DE20311004U1 - Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt - Google Patents
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Abstract
Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt (12) , mit einer drehbar gelagerten Gurtspule (10), einem mit der Gurtspule (10) koaxial gekoppelten Antriebsrad (20), einem Elektromotor (26), der das Antriebsrad (20) mit variabler Antriebskraft antreiben kann, und mit einer elektronischen Steuereinheit (30), die den Elektromotor (26) ansteuern kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtspule (10) begrenzt drehbar gegenüber dem Antriebsrad (20) ist und daß ein Sensor (32) vorgesehen ist, der bei einer Drehung der Gurtspule (10) relativ zu dem Antriebsrad (20) ein Signal erzeugt, das repräsentativ für die im Sicherheitsgurt (12) wirkende Gurtbandkraft ist und der elektronischen Steuereinheit (30) zugeführt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt, mit einer drehbar gelagerten Gurtspule, einem mit der Gurtspule koaxial gekoppelten Antriebsrad, einem Elektromotor, der das Antriebsrad mit variabler Antriebskraft antreiben kann, und mit einer elektronischen Steuereinheit, die den Elektromotor ansteuern kann.
- Der Elektromotor wird anstatt oder auch zusätzlich zu der Aufwickelfeder verwendet, um die Gurtspule so mit einem Drehmoment zu beaufschlagen, daß das Gurtband im abgelegten Zustand auf die Gurtspule aufgewickelt wird und im angelegten Zustand den Fahrzeuginsassen nicht behindert. Dabei ist die Möglichkeit bekannt, das auf die Gurtspule von dem Elektromotor ausgeübte Drehmoment in Abhängigkeit verschiedener Sensor-Signale, die repräsentativ für den jeweiligen Fahrzeuginsassen und die Fahrzeugsituation sind, zu verändern. Zusätzlich dazu kann durch den Elektromotor auch die Notfallstraffung des Gurtbands herbeigeführt werden. Auch sind am Gurtband angebrachte Sensoren bekannt, durch die direkt die im Gurtband wirkende Zugkraft ermittelt werden kann.
- Durch die vorliegende Erfindung wird ein Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt bereitgestellt, bei dem ein die Gurtbandkraft darstellendes Signal auf einfachste Weise erzeugt werden kann.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Gurtspule begrenzt drehbar gegenüber dem Antriebsrad und es ist ein Sensor vorgesehen, der bei einer Drehung der Gurtspule relativ zu dem Antriebsrad ein Signal erzeugt, das repräsentativ für die im Sicherheitsgurt wirkende Gurtbandkraft ist und der elektronischen Steuereinheit zugeführt wird. So ist es möglich, die im Sicherheitsgurt wirkende Zugkraft auf einfachste Weise zu ermitteln. Eine Änderung der Gurtbandkraft resultiert in einer Änderung des Drehwinkels zwischen der Gurtspule und dem Antriebsrad. Das von dem Sensor erzeugte Signal wird an die elektronische Steuereinheit weitergeleitet, die den Elektromotor entsprechend dem Signal ansteuert. So wird beispielsweise eine Notfallsituation schnell und unmittelbar über die Zunahme des Drehwinkels zwischen der Gurtspule und dem Antriebsrad erkannt, und die Steuereinheit steuert den Elektromotor dann so an, daß die Gurtspule in Gurtband-Aufwickelrichtung angetrieben wird. Auch ein Ablegen des Sicherheitsgurts kann auf einfachste Weise durch die plötzlich abfallende Gurtbandkraft, die sich in einer Abnahme des Drehwinkels zwischen der Gurtspule und dem Antriebsrad bemerkbar macht, erkannt werden und in ein Aufrollen des Gurtbands durch den Elektromotor umgesetzt werden.
