Luft ständig Unterdruck, so dass keine
Geruchsemissionen nach aussen dringen. Den vollständigen Ausbrand
des Kehrichts erreicht man durch zusätzliche Verbrennungsluft, die
oberhalb des auf dem Verbrennungsrost angeordneten Kehrichts in
den Brennraum eingeblasen wird. Ist der Kehricht völlig ausgebrannt, wird
die zurückbleibende
Schlacke beispielsweise in einen Schlackenbunker weiterbefördert. Von
dort wird die Schlacke schliesslich auf Lastwagen verladen und einer
Deponie zugeführt.
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Bei
der Verbrennung entstehen Abgase, die in einem über dem Brennraum angeordneten
Abzug abgeführt
werden. In weiteren Schritten wird das Abgas einer zumeist mehrstufigen
Rauchgasreinigung zugeführt,
die beispielsweise unter anderem die festen Partikel aus dem Abgas
ausscheidet, Stickoxide reduziert und mit einer Nasswäsche dem
Abgas gasförmige
Schadstoffe entzieht. Das Abgas wird dadurch soweit gereinigt, bis
es ohne übermässige Auswirkungen
auf die Umwelt über
einen Kamin freigesetzt werden kann.
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Bevor
das heisse Abgas der eigentlichen Reinigung zugeführt wird,
wird es vorzugsweise gekühlt
und die dadurch gewonnene Wärme
als Fernwärme
oder zur Stromproduktion genutzt. Dazu kann der Brennraum und der
daran anschliessende Teil des Abzugs mit Kühlwasser führenden Rohrwänden ausgestaltet
sein. Zu ihrem Schutz sind die den Brennraum umgebenden Rohrwände beispielsweise mit
feuerfesten Platten ausgekleidet. Im Abzug waren die Rohrwände früher unverkleidet,
speziell in Übergangsbereichen,
in denen die Abgase umgeleitet werden. Die freien Rohrwände werden
durch die Abgase korrodiert und mit der Zeit stark abgenutzt. Diese
Beanspruchung der Rohrwände
durch Abgase wurde durch die in den letzten Jahren eingetretene Veränderung
in der Kehrichtzusammensetzung noch verstärkt. In neuen Anlagen werden
deshalb heutzutage die unverkleideten Bereiche der Rohrwände oft, beispielsweise
mit einer Chrom-Nickel-Legierung, beschichtet, wozu die Rohrwände durch
Sandstrahlen aufgeraut werden müssen.
Dieses Sandstrahlen ist aber bei schon stark beanspruchten Rohrwänden teilweise
nicht mehr möglich,
da diese sonst zerbrechen. Ausserdem haben Kehrichtverbrennungsanlagen
mit beschichteten Rohrwänden
in diesen Beschichtungen einen erheblich schlechteren Wärmeübergang,
was die Kühleffizienz
der Rohrwände
beträchtlich
mindert.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Feststoffverbrennungsanlage
vorzuschlagen, bei welcher die Rohrwände des Abzugs vor Abgas geschützt sind
und gleichzeitig in diesen geschützten
Bereichen ein optimalerer Wärmeübergang
vom Abgas zu den Rohrwänden
stattfindet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäss
durch die Feststoffverbrennungsanlage gelöst, wie sie im unabhängigen Schutzanspruch
1 definiert ist. Vorteilhafte Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung
ergeben sich aus den abhängigen Schutzansprüchen.
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Das
Wesen der Erfindung besteht im Folgenden: Eine Feststoffverbrennungsanlage
umfasst einen Brennraum und einen daran anschliessenden Abzug, über den
bei einer Verbrennung entstehendes Abgas abführbar ist. Der Abzug umfasst
einen direkt an den Brennraum anschliessenden ersten Zug und einen
zweiten Zug, wobei der erste Zug in einem Übergangsbereich in den zweiten
Zug übergeht.
Dabei weisen der erste Zug und der Übergangsbereich Rohrwände auf,
die mit Stegen verbundene Rohre umfassen. Die Rohrwände sind
mit neben- und übereinander
angeordneten feuerfesten Platten verkleidet.
