DE20315110U1 - Grillplatte - Google Patents

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Abstract

Grillplatte (6) aufweisend einen Scherben in der Form einer flache Platte aus gebrannter Keramikmasse.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Grillplatte in der Art eines "heißen Steins" zum Grillen von Grillgut.
  • Es sind sogenannte "heiße Steine" bekannt, die aus Naturstein, beispielsweise Granit oder Speckstein sind. Derartige heiße Steine werden typischerweise im Backrohr erwärmt und auf einem Rechaud gehalten. Auf deren Oberseite können Lebensmittel ähnlich wie auf einem Grillrost gegrillt werden. Derartige Grillplatten werden teilweise von Verbrauchern den üblichen Grillrosten über ein Kohleglut vorgezogen, da es zu keinem direkten Kontakt des Grillguts mit dem Feuer bzw. mit dessen Rauch kommen kann, wobei gesundheitsgefährdende Stoffe gebildet werden können. Vielmehr kann auf derartigen heißen Steinen das Grillgut sehr schonend und auch geschmackstreu gegrillt werden.
  • Grundsätzlich besteht ein Risiko, dass der heiße Stein insbesondere bei übermäßiger lokaler Erhitzung zerspringt und damit unbrauchbar wird. Das Risiko ist umso höher, je weniger geeignet das Steinmaterial für diese Verwendung ist. Obwohl Speckstein und Granit generell ausreichend fest sind, sind mit ihnen deutliche Nachteile verbunden. So ist der Speckstein nur bis etwa 800°C belastbar und verändert seine Struktur bereits bei ca. 520°C. Granitstein hingegen springt in der Regel noch leichter. Dazu kommt, dass beispielsweise in Speckstein eventuell Asbestspuren enthalten sind. Des weiteren haben diese natürlichen Materialien Anisotropien in der Wärmeverteilung, d.h. die Wärmeleitfähigkeit ist nicht in alle Richtungen gleich, was zu einem weniger als optimalen Abtransport von Wärme von einer bestimmten Erhitzungsstelle und damit zur Rißbildung führen kann. Dazu kommt, dass auch die Festigkeit zum Teil richtungsabhängig ist. Kommen mehrere ungünstige Parameter zusammen, so kann es selbst bei einem heißen Stein, der lange Zeit ohne Problem verwendet wurde, plötzlich zu einem Brechen kommen.
  • Ein weiteres Problem bei heißen Steinen aus Natursteinmaterial ist die aufwendige Herstellung und Bearbeitung dieser Steine, was sich negativ auf die Kosten auswirkt.
  • Daneben gibt es Grillplatten aus Gußeisen oder Metallblech, die auch über dem offenen Feuer oder der Kohleglut eingesetzt werden können. Letztere haben den Nachteil, dass sie sich relativ leicht verformen. Zudem erreicht das Metall relativ schnell eine sehr hohe Temperatur, so dass das Grillgut anbrennt, wenn nicht kontinuierlich ein Fett- oder Ölfilm auf der Oberfläche vorhanden ist. Dieses Fett oder Öl verbrennt häufig, was nach kurzer Zeit sehr unansehnlich wird.
  • Entsprechend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Grillplatte bereitzustellen, die ausreichend stabil ist, insbesondere eine lokale Erwärmung auf typische Grillfeuertemperaturen wiederholt ohne zu brechen verträgt, einfach und kostengünstig herzustellen ist, und bei typischen Grilltemperaturen materialbeständig und formbeständig ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Grillplatte gelöst, die einen Scherben in der Form einer flachen Platte aus gebrannter Keramikmasse aufweist.