- Bevorzugterweise ist die elektronische Steuereinheit durch variable Ansteuerung des Elektromotors zur Regelung der Gurtbandkraft vorgesehen. Damit ist es beispielsweise im Komfortbetrieb des Gurtaufrollers möglich, über die relative Drehung von Gurtspule und Antriebsrad und über den Sensor die jeweils wirkende Gurtbandkraft zu ermitteln und auf einen vorgegebenen Sollwert zu regeln, bei dem das Gurtband in angenehmer Weise am Fahrzeuginsassen anliegt. Dazu weist die elektronische Steuereinheit bevorzugterweise eine Eingangsschnittstelle für Sensor-Signale auf, die repräsentativ für die Gurtbandkraft und für den jeweiligen Betriebszustand des Gurtaufrollers sind, und der Sollwert für die Gurtbandkraft, auf den die Gurtbandkraft geregelt werden soll, ist für unterschiedliche Betriebszustände des Gurtaufrollers verschieden groß. Die Sensorsignale geben bevorzugterweise einen der folgenden Betriebszustände des Gurtaufrollers an:
-
- – Komfortbetrieb des Gurtaufrollers,
- – Verhindern eines Einschlafens des Fahrzeuginsassen,
- –Kindersitzarretierung,
- – Sperren des Gurtaufrollers,
- – Gurtkraftbegrenzung durch den Gurtaufroller,
- – Gurtbandstraffung durch den Gurtaufroller, und
- – Langsames Steigern der Gurtkraft bei hohen Fahrgeschwindigkeiten.
- Auf diese Weise ist es möglich, die Gurtbandkraft an den jeweiligen Betriebszustand und die damit verbundenen Anforderungen anzupassen. Wird durch einen geeigneten Sensor beispielsweise erfaßt, daß der Fahrzeuginsasse am Einschlafen ist, dann kann die elektronische Steuereinheit den Elektromotor so ansteuern, daß das Gurtband für einen kurzen Moment und mit hoher Geschwindigkeit auf die Gurtspule aufgewickelt wird, wodurch der Fahrzeuginsasse am Einschlafen gehindert wird. Wird nach der Befestigung eines Kindersitzes mit Hilfe des Gurtbandes eine entsprechende Taste betätigt, die beispielsweise an der Instrumententafel angeordnet ist, und das dadurch entstehende Signal an die Eingangs-Schnittstelle weitergeleitet, steuert die elektronische Steuereinheit den Elektromotor so an, daß das Gurtband auf die Gurtspule aufgewickelt wird, bis der Kindersitz sicher befestigt ist.
- Bevorzugterweise sind das Antriebsrad und die Gurtspule mittels einer in Umfangsrichtung wirkenden Rückstellfeder miteinander gekoppelt. Die Rückstellfeder stellt eine einfache und kostengünstige Möglichkeit dar, die auf das Antriebsrad wirkende Antriebskraft auf die Gurtspule zu übertragen.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wirkt ein an der Gurtspule angeordnetes Geberelement mit dem Sensor zusammen, der an dem Antriebsrad angeordnet ist. Das von dem Geberelement ausgehende Signal variiert mit einer Veränderung des Drehwinkels der Gurtspule bezüglich des Antriebsrads. Diese Veränderung kann von dem Sensor erfaßt werden und in ein Signal umgewandelt werden, das repräsentativ für die im Sicherheitsgurt wirkende Zugkraft ist.
- Bevorzugterweise ist eine mit der Gurtspule fest verbundene Scheibe vorgesehen, die einen Hebel aufweist, und das Antriebsrad weist eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Ausnehmung auf, in die der Hebel eingreift, wobei die Ausnehmung des Antriebsrads zwei begrenzende Anschläge für die Drehung der Gurtspule relativ zum Antriebsrad bildet. Durch die begrenzende Funktion der Anschläge kann beispielsweise vermieden werden, daß bei schlagartig ansteigenden Gurtbandkräften der Gurtaufroller aufgrund einer zu großen Relativdrehung zwischen Gurtspule und Antriebsrad beschädigt wird.
- Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß das Geberelement ein Permanentmagnet und der Sensor ein Magnetfeldsensor ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Magnetfeldsensor ein Hall-Sensor. Ein sich ändernder Drehwinkel zwischen Gurtspule und Antriebsrad hat ein sich änderndes Magnetfeld zur Folge. Da die in der Hall-Sonde auftretende Hal1-Spannung ein Maß für die magnetische Feldstärke ist, können Änderungen der Magnetfeldstärke so über die Änderung der Hall-Spannung ermittelt werden. Alternativ dazu ist vorgesehen , daß der Sensor ein GMR (Giant-Magneto-Resistive)-Sensor ist. Der Widerstand dieses Sensors wird nur durch die Richtung, nicht durch die Intensität, des einwirkenden Magnetfeldes beeinflußt. Dies hat den Vorteil, daß Magnetfeldschwankungen, die auf Störeffekten beruhen, nicht erfaßt werden.
