DE203136C - - Google Patents

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DE203136C
DE203136C DENDAT203136D DE203136DA DE203136C DE 203136 C DE203136 C DE 203136C DE NDAT203136 D DENDAT203136 D DE NDAT203136D DE 203136D A DE203136D A DE 203136DA DE 203136 C DE203136 C DE 203136C
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Germany
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furnace
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gas
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DENDAT203136D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B7/00Blast furnaces
    • C21B7/18Bell-and-hopper arrangements
    • C21B7/20Bell-and-hopper arrangements with appliances for distributing the burden

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 203136 KIASSE 18«. GRUPPE
der Gichtgase verhindert.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. April 1907 ab.
Die Begichtungsvorrichtungen von Hochöfen müssen gewählt werden im Hinblick auf:
1. die Anforderung, während der Begichtung so wenig als möglich Gase zu verlieren; 2. die Notwendigkeit, dem Ofen genügende Mengen des zu verarbeitenden Gutes in der Zeiteinheit zuführen zu können;
3. das Erfordernis, eine Zertrümmerung von Koks oder anderen weniger festen Be-Schickungsanteilen möglichst vollkommen zu vermeiden;
4. eine den Anforderungen des Betriebes möglichst dauernd entsprechende Verteilung des zu verarbeitenden Gutes über den gesamten Ofenquerschnitt.
Bei den bis jetzt vorhandenen oder im Gebrauch befindlichen Gichtverschlüssen wird der Gasverlust während des Begichtens dadurch nach Möglichkeit vermieden, daß man einen doppelten Verschluß des Ofens vorsieht, indem man entweder zwei Parrysche Trichter oder zwei Langensche Glocken oder einen Trichter und eine Glocke übereinander anordnet, während zwischen den beiden genannten Abschlüssen zum Zwecke der Aufnahme des zu verhüttenden Gutes ein genügend großer Raum vorgesehen werden muß.
Bei dieser Anordnung treten schon bei
öfen mittlerer Leistungsfähigkeit Schwierigkeiten in die Erscheinung, wenn dem Ofen auch nur zeitweise einmal mehr Gichtgut zugeführt werden soll, als er normal verbraucht. Es wird dann den Bedienungsmannschaften schwer, die von ihnen geforderte Arbeit zu leisten, und die Folge ist, daß, wenn möglich, das öffnen und Schließen des zweiten Abschlusses vermieden wird,' so daß der Ofen in solchen Zeiten nur unter Anwendung eines Abschlusses arbeitet und daher die bekannten Gasverluste auftreten.
Das Bedürfnis, mit verhältnismäßiger Leichtigkeit dem Ofen größere Gichtgutmengen unter gleichzeitiger Ersparnis von Arbeitskräften zuzuführen, hat zur Anwendung von Schrägaufzügen geführt. Es ist aber bekannt, daß diese Begichtungsarten den oben angeführten Bedingungen zu 3 und 4 nur unvollkommen entsprechen und deshalb häufig zu einem wenig befriedigenden Gange der öfen Veranlassung geben.
Es kommt endlich noch in Betracht, daß alle vorgenannten Gichtverschlußeinrichtungen mehr oder minder verwickelt sind und sowohl die Zugänglichkeit des Ofeninnern arg erschweren, als auch zu Betriebsstörungen Veranlassung geben.
Die vorliegende Begichtungseinrichtung entspricht nun den oben genannten vier grundlegenden Bedingungen vollkommen, ist aber von den Übelständen der vorgenannten doppelten Gichtverschlüsse frek'
Diese Einrichtung knüpft ihrem Wesen nach an die Bauart älterer Hochöfen mit geschlossener Gicht an, bei denen lediglich in- das Innere des Ofens ein eisernes Rohr eingehängt wurde, in welchem die herabsinkende Beschickung infolge ihres an der
Wandung des Rohres einen selbsttätigen Abschluß gegen das Auftreten der Gichtgase nach außen bildete. Diese einfache Vorrichtung mußte außer Anwendung kommen, als die Abmessungen der ösen verändert wurden, infolgedessen der Winddruck erhöht wurde, als die Temperatur an der Gicht sich steigerte und als infolge des beschleunigten Schmelzganges auch häufiger Störungen auftraten,
ίο die ein ruckweises Heruntergehen des Gichtgutes im Ofen zur Folge hatten.
