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Die Erfindung betrifft einen Pflasterstein nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Pflasterstein ist
aus dem Produkte- und Preiskatalog der Firma CreaBeton auf den Seiten
321 und 325 dargestellt. Im verlegten Verband wirken in Draufsicht
trapezförmige
Abstandsnocken jeweils mit in Draufsicht halbkreisförmigen Schubnocken
zusammen. Bei Schubbelastungen und Drehbelastungen, welche beispielsweise
durch ein auf dem verlegten Verband bremsendes, lenkendes oder Kurven
fahrendes Fahrzeug entstehen, erfolgt eine Kraftübertragung von dem Abstandsnocken
auf den Schubnocken oder umgekehrt. Hierbei berühren sich die beiden Nocken
nur entlang einer senkrecht zur Pflasterfläche stehenden Linie. Dies führt zu einer hohen
Belastung kleiner Kontaktbereiche an den Nocken, welche zu unzulässigen Spannungen
im Bauteil bzw. am Übergang
vom Abstandsnocken zum Stein führen
kann. Dies wiederum hat gegebenenfalls ein Ausbrechen oder Abplatzen
der Nocken bzw. ein ungewünschten
Verdrehen der Pflastersteine gegeneinander zur Folge.
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Weiterhin ist aus der
DE 197 26 920 C2 ein Pflasterstein
bekannt, bei welchem lange und kurze Nocken verzahnungsartig zusammen
wirken. Nachteilig an diesem Pflasterstein sind die flachen Winkel mit
welchen die Kontaktflächen
zueinander ausgerichtet sind, da flache Winkel das Aneinandervorbeigleiten
der Nocken bei hohen Belastungen begünstigen. Weiterhin stellt dieser
Pflasterstein hohe Anforderungen an die Einhaltung geringer Fertigungstoleranzen,
da hier die Nocken mit in Draufsicht dreieckförmigen Spitzen bzw. mit in
Draufsicht V-förmigen Kerben
ausgebildet sind. Dies bedeutet, dass insbesondere bei der Anordnung
von zwei Nocken auf einer Steinseite ein genauer Nockenabstand eingehalten
werden muss, um die Pflastersteine unter Beibehaltung der vorgesehenen
Fugenbreite verlegen zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu
Grunde, einen Pflasterstein zu entwickeln, welcher Nocken aufweist,
die optimal für
die Übertragung
von Schubkräften
von einem Pflasterstein auf einen benachbarten Pflasterstein geeignet
sind.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Merkmale
sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Die Erfindung sieht vor, den Schubnocken mit
einer ebenen Kontaktfläche
auszubilden, welche senkrecht zur Oberfläche des Pflastersteins verläuft und
parallel zu einer der Seitenflächen
eines mit dieser zusammenwirkenden Abstandsnockens eines benachbarten
Pflastersteins ausgerichtet ist, wobei der Abstandsnocken vollflächig an
der Seitenfläche des
Schubnockens anliegt. Hierdurch ist eine Übertragung von Schubkräften zwischen
benachbarten Pflastersteinen möglich,
bei der die Nocken, welche die Kräfte übertragen, großflächig aneinander
anliegen und in einem großen
Winkel zur Richtung der Schubkräfte
stehen. Auf diese Weise werden punktförmige oder linienförmige Belastungen
der Nocken vermieden und die Schubkräfte können ohne das Entstehen nennenswerter
Querkräfte,
welche die Pflastersteine auseinander drücken, von einem auf den anderen
Pflasterstein übertragen
werden.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor,
den Schubnocken in Draufsicht durch ein rechtwinkliges Dreieck zu
bilden, dessen Hypotenuse an der Seitenfläche des Pflastersteins anliegt
und dessen kurze Kathete die Ausrichtung und Breite der Kontaktfläche definiert,
an welcher der Abstandsnocken eines benachbarten Pflastersteins
anliegt. Durch diese Formgebung ist der Schubnocken optimal auf
die Weiterleitung von Schubkräften
ausgelegt.
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Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht
vor, den Schubnocken über
seine Höhe
mit einem gleichbleibenden Querschnitt zu versehen. Eine derartige
Formgebung ist an der Herstellungsform mit einfachen technischen
Mitteln realisierbar.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, den Schubnocken
in einem Übergangsbereich
von der Kontaktfläche
zu einer Freifläche
gewölbt
zu gestalten, um einem Ausbrechen durch Stoßbelastungen beim Handhaben
und Verlegen vorzubeugen.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor,
die Pflastersteine in einem quadratischen Raster zu verlegen, das
vorzugsweise Seitenlängen
von etwa 1.00 mm bis 400 mm aufweist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung
werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben.
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Hierbei zeigt:
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1a:
eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Pflasterstein und zwei
Abstandsnocken eines benachbarten Pflastersteins,
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1b:
einen Schnitt durch den in der 1a dargestellten
Pflasterstein entlang der Schnittlinie Ib–Ib,
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2:
eine Draufsicht auf zwei aneinander liegende Pflastersteine und
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3:
eine Draufsicht auf neun im Halbverband bzw. im Kreuzverband verlegte
Pflastersteine.