- Bevorzugterweise ist zwischen dem Elektromotor und dem Antriebsrad eine selbsthemmende Antriebsverbindung vorgesehen. Dadurch kann eine Sperrung des Gurtaufrollers ohne ein zusätzliches sperrendes Element, wie zum Beispiel eine Sperrklinke, durch Abschalten des Elektromotors erfolgen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Antriebsrad ein Schneckenrad ist, das mit einer Antriebsschnecke in Eingriff steht. Alternativ dazu ist vorgesehen, daß die Antriebsverbindung durch ein Planetengetriebe bereitgestellt wird.
- Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf zwei Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
-
1 schematisch in einer geschnittenen Seitenansicht einen erfindungsgemäßen Gurtaufroller gemäß einer ersten Ausführungsform, bei der an der Gurtspule eine Scheibe mit einem Hebel befestigt ist, der in eine Ausnehmung des Antriebsrads eingreift; -
2 schematisch das Zusammenwirken zwischen dem Geberelement und dem Sensor bei dem Gurtaufroller von1 ; -
3a bis3c schematisch eine zweite Anordnungsmöglichkeit von Geberelement und Sensor, wobei in3a das Geberelement und der Sensor schematisch in einer Seitenansicht zu sehen sind und in den3b und3c das Geberelement und der Sensor schematisch von vorne zu sehen sind. - Der in der
1 gezeigte Gurtaufroller weist eine Gurtspule10 auf, auf der ein Fahrzeug-Sicherheitsgurt12 aufgerollt ist. Eine zu der Gurtspule10 koaxiale Scheibe14 ist fest mit der Gurtspule10 verbunden. Die Scheibe14 weist einen Hebel16 auf, auf dem ein Geberelement18 angeordnet ist. Ferner ist ein Antriebsrad20 vorgesehen, das mit der Gurtspule10 über eine in Umfangsrichtung wirkende Rückstellfeder22 begrenzt drehbar gekoppelt ist. Das Antriebsrad20 weist eine Ausnehmung24 auf, in die der Hebel16 der Gurtspule10 eingreift. Ein Elektromotor26 , der das Antriebsrad20 und damit die Gurtspule10 antreiben kann, ist über eine Antriebsverbindung28 mit dem Antriebsrad20 verbunden und ist von einer elektronischen Steuereinheit30 variabel ansteuerbar. Bei der in der1 gezeigten Ausführungsform ist die Antriebsverbindung durch eine Antriebsschnecke28 gebildet, die in Eingriff mit dem Antriebsrad ist, das als Schneckenrad20 ausgebildet ist. Die Antriebsverbindung28 kann aber auch beispielsweise ein Planetengetriebe sein. Das Geberelement18 wirkt mit einem Sensor32 zusammen, der am Antriebsrad20 angeordnet ist (siehe auch2 ). In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das am Hebel16 angeordnete Geberelement18 ein Permanentmagnet und der am Antriebsrad angeordnete Sensor32 eine Hall-Sonde. In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform ist das am Hebel16 angeordnete Geberelement18 ein Permanentmagnet und der am Antriebsrad angeordnete Sensor32 ein GMR (Giant-Magneto-Resistive) -Sensor. - Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Gurtaufrollers wird nun anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben: Bei dem in der