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Eine
solche Verkleidung schützt
die Rohrwände
vor den durch den Abzug strömenden
Abgasen und bewahrt sie unter anderem vor Korrosionsschäden. Gleichzeitig
können
feuerfeste Platten mit einer guten Wärmeleitfähigkeit ausgebildet werden, was
einen effizienten Wärmeübergang
vom Abgas zu einem in den Rohren der Rohrwand geführtem Wärmetauschmedium,
beispielsweise Wasser, erlaubt. Feuerfeste Platten können ausserdem
auch an bereits korrodierten, dünnwandigen
Rohrwänden
befestigt werden, ohne dass diese zerbrechen.
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Der
zweite Zug der Feststoffverbrennungsanlage weist mit Vor teil ebenfalls
Rohrwände
auf, die mit Stegen verbundene Rohre umfassen und die mit neben-
und übereinander
angeordneten feuerfesten Platten verkleidet sind. Ein so gestalteter
zweiter Zug erlaubt es, mehr Wärme
aus dem Abgas abzuführen.
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Die
feuerfesten Platten sind vorzugsweise beweglich an den Rohrwänden angeordnet.
Dadurch kann eine unterschiedliche Wärmeausdehnung der feuerfesten
Platten im Vergleich zur Wärmeausdehnung
der Rohrwände
aufgefangen werden, wodurch ein Herausfallen und/oder Zerbrechen
von Platten verhindert wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsvariante sind
die feuerfesten Platten wellenförmig
ausgestaltet und umfassen jeweils mindestens eine hohlzylinderförmige Halterung.
Die Halterung erstreckt sich beabstandet entlang eines Steges der
zugehörigen Rohrwand
und weist in Richtung dieses Steges einen über die ganze Länge der
Halterung verlaufenden Schlitz auf. Eine solche wellenförmige Ausgestaltung erlaubt
es, die Platten durchgehend mit einer ähnlichen Dicke auszugestalten,
beispielsweise ±20%, was
einen gleichmässigen
Wärmeübergang über die ganze
Platte ermöglicht,
wodurch das Erzeugen von übermässigen Spannungen
in den Platten vermieden wird. Die wellenförmige Ausgestaltung ermöglicht es ausserdem,
die Platten verhältnismässig leicht
und durchgehend dünn
auszubilden, wodurch kostspieliges Material eingespart werden kann.
Ausserdem ist die Handhabung und Befestigung einfacher.
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Jede
feuerfeste Platte ist vorteilhafterweise mit einem an einem der
Stege angebrachten Haltemittel, das in die Halterung der feuerfesten
Platte eingreift, an der Rohrwand gehalten. Auf diese Weise können die
feuerfesten Platten auf einfache Art beweglich an den Rohrwänden angeordnet
werden.
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Mit
Vorteil sind die feuerfesten Platten SiC-Platten, die einen SiC-Gehalt
zwischen 60% und 95%, vorzugsweise zwischen 80% und 95%, aufweisen.
Solche SiC-Platten weisen vorteilhafte Eigenschaften in Bezug auf
Wärmeausdehnung
und Wärmeleitfähigkeit
auf.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsvariante weisen
die feuerfesten Platten eine offene Porosität von kleiner als 1%, vorzugsweise
von 0%, auf. Platten mit solchen offenen Porositäten sind bezüglich der
Wärmeleitfähigkeit
vorteilhaft und weniger korrosionsanfällig.
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Vorteilhafterweise
weisen die feuerfesten Platten bei einer Temperatur von 800°C eine Wärmeleitfähigkeit
von mehr als 35 W/mK, vorzugsweise von mehr als 40 W/mK, noch bevorzugter
von mehr als 45 W/mK, auf. Solche Platten ermöglichen einen effizienten Wärmeübergang
vom Abgas zu den Rohrwänden.
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Solche
SiC-Platten mit oben erwähnten
Eigenschaften bezüglich
SiC-Gehalt, offener Porosität und
Wärmeleitfähigkeit
weisen typischerweise einen bestimmten Mindestgehalt an Siliziumcarbid
auf. Siliziumcarbide zeichnen sich ganz allgemein durch eine hohe
Festigkeit, eine gute Korrosionsbeständigkeit auch bei hohen Temperaturen,
sehr gute mechanische Hochtemperatureigenschaften, eine sehr gute Temperaturwechselbeständigkeit,
eine geringe Wärmedehnung,
eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit,
eine hohe Verschleissfestigkeit, eine sehr hohe Härte und Halbleitereigenschaften
aus.
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Beispielweise
können
erfindungsgemässe SiC-Platten
aus reaktionsgebundenem siliziuminfiltriertem Siliziumcarbid hergestellt
sein. Dabei wird eine geformte Rohplatte aus Silizium carbid und
Kohlenstoff mit metallischem Silizium infiltriert, indem sie beispielsweise über eine
bestimmte Zeitdauer in einem Siliziumbad angeordnet wird oder mit
Silizium bespritzt wird. Dadurch werden 'die Poren geschlossen und so eine offene
Porosität
von weniger als 1% erreicht. Ein Beispiel für eine solche SiC-Platte ist das
Produkt Aptasinit® der Firma Burton Apta,
6800 Hódmezővásárhely,
Ungarn.
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Eine
alternative Möglichkeit
für die
Herstellung einer erfindungsgemässen
SiC-Platte ist die Herstellung aus nitridgebundenem Siliziumcarbid. Dies
kann so geschehen, dass ein Formkörper aus einer Siliziumcarbid-Körnung und
Silizium-Metallpulver in einer Stickstoffatmosphäre bei 1400°C bis 1500°C nitridiert wird. Dabei wandelt
sich das anfänglich
metallische Silizium-Pulver um und bildet eine Bindematrix zu der
Siliziumcarbid-Körnung.
Die Porosität
ist sehr fein und bei Anwendung einer hohen Temperatur von 1450°C wird eine
sehr dünne Glasurschicht
gebildet, welche die Poren verschliesst. Diese Glasurschicht schützt die
Keramik vor einer weiteren Oxidation.
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Vorzugsweise
ist ein Raum zwischen den feuerfesten Platten und den Rohrwänden mit
einem Fliessbeton vergossen, der vorzugsweise einen SiC-Gehalt von
55% – 80%
und vorzugsweise eine Porosität
kleiner als 20% aufweist. Eine so vergossene Rohrwand-Platten-Kombination
weist eine erhöhte
Stabilität
und einen insgesamt besseren Wärmedurchgang
auf.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsvariante weisen
die feuerfesten Platten eine Dicke von zwischen 6 mm und 10 mm auf.
Derart dünne
Platten gewährleisten
einen guten Wärmeübergang
und benötigen
weniger kostspieliges Material. Ausserdem ist die Handhabung und
Befestigung der Platten aufgrund ihres geringeren Gewichts einfacher.
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Zwischen
zwei feuerfesten Platten ist mit Vorteil ein feuerfester Keramikfilz
angeordnet. Dieser fängt
Wärmeausdehnungen
der Platten auf und vermindert dadurch für die Platten schädliche Spannkräfte.
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Im
Folgenden wird die erfindungsgemässe Feststoffverbrennungsanlage
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen und anhand von Ausführungsbeispielen
detaillierter beschrieben. Es zeigen:
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1 einen Schnitt durch ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen
Feststoffverbrennungsanlage in Form einer Kehrichtverbrennungsanlage;
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2 einen Querschnitt durch
die Kehrichtverbrennungsanlage gemäss 1 entsprechend der Linie A–A, wobei
nur eine Hälfte
des Querschnitts dargestellt ist;
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3 einen Querschnitt durch
die Kehrichtverbrennungsanlage gemäss 1 entsprechend der Linie B–B, wobei
nur eine Hälfte
des Querschnitts dargestellt ist;
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4 einen Schnitt durch eine
Rohrwand, die mit erfindungsgemässen
feuerfesten Platten verkleidet ist;
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5 eine Ansicht der der Rohrwand
abgewandten Seite der feuerfesten Platten von 4; und
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6 eine Ansicht der der Rohrwand
zugewandten Seite einer feuerfesten Platte von 4.
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In
der 1 ist ein Schnitt
durch ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen
Feststoffverbrennungsanlage in Form einer Kehrichtverbrennungsanlage 1 abgebildet.
Die Kehrichtverbrennungsanlage 1 umfasst einen Brennraum 15 und
einen daran anschliessend angeordneten Abzug, der einen ersten Zug 10,
einen zweiten Zug 11, einen dritten Zug 12 und
einen vierten Zug 13 aufweist. Der erste Zug 10 geht über einen Übergangsbereich 14 in den
zweiten Zug 11 über.
Der Übergangsbereich 14 erstreckt
sich vom Ende der Trennwand 19 zwischen dem ersten Zug 10 und
dem zweiten Zug 11 nach oben bis zu einer Decke 18 des
Abzugs. Der Brennraum 15 und der Abzug sind durch Rohrwände 16 abgegrenzt,
die durch Stege verbundene Rohre umfassen, welche von einem Wärmetauschmedium,
typischerweise Kühlwasser,
durchströmbar
sind. Im ersten Zug 10 und im zweiten Zug 11 sind
die Rohrwände 16 mit
feuerfesten Platten 2 verkleidet. Der Brennraum 15 weist
an seinem unteren Ende einen Verbrennungsrost 150 auf.
Die Rohrwände 16 des Brennraums 15 sind
mit feuerfesten Elementen verkleidet, die in 1 nicht dargestellt sind. Im dritten Zug 12 und
im vierten Zug 13 ist eine Rauchgasreinigung angeordnet,
welche mehrere Reinigungsvorrichtungen 17 umfasst, wie
beispielsweise eine Entschwefelung, einen Russpartikelfilter etc..
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Zu
entsorgender Kehricht wird auf dem Verbrennungsrost 150 angeordnet
und verbrannt, wodurch er in Rauchgas und Rückstände umgewandelt wird. Für eine möglichst
vollständige
Verbrennung sind im Brennraum 15 hohe Temperaturen im Bereich zwischen
600°C und
1000°C notwendig.
Das Rauchgas wird durch den Abzug aus dem Brennraum 15 abgeführt. Bevor
es der Rauch gasreinigung zugeführt
wird, wird es abgekühlt.
Dazu wird über
die Rohrwände 16 Wärme an das
Kühlwasser übertragen,
welches durch die Rohrwände 16 strömt. Die
so zurückgewonnene
Wärme kann
beispielsweise direkt als Fernwärme
eingesetzt werden oder sie kann als Energie zur Stromproduktion
verwendet werden.
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Um
möglichst
viel Wärme
zurückzugewinnen,
sind im Brennraum 15, im ersten Zug 10 und im zweiten
Zug 11, inklusive der Decke 18 des Übergangsbereichs 14,
Rohrwände 16 angeordnet.
Zum Schutz der Rohrwände 16 sind
diese im Abzug mit feuerfesten Platten 2 und im Brennraum 15 mit
feuerfesten Elementen verkleidet, die ebenfalls Platten sein können, aber
im allgemeinen dicker ausgebildet sind. Die feuerfesten Elemente
und die feuerfesten Platten 2 weisen Idealerweise unter
anderem eine hohe Wärmeleitfähigkeit,
eine hohe Festigkeit, eine gute Korrosionsbeständigkeit und eine hohe Verschleissfestigkeit
auf. Materialien mit solchen Eigenschaften sind beispielsweise reaktionsgebundenes siliziuminfiltriertes
Siliziumcarbid oder nitridgebundenes Siliziumcarbid. Durch den Einsatz
der feuerfesten Platten 2 sind die Rohrwände 16 durchgehend vor
Korrosion geschützt
unter Beibehaltung eines guten Wärmeübergangs
vom Rauchgas zum Kühlwasser.
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Für die gesamte
weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figur
zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen enthalten,
aber im unmittelbar zugehörigen
Beschreibungstext nicht erwähnt,
oder umgekehrt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden Figurenbeschreibungen
Bezug genommen.
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2 zeigt einen Querschnitt
durch die Kehrichtverbren nungsanlage 1 gemäss 1 entsprechend der Linie
A–A, wobei
nur eine Hälfte
des Querschnitts dargestellt ist. Der Übergangsbereich 14 weist
einen Durchgang 141 auf, der sich über die ganze Höhe des Übergangsbereichs 14,
vom Ende der Trennwand 19 zwischen dem ersten Zug 10 und dem
zweiten Zug 11 (s. 1)
bis zur Decke 18 des Abzugs erstreckt. Durch diesen Durchgang 141 wird während des
Betriebs das Rauchgas vom ersten Zug 10 in den zweiten
Zug 11 überführt. Im
Durchgang 141 sind Kühlwasserleitungen 141 vertikal
angeordnet, über
welche die Rohrwand 16 der Trennwand 19 zwischen
dem ersten Zug 10 und dem zweiten Zug 11 gespeist
wird.
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In 3 ist ein Querschnitt durch
die Kehrichtverbrennungsanlage 1 gemäss 1 entsprechend der Linie B–B gezeigt,
wobei nur eine Hälfte des
Querschnitts dargestellt ist. Der zweite Zug 11 umfasst
ebenfalls Rohrwände 16,
die mit feuerfesten Platten 2 verkleidet sind. Im unteren
Bereich weist der zweite Zug 11 einen Durchgang auf, über welchen
der zweite Zug 11 in den dritten Zug 12 übergeht.
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4 zeigt einen Schnitt durch
eine Rohrwand 16, die mit erfindungsgemässen feuerfesten Platten 2 verkleidet
ist. Die Rohrwand 16 umfasst parallel in einer Ebene angeordnete
Rohre 160, die über
Stege 161 miteinander verbunden sind. Von der Rohrwand 16 beabstandet
sind die feuerfesten Platten 2 angeordnet. Diese umfassen
jeweils drei gebogene Schalen 20, welche mit ihren konkaven
Seiten jeweils entlang eines der Rohre 160 angeordnet sind. Zwischen
den gebogenen Schalen 20 weisen die feuerfesten Platten 2 jeweils
eine hohlzylinderförmige Halterung 21 auf,
die sich entlang des nächstliegenden
Steges 161 der Rohrwand 16 erstrecken. In Richtung
dieses zugehörigen
Steges 161 weisen die Halterungen 21 jeweils einen Schlitz 210 auf,
der sich über
die volle Länge
der Halterung 21 erstreckt. Ausserdem umfassen die feuerfesten
Platten 2 an den beiden äusseren Seiten ihrer äussersten
Schalen 20 jeweils eine längs angeordnete, durchgehend
halbzylinderförmige
Aussparung 22.
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Jede
feuerfeste Platte 2 ist über zwei Haltemittel 5 verschiebbar
an der Rohrwand 16 befestigt. Jedes Haltemittel 5 umfasst
eine Halteschraube 50, die fest mit dem zugehörigen Steg 161 verbunden
ist, und eine auf der Halteschraube 50 aufgeschraubte Haltemutter 51.
Die Halteschraube 50 ist rechtwinklig zum Steg 161 angeordnet
und ragt durch den Schlitz 210 in den Hohlraum der Halterung 21 der
feuerfesten Platte 2. Die Haltemutter 51 kommt
in der Halterung 21 zu liegen, sodass die feuerfeste Platte 2 in
einem bestimmten Abstand von der Rohrwand 16 gehalten ist.
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Zwischen
zwei benachbarten feuerfesten Platten 2 ist jeweils ein
feuerfester Keramikfilz angeordnet. Er kann beispielsweise als zylinderförmiger Filz 31 oder
als Filzstreifen 30 ausgestaltet sein. Der Filzstreifen 30 ist
im Spalt zwischen zwei benachbarten feuerfesten Platten 2 angeordnet.
Der zylinderförmige
Filz 31 ist so angeordnet, dass er in den beiden Aussparungen 22 zweier
benachbarter feuerfester Platten 2 zu liegen kommt. Damit
ist er gegen ein Verschieben in Richtung Rohrwand 16 gesichert.
