DE2031145C3 - - Google Patents

Description

Es ist allgemein bekannt, aus Pflanzen, insbesondere Blüten, Extrakte zu gewinnen, mit welchen Lebensmitteln der genannten Art ein bestimmtes Aroma gegeben wird.

Gegenstand der Erfindung sind die in den vorstehenden Patentansprüchen aufgezeigten Lebensmittel in Form von Getranken bzw. in Form von Süßwaren.

Beispielsweise wird der Biergeschmack weitgehend durch das Aroma von Hopfen und Malz bestimmt. Kolahaltige Getränke werden aus Kolanüssen bzw. den Samen des Kolastrauches gewonnen.

Auch ist es nicht mehr neu, aus pflanzlichen Produkten ätherische öle und Aromastoffe zu gewinnen, die bei der Herstellung von kosmetischen Artikeln, wie Badezusätzen, Seifen und Parfümerien verwendet werden.

Mit der vorliegenden Erfindung werden Getränke bzw. Süßwaren mit einem neuen Grundstoff vorgeschlagen.

Dieser Grundstoff besteht aus den, aus den Blüten von frischen Holunderdolden gewonnenen, flüssigen oder pulverförmigen Extrakten, Essenzen oder Aromastoffen.

Holundersträucher kommen in freier Natur in großer Zahl vor. Das Rohprodukt für den genannten Grundstoff ist darum mit geringem Kostenaufwand zu gewinnen. Während der Blütezeit in den Monaten Juni und Juli brauchen die Holunderdolden lediglich gesammelt zu werden. Aus den abgezupften Blüten der Holunderdolden können nach bekannten Verfahren die erfindungsgemäß zu verwendenden Extrakte, Essenzen oder Aromastoffe erzeugt werden.

Der erfindungsgemäß zu verwendende Grundstoff eignet sich hervorragend für die Herstellung von Lebensmitteln in Form von Getränken, wozu ein Gemisch des Grundstoffs mit nicht alkoholischen oder alkoholischen Getränken, vorzugsweise reinem Wasser, hergestellt wird.

Zur Geschmacksverbesserung kann diesem Gemisch ein Zusatz von Zitronensäure, Zitronensaft und/oder Zucker beigefügt werden.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung läßt sich ein Getränk in Form eines Gemische der Grundstoffe mit Schaumwein oder einem cocktailartigen Getränk herstellen.

Besonders vorteilhaft ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung auch die Herstellung von Lebensmitteln in Form von Süßwaren, die Zusätze von Grundstoffen gemäß der Erfindung enthalten.

Beispiele

A) Hersteilung der Grundstoffe
für die erfindungsgemäßen Lebensmittel:

1. Herstellung eines Aromastoffes.

160 kg frische Holunderblüten werden mit 4000 I Wasser in einem Rührwerk angesetzt, 3 Stunden unter Zusatz von 20 kg Zitronensäure gerührt. Anschließend wird die Flüssigkeit in einer an sich bekannten Aroma-Rückgewinnungsanlage bei einer Temperatur von 80 bis 90° C destilliert. Durch die Erwärmung der Flüssigkeit werden die Aromastoffe und ätherischen öle frei. Das Aroma wird anschließend mittels eines Kühlaggregates auf 5 bis 10° C gekühlt. Bei dieser Arbeitsweise entstehen 24 kg Aromastoffe, die zur Herstellung eines Getränks im Verhältnis 1:150 verdünnt werden können.

2. Herstellung eines flüssigen Extrakts.

4000 1 der nach dem Herstellungsverfahren gemäß Beispiel 1) gewonnenen Flüssigkeit werden mit 480 kg Zucker oder Zuckersirup in einer Konzentrieranlage weiter verarbeitet.

Durch Vakuumverdampfung bei einer Temperatur von 60 bis 70° C und einem Unterdruck von 8 bis 9 mm WS (Millimeter Wassersäule) werden innerhalb einer Verdampfungszeit von einer Stunde etwa 9O°/o der Flüssigkeit ausgeschieden. Hierbei entstehen etwa 650 kg eines trüben, flüssigen Extrakts von 71°Brix.

3. Herstellung eines pulverförmigen Extrakts.

Die nach 2) gewonnene Extraktmenge wird in einer Vakuumanlage bei folgenden Arbeitsbedingungen getrocknet:

Heizplattentemperatur 60 bis 100° C

maximal zulässige Materialtemperatur etwa 50° C Unterdruck: 0 bis 10 mm WS

Trocknungszeit etwa 4 Stunden

Durch den Trocknungsvorgang werden etwa 15% der noch verbliebenen Flüssigkeit ausgeschieden, so daß etwa 550 kg Extrakt verbleiben, der fein oder grob ausgemahlen wird.

4. Herstellung einer Essenz.

Zur Herstellung einer Essenz werden 600 g Gelatine der nach 1) verbliebenen Flüssigkeit (d. h. der nach der Destillation zurückbleibenden Flüssigkeit) zugesetzt. Hierdurch setzt sich ein aus zurückgebliebenen BlütenpoHen bestehender Trüb ab, der abfiltriert wird. Das Filtrat wird bei den für das Beispiel 2) erläuterten Arbeitsbedingungen konzentriert. Als Essenz verbleibt eine Menge von 640 kg.

B) Herstellung von erfindungsgemäßen
Getränken und Süßwaren:

5. Herstellung eines Getränks gemäß der Erfindung.

Ein Getränk kann durch Vermischen eines bekannten alkoholischen (z. B. Wein, Sekt, Whisky,

Gin, Rum, likör) oder nicht alkoholischen Getränkes (z. B. Fruchtsaft) mit der Essenz, dem flüssigen oder pulverförmigen Extrakt oder dem Aroma hergestellt werden. Die Mischungsverhältnisse betragen dabei vorzugsweise (wo nicht anders angegeben, bezogen auf das Volumen):

Flüssigkeit zu Essenz = 7:1

Flüssigkeit zu Exrakt = 7:1

Flüssigkeit zu pulvert = 20:1

Extrakt (bezogen auf das Gewicht)

Flüssigkeit zu Aroma -150:1

6. Herstellung von Süßwaren gemäß der Erfindung.

Zur Herstellung einer angenehm schmeckenden, cremeartigen Süßspeise können 250 g Yoghurt, 20 g Extrakt und 2 g Aroma gemäß den obigen Herstellungsvorschriften verwendet werden.

Zur Herstellung von Speiseeis werden 125 g geschmackloses Eispulver, 120 g Extrakt, 5 g Aroma, Va 1 Rahm und 125 g Zucker verwendet
ίο Für die Herstellung von Pudding können ¹Al Wasser, 20 g Stärke, 45 g Extrakt und 2 g Aroma verwendet werden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Lebensmittel in Form eines Getränks, gekennzeichnet durch ein Gemisch der aus den Blüten von frischen Holunderdolden gewonnenen flüssigen oder pulverförmigen Extrakte, Essenzen oder Aromastoffe mit nicht alkoholischen oder alkoholischen Getränken.

2. Lebensmittel in Form eines Getränks nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Zitronensäure, Zitronensaft und/oder Zukker.

3. Lebensmittel in Form eines Getränks nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Gemisch der Grundstoffe gemäß Anspruch 1 mit Schaumwein oder einem cocktaflartigen Getränk.

4. Lebensmittel in Form von Süßwaren, gekennzeichnet durch Zusätze von Grundstoffen gemäß Anspruch 1.