  • Als "Scherben" wird der gebrannte Ton bzw. die gebrannte Keramikmasse bezeichnet. Aus Ton bzw. Keramikmasse werden schon lange Behältnisse hergestellt, die auch zum Kochen verwendet werden können. Voraussetzung dafür ist regelmäßig, dass (i) der Ofen nicht vorgeheizt ist, (ii) die Ware zu Beginn Raumtemperatur hat, und (iii) das Gefäß nicht leer ist. Das – typischerweise flüssige – Kochgut in dem Behältnis dient dabei als Wärmepuffer und Wärmeleiter, um eine gleichmäßige Erwärmung des Behälters zu ermöglichen. Es werden auch Keramikbehälter zum Braten eingesetzt. Eines der bekanntesten Beispiele dafür ist der "Römertopf". Dieser wird typischerweise vor dem Braten in Wasser gestellt, so dass er sich vollsaugt. Außerdem ist neben dem Braten immer eine gewisse Menge an Flüssigkeit in dem Topf vorhanden. Dazu kommt weiterhin, dass der Topf typischerweise in den kalten Herd bei Zimmertemperatur gebracht wird und dann langsam allseits aufgewärmt wird. Somit sind die drei vorangehend beschriebenen Kriterien erfüllt.
  • Hingegen wurden für das Grillen bislang keine Keramikgegenstände verwendet. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass dabei gegen die drei vorangehenden Kriterien verstoßen wird. Zum einen bringt man typischerweise die sich auf Raumtemperatur befindliche Platte über das heiße Feuer. Als Weiteres wird das Grillgut typischerweise erste dann aufgelegt, wenn die Platte eine ausreichende Temperatur erreicht hat. In Verbindung mit der aus praktischen Gründen günstigen relativ geringen Dicke, aber relativ großen Fläche einer derartigen Platte besteht hier in der Fachwelt ein Vorbehalt gegen die Eignung keramischer Materialien zur Verwendung als Grillplatte.
  • Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat sich über dieses Vorurteil hinweggesetzt und festgestellt, dass bestimmte Keramikmaterialien zur Verwendung als Grillplatte geeignet sind. So ist es vorteilhaft, wenn der Scherben eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit besitzt. Allerdings ist es besonders bevorzugt, wenn der Scherben in der Lage ist, ohne Beschädigung lokal auf die Platte aufgebrachte hohe Temperaturen auszuhalten.
  • Vorzugsweise weist der Scherben einen niedrigen, vorzugsweise im wesentlichen isotropen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf. Im wesentlichen isotrop bedeutet, dass der Wärmeausdehnungskoeffizient nicht grundsätzlich exakt in alle Richtungen gleich sein muss. Vielmehr bedeutet es, dass er funktional gesehen gleich ist, d.h. so in alle Richtungen im wesentlichen gleich ist, dass er in der Lage ist, die Temperatur so schnell und gleichmäßig in alle Richtungen zu verteilen, dass es in Folge der Wärmeausdehnung nicht zu Spannungen bzw. Spannungsspitzen in dem Gefüge kommt, die letztendlich die Festigkeit des Gefüges überschreiten.
  • Vorzugsweise ist der Wärmeausdehnungskoeffizient im Bereich von vorzugsweise unter 1 × 10–6 K–1 bis 4 × 10–6 K–1, bevorzugter von unter 1 × 10–6 K–1 bis 3 × 10–6 K–1. Bei dem aus verschiedenen Gründen, wie beispielsweise Verar beitbarkeit, Kosten, Beschaffbarkeit, etc. bevorzugtem Material liegt der Wärmeausdehnungskoeffizient von ca. Raumtemperatur bis zu ca. 500°C, d.h. typischerweise der beim Grillen angetroffenen Maximaltemperatur, bei etwa 2,52 × 10–6 K–1.