Die genannten Betriebsbedingungen waren die Veranlassung, daß die Konstrukteure sich der Anwendung von die Gichten abschließenden Trichtern oder Glocken zuwandten und dadurch infolge der eingangs geschilderten Verhältnisse im Laufe der Jahre zu sehr verwickelten Einrichtungen gelangten.
Die ursprünglich angewendeten alten einfachen Einhängerohre wurden in der Art, wie sie oben verwendet wurden, immer nur in sehr bescheidener Länge, etwa 3 bis höchstens 4 m, angewendet, weil bei der damals verhältnismäßig geringen Höhe der öfen und dem häufig auftretenden Oberfeuer die Anwendung eines Rohres größerer Länge lediglich zum Abschmelzen desselben geführt hätte. Die Verhältnisse sind heute andere geworden. Die öfen an sich sind wesentlich höher, die Anwendung überhitzten Windes läßt das Auftreten des Oberfeuers zu den Seltenheiten werden, und die Ausbildung der Begichtungseinrichtungen mit doppeltem Verschluß hat die Hochöfner daran gewöhnt, eine Erhöhung der Förderhöhe über die Oberkante des Ofens um 6-10 m für unvermeidlich zu halten.
Diese Veränderungen der Betriebsbedingungen lassen den Gedanken zur weiteren Ausbildung der ältesten, einfachsten Abschlußvorrichtung aussichtsreich erscheinen. Ein mittleres Rohr, das unter den heutigen Betriebsbedingungen als genügend sicherer Abschluß erscheinen soll, darf allerdings nicht mehr nur 4 m lang sein, sondern man muß sich entschließen, dasselbe 6-8 m oder auch länger auszuführen, wie auf der Zeichnung im senkrechten Schnitt dargestellt ist, und dasselbe muß einen Fassungsraum von solcher Größe erhalten, daß die in demselben aufgespeicherte Gichtgutmenge groß genug ist, um bei ruckweisem Niedergehen des Ofens als Vorrat zu dienen, der die Unregelmäßigkeiten des Ofenganges selbsttätig auszugleichen in der Lage ist. · Wollte man ein solches Rohr wie früher in den Ofen einhängen, so würde die nutzbare Ofenhöhe unzulässig verkleinert werden. Es ist also erforderlich, das Rohr im Gegensatz zu früheren Ausführungen oberhalb der Gichtöffnung des Ofens aufzuhängen.
Man gewinnt dadurch noch den besonderen Betriebsvorteil, die bei unregelmäßigem Ofengange sonst unvermeidlichen Schwankungen in der Durchsatzzeit wesentlich geringer zu machen. Die Gefahr des Abschmelzens dieses Rohres ist bei den gegenwärtigen Betriebsbedingungen an und für sich nicht sehr groß. Man kann das Rohr α aber gegen dieses Abschmelzen und gegen etwaige Formveränderungen während des Betriebes vollkommen schützen, wenn man es doppelwandig ausführt und mit Wasserkühlung versieht. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß man sich gegen Eintritt von Kühlwasser in das Innere des Ofens im Falle einer etwaigen Undichtigkeit dieses Rohres sehr leicht dadurch dadurch sichern kann, daß man den Auslauf des Kühlwassers sichtbar oberhalb der Bühne anordnet. Bringt man außerdem dieses Rohr α so mit dem Ofen in Verbindung, daß es auf der Gichtbühne b lose aufliegt, und daß es mit dem Sammelraum für die Gase durch einen Wasser- oder Sandverschluß d in Verbindung steht, so gewinnt man den weiteren Vorteil, daß dieses Rohr notfalls ohne Lösung irgendeines konstruktiven Teiles aus dem Ofen herausgehoben und durch ein vorrätiges Ersatzstück innerhalb etwa einer halben Stunde ausgewechselt werden kann. Die ohne Zeitverlust ausführbare Entfernung des Einhängerohres wird sich in besonders hohem Maße überall dort günstig erweisen, wo mit zinkischer Beschickung gearbeitet wird, wo also die zeitweilige Entfernung von Gichtschwamm erforderlich ist. Diese Anordnung gewährt endlich auch die Möglichkeit, die Gasleitungen sowohl von der Gichtbühne als auch vom Ofen unabhängig einzubauen, so daß den garnicht unerheblichen Längenänderungen der Rohre bei Betriebsunterbrechungen Rücksicht getragen werden kann, ohne schädliche Spannungen in die Konstruktionsteile übernehmen zu müssen.