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In der 1a ist
ein erfindungsgemäßer Pflasterstein 1 in
Draufsicht dargestellt. Der Pflasterstein 1 weist in der
Draufsicht eine quadratische Oberfläche 2 auf, welche
durch vier Seitenflächen 3 bzw. 3a bis 3d begrenzt
ist. Hierbei sind die Übergänge abgerundet,
an welchen die Flächen 2 und 3a bis 3d ineinander übergehen.
Die zwei benachbarten Seitenflächen 3a, 3b weisen
jeweils zwei Abstandsnocken 4 auf. An der Seitenfläche 3a sind
die Abstandsnocken 4a und 4b und an der Seitenfläche 3b sind
die Abstandsnocken 4c und 4d angeordnet. Ebenso
weisen die benachbarten Seitenflächen 3c und 3d jeweils
zwei Schubnocken 5 auf. An der Seitenfläche 3c sind die Schubnocken 5a und 5b und
an der Seitenfläche 3d sind
die Schubnocken 5c und 5d angeordnet. Die Abstandsnocken 4 bilden
in Draufsicht Trapeze 6 und haben eine Tiefe T4,
durch welche der Abstand zu einem benachbarten Pflasterstein definiert
wird (siehe auch 2).
Die Abstandsnocken 4 weisen jeweils eine Kontaktfläche K4, eine Stoßfläche S4 und
eine Freifläche
F4 auf. Eine Deckfläche D4 verläuft von
der Seitenwand 3 zu der Stoßfläche S4 hin
abfallend (siehe 1b).
Die Schubnocken 5 bilden in Draufsicht rechtwinklige Dreiecke 8 und
weisen eine Kontaktfläche
K5, eine Freifläche F5 und
eine Deckfläche
D5 auf. Eine Hypotenuse H des Dreiecks 8 ist
jeweils durch die Seitenflächen 3a, 3b, 3c bzw. 3d gebildet,
eine kurze Kathete KK des Dreiecks 8 ist jeweils durch
die Kontaktfläche
K5 gebildet und eine lange Kathete LK des
Dreiecks 8 ist jeweils durch die Freifläche F5 gebildet.
Hierbei verläuft
die Kontaktfläche
K5 parallel zu einer Kontaktfläche K4 eines Abstandsnockens 4' eines benachbarten
Pflastersteins (in der 1b ist
nur der Nocken 4' angedeutet).
Die Freifläche
F5 des Schubnockens 5 verläuft in einem
rechten Winkel a zu der Kontaktfläche K5.
Die Abstandsnocken 4 verlaufen mit ihren Kontaktflächen K4 und ihren Freiflächen F4 mit
einem Winkel ß =
75°zu den
Seitenflächen 3.
Ebenso verlaufen die Kontaktflächen
K5 der. Schubnocken 5 mit einem
Winkel y = 75° zu
den Seitenflächen 3.
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In 1b ist
ein Schnitt durch den in der 1a dargestellten
Pflasterstein 1 entlang der Schnittlinie Ib–Ib gezeigt.
In dieser Darstellung ist der Abstandsnocken 4d in Seitenansicht
zu sehen. Der Abstandsnocken 4d erstreckt sich von einer
Unterseite 9 des Pflastersteins 1 über etwa ¾ einer
Höhe H1 des Pflastersteins 1, wobei die
Deckfläche
D4 schräg
zu der Stoßfläche S4 abfällt.
Analog hierzu ist auch der nicht näher dargestellte Schubnocken 5 ausgebildet.
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In 2 ist
eine Draufsicht auf zwei aneinander anliegende Pflasterstein 1, 1' dargestellt.
Die Pflastersteine 1, 1' weisen die selbe Orientierung
auf und liegen sich mit Seitenflächen 3b und 3d' gegenüber. Hierbei
sind die Pflastersteine 1, 1' über zwei Nockenpaare 10, 11 miteinander
verzahnt. Das erste Nockenpaar 10 ist durch einen Abstandsnocken 4c und
einen Schubnocken 5d' gebildet.
Das zweite Nockenpaar 11 ist durch einen Abstandsnocken 4d und einen
Schubnocken 5c' gebildet.
Die Nocken 4c, 5d' bzw. 4d, 5c' wirken jeweils
mit Kontaktflächen
K4, K5 zusammen. Weiterhin liegen die Abstandsnocken 4d, 4c mit
Stoßflächen S4 an der Seitenfläche 3d' des Pflastersteins 1' an. Eine Schubkraft,
welche in eine Pfeilrichtung x auf den Pflasterstein 1 einwirkt,
kann von dem Abstandsnocken 4c über dessen Kontaktfläche K4 auf den Schubnocken 5d' und somit den benachbarten
Pflasterstein 1' übertragen
werden. Die Kraftübertragung
wird hierbei dadurch begünstigt, dass
die Kontaktflächen
K4, K5 der beteiligten
Nocken 4c, 5d' parallel
zueinander ausgerichtet sind und annähernd quer zu der Kraftrichtung
x liegen und somit nur eine relativ kleine Kraftkomponente die beiden Pflastersteine 1, 1' auseinander
drängt.