  • Vorzugsweise weist die Grillplatte eine hohe, im wesentlichen isotrope Wärmeleitfähigkeit auf. Für alle schon genannten und noch zu nennenden Parameter sei darauf hingewiesen, dass diese Parameter typischerweise in Wechselbeziehung miteinander stehen. So ist ein hoher, isotroper Wärmeleitfähigkeitswert alleine nicht ausreichend für eine Eignung als Grillplatte. Vielmehr ist bei dem nachfolgend beschriebenen besonders bevorzugten Material sogar ein relativ niedriger Wärmeleitfähigkeitswert von 1,2 bis 2,5 W/mK, verglichen mit Steatit (2 bis 3 W/mK), Fosterit (3 bis 4 W/mK) oder Mullit (6 bis 15 W/mK) anzutreffen.
  • Vorzugsweise weist der Scherben der Grillplatte eine hohe Porosität von ca. 15 bis 30%, vorzugsweise 20 bis 25% und eine sich daraus ergebende hohe Gefügeelastizität auf, die vorzugsweise derart auf den Wärmeausdehnungskoeffizienten abgestimmt ist, dass die durch einen lokalen durch typische Grillfeuertemperaturen verursachten Wärmeeintrag verursachten Temperaturspannungen in der Grillplatte geringer sind als die maximale Zugfestigkeit des Materials des Scherben. Die hohe Porosität ist in Verbindung mit dem Material des Scherben ein wesentlicher Punkt für eine sehr hohe Gefügeelastizität. Die Gefügeelastizität wiederum erlaubt es, Wärmeausdehnung in dem Gefüge aufzunehmen, ohne dass es zu übermäßigen Spannungen oder gar Beschädigungen des Materials kommt. Ist einerseits die Gefügeelastizität sehr hoch, so ist die gleichmäßige und schnelle Verteilung (isotrope hohe Wärmeleitfähigkeit) nicht so wesentlich, um eine Beschädigung des Scherben zu vermeiden, selbst wenn bei einem Temperatureintrag lokal relativ große Spannungsunterschiede (verursacht durch den Wärmeausdehnungskoeffizienten) auftreten. Ist andererseits die Wärmeleitfähigkeit isotrop und sehr hoch, so kann auch sprödes Material sehr hohe Temperaturspitzen ertragen. Bei diesen Überlegungen spielt auch die Temperaturwechselbeständigkeit eine Rolle, die vorzugsweise sehr hoch sein soll und auch bei lediglich lokalem Wärmeeintrag sehr hoch sein sollte.
  • Vorzugsweise ist die Grillplatte im wesentlich kreisförmig, und weiterhin vorzugsweise besitzt sie einen Durchmesser von 200 bis 800 mm, vorzugsweise von 300 bis 600 mm. Vorzugsweise beträgt die Dicke etwa von 5 bis 40 mm, vorzugsweise etwa von 8 bis 30 mm, vorzugsweise etwa von 10 bis 25 mm und bevorzugter etwa von 15 bis 22 mm.
  • Vorzugsweise ist die Grillplatte im wesentlich rechteckig oder quadratisch, und vorzugsweise ist deren längere Seitenlänge etwa von 200 bis 800 mm, vorzugsweise etwa von 300 bis 600 mm. Vorzugsweise beträgt deren Dicke etwa von 5 bis 40 mm, vorzugsweise etwa von 8 bis 30 mm, vorzugsweise etwa von 10 bis 25 mm und bevorzugter etwa von 15 bis 22 m.
  • Dabei soll mit "im wesentlichen rund" bzw. "im wesentlichen rechteckig" auch der Zwischenformen einer beispielsweise elliptischen Platte mit abgedeckt sein, grundsätzlich sollte die Grillplatte eben und nicht gewölbt sein. Die Grillplatte kann jedoch eine gewisse Wölbung aufweisen, um beispielsweise das Abfließen von Fett zu erleichtern. Die Grillplatte kann ferner eine Vertiefung aufweisen, in der sich z.B. Fett ansammeln kann, oder die ein Fließen von Fett und Öl nach außen über den Rand vermeidet. Grundsätzlich sollte die Platte im wesentlich flach bzw. eben sein und kann dabei in der Draufsicht beliebige Gestalt haben, wobei die längste Seitenlänge des Quadrats entsprechend der längsten Erstreckung der Grillplatte beliebiger Formen mit den oben angegebenen Maßangaben entspricht. Darüber hinaus ist auch die Dicke vorzugsweise wie vorangehend angegeben.