Das Einhängerohr ist behufs bequemer Zuführung der zu verarbeitenden Stoffe zu demselben oben mit einem Trichter/ versehen. Der Ofen besitzt bei dieser Anordnung, wie oben bereits hervorgehoben wurde, in demjenigen Gichtgut, welches in dem Einhängerohr und dessen Trichter aufgestapelt ist, einen genügenden Vorrat, der ein ruckweises Niedergehen der Beschickung im beträchtlichen Maße gestattet, ohne daß der durch das Beschickungsgut selbst gebildete Abschluß gegen das Austreten der Gichtgase in die freie Luft aufgehoben wird. Sollte indessen auch dieser Vorrat im Falle besonders unregelmäßigen Ganges nicht genügen, so gestattet die Einrichtung die Begichtung in alter Weise durchzuführen, wenn eine ober- halb des Trichters schwebend aufgehängte Glocke g herniedergelassen und zeitweilig als Abschlußvorrichtung verwendet wird,
Diese Einrichtung eignet sich in besonders hohem Maße für die selbsttätige Begichtung von Hochöfen mittels Seilbahn, wie dies in der Zeichnung zur Darstellung gelangt ist. Es ist hierbei angenommen, daß eine Seilbahn den Trichter/ eines Einhängerohres a derart überläuft, daß abwechselnd immer ein Wagen auf der rechten und ein nächster Wagen auf der linken Seite des Trichters
ίο selbsttätig entleert wird. Es werden sich dann im Trichter des Einhängerohres zwei Schüttkegel bilden, die in erwünschtem Maße die Beschickung gleichmäßig über den Querschnitt des Einhängerohres verteilen.

Claims (5)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Begichtungsvorrichtung für Hochöfen, bei der die Beschickung selbst das Austreten der Gichtgase verhindert, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Entleerungsstelle der Gichtwagen o. dgl. und die Gichtöffnung ein oben und unten offenes Rohr (α) von so erheblichem Inhalte eingeschaltet ist, daß der in dem Rohre enthaltene Beschickungsvorrat selbsttätig als Ausgleich bei unregelmäßigem Gange des Ofens dient und bei einem Betriebe von mittlerer Regelmäßigkeit dauernd ein gasdichter Abschluß des Ofens durch die Beschickung selbst gewährleistet ist.
  2. 2. Ausführungsform der Begichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (a) mit einem oberen Trichter (f) versehen ist.
  3. 3. Ausführungsform der Begichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (α) doppelwandig ausgeführt und mit einer Wasserkühlung versehen ist.
  4. 4. Ausführungsform der Begichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Möllerrohr mit dem Gassammeiraum durch einen Wasser- oder Sandverschluß (d) verbunden ist.
  5. 5. Ausführungsform der Begichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Rohres (a) zum Zwecke der zeitweiligen Gichtung ohne Gasabschluß durch den Möller eine Hilfsabschlußglocke (g) vorgesehen ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    Berlin. OedruCkt in der reiChsdrückerei.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1035367B (de) * 1952-07-25 1958-07-31 Ko We Niederschachtofen Ges M Beschickungseinrichtung fuer Schachtoefen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1035367B (de) * 1952-07-25 1958-07-31 Ko We Niederschachtofen Ges M Beschickungseinrichtung fuer Schachtoefen

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