1 gezeigten Zustand des Gurtaufrollers ist der Elektromotor26 stromlos geschaltet, so daß das Antriebsrad20 gegenüber einer Drehung blockiert ist, und im Sicherheitsgurt12 wirkt im wesentlichen keine Zugkraft. Wird nun eine Zugkraft auf den Sicherheitsgurt12 ausgeübt, zum Beispiel beim Anlegen des Sicherheitsgurts12 durch den Fahrzeuginsassen, bewegt sich die Gurtspule10 mit der Scheibe14 entgegen der Kraft der Rückstellfeder22 bezüglich1 nach links. Dadurch bewegt sich auch der auf dem Hebel16 angeordnete Permanentmagnet18 . Da der Magnetfeldsensor32 auf dem Antriebsrad20 angeordnet ist, das sich nicht bewegt, ändert sich dadurch die Magnetfeldstärke im Bereich des Magnetfeldsensors32 . Ist der Magnetfeldsensor32 eine Hall-Sonde, wird diese Änderung durch die Änderung der Hall-Spannung erfaßt. Ist der Magnetfeldsensor32 ein GMR-Sensor, wird die Relativdrehung von Gurtspule10 und Antriebsrad20 durch die Richtungsänderung des wirkenden Magnetfels erkannt. In2 ist schematisch eine Verschwenkung des Hebels16 um den Winkel α relativ zu der auf dem Antriebsrad20 angeordneten Hall-Sonde32 zu sehen. Das von der Hall-Sonde32 erzeugte Signal kann durch hier nicht gezeigte Mittel zu einem der Gurtbandkraft entsprechenden Wert weiterverarbeitet werden und wird dann an eine Eingangsschnittstelle der elektronischen Steuereinheit weitergegeben, die den Wert mit einem Sollwert für die Gurtbandkraft vergleicht. Die Eingangsschnittstelle ist auch für Sensor-Signale vorgesehen, die repräsentativ für den jeweiligen Betriebszustand des Gurtaufrollers sind. Der Sollwert für die Gurtbandkraft, auf den die Gurtbandkraft geregelt werden soll, variiert mit dem jeweiligen Betriebszustand des Gurtaufrollers. Weicht nun der ermittelte Wert von dem Sollwert für die Gurtbandkraft für den vorliegenden Betriebzustand ab, so wird der Elektromotor26 so angesteuert, daß die Gurtbandkraft auf den entsprechenden Sollwert geregelt wird. Im oben beschriebenen Fall treibt der Elektromotor26 über die Antriebsschnecke28 das Antriebsrad20 bezüglich1 entgegen dem Uhrzeigersinn an, so daß ein Abziehen des Sicherheitsgurts12 von der Gurtspule10 möglich ist und die Gurtbandkräfte kleiner werden. Hat der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt12 angelegt, führt dies zu einem Abfallen der Gurtbandkraft und zu einer Drehung der Gurtspule10 relativ zu dem Antriebsrad20 im Uhrzeigersinn (bezüglich1 ). Die Relativdrehung der Gurtspule10 bezüglich des Antriebsrads20 wird durch den Magnetfeldsensor32 aufgrund der sich ändernden Magnetfeldstärke bzw. Richtung des Magnetfeldes bei einer Relativdrehung von Gurtspule10 und Antriebsrad20 erfaßt. Die elektronische Steuereinheit30 steuert den Elektromotor26 dann so an, daß das Antriebsrad20 mit verminderter Antriebskraft bezüglich1 im Uhrzeigersinn angetrieben wird. - Die Ausnehmung
24 des Antriebsrads20 , in die der Hebel16 der Scheibe14 eingreift, bildet jeweils für jede Drehrichtung der Gurtspule10 bezüglich des Antriebsrads20 einen Anschlag34 bzw.36 . Bei schlagartig ansteigender bzw. abfallender Gurtbandkraft kann so vermieden werden, daß der Gurtaufroller aufgrund einer zu großen Relativdrehung von Gurtspule und Antriebsrad beschädigt wird. - Die Sensor-Signale geben bevorzugterweise einen der folgenden Betriebszustände des Gurtaufrollers an:
-
- – Komfortbetrieb des Gurtaufrollers,
- – Verhindern eines Einschlafens des Fahrzeuginsassen,
- – Kindersitzarretierung,
- – Sperren des Gurtaufrollers,
- – Gurtkraftbegrenzung durch den Gurtaufroller,
- – Gurtbandstraffung durch den Gurtaufroller, und
- – Langsames Steigern der Gurtkraft bei hohen Fahrgeschwindigkeiten.