Umgekehrt ist es auch möglich
eine auf den Pflasterstein 1' in
die Pfeilrichtung x wirkende Schubkraft auf den Pflasterstein 1 zu übertragen
und somit auf den durch die Pflastersteine 1, 1' gebildeten
Pflastersteinverband 7 zu verteilen. Hierbei erfolgt eine
Kraftübertragung vom
Schubnocken 5c' auf
den Abstandsnocken 4d, wobei sich die Nocken mit den parallel
zueinander liegenden Kontaktflächen
K5 und K4 berühren. In
der Zeichnung sind die beiden Pflastersteine 1, 1' entsprechend
der Verlegeanforderungen leicht beabstandet zueinander dargestellt.
Dies ist entsprechend der DIN 18 318 erforderlich, um Fertigungstoleranzen
ausgleichen zu können
und um zwischen den Kontaktflächen
Fugensand einbringen zu können, damit
eine Reibung von Beton auf Beton vermieden ist, welche zu einer
ungewünschten
Abnutzung führen
würde.
Als Abstand zwischen den Kontaktflächen sind etwa 3 mm bis 5 mm
vorgesehen. Ein Spalt 12 zwischen den benachbarten Öko- bzw.
Drainagepflastersteinen 1, 1' ist mit wasserdurchlässigem Material
verfüllt,
durch welches anfallendes Wasser zwischen den Pflastersteinen versickern
kann. Eine Fugenbreite bzw. Spaltbreite F zwischen den benachbarten
Pflastersteinen 1, 1' ist durch eine Tiefe T4 der Abstandnocken 4c und 4d definiert.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf einen teilweise im Halbverband und teilweise
im Kreuzverband verlegten aus Pflastersteinen 20 bis 35 gebildeten Pflastersteinverband 7,
welcher in einem quadratischen Raster R mit einer Rasterlänge RL, welche einer Rasterbreite RB entspricht,
verlegt ist. Die Pflastersteine 20 bis 27 sind
miteinander im Kreuzverband verlegt, das heißt, Seitenflächen 3 der
Pflastersteine 20 bis 27 liegen sich jeweils unversetzt
gegenüber. Die
Pflastersteine 24 bis 35 sind miteinander im Halbverband
verlegt, das heißt,
die Seitenflächen 3 dieser Pflastersteine
liegen sich reihenweise jeweils um eine halbe Rasterlänge RL versetzt gegenüber. Mit dem Pflasterstein 22 liegt
im Pflastersteinverband 7 ein Pflasterstein, welcher gegenüber den
Pflastersteinen 20, 21 und 23 bis 35 eine
kleinere Oberfläche 2 aufweist,
wobei diese aber durch tiefere Abstandnocken 4 kompensiert
wird, so dass der Pflasterstein 22 ebenso in dem in der 3 gezeigten Raster R verlegbar
ist. Die größere Tiefe
T4 der Abstandsnocken 4 des Pflastersteins 22 führt zu einem
verbreiterten Spalt 12, durch welchen anfallendes Wasser versickern
kann.
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Die Erfindung ist nicht auf dargestellte
oder beschrieben Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen im Rahmen der Schutzrechtsansprüche. Insbesondere
sieht die Erfindung auch vor, die Pflastersteine auf ein Raster
mit rechteckförmigen
Rasterflächen
anzupassen.
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- 1
- Pflasterstein
- 1'
- Pflasterstein
- 2
- Oberfläche von 1
- 3
- Seitenfläche von 1
- 3a – 3d
- Seitenfläche von 1
- 4
- Abstandsnocken
- 4a – 4d
- Abstandsnocken
- 5
- Schubnocken
- 5a – 5d
- Schubnocken
- 6
- Trapez
- 7
- Pflastersteinverband
- 8
- Dreieck
- 9
- Unterseite
von 1
- 10
- Nockenpaar
- 11
- Nockenpaar
- 12
- Spalt
- K4
- Kontaktfläche von 4
- S4
- Stossfläche von 4
- F4
- Freifläche von 4
- K5
- Kontaktfläche von 5
- F5
- Freifläche von 5
- D5
- Deckfläche von 5
- F
- Fugenbreite
- a
- Winkel
zwischen K5 und F5
- ß
- Winkel
zwischen K4 und 3
- y
- Winkel
zwischen K5 und 3
- H1
- Höhe von 1
- T4
- Tiefe
von 4
- R
- Raster
- RL
- Rasterlänge
- RB
- Rasterbreite
- H
- Hypotenuse
- KK
- kurze
Kathete
- LK
- lange
Kathete