  • Grundsätzlich ist das Verhältnis von größter Erstreckung zur Dicke vorzugsweise zwischen 5 und 160, vorzugsweise zwischen 10 und 100, bevorzugter zwischen 14 und 40.
  • Vorzugsweise weist der Scherben im wesentlichen Lithiumkeramik (LiAISi), Cordierit bzw. Cordieritmaterial oder Siliziumkarbid auf.
  • Vorzugsweise ist der Scherben aus Cordierit und besonders bevorzugt aus porösem Cordierit. Cordierit ist deshalb besonders bevorzugt, weil es relativ kostengünstig ist und sich besonders einfach verarbeiten lässt. Poröses Cordierit hat gegenüber dichtgebranntem Cordierit den Vorteil der besseren Temperaturwechselbeständigkeit, was sich wesentlich aus der mit der Porosität in Relation stehenden Gefügeelastizität ergibt. Dieser Vorteil überwiegt den niedrigeren Wärmeausdehnungskoeffizienten von dichtgebranntem Cordierit.
  • Vorzugsweise hat das Cordieritmaterial folgende Zusammensetzung (in Massen%): SiO2 52,0, Al2O3 29,6, Fe2O3 1,16, TiO2 1,17, K2O 0,20, Na2O 0,03, CaO 0,20, MgO 10,1, MnO 0,01, P2O5 0,05, PbO 0,01, BaO 0,01 und Glühverlust 5,36. Diese Analyse steht für die zur Zeit am geeignetsten erscheinende Cordieritmasse vor dem Brennen mit einem Zuschlag von zwei verschiedenen Schamotten, wobei der Schamottezuschlag in der Analyse mit enthalten ist. Besonders auffällig bei dieser Analyse ist der hohe Anteil an MgO, der sehr viel vorhandenes Cordierit oder das Potential zur Bildung von viel Cordierit anzeigt. Darüber hinaus ist auffällig der relativ geringe Anteil an Fe2O3 sowie der geringe Anteil an Flussmitteln wie K2O und Na2O. Der Anteil der verschiedenen Bestandteile und insbesondere der Hauptbestandteile (SiO2, Al2O3, MgO ...) kann um die angegebenen Werte variieren (vgl. Anspruch 10). So kann der Anteil an SiO2 in Cordieritmaterial in einem gewissen Bereich beispielsweise ±5 Masse% um den Wert 52 Massen% variieren; entsprechend kann der Anteil an Al2O3 um ±10, vorzugsweise ±5 Massen% um den Wert von 30 Massen% variieren; und der Wert von MgO kann um etwa ± 3,5 Massen% um den beispielhaften Wert von ca. 10 Massen% variieren.