- Auch im Komfortbetrieb, in dem der Sicherheitsgurt vom Fahrzeuginsassen angelegt wurde, kann die im Gurtband wirkende Kraft beim vorliegenden Gurtaufroller so geregelt werden, daß der Sicherheitsgurt in angenehmer Weise am Körper des Fahrzeuginsassen anliegt. Ein Ansteigen bzw. Abfallen der Gurtbandkraft, beispielsweise aufgrund einer Vor- bzw. Rückverlagerung des Fahrzeuginsassen im Fahrzeugsitz, führt zu einem Drehen der Gurtspule
10 bezüglich des Antriebsrads20 im Uhrzeiger- bzw. im Gegenuhrzeigersinn und wird durch die Hall-Sonde32 in ein der Drehung entsprechendes Signal umgewandelt. Weicht der für die Gurtbandkraft ermittelte Wert vom Sollwert ab, der für die Gurtbandkraft im Komfortzustand des Gurtaufrollers vorgesehen ist, wird der Elektromotor26 entsprechend angesteuert. - Wird ein bevorstehender Zusammenstoß durch geeignete Sensoren erkannt, kann schon in der sogenannten „Precrash-Phase" der Elektromotor
26 so angesteuert werden, daß die Gurtbandlose beseitigt wird und der Sicherheitsgurt12 straff am Fahrzeuginsassen anliegt. Nach Erreichen der erforderlichen Straffkraft wird der Elektromotor26 abgeschaltet und der Gurtaufroller10 ist durch die selbsthemmende Antriebsverbindung zwischen dem Elektromotor26 und dem Antriebsrad20 gesperrt. Nach dem Unfallgeschehen kann der Elektromotor26 dann so angesteuert werden, daß Gurtband von der Gurtspule10 abgewickelt wird, so daß die Sperrung aufgehoben ist. - Auch eine definierte Gurtkraftbegrenzung kann durch das Ermitteln der jeweils wirkenden Gurtbandkraft und dem Vergleich des ermittelten Werts mit einem Sollwert durch den Elektromotor
26 geregelt werden. Da durch den Gurtkraftsensor die jeweils im Gurtband wirkende Kraft erfaßt und auf einen Sollwert geregelt wird, ist die in das Gurtband durch den Elektromotor eingeleitete Kraft jeweils an die speziellen Gegebenheiten, wie Unfallschwere sowie Gewicht und Größe des Fahrzeuginsassen, angepaßt. - Wird durch einen geeigneten Sensor erfaßt, daß der Fahrzeuginsasse am Einschlafen ist, dann kann die elektronische Steuereinheit
30 den Elektromotor26 so ansteuern, daß das Gurtband für einen kurzen Moment und mit hoher Geschwindigkeit auf die Gurtspule10 aufgewickelt wird, wodurch der Fahrzeuginsasse am Einschlafen gehindert wird. - Wird nach der Befestigung eines Kindersitzes mit Hilfe des Gurtbandes eine entsprechende Taste betätigt, die beispielsweise an der Instrumententafel angeordnet ist, und das dadurch entstehende Signal an die Eingangs-Schnittstelle der elektronischen Steuereinheit
30 weitergeleitet, steuert die elektronische Steuereinheit30 den Elektromotor26 so an, daß das Gurtband auf die Gurtspule10 aufgewickelt wird, bis der Kindersitz sicher arretiert ist. - Bei sehr hohen Fahrgeschwindigkeiten steuert die elektronische Steuereinheit
30 den Elektromotor26 so an, daß die Gurtspule10 in Gurtband-Aufwickelrichtung angetrieben wird und die im Gurtband wirkende Kraft ansteigt. - Der in der
3 abgebildete Gurtaufroller entspricht im wesentlichen der Ausführungsform nach1 . Anstatt das Geberelement18 an einem Hebel der Scheibe zu befestigen, ist das Geberelement18 im wesentlichen im Zentrum der Scheibe14 angeordnet, so daß bei einer Verdrehung der Scheibe14 das Geberelement18 um eine zur Scheibe14 senkrechte Achse verdreht wird. Ist das Geberelement18 ein Permanentmagnet, führt die Verdrehung zu einer Veränderung der Magnetfeldstärke bzw. der Richtung des Magnetfeldes im Bereich des Sensors32 , der in Gegenüberlage zu dem Permanentmagneten18 auf dem Antriebsrad20 angeordnet ist. Zur Detektion von großen Drehwinkeln ist der Sensor32 bevorzugterweise ein GMR-Sensor. - Alternativ zu der Erfassung des relativen Drehwinkels von Gurtspule und Antriebsrad mittels Geberelement und Sensor ist erfindungsgemäß ein Potentiometer vorgesehen, das den von der Rückstellfeder
22 zurückgelegten Weg bei einer Drehung der Gurtspule10 relativ zu dem Antriebsrad20 erfaßt.