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Zwischen
den feuerfesten Platten 2 und der Rohrwand 16 befindet
sich ein Zwischenraum 4. Dieser wird nach dem Anbringen
der feuerfesten Platten 2 an der Rohrwand 16 mit
einem SiC-haltigen
Fliessbeton ausgefüllt,
wodurch unter anderem auch die Halterungen 21 der feuerfesten
Platten 2 und die Halte mittel 5 eingegossen werden.
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Durch
die gebogene Form der Schalen 20 können die feuerfesten Platten 2 verhältnismässig dünn ausgestaltet
werden, was im vorliegenden Ausführungsbeispiel
der Fall ist. Dadurch lässt
sich einerseits bei deren Herstellung kostspieliges Material einsparen
und andererseits sind die Platten verhältnismässig leicht, was die Handhabung
und speziell den Einbau erleichtert. Zudem zeichnen sich solche
feuerfesten Platten 2 durch eine gute Wärmeleitfähigkeit und eine grosse Kontaktfläche zum
Rauchgas aus, womit relativ viel Wärme auf die Rohrwand 16 übertragen
werden kann. Durch die Ausgestaltung der Halterungen 21 und
die Anordnung der Haltemittel 5 an den Rohrwänden 16 und
an den feuerfesten Platten 2 sind die feuerfesten Platten 2 beweglich
an den Rohrwänden 16 angeordnet,
sodass unterschiedliche Wärmeausdehnungen
der Rohrwände 16 und der
feuerfesten Platten 2 ausgeglichen werden können. Die
Wärmeausdehnungen
der feuerfesten Platten 2 selbst werden durch die feuerfesten
Keramikfilze 30, 31 aufgenommen, sodass übermässige Spannungen
in den feuerfesten Platten 2 verhindert werden können. Ausserdem
erhält
die Konstruktion durch das Hintergiessen mit einem Fliessbeton zusätzlich Stabilität und einen
insgesamt besseren Wärmedurchgang.
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In 5 ist eine Ansicht der der
Rohrwand 16 abgewandten Seite der feuerfesten Platten 2 von 4 dargestellt. Die feuerfesten
Platten 2 umfassen jeweils drei gebogene Schalen 20 zwischen
denen jeweils eine Halterung 21 angeordnet ist. Sie sind
damit auf der der Rohrwand 16 abgewandten Seite wellenförmig ausgebildet,
wobei sie an den Halterungen 21 stärker gewellt sind als an den
Schalen 20. Mehrere feuerfeste Platten 2 sind
nebeneinander und so übereinander
ange ordnet, dass jede feuerfeste Platte 2 auf der sich
direkt darunter befindenden feuerfesten Platte 2 aufliegt.
Damit ist keine separate Tragkonstruktion, beispielsweise eine Konsole,
nötig. Auch
zwischen vertikal benachbarten feuerfesten Platten 2 kann
jeweils ein feuerfester Keramikfilz analog dem in 4 dargestellten angeordnet sein.
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6 zeigt eine Ansicht der
der Rohrwand 16 zugewandten Seite einer feuerfesten Platte 2 von 4. Die Halterungen 21 weisen
einen Schlitz 210 auf, der sich über die ganze Länge der
Halterung 21 erstreckt. Dadurch, dass die Halterung 21 durchgehend
hohlzylinderförmig
und mit einem durchgehenden Schlitz 210 ausgestaltet ist,
ist ein darin angeordnetes Haltemittel 5 verschiebbar und
die feuerfeste Platte 2 als ganzes beweglich an einer Rohrwand 16 befestigbar.
Wird die feuerfeste Platte 2 mit Fliessbeton hintergossen,
ist deren Beweglichkeit immer noch gewährleistet, da die feuerfeste
Platte 2 auf dem ausgehärteten
Fliessbeton gleiten kann und kein horizontaler Vorsprung am Beton
anstösst.
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Zu
den vorbeschriebenen erfindungsgemässen Vorrichtungen sind weitere
konstruktive Variationen realisierbar. Hier ausdrücklich erwähnt sei
noch, dass zur Verkleidung des ersten Zugs 10 und des Übergangsbereichs 14 auch
nicht gewellte feuerfeste Platten denkbar sind.