  • Vorzugsweise weist der Scherben der Grillplatte einen Schamottezuschlag auf. Vorzugsweise ist der Schamottezuschlag aus Cordieritmaterial. Besonders bevorzugt beträgt er zwischen 30 und 65 Massen% vorzugsweise 40 – 50 Massen% der Keramikmasse vor der Verarbeitung. Vorzugsweise hat der Schamottezuschlag eine gewisse Korngrößenverteilung mit Korngrößen im Bereich von etwa 0 bis 5 mm, vorzugsweise etwa 0 bis 3 mm. Es können unterschiedliche Arten, z.B. hinsichtlich Material, Form, Porosität etc., von Schamottezuschlag vorgesehen sein. Der Schamottezuschlag kann aus porösem Cordierit und/oder dichtgebranntem Cordierit sein. Besonders bevorzugt ist ein Schamottezuschlag mit einer plättchenartigen Struktur. Derartiger Schamottezuschlag hat sich als besonders günstig für die vorgesehene Anwendung herausgestellt. Vorzugsweise ist die Größe der Plättchen-Schamotteteilchen im Bereich von etwa 0 bis 5 mm, vorzugsweise etwa 0 bis 3 mm. Vorzugsweise ist derartige Plättchen-Schamotte poröses Cordierit und ein Bestandteil mit etwa 20 Massen% an der Keramikmasse. Und vorzugsweise ist ein zweiter Schamottebestandteil mit konventioneller Struktur und einer Teilchengröße von 0 bis 1 mm mit einem Anteil von ca. 25 Massen% an der Keramikmasse. Die Keramikmasse kann aus üblichem Tonmaterial bestehen, wie sie abgebaut wird. Der Cordieritzuschlag liefert dann die erforderlichen Bestandteile für eine ausreichende Cordieritbildung, bzw. einen ausreichenden Cordieritanteil. Eine derartige Ausgangsmasse ist ein sehr günstiger Rohstoff für die Herstellung einer Grillplatte.
  • Vorzugsweise ist mindestens eine Seite des Scherben mit einer Glasur versehen. Die Glasur verhindert das Eindringen von Schmutz bzw. Öl in das Volumen der Grillplatte und erleichtert deren Reinigung. Vorzugsweise hat die Glasur einen Wärmeausdehnungskoeffizienten, der in etwa dem des Scherben entspricht oder etwas geringer ist. Mit "in etwa dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des Scherben entspricht" ist ein Wärmeausdehnungskoeffizient der Glasur gemeint, der dazu führt, dass die Glasur weder im Verlauf der Herstellung noch im anschließenden Gebrauch durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten abplatzt bzw. rissig wird. Nachfolgend seien die Segerformeln (in Mol) für zwei beispielhafte Glasuren angegeben: Segerformel (in Mol)
    Figure 00070001
    Figure 00080001
  • Die Segerformeln sind lediglich als Anhaltspunkte für die Glasurzusammensetzungen zu sehen und können in dem üblichen Rahmen vom Fachmann variiert werden. Die Glasur A trifft deutlich besser den Wärmeausdehnungskoeffizienten des bevorzugt verwendeten Cordieritmaterials. Insbesondere scheint hier der Magnesium- und/oder der Lithiumanteil bei den Flussmitteln eine wesentliche Rolle zu spielen. Die Glasur und insbesondere Glasur A sollte vorzugsweise in einer Dicke von weniger als 1,9 mm, insbesondere weniger als 0,8 mm und insbesondere im Bereich von 0,2 bis 0,8 mm aufgebracht werden. Diese Glasur hat zudem den Vorteil, dass sie was die Viskositätseinstellung bzw. die Dichteeinstellung betrifft, nicht besonders empfindlich ist.
  • Ein Auftrag der Glasur auf beiden Seiten vereinfacht die Reinigung der Grillplatte von eventuell anhaftendem Ruß.
  • Die Erfindung betrifft ferner einen Grill aufweisend eine erfindungsgemäße Grillplatte und vorzugsweise aufweisend eine keramische Feuerschale, d.h. eine Keramikschale, vorzugsweise aus einem Material, das auch für die Grillplatte geeignet ist, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Grillplatte.
  • Die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend an Hand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen erfindungsgemäßen Grill mit einer erfindungsgemäßen Grillplatte.
  • Die 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Grill 2 aufweisend eine Feuerschale 4 aus Keramikmaterial sowie eine erfindungsgemäße Grillplatte 6. Die Grillplatte 6 ist bei der gezeigten Ausführungsform mittels einer Abstützvorrichtung 8 an den Rand der Feuerschale 4 abgestützt. Die Abstützvorrichtung kann beispielsweise aus Metall gebildet sein. Die Abstützvorrichtung könnte auch aus Keramikmaterial gebildet sein. Alternativ kann der obere Rand der Feuerschale beispielsweise drei im wesentlichen gleichmäßig verteilte Vorsprünge aufweisen, auf denen die Grillplatte 6 aufliegt.
  • Die Feuerschale 4 ist auf einem Dreibein 10 abgestützt.
  • Die Grillplatte 6 besteht aus einem Cordieritmaterial mit der in der Beschreibungseinleitung geschilderten Zusammensetzung. Die gezeigte Grillplatte 6 hat eine im wesentlichen kreisförmige Gestalt, wobei sie im wesentlichen eben und flach ist. Umlaufend um ihren Rand kann beispielsweise eine Rinne vorgesehen sein, die eventuell fließendes Öl oder Fett auffangen kann und verhindert, dass dieses an die Unterseite der Grillplatte 6 fließt. Die Grillplatte 6 weist ferner eine Glasur mit der in. der Beschreibungseinleitung beschriebenen Zusammensetzung auf. Insbesondere die Glasur A besitzt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten, der so gut zu dem Scherbenmaterial passt, dass es weder Abplatzungen noch Mikrorisse gibt. Eine derartige Oberfläche der Grillplatte 6 ist dicht, so dass Öl, Fett etc. nicht eindringen kann und eine Reinigung leicht möglich ist.
  • Die Grillplatte 6 wird aus dem plastisch Ausgangsmaterial hergestellt, beispielsweise durch Walzen, was eine sehr ebene und gleichmäßige Dicke der Grillplatte 6 ermöglicht. Runde Grillplatten 6 können dann auch beispielsweise auf der Drehscheibe nachgearbeitet werden und ihre endgültige Gestalt erhalten. Grillplatten mit anderer Form, beispielsweise Rechteck oder Quadrat, kön nen ausgeschnitten oder ausgestanzt werden. Grundsätzlich ist eine Herstellung im isostatischen Pressverfahren ebenso möglich.
  • Die geformte Grillplatte je nach Trocknungsbedingungen wird bei Raummilieu ca. eine Woche im Trockner entsprechend schneller getrocknet und anschließend einem Schrüh-Brand ausgesetzt. Dazu wird der Rohling in den kalten Ofen gegeben und der Ofen mit einer Erwärmungsrate von ca. 150° C/h auf ca. 950 C erwärmt und dort ca. 45 min getempert. Danach wird der Ofen abgeschaltet und mit der Abkühlrate des Ofens in ca. 15 bis 20 h abgekühlt. Anschließend wird auf den schrüh-gebrannten Scherben die Glasurmasse aufgebracht und erneut gebrannt und dabei die mit einer Rate von 200° C/h von Raumtemperatur steigend die Temperatur im Ofen erhöht und bei einer Brenntemperatur von etwa zwischen 850°C und 1400°C, vorzugsweise ca. 1200°C bis 1300°C für 45 min getempert. Abschließend erfolgt wieder ein Abkühlen mit der Abkühlrate des Ofens über einen Zeitraum von ca. 24 h. Die so erhaltene Grillplatte besitzt zum einen die erforderliche mechanische Festigkeit und zum anderen auch die nötige Temperaturwechselbeständigkeit.

Claims (20)

  1. Grillplatte (6) aufweisend einen Scherben in der Form einer flache Platte aus gebrannter Keramikmasse.
  2. Grillplatte (6) nach Anspruch 1, aufweisend einen niedrigen, im wesentlichen isotropen Wärmeausdehnungskoeffizienten.
  3. Grillplatte (6) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeausdehnungskoeffizient im Bereich von vorzugsweise unter 1 × 10–6K–1 bis 4 × 10–6K–1, bevorzugter von unter 1 × 10–6K–1 bis 3 × 10–6K–1 beträgt.
  4. Grillplatte (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, aufweisend eine hohe, im wesentlichen isotrope Wärmeleitfähigkeit.
  5. Grillplatte (6) nach Anspruch 4, ferner aufweisend eine Porosität und eine sich daraus ergebende Gefügeelastizität, die derart auf den Wärmeausdehnungskoeffizienten abgestimmt ist, dass die durch einen lokalen durch typische Grillfeuertemperaturen verursachten Wärmeeintrag verursachten Temperaturspannungen in der Grillplatte (6) geringer sind als die maximale Zugfestigkeit des Materials der Grillplatte (6).
  6. Grillplatte (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grillplatte (6) im wesentlichen kreisförmig ist und einen Durchmesser etwa von 200 bis 800mm, vorzugsweise etwa von 300 bis 600mm bei einer Dicke etwa von 5 bis 40mm, vorzugsweise etwa von 8 bis 30mm, vorzugsweise etwa von 10 bis 25mm und bevorzugter etwa von 15 bis 22mm hat.
  7. Grillplatte (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Grillplatte (6) im wesentlichen rechteckig ist und eine größte Seitenlänge etwa von 200 bis 800mm, vorzugsweise etwa von 300 bis 600mm bei einer Dicke etwa von 5 bis 40mm, vorzugsweise etwa von 8 bis 30mm, vorzugsweise etwa von 10 bis 25mm und bevorzugter etwa von 15 bis 22 mm hat.
  8. Grillplatte (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Scherben im wesentlichen Lithiumkeramik, Cordierit oder Siliziumkarbid aufweist.
  9. Grillplatte (6) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Scherben aus porösem Cordieritmaterial ist.
  10. Grillplatte (6) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Cordieritmaterial etwa von 40 bis 65 Massen% und vorzugsweise ca. 50 Massen% SiO2, etwa von 20 bis 50 Massen% und vorzugsweise ca. 30 Massen% Al2O3 , etwa von 6 bis 15 Massen% und vorzugsweise ca. 10 Massen% MgO und weitere Zuschlagstoffe aufweist.
  11. Grillplatte (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass deren Scherben einen Schamottezuschlag aufweist.
  12. Grillplatte (6) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schamottezuschlag zwischen 30 und 65 Massen% beträgt.
  13. Grillplatte (6) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schamottezuschlag eine Korngrößenvertreilung im Bereich etwa von 0 bis 5mm, vorzugsweise etwa 0 bis 3mm aufweist.
  14. Grillplatte (6) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei unterschiedliche Arten von Schamottezuschlag vorgesehen sind.
  15. Grillplatte (6) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schamottezuschlag Teilchen mit plättchenartiger Struktur aufweist.
  16. Grillplatte (6) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Korngrößenverteilung der Plättchen-Schamotte im Bereich etwa von 0 bis 5mm, vorzugsweise etwa 0 bis 3mm ist.
  17. Grillplatte (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Seite des Scherben mit einer Glasur versehen ist.
  18. Grillplatte (6) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasur einen Wärmeausdehnungskoeffizienten hat, der in etwa dem des Scherben entspricht.
  19. Grill (2) aufweisend eine Grillplatte (6) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18.
  20. Grill (2) nach Anspruch 19, ferner aufweisend eine keramische Feuerschale (4).
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102017122913A1 (de) 2016-10-05 2018-04-05 Mario Kleint Feuerschale, umfassend eine Grillscheibe mit einer zentralen Öffnung, und Konfigurator für einen Bausatz
DE202019000609U1 (de) * 2019-02-08 2020-02-12 Thomas Kaiser Feuerschale

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DE102017122913A1 (de) 2016-10-05 2018-04-05 Mario Kleint Feuerschale, umfassend eine Grillscheibe mit einer zentralen Öffnung, und Konfigurator für einen Bausatz
DE202017007618U1 (de) 2016-10-05 2023-08-23 Die Hafenmeister Eventgesellschaft Mbh Feuerschale, umfassend eine Grillscheibe mit einer zentralen Öffnung, und Konfigurator für einen Bausatz
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