Claims (16)
- Gurtaufroller für einen Fahrzeug-Sicherheitsgurt (
12 ) , mit einer drehbar gelagerten Gurtspule (10 ), einem mit der Gurtspule (10 ) koaxial gekoppelten Antriebsrad (20 ), einem Elektromotor (26 ), der das Antriebsrad (20 ) mit variabler Antriebskraft antreiben kann, und mit einer elektronischen Steuereinheit (30 ), die den Elektromotor (26 ) ansteuern kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtspule (10 ) begrenzt drehbar gegenüber dem Antriebsrad (20 ) ist und daß ein Sensor (32 ) vorgesehen ist, der bei einer Drehung der Gurtspule (10 ) relativ zu dem Antriebsrad (20 ) ein Signal erzeugt, das repräsentativ für die im Sicherheitsgurt (12 ) wirkende Gurtbandkraft ist und der elektronischen Steuereinheit (30 ) zugeführt wird. - Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinheit (
30 ) durch variable Ansteuerung des Elektromotors (26 ) zur Regelung der Gurtbandkraft vorgesehen ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinheit (
30 ) eine Eingangs-Schnittstelle für Sensor-Signale aufweist, die repräsentativ für die Gurtbandkraft und für den jeweiligen Betriebzustand des Gurtaufrollers sind, und daß der Sollwert für die Gurtbandkraft, auf den die Gurtbandkraft geregelt werden soll, für unterschiedliche Betriebszustände des Gurtaufrollers verschieden groß ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensor-Signale einen der folgen Betriebszustände des Gurtaufrollers angeben: – Komfortbetrieb des Gurtaufrollers, – Verhindern eines Einschlafens des Fahrzeuginsassen, – Arretierung eines Kindersitzes, – Langsames Steigern der Gurtkraft bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, – Sperren des Gurtaufrollers, – Gurtkraftbegrenzung durch den Gurtaufroller, und – Gurtbandstraffung durch den Gurtaufroller.
- Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsrad (
20 ) und die Gurtspule (10 ) mittels einer in Umfangsrichtung wirkenden Rückstellfeder (22 ) so miteinander gekoppelt sind, daß die auf das Antriebsrad (20 ) wirkende Antriebskraft auf die Gurtspule (10 ) übertragen werden kann. - Gurtaufroller nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Potentiometer vorgesehen ist, das den von der Rückstellfeder (
22 ) zurückgelegten Weg bei einer Drehung der Gurtspule (10 ) relativ zu dem Antriebsrad (20 ) erfassen kann. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein an der Gurtspule (
10 ) angeordnetes Geberelement (18 ) mit dem Sensor (32 ) zusammenwirkt, der an dem Antriebsrad (20 ) angeordnet ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit der Gurtspule (
10 ) fest verbundene koaxiale Scheibe (14 ) vorgesehen ist, die einen Hebel (16 ) aufweist, und daß das Antriebsrad (20 ) eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Ausnehmung (24 ) aufweist, in die der Hebel (16 ) eingreift, wobei die Ausnehmung (24 ) des Antriebsrads (20 ) zwei begrenzende Anschläge (34 ,36 ) für die Drehung der Gurtspule (10 ) relativ zum Antriebsrad (20 ) bildet. - Gurtaufroller nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Geberelement (
18 ) am Hebel (16 ) angeordnet ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Geberelement (
18 ) im wesentlichen im Zentrum der Scheibe (14 ) angeordnet ist. - Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Geberelement ein Permanentmagnet (
18 ) und der Sensor ein Magnetfeldsensor (32 ) ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (
32 ) ein Hall-Sensor ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (
32 ) ein GMR-Sensor ist. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine selbsthemmende Antriebsverbindung (
28 ) zwischen dem Elektromotor (26 ) und dem Antriebsrad (20 ) . - Gurtaufroller nach Anspruch 14, dadurch kennzeichnet, daß das Antriebsrad ein Schneckenrad (
20 ) ist, das mit einer Antriebsschnecke (28 ) in Eingriff steht. - Gurtaufroller nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsverbindung durch ein Planetengetriebe bereitgestellt